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Ausbildung als FiSi - Zukunft - Erfahrungsbericht


FreeMan

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Hi,

so hier nun einmal mein kompletter Erfahrungsbericht:

Angefangen hat alles mit der Suche nach einer Lehrstelle währed ich noch meinen Grundwehdienst geleistet habe. Nach so ca. 20 Bewerbungen hatte ich trotz meines Abiturs nur die Wahl zwischen zwei Lehrstellen die mir angeboten wurden. Zum einen als Systemelektroniker und zum anderen Fachinformatiker Systemintegration. Letztendlich habe ich mich für den FiSi entschieden, weil der Betrieb ( bestehnd aus 16 Angestellten) näher war als der andere und bei meinem Vorstellungsgespräch nen bessern eindruck machte.

Nachdem ich dann meine Lehrstelle angetreten hatte wurden mir die ersten Arbeiten zugewiesen. Alles nur stupides Zeug, was selbst einem Laien auffiel, dass dieses nicht dem Ausbildungsinhalt entsprach. Und dann kam endlich das erste mal Berufsschule. Nach so ca. 3 Monaten begriff man so langsam, wie der Hase lief.

Der Betrieb nutzte einen aus mit Arbeiten wie Müllraustragen, Papiere abheften und Telefondienst. Die IHK und Beruffschule liegen in ständigem Zwist miteinander, da beide Institutionen aneinander vorbeiarbeiten. Nachdem die Berufsschule vorbei war und man wieder im Betrieb war, sagte ich mir, dass diese Arbeiten nicht dem entsprechen wie ich mir das vorgestellt hatte. Letztendlich bin ich dann nach 6 Moanten zu meinem Chef gegangen, hab ihm gesagt, dass sein Laden für Ar*** sei und ich kein Bock mehr habe zu seinen "tollen" Aufgaben (natürlich anders formuliert in etwas kooperativerem Stil, aber das war eltztendlich das Fazit des Ganzen). Nach dieser Aussprache war es natürlich soweit, dass wir uns nur noch Guten Morgen und Guten Abend sagten. Die ersten Monate nach dieser Aussprache bekam ich erstmal gar keine Aufgaben mehr, so dass ich mich in mein Selbststudium stürzen konnte. Nach so weiteren drei Monaten versuchte es der Chef wieder mit einigen Aufgaben, wie z.B. Programmieren. Da er allerdings keine Ahnung hatte, was der Beruf FiSi eingentlich für Aufgaben zu erledigen hatte, machte ich diese Aufgaben nach bestem Gewissen auch wenn ich als Netzwerker keine Ader dafür gehabt habe. Dann gabs wieder Berufsschule und ich verglich mal so mein Gehalt mit das meiner Kollegen aus der Klasse. Trauriges Ergebnis: Ich stand am beschissensten da. Das niedrigste Gehalt von allen, kein Weinhactsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Gratifikation, 40 Std/Woche, Minimum an gesetzlichen Urlaubstagen...na sauber!

Zu diesem Zeitpunkt war es mir egal, dass ich keine vernümftige Arbeiten zugewiesen bekam, doch nach einigen weiteren Monaten, die so ins Land gingen, sagte ich mir, dass es das ja nicht gewesen sein kann. SChließlich rückte der TAg der Prüfung näher und was habe ich letztendlich für meine Ausbildung gemacht? So bin ich dann nochmal zum Chef und fragte ihn, ob ihm überhaupt klar sei, dass er gar nicht ausbilden könne in seinem komischen Betrieb. Daraufhin war die Beziehung natürlich keienswegs besser - eher schlechter. Aber was tun? Jetzt der IHK Bescheid sagen, damit die bisherige Zeit wohlmöglich umsonst gewesen sei. Schließlich stand man ja kurz vor der Prüfung (<- ich muss dazu sagen, dass ich verkürzt habe wegen meinem Abi).

Also gabs nur noch eine Lösung: Auf den Arsch setzen und die Prüfung so schnell wie möglich bestehen. Das ganze machte mir eher den Eindruck, dass dieser Betrieb einen Azubi für irgendwelche Deppen Aufgaben brauchte. Dann kam die Prüfung bzw. Prüfungsvorbereitung. Als Projekt nahm ich dann eine Sache, die ich sogar man glaubt es kaum tatsächlich gemacht habe. Projektantrag abgeschickt und genhemigt. Die Prüfung erlebte ich folgendermaßen: Auf die schriftliche Prüfung habe ich mich gut drei Monate vorbereitet durch das LErnen von dem Lehrstoff aus unseren Büchern und das DRucharbeiten der bisherigen Prüfungen. Nachdem die Prüfung geschrieben wurde, war es aber aus meiner Sicht für die Katz', da nichts von dem was ich wirklich gelernt hatte auch dran kam. Naja, aber was solls - ändern konnt ich nichts so ging ich dann mit dem flauen Gefühl aus der Prüfung weil sie nicht allzu toll lief. Dann gings weiter mit dem Erstellen der Doku und dann jetzt im Januar mit der Präsi, wobei ich sagen muss, dass die Präsi und das Fachgespräch gut gemeistert worden sind von mir (Eigenlob stinkt *g*) und wie erwartet die schriftliche knap mit 51 Punkten. Ein Glück aber geschafft.

So nun bin ich FiSi. Übernommen wurde ich wie erwatret natürlich nicht, da ein neuer Azubi ja auch viel billiger ist. Als Fazit meiner Ausbildung: Also die Ausbildung mag sicher recht gut sein, wenn man einen vernünftigen Betrieb erwischt hat.

Jetzt bin ich erstmal arbeitslos und versuche nen neuen Job zu finden. DAzu sei zu sagen, dass man die meisten Ausschreibungen eh nicht erfüllen kann. Mögichst Anfang 20, abgeschlossenens Studium, Fachwissen über (AS400, Novell, UNIX, LINUX, MSCE), 10 Jahre Berufserfahrung und das für ein gehalt von 25000 Euro. So siehts leider nunmal aus. Jetzt habe ich erstmal folgenden Weg eingeschalgen. Mein Profil ist Inet gestellt, sprich bei Monster, jobpilot, etc. ....mal sehen was bei rauskommt und wie hoch eine Ausbildung wirklich im Kurs liegt. Schon jetzt fällt auf, dass es ne ganze Menge Bewerber gibt, die ebenfalls FiSi sind, oder auch Quereinsteiger. Ich gehe erstmal nicht davon aus, dass ich da irgendwo ne Stelle finde - aber versuchen kann mans ja. Da frag ich mich, in was für einer Welt wir eigentlich leben? Wie es jetzt weiter geht, habe ich erstmal aich keine Ahnung - vielleicht ein Studium wenn ich nichts finde...ich weiss es nicht...

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Hi Freeman,

ich bin selber Ausbilder für IT-Systemelektroniker und früher für Fachinformatiker.

Bitte tue mir (und auch event. Azubis) den Gefallen und melde das

der IHK in deiner Stadt. So kanns nicht laufen!!!

Deiner (ehemaligen) Firma muß wenn alles wirklich so gelaufen ist, die Ausbildungsberechtigung entzogen werden!

Das macht die IHK.

Auch wenns Dir nen Dreck hilft, aber hier in Deutschland gibts

wirklich Ausbilder, die erfolgreich versuchen ihren IT-Azubis alles Wissen und Können mitzugeben, das sie bei der Prüfung (und viel wichtiger auch noch dannach!!) brauchen können!

Ich zähle mich dazu und hab ne verdammte Abscheu auf Firmen,

die einfach Azubis einstellen um billige Arbeitskräfte zu haben!

Also bitte (für alle die nach Dir so betrogen werden könnten)

Mach ne Liste was war(was Du nicht gelernt hast)

und geh damit zur IHK!

Das wäre mein Wunsch an Dich !

Dir wünsche ich ne gute Stelle,denn ich bin davon überzeut, dass es in real viel mehr drauf hast als in der Prüfung, wenn alles so war wie Dur hier beschreibst

Viele Grüße und beste Wünsche für Dich

beron

(beron_p@hotmail.com)

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Hi beron,

jetzt wo ich die Prüfung hinter mir habe, hätte ich natürlich die Möglichkeit zur IHK zu gehen, um denen dort die Verhältnisse, die dort in der Firma herrschen, einmal näher zu bringen. Dabei gibt es alledings eines zu berücksichtigen:

In wie fern schneide ich mir damit selbst ins eigene Fleisch?

Wenn jetzt ein ehemaliger Azubi dieser Firma zur IHK geht und sagt, dass er eine Ausbildung dort genossen hat, die dem Ganzen mehr bzw. eher weniger gerecht wurde, kann ich mir vorstellen, dass sich die IHK auch fragt, warum ist der Azubi nicht vorher zu uns gekommen und in wie fern erkennen wir jetzt, seinen "Abschluss" an, wenn er dort Arbeiten verrichtet hat, die nichts mit dem ganzen Beruf zu tun haben. Ich habe keine Lust, dass mir dann in einem Rechtsstreit mein IHK Abschluß aberkannt wird, nur weil ich jetzt im nachhinein dorthin gegangen bin, um die Mißstände aufzuklären.

Für die zukünftigen Azubis ists wie gesagt natürlich "dumm", wenn ein solcher Betrieb weiterhin ausbilden darf. Ich hatte ein Glück die Erfahrung, von nun mehr seit 10 Jahren, die ich mich mit dem Computer beschäftige, so dass ich nicht ganz auf das zu übermittelnde der Firma angewiesen war.

Aber wie gesagt, wenn jemand näheres darüber weiss, wie die IHK ein solchen Fall dann handhabt, möge er bitte hier posten oder mich kontaktieren. Denn auch ich habe Interesse daran, diesem "Verbrecher" endlich das Handwerk zu legen. Ich finde es genauso schlimm, dass dieser Betrieb weiter ausbilden kann. Aber wir leben leider in einer Gesellschaft, wo man sowas akzeptieren muss und man manchmal besser beraten ist, seine Klappe zu halten, als gegen das System anzugehen. Traurig - aber wahr.

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Original geschrieben von FreeMan

In wie fern schneide ich mir damit selbst ins eigene Fleisch?

Gar nicht.

Du schreibst einfach einen ähnlichen Erfahrungsbericht wie diesen.

Prüfungsrelevante Dinge kannst Du ja außen vorlassen. Obwohl es nicht passieren wird, dass Deine Ergebnisse irgendwie angezweifelt werden. Du hast die Prüfung bestanden und damit Deine Ausbildung abgeschlossen. Da wird nix mehr aberkannt.

Ich denke, Du wirst mit einem Bericht an die IHK anderen nen großen Gefallen tuen.

Gruss

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hallo @all!

ich kenne einen fall da hat sich der azubi bei der ihk beschwert,

aber es folgten kaum reaktionen seitens der ihk!

sie sagten meinem kollegen auch, daß sie eigentlich froh wären wenn überhaupt ausgebildet wird...

traurig aber wahr!

einzige möglichkeit bleibt der wechsel in eine andere firma!!!

wünsche was!

affin

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So, ich habe mich dazu entschieden, der IHK zu melden, wie "bescheiden" meine Ausbildung dort verlief. Dazu werde ich mich nochmal mit meinem (ehemaligen) Berufsschullehrer kurzschliessen, da ich mit dem recht gut klar kam und der auch recht fähig war. Sobald ich Reaktionen nach Abgabe meines Berichtes seitens der IHK erhalte, gebe ich Euch Bescheid.

mfg

FreeMan

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Hallo,

also ich kann den Unmut verstehen, mir gehts auch nicht viel besser. Ich habe eine Umschulung gemacht zu FISI und ich will hier mal meine Erfahrungen kundtun:

1998 bekam ich vom Arbeitsamt ein Angebot, mich zum Fachinformatiker umschulen zu lassen (da war allerdings nicht die Rede davon, das es 2 verschiedene Möglichkeiten gibt). Dieses Angebot nahm ich dankend an, da ich arbeitslos war und ich mein Hobby zum Beruf machen wollte, auch unter der Prämisse, in einem Zukunftssicheren Job zu kommen. Also gut ich ging dann zum ersten Gespräch in das Bildungsinstitut, dort wurde uns erklärt, das wir in einem unheimlich guten Institut ausgebildet werden und das immer nur das beste gelehrt wird. Euphorisch, wie ich in solchen dingen leider nun mal bin, hab ich den Vertrag unterschrieben. Zur ersten Stunde kam ich mit vollem Elan, und musste ernüchternd feststellen, das die jedne nehmen. Da saß tatsächlich jemand, die noch nie!!!! einen Computer in irgendeinerweise benutzt hatte. Das heißt ein absoluter anfänger. Als dieser Anfänger dann im Unterricht fragte, "was denn eine CD-Rom wäre", musste ich vor lachen bald in die Tischkante beissen. Das war noch die witzige seite des ganzen. Schon nach ein paar wochen kam die ernüchterung: Wir durften, wenn es denn mal PC-Unterricht gegeben hat, die PC`s gerade mal einschalten, ein bisschen die Maus schubsen, irgendwelche dümmlichen Serienbriefe tippen und den PC ausschalten. Erst wurden wir wochenlang mit Wirtschaft und ähnlichem voillgestopft, dann hatten wir noch einen Psychologen als Dozent, der uns weismachen sollte, wie dumm wir doch wären. Irgendwann in dieser Zeit erfuhren wir dann, das wir zum FIAE ausgebildet werden sollten, eine Sache, von der ich nun überhaupt keinen Schimmer hatte und habe. Na gut, dachte ich mir, was neues kann man immer lernen. Wir wurden also 6!!! Wochen in MS-Word, 4 Wochen in MS-Excel und 1! Woche (das ist was zum auf der Zunge zergehen lassen) MS-Access geschult. Powerpoint? Fehlanzeige. Dafür am Anfang wochenlang in MS-Dos 6.2. Irgendwann kam dann der erste Programierunterricht, und das ganze in GW-Basic. Auch das haben wir mit Anstand hinter uns gebracht, allerdings wuchs langsam der Unmut der Gruppe. Dann kamen die lehrreichsten 4 Wochen in den 2 Jahren: MS-Windows NT Server und WS. Endlich was was spass machte. Die Dozenten haben sich kaputtgelacht, als wir ihnen sagten, das wir an den Rechnern nix verändern dürfen. Ratz-Fatz waren de HD`s gelöscht und wir konnten Praxisnahen untericht machen. Alles weitere was danach lief fällt unter das Thema Zeitverschwendung. 5 Wochen VBD, 1 Woche VB (hier bekammen wir den Quellcode vom Dozent und mussten ihn nur noch per STRG-C und STRG-V in unsere editoren einfügen). Danach 1 Woche Delphi, zwei Wochen C, 2 Wochen C++ und 1,5 Wochen Java und Javascript. Lachhaft. Hiernach kam unser halbjähriges Praktikum (ich hab ne superfirma erwischt). Dort hab ich das meiste gelernt. Tja und dann kamen die Prüfungen und von 17 Schülern haben gerade mal 5!!! bestanden, und das auch nur knapp. Ich selbst habe meine Prüfung 2001 wiederholt, diesmal mit Erfolg. Aber das Ende vom Lied, in der sicheren IT-Branche bekomme ich keine Job, und so bin ich das, was mein NicklName aussagt......

Viele Grüße

Der Fahrausweisprüfer

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