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Wie? Vorgezogene Prüfung


FALc

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Original geschrieben von FALc

was für Möglichkeiten habe ich meine Prüfung vorzuziehn?

Hier mal der entsprechende Auszug aus dem BBIG dazu:

=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=

§ 39 Zulassung zur Abschlussprüfung

(1) Zur Abschlussprüfung ist zuzulassen,

1. wer die Ausbildungszeit zurückgelegt hat oder wessen Ausbildungszeit nicht später als zwei Monate nach dem Prüfungstermin endet,

2. wer an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen teilgenommen sowie vorgeschriebene Berichtshefte

geführt hat und

3. wessen Berufsausbildungsverhältnis in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen oder aus einem Grund nicht eingetragen ist, den weder der Auszubildende noch dessen gesetzlicher Vertreter zu vertreten hat.

(2) Über die Zulassung zur Abschlussprüfung entscheidet die zuständige Stelle. Hält sie die Zulassungsvoraussetzungen nicht für gegeben, so entscheidet der Prüfungsausschuss. Auszubildenden, die Elternzeit in Anspruch genommen haben, darf hieraus kein Nachteil erwachsen, sofern die übrigen Voraussetzungen gemäß Absatz 1 Nr. 1 bis 3 dieser Vorschrift erfüllt sind.

§ 40

Zulassung in besonderen Fällen

(1) Der Auszubildende kann nach Anhören des Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf seiner Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn seine Leistungen dies rechtfertigen.

(2) Zur Abschlussprüfung ist auch zuzulassen, wer nachweist, dass er mindestens das Zweifache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem er die Prüfung ablegen will. Hiervon kann abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft dargetan wird, dass der Bewerber Kenntnisse und Fertigkeiten erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

(3) Zur Abschlussprüfung ist ferner zuzulassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Einrichtung ausgebildet worden ist, wenn diese Ausbildung der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entspricht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie oder das sonst zuständige Fachministerium kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung nach Anhören des Ständigen Ausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung durch Rechtsverordnung bestimmen, welche Schulen oder Einrichtungen die Voraussetzungen des Satzes 1 erfüllen.

=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=

Soweit das Gesetz. Zusammengefaßt bedeutet das normalerweise, daß die Schule zustimmen muß (das wird dort meist am Schulnoten-Durchschnitt gemessen); der Ausbildungsbetrieb muß zustimmen; und die zuständige IHK muß dem Antrag schlußendlich zustimmen. Natürlich muß eine Zwischenprüfung abgelegt worden sein.

gruß, timmi

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Auszug aus dem "Handbuch zur Abschlußprüfung IT-Berufe":

9.1.2

Wann kommt eine vorzeitige Abschlußprüfung infrage?

...

Du bist einer Vierfach-Belastung ausgesetzt:

  • Du musst weiterhin die Schule ordentlich absolvieren
  • Du wickelst i.d.R. Deine betriebliche Projetkarbeit ab, schreibst einen Projektbericht und bereitesst Dich auf Präsentation und Fachgespräch vo
  • Du bereitest Dich auf die Prüfung mit Wiederholen des bisher Gelernten vor
  • Du musst noch selbständig die Dir wegen der Verkürzung fehlenden Wissensbausteine für das Bestehen der Prüfung selbst aneignen

Deine Noten verschlechtern sich in der Abschlußprüfung i.d.R. um 1 Note

...

Objektiv fehlt Dir ein halbes Jahr in Deiner Erfahrung. ... Erst berufliche Erfahrung und Schule zusammen ergeben eni starkes Fundament, bei dem es Dir später wegen der Verkürzung u.U. mangelt.

Ansonsten:

[*]Rechtzeitig auf dem Formblatt der IHK den Antrag auf vorzeitige Prüfung stellen

[*]Dein Betrieb muß diesen Antrag befürworten

[*]die Berufsschulnoten in den prüfungsrelevanten Fächer müssen Durchschn. < 2,5 haben

[*]Es dürfen keine besonderen Ablehnungsgründe existieren

[/list=1]

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Mein Lehrer in der Beurfsschule hat mir zu folgendem Verfahren geraten: Mein Betrieb und ich haben einfach einen Änderungsvertrag zum Ausbildungsvertag abgeschlossen, in dem die Ausbildungszeit von 3 auf 2,5 Jahre korrigiert wurde. Den haben wir dann zusammen mit einer Kopie von meinem Abitur-Zeugnis (Durchschnitt 2,2) an die IHK geschickt. Unsere IHK (Dortmund) hat das auch ohne Probleme akzeptiert. :)

Wenn du also Abitur hast, würde ich das auf jeden Fall probieren.

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  • 2 Wochen später...
Original geschrieben von SaPaul

Mein Lehrer in der Berufsschule (...) einen Änderungsvertrag zum Ausbildungsvertag abgeschlossen, in dem die Ausbildungszeit von 3 auf 2,5 Jahre korrigiert wurde. (...) Abitur-Zeugnis (Durchschnitt 2,2) an die IHK geschickt. Unsere IHK (Dortmund) hat das auch ohne Probleme akzeptiert. :)

Auf dieses Posting möchte ich kurz meine Vorgehensweise schildern, da SaPaul ebenfalls offenbar mit Abitur in die Ausbildung gestartet ist.

Zunächst: Mein Abitur-Durchschnitt war vollkommen irrelevant.

Ansonsten habe ich die Ausbildung mit einem Dreijahresvertrag begonnen. Nach meinem ersten Schultag (die allerersten Berufsschultage hatte ich verpasst, da ich die Ausbildung ein bissel später begonnen hatte) war ich am Boden zerstört, fuhr zum Ausbildungsbetrieb und habe bei meinen beiden Ausbildern und dem Geschäftsführer darum gebeten meine Ausbildung auf 2 Jahre zu verkürzen.

Das war auch überhaupt kein Problem, d.h. am nächsten Tag saß ich in der 11. Klasse der Berufsschule.

Das hab ich übrigens auch nicht lange ausgehalten und habe mich so schnell wie möglich (Betrieb war nicht ganz sofort einverstanden, musste ein bissel darauf hin arbeiten) von der Berufsschule befreien lassen. Diese lustige Vierfach-Belastung von der in dem zitierten Buch die Rede ist: Hatte ich schliesslich ohne Berufsschule eine fünffach-Belastung? Ich spürte nichts davon, sondern fühlte mich mit meinem Weg sehr wohl.

Auch die Abschlußprüfung war kein Problem.

Was den Vertrag betrifft: Bei mir war nicht mal ein Änderungsvertrag notwendig... ich glaube, daß er zu dem Zeitpunkt noch nicht an die IHK weitergeleitet war, es wurde einfach eine kürzere Ausbildungszeit eingetragen. Habe ihn leider gerade nicht zur Hand, um es genau sagen zu können.

Zusammenfassend: Diese Schilderung meines Weges als Beispiel dafür, daß zumindest bei mir (Bayern/IHK Schwaben) die Abiturnote völlig irrelevant war - und, daß eine Verkürzung nicht nur auf zweieinhalb, sondern auch direkt auf zwei Jahre möglich ist.

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Zur Ergänzung: Ich habe mir nochmal den Textauszug aus dem Buch weiter oben durchgelesen. Mir missfällt etwas die "Philosophie", die dort vertreten wird.

Es fördert zwar einerseits die Tendenz sich nicht mit Ach und Krach durch Ausbildung und Prüfung zu "mogeln", mit völliger Ignoranz gegenüber Noten und gegenüber evtl. fehlenden Ausbildungsinhalten. Andererseits sehe ich eine Gefahr darin, daß sich junge Menschen zu sehr in Sicherheit wägen, sich an all die offiziellen Vorgaben halten, d.h. "brav" die Ausbildung 3 Jahre lang durchziehen, brav für die Berufsschule lernen und ... deswegen am Ende davon ausgehen, daß ihnen nichts passieren kann. Da sie so lieb und brav waren. Sie alles richtig gemacht haben.

Und dann unvorbereitet arbeitslos zu werden...

Die Welt stürzt in dem Moment wohl für sehr viele ohnehin ein, keine Frage. Aber: Man kann sich doch darauf vorbereiten - d.h. rechtzeitig Monate vor Ende der Ausbildung bereits Bewerbungsmappen vorbereiten, Bewerbungsgespräche "üben" und notfalls sich auch schon bewerben, sich rechtzeitig um alternative Wege zu bemühen (tolle Zivildienststelle, Weiterbildung, aber eben nicht irgendeine, sondern "die richtige", evtl. Studium oder oder oder).

Damit formuliere ich hier für Niemanden was Neues, das ist mir klar. Aber genau solche Jugendliche habe ich zahlreich kennengelernt: Sie gehen mit blauen Augen und voller Illusionen an das Thema Karriere und bringen es dann nicht rechtzeitig auf die Reihe, sich auf die Hinterfüsse zu stellen und für das eigene (schöne) Leben zu kämpfen.

Zugegeben: eine etwas überspitzte Formulierung und vielleicht sehe ich wieder Gespenster :-)

Nichtsdestoweniger lese ich heraus, daß die Autoren der Meinung sind, daß Qualitätsmängel auftreten, die dem Auszubildenden anzulasten sind - und zwar automatisch, sobald er seine Ausbildung verkürzt! Exemplarisch wird behauptet, daß die Abschlußnote deswegen um 1 Note schlechter ausfällt.

Diesen Zusammenhang möchte ich nicht weiter kommentieren, generell möchte ich aber die Frage stellen: "Worauf kommt es denn bitteschön an? Allein darauf, die 100% bei der IHK Abschlußprüfung zu schaffen und dann noch lauter Einsen im Berufsschulzeugnis?"

Gute Noten sowohl in der Berufsschule, als auch bei der Abschlußprüfung wirken sich bei Bewerbungen bestimmt gut aus. War und ist bei mir kein Thema, ich gehe aber davon aus, daß ich hier Zustimmung ernte.

Mein Einwand hier ist deswegen auch nicht, daß man die Noten oder in Fortführung des Gedankens, daß man sich u.U. "durchmogeln" kann, die festgeschriebenen Ausbildungsinhalte zu vernachlässigen. Was ich festhalten möchte ist, daß es auf deutlich mehr ankommt: Man sollte ein Profi in seinem Sachgebiet (SAP? Java? Was auch immer) sein und dabei die vielgelobten Soft Skills mitbringen.

Das heißt: Strengt euch an, Leute. Setzt euch selbst Ziele und verfolgt diese mit voller Energie.

Durch Verkürzung nicht in der Berufsschule vermittelte Lerninhalte seitens der Berufsschule können meiner Meinung nach mit genügend Selbstdisziplin und Motivation sehr leicht kompensiert werden; Voraussetzung hier ist natürlich, daß man den Stoff der Berufsschule vorbehaltlos als notwendig erachtet für die Ausbildung zum ganzheitlichen Bild des Fachinformatikers.

Ich weiß zum Beispiel, daß hier (Bayern->Schwaben) im dritten Lehrjahr Datenbanken in der Berufsschule ein großes Thema sind: Ein großes Argument für viele, daß man dieses Jahr eher nicht auslassen solle, es wird empfohlen lieber auf das erste Jahr zu verzichten, wenn man schon auf 2 Jahre verkürzt.

Es würde mich jetzt wundern zu hören, daß ein Großteil der (auch ehem.) Auszubildenden zwei Jahre lang auch im Ausbildungsbetrieb nicht in Berührung mit Datenbanken gekommen wäre.

Es war zwar bei mir am Anfang auch mit eines der größten Argumente, die ich vorbrachte, daß ich gleich zu Beginn nach dem ersten Schultag auf zwei Jahre verkürze anstatt erstmal die Ausbildung ein Jahr laufen zu lassen. Es stand im Übrigen bereits beim Bewerbungsgespräch im Raum, daß ich evtl. irgendwann mich zur Verkürzung entschliesse: Weder der Betrieb noch ich waren uns zu diesem Zeitpunkt über die Voraussetzungen o.ä. im Klaren. Als ich, abgesehen von der drohenden unendlichen Langeweile in der Berufsschule, nun Vorteile sah durch Gespräche z.B. mit Berufsschullehrern, war für mich auch die Entscheidung gefällt.

Ich behaupte nun aber, daß ich "fit" bin, was Datenbanken betrifft, auch beim Plaudern nach der Präsentation wurden viele lustige Fragen zum Thema

Datenbanken, SQL usw. gestellt, die ich zur Zufriedenheit beantworten konnte.

Ich versuche immer wieder bei allen erdenklichen Themen "wie ein Unternehmer" zu denken: Sprich wenn ich Auszubildende hätte, so würde ich Ehrgeiz erstmal positiv werten - Ehrgeiz, die Ausbildung schnell hinter sich zu bringen, sich selbst Lerninhalte zu vermitteln die notwendig sind. Und notfalls eben auch "schneller" mehr Geld zu verdienen. Ob der fachliche Ehrgeiz dabei fehlt und es dem Auszubildenden nur darum geht, daß er schnell richtig Geld verdient - oder im Worst Case, daß er nur schnell vom Arbeitgeber weg will :D ist, wenn man selbst als Ausbilder/Chef auch genügend Eigeninteresse an der Qualität der Ausbildung seiner Untergebenen mitbringt, bestimmt schnell zu erkennen.

Wenn keine Eignung zur Verkürzung vorhanden ist und man dies im Ernstfall als Chef nicht schnell genug erkennt, so ist die Gefahr auch nach drei Jahren Ausbildung doch gegeben, oder?

Und einigermassen ähnlich waren auch die Gedanken bei meinen Ausbildern und beim Firmenchef, wofür ich natürlich sehr dankbar bin.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Es gibt kaum einen "richtigen" Weg: Es gibt nur Euren Weg, den individuellen Weg. Ist euer Ziel, daß ihr erfolgreich seid, nicht arbeitslos seid, so verfolgt dieses Ziel mit 100% eurer Leistung, denn der Arbeitsmarkt ist bekanntlich schwierig. Hütet euch deshalb vor allgemeinen Aussagen wie "Ich verkürze meine Ausbildung nicht, weil ich fürchte, daß mir Inhalte fehlen und das mein neuer Arbeitgeber ahnt", genauso wie "Ich verkürze jetzt sofort auf zwei Jahre um meinen Chef zu beeindrucken, wie schnell ich doch vorankommen will".

Viel Spaß noch...

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