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Wer kämpft für die armen Tariflosen?


nil-o-mat

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Hallo,

Ich mache mir mal wieder Gedanken über die Situation der FI Azubis in Kleinen Betrieben (also kurz gesagt: Meine Situation).

Ich frage mich, wie es möglich ist, dass die IHK Hamburg eine Gehaltsempfehlung von 400 EUR ausspricht für die gesamten IT Berufe (siehe Gehaltsspiegel). Diejenigen die in Großunternehmen arbeiten hat das ja nich zu kümmern, die haben zum Glück Gewerkschaften und Tarifverträge.

Nun ist die Frage, warum überhaupt die IHK die Kompetenz hat diese Teilverbindlichen Empfehlungen (soweit ich weiß darf man max. 30% nach unten abweichen) auszusprechen, gerade weil die IHK ein verband von Unternehmern ist. Da ist klar dass da das günstigste rausgesucht wird. Wenn man bedenkt dass die meisten FI Azubis mindestens Abitur haben (ich nicht, aber das tut nix zur Sache, brauche genausoviel geld) erscheint mir das doch recht suspekt dass es so wenig ist. Gibt es eine Organisation die sich ähnlich wie eine Gewerkschaft darum kümmert und diese Festlegungen mit der IHK zusammen aushandelt (bzw. auskämpft)? Wenn nicht, wird es echt mal Zeit.

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Ob einen Firma in einem Tarifverband drin ist oder nicht hat im übrigen nichts mit der Größe des Betriebes zu tun... ich arbeite auch in einem Betrieb mit über 5000 Angestellten und meine Firma ist dieses Jahr einfach aus dem Tarifverband ausgetreten (Ja so was dürfen die, und damit sind sie NUR noch an die Gesetzliche Grundlagen gebunden...) – heißt muss sich nicht mehr an die Tariflich ausgehandelten Vereinbarungen halten sondern kann Verträge machen die außerhalb der Tarifvereinbarungen liegen... das heißt das was die Gewerkschaften aushandeln interessiert meine Firma überhaupt nicht mehr und sie muss sich auch nicht daran halten... nicht an Gehaltserhöhungen oder vorgegeben arbeits - Wochenstunden ... das muss jetzt jeder Mitarbeiter für sich aushandeln bzw. der Betriebrat für die Mitarbeiter

Der einzige Vorteil ist das es in größeren Betrieben denn immer noch einen Betriebsrat gibt... allerdings ist unsere einfach nur Arbeitgeber freundlich und ziemlich Besch.... (meine natürlich Bescheiden...)

Deswegen:

Diejenigen die in Großunternehmen arbeiten hat das ja nich zu kümmern, die haben zum Glück Gewerkschaften und Tarifverträge.

Das kann man leider nicht so stehen lassen....

Nur mal so zur Info....

Deine Frage: Heißt Tariflose kämpfen für sich selber, da sie ihre Arbeitsbedingungen alleine aushandeln ;-)

Nadine

PS: zu der IHK kann ich leider nichts sagen woher die ihre Beträge haben..

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Original geschrieben von Soulmate

Deine Frage: Heißt Tariflose kämpfen für sich selber, da sie ihre Arbeitsbedingungen alleine aushandeln ;-)

Das hört sich so einfach an, ist es aber nicht. Das ist ja der Grund warum es gewerkschaften gibt.

Dass einige größere Unternehmen auch keinem Tarifvertrag unterliegen ist mir bekannt, aber die großzahl ist es. Es ist aber da trotzdem noch einfacher etwas Widerstand auf die Beine zustellen weil man direkt mit dem "Chef" nix zu tun hat.

In einem kleinen Betrieb kann ich zwar auch hingehen und sagen "das ist so nicht ok" aber damit handele ich mir eher mehr Ärger ein. Der Arbeitgeber denkt ja auch dass die Bezahlung völlig ok ist (wird meistens noch was draufgeschlagen), und das liegt an der IHK und ihren hanebüchenen Empfehlungen. Es gibt natürlich auch da schwarze Schafe die sich mal stillschweigend drüber hinwegsetzen und noch weniger zahlen als erlaubt. Aber was soll man da als Azubi machen? Wenn man den Betrieb bei der IHK anschwärzt ist meistens schon klar wer nachher der ***** ist :/

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Übrigens: Die ausgehandelten Tariflöhne gelten - rein formal - nur für diejenigen Mitarbeiter, die in einer Gewerkschaft sind! Auch wenn's in der Praxis meistens anders gehandhabt wird.

Prinzipiell gibt's auf Deine Frage nur eine Antwort:Rein in die Gewerkschaft und sich einen Betrieb suchen, der tarifliche Löhne zahlt!

GG

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als nachdenklicher Hald-Betriebswirt muss ich mal blöd fragen:

Sind 400 Euro pro Monat für einen Auszubildenden nicht wirklich genug? Was qualifiziert einen Azubi, der dazu noch mehrere Wochen pro Jahr in der Berufsschule verschwindet, der qualifiziertere Mitarbeiter für dessen Ausbildung bindet, dessen Ausbildung(Einstellung oft über Wochen und Monate geplant werden muss dazu, derartige Löhne während seiner Ausbildung zu verlangen?

Vielleicht sind diese in meinen Augen oft viel zu hohen Tariflöhne für Azubis sogar das Hindernis in der Wirtschaft, dass diese zu wenig neue Auszubildende einstellt.

Noch mal zur Klarstellung: Das ist eine Ausbildung, und keine vollqualifizierte Arbeitstätigkeit. Bei solchen Dingen stehe ich auch auf "Leistung" gegen "Geld". Aber ich finde, dass man Auszubildender vieler Zunften zuviel zahlen muss.

Darum:

a) ich bin für Ausbildungsstellen für alle

B) ich bin dafür, dass man auch eine Ausbildungsstelle in einem "im Groben" passenden Beruf und nicht bei der Wunschfirma annehmen muss

c) ich bin dafür, dass die Azubientlohnungen auf dem aktuellen Niveau gehalten werden sollten, wenn die Wirtschaft dann (wieder) mehr Ausbildungsplätze schafft

Generell sehe ich (ich bin nicht blauäugig, auch wenn ich blauäugig bin), dass die Wirtschaft bzw. die Betriebe dann auch "ausbilden" sollten - da gehört zumindest bei unseren Berufen dann mehr dazu als PCs schleppen, Kartons packen, und zum 126. mal Win 2000 zu installieren...

LiGrü

Michael (strenger Ausbilder mit Leistungsorientierung)

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@IJK: NEIN 400€uro sind nicht genug, weil guck dir mal die Mieten für Wohnungen an. Dann noch Monatskarte um zur Arbeit zu kommen, Geld für Unterhalt [essen,etc.] .... dann bist schon allein auf mind. 800€uro im Monat. Ohne Kindergeld und meine Eltern könnte ich jedenfallls NICHT überleben. Und was einen Azubi qualifiziert? Meist mehr als viele andere, was glaubst du wozu es die Einstellungstests gibt? Richtig, damit sie meist schon sehr gut qualifiziertes Personal bekommen....

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Original geschrieben von IJK

Sind 400 Euro pro Monat für einen Auszubildenden nicht wirklich genug? Was qualifiziert einen Azubi, der dazu noch mehrere Wochen pro Jahr in der Berufsschule verschwindet, der qualifiziertere Mitarbeiter für dessen Ausbildung bindet, dessen Ausbildung(Einstellung oft über Wochen und Monate geplant werden muss dazu, derartige Löhne während seiner Ausbildung zu verlangen?

2 Sachen:

1. In anderen Kaufmännischen Berufen (Industriekaufmann etc.) sind die Sätze wesentlich höher.

2. So wie du es beschreibst geht es meistens nur in den größeren Unternehmen zu. Ich z.B. muss richtige Arbeit verrichten, und wurde entsprechend aufgrund von Vorkenntnissen ausgewählt. Das trifft auch auf viele meiner bekannten zu und sicher auch auf viele andere zu.

Dass sich irgendwer 24/7 um die Azubis kümmert wirst du in kleinen Betrieben eh kaum sehen, und ich finde es auch wenig sinnvoll.

Vielleicht sind diese in meinen Augen oft viel zu hohen Tariflöhne für Azubis sogar das Hindernis in der Wirtschaft, dass diese zu wenig neue Auszubildende einstellt.

Das glaube ich nicht. Die großen Unternehmen (auch die die einem Tarif unterliegen) bilden jede Menge aus.

Bei solchen Dingen stehe ich auch auf "Leistung" gegen "Geld". Aber ich finde, dass man Auszubildender vieler Zunften zuviel zahlen muss.

Leistung gegen Geld, siehe oben.

Darum:

a) ich bin für Ausbildungsstellen für alle

Nicht um jeden Preis.

B) ich bin dafür, dass man auch eine Ausbildungsstelle in einem "im Groben" passenden Beruf und nicht bei der Wunschfirma annehmen muss

Dass es mit der Wunschfirma klappt bzw. dass es die überhaupt gibt halte ich in den meisten Fällen für nicht gegeben.

c) ich bin dafür, dass die Azubientlohnungen auf dem aktuellen Niveau gehalten werden sollten, wenn die Wirtschaft dann (wieder) mehr Ausbildungsplätze schafft

Ein IHK Mann hat man vorgeschlagen die Löhne zu halbieren, damit die Unternehmen mehr ausbilden. Ich bin froh dass sich das nicht durchgesetzt hat, denn so wie ich unsere tollen, verantwortungsbewußten Unternehmer einschätze wäre es als willkommene Möglichkeit zum Geld sparen gesehen worden.

Generell sehe ich (ich bin nicht blauäugig, auch wenn ich blauäugig bin), dass die Wirtschaft bzw. die Betriebe dann auch "ausbilden" sollten - da gehört zumindest bei unseren Berufen dann mehr dazu als PCs schleppen, Kartons packen, und zum 126. mal Win 2000 zu installieren...

Klar, fürs Kistenschleppen etc. würde ich auch nicht mehr als 400 EUR zahlen. Aber wozu sollte man dann noch Fachinformatiker werden wollen?

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Original geschrieben von nil-o-mat

Ich frage mich, wie es möglich ist, dass die IHK Hamburg eine Gehaltsempfehlung von 400 EUR ausspricht für die gesamten IT Berufe (siehe Gehaltsspiegel).

Das steht wo genau?

Ein IHK Mann hat man vorgeschlagen die Löhne zu halbieren, ....

Das war kein IHK Mann.

Bitte auf Halbheiten verzichten.

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Original geschrieben von bimei

Das steht wo genau?

http://www.hk24.de/HK24/HK24/produktmarken/aus_und_weiterbildung/ausbildungsberatung/tipps_zur_ausbildung/gV_Ausbildungsverguetung.jsp#I

Da. Da steht 409 bis 511, telefonisch bekommt man eher die niedrigere Sache erzählt.

Das war kein IHK Mann.

Bitte auf Halbheiten verzichten.

Wäre nett wenn du mich an deinem Wissen teilhaben lassen würdest und nicht nur schreiben dass das was ich schreibe falsch ist. Nach dem woran ich mich erinnere war es der DIHK Vorsitzende. Kann aber auch einer aus nem Arbeitgeberverband gewesen sein oder ein CDU/CSU Politiker. Ich glaube aber es war ein hohes IHK Tier. Ich weiß wie gesagt nich mehr wer. Kann auch sein dass ich die Fakten da nicht ganz richtig dargestellt habe, kann durchaus weniger als 50% senkung gewesen sein. Da lässt mein Erinnerungsvermögen nach ;).

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Original geschrieben von nil-o-mat

http://www.hk24.de/HK24/HK24/produktmarken/aus_und_weiterbildung/ausbildungsberatung/tipps_zur_ausbildung/gV_Ausbildungsverguetung.jsp#I

Da. Da steht 409 bis 511, telefonisch bekommt man eher die niedrigere Sache erzählt.

Ah, danke.

Die Werte entsprechen in der Regel einem Branchendurchschnitt, erfragt bei den Mitgliedern der Kammer.

Heisst also, ob das wenig oder viel oder angemessen ist, der Richtwert setzt sich aus den Zahlen der Betriebe zusammen, die zur Kammer Hamburg gehören und in den IT-Berufen ausbilden.

Wäre nett wenn du mich an deinem Wissen teilhaben lassen würdest ...

Es war Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

Siehe hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,251918,00.html

und wurde hier:

http://forum.fachinformatiker.de/showthread.php?s=&threadid=47634

diskutiert.

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Also ich weiss, dass andere Ausbildungsberufe froh wären, wenn sie 400-500 Euro verdienen würden.

Aber sind FI wirklich sowas "besseres", dass die mehr verdienen sollen/müssen?

Inzwischen kann man als FI genauso froh sein, einen Platz zu finden wie die meisten anderen.

Und das Wort Ausbildung sagt doch schon alles, man kann nicht wie ein Angestellter bezahlt werden, da man wie IJK richtig sagte, zum lernen da ist + 12 Wochen + Urlaub nicht in der Firma ist und sich Leute drum kümmern müssen.

Ausserdem bringen Azubis ja meistens nicht die gleiche Leistung wie ein MA.....auch wenn nun einige schreien werden, sie arbeiten schon das gleiche ;)

Aber in der Schule kann ich mich auch nicht von allen Fächern befreien lassen die ich schon im Schlaf kann.....dann muss man halt die 2-3 Jahre da druch.

In großen Betrieben verdient man evtl. ein paar Euro mehr als in kleinen...aber die kleinen betriebe haben meistens auch nicht das Geld um einen Azubi 700 + x Euro zu zahlen. Also kann man froh sein, dass die überhaupt auch Ausbilden.

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Original geschrieben von chickie

Also ich weiss, dass andere Ausbildungsberufe froh wären, wenn sie 400-500 Euro verdienen würden.

Ich weiß nicht wie es in anderen Berufen ist, obwohl ich die nicht in meinem Post ausgenommen habe. Fakt ist, dass tarifliche und außertarifliche Bezahlungen sehr weit auseinander gehen. Als normaler Angestellter ist man wahrscheinlich noch eher in der Position entsprechende Forderungen durchzusetzen, als Azubi habe ich es einmal versucht und bin gescheitert (der Vertrag ist nicht zustandegekommen).

Aber sind FI wirklich sowas "besseres", dass die mehr verdienen sollen/müssen?

Ich denke man kann darauf keine Antwort geben und sollte es auch nicht tun (Streit vorprogrammiert). Fakt ist dass für Bewerber Sachen vorrausgesetzt sind wie für sonst fast keinen Ausbildungsberuf, jedenfalls war es meine Erfahrung.

Inzwischen kann man als FI genauso froh sein, einen Platz zu finden wie die meisten anderen.

Darüber kannst du in diesem Land fast immer froh sein. Aber das wird wohl irgendwie auch ausgenutzt.

Und das Wort Ausbildung sagt doch schon alles, man kann nicht wie ein Angestellter bezahlt werden, da man wie IJK richtig sagte, zum lernen da ist + 12 Wochen + Urlaub nicht in der Firma ist und sich Leute drum kümmern müssen.

Wie gesagt, ich rede von Ausbildungsgehältern.

Ausserdem bringen Azubis ja meistens nicht die gleiche Leistung wie ein MA.....auch wenn nun einige schreien werden, sie arbeiten schon das gleiche ;)

Aber du wirst mir schon zustimmen dass die teilweise auch als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden. Ich habe nichts dagegen, sofern die Arbeiten dem Berufsbild entsprechen und ich dadurch Praxiserfahrung sammeln kann (viel wichtiger als irgendein Titel oder Zertifikat). Es gefällt mir nur einfach nicht, dass andere 40% mehr bekommen und dafür nur auf Seminaren rumsitzen müssen. Wer jetzt sagt, ich hätte mir den falschen Betrieb ausgesucht, hat insofern Unrecht alsdass ich mir den Betrieb kaum aussuchen konnte, obwohl mir Tätigkeit und Umfeld zusagen.

Aber in der Schule kann ich mich auch nicht von allen Fächern befreien lassen die ich schon im Schlaf kann.....dann muss man halt die 2-3 Jahre da druch.

Ich weiß nicht warum man immer alles hinnehmen soll als Arbeitnehmer. "Da musst du durch" ist ein Spruch den ich schon sehr oft gehört habe, und genau darauf läuft es wohl auch hinaus.

In großen Betrieben verdient man evtl. ein paar Euro mehr als in kleinen...aber die kleinen betriebe haben meistens auch nicht das Geld um einen Azubi 700 + x Euro zu zahlen. Also kann man froh sein, dass die überhaupt auch Ausbilden.

Meines Erachtens sollte Ausbildung ein beiderseitiger Gewinn sein. Ich sehe es jedenfalls nich als großzügiges Geschenk an.

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Also ich finde es falsch "auf Teufel komm raus" alle Jugendliche in Deutschland auszubilden.

Viele finden keinen Job, weil meistens Ihre Noten bzw. Einstellung nicht gerade dem gesuchten Profil gerecht werden. Das ist halt das Problem wenn man für seinen "Traumjob" unterqualifiziert ist.

Ich habe auch einen Bekannten im Handwerk, der einen guten Hauptschulabschluss für seine Azubis voraussetzt. Manche sind selbst von der Realschule in der zehnten Klasse nicht in der Lage einfachste Bruchrechnungen spontan durchzuführen.

Das die Unternehmen nicht mehr Azubis einstellen, wird wohl nicht am teurem Verdienst des Azubis liegen.

Ich hatte z.T. während meiner Ausbildung ca. 200 € Tankkosten im Monat, da ich in einer anderen Stadt überbetrieblichen Unterricht bekommen habe. Dazu kommen noch Versicherung und Steuer für das eigene Auto (Bahnfahrt hätte hin und zurück 5 Stunden gedauert), + Verpflegungskosten. Dazu kommt dann noch die normale Fahrkarte für Bus und Bahn um zur Schule und zur Firma zu kommen, dann noch der DSL-Zugang und Handyrechnung (dieses Handy benötige ich vor allem um mit der Firma zu telefonieren). Darüber hinaus darf ich auch keine Freizeitkleidung tragen, was eine zwei Garderobe bedeutete. Wie soll man so etwas mit 400 € bezahlen?

Ausserdem finde ich meinen Lohn als durchaus gerechtfertig. Ich bin zwar selten in der Firma, was einen geringen Lohn event. rechtfertigen würde, aber wenn ich mal da bin, arbeite ich genauso an Projekten mit wie jeder andere auch.

Ich brauche zwar etwas länger als ein normaler Programmier im Haus, aber deswegen ist erstens meine Arbeit nicht unbedingt schlechter und zweitens bekomme ich deswegen auch nur einen Teil von dem, was nach der Ausbildung winkt. Das Gehalt erinnert sowieso an einen studentischen Hilfsjob (wie ich ihn vor der Ausbildung hatte)

Ich kann hier noch aus Erfahrung berichten:

Ich habe mich bei einer Firma beworben (Januar), die mir einen Vertrag angeboten hat. Diese Firma bestand zu dem Zeitpunkt aus 30 % Azubis. Da ein Azubi sie verlassen wollte zum 1.3. , sollte ich dann als Beweis meiner Fähigkeiten ein Praktikum absolvieren (vom 1.3 - 1.8), 5 Monate!! Als Gehalt sollte ich das Azubigehalt aus dem ersten Lehrjahr akzeptieren 400 irgendwas und am Ende des Praktikums wollte man sich dann entscheiden, ob ich diese Ausbildung machen darf.

Man wolle dann auch versuchen diese Praktikumzeit als Lehrzeit bei der IHK nachträglich anrechnen zu lassen. All das hätte ich ja noch akzeptiert um eine Ausbildungsstelle zu bekommen (mein Verdienst war nebenbei höher als das Azubigehalt bei weniger Stunden in der Woche), aber dann kam echt der Hammer:

Ich fragte, ob ich den Aufgrund meines Abiturs meine Lehrzeit auf 2 1/2 Jahre verkürzen könnte, ein promptes Nein folgte.

Das nenne ich jetzt einfach mal Abzocke und ich bin froh gewesen, als ich am nächsten Tag ein weiteres Vorstellungsgespräch hatte und mir mein jetziger Ausbildungsplatz angeboten wurde, mit einem guten Gehalt, guten Sozialleistungen, sehr viel über. Unterricht (dafür bin ich dankbar), keinen "Azubigeschäften" aller Kaffeekochen und vor allem netten Kollegen, die einen auch nicht als minderwertige Arbeitskraft sehen.

Als Geschenk betrachte ich meine Ausbildung dennoch nicht, ich habe in meiner Schullaufbahn viel dafür getan und sehr viel Zeit mit meine Bewerbungen verbracht und mir schon vorher Kenntnisse angeeignet.

Ausserdem finde ich es fast schon als ironisch bei einem Auszubilden ein leistungsorientiertes Gehalt anzusetzen. Viel Spass im ersten Lehrjahr!

Sich über das Azubigehalt aufzuregen, finde ich echt das letzte. Gerade die netten Politiker mit ihren exorbitanten Renten sollten mal schon ihren Mund halten.

Mit den angesprochenen 400 € im Monat hätte ich also ein großes Problem gehabt.

Ich habe 12 Wochen im Jahr Berufschule und darüber hinaus sehr viel über. Unterricht(der macht in meinen Fall die Ausbildung richtig teuer). Dort werden die gesamten Ausbildungsinhalte besprochen, welche eigentlich die Berufsschule vermitteln sollte, ausser die Wirtschafts- & Sozialthemen.

Meine Firma bildet genau einen Azubi jedes Jahr aus, mit den besten Übernahmechancen.

Ich kenne eine weitere Firma die 12 Azubis hat und am Ende ca. 9 nicht übernehmen wird.

Sollte nur Ausgebildet werden um auszubilden, wie gefordert, zieht das nur die Gehälter der späteren Arbeitnehmer nach unten.

Leider ist nicht alles schön was glänzt!

Gruß

Aquano

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Original geschrieben von Aquano

Viele finden keinen Job, weil meistens Ihre Noten bzw. Einstellung nicht gerade dem gesuchten Profil gerecht werden. Das ist halt das Problem wenn man für seinen "Traumjob" unterqualifiziert ist.

Ich sehe mich nicht als unterqualifiziert an, denn obwohl ich kein Abi habe und auch nie wirklich bock auf schule hatte komm ich sowohl mit der Berufsschule (lächerlich) und mit den an mich gestellten Anforderungen auf der Arbeit klar. Meines Erachtens sagt Schule nicht wirklich viel über die Qualifikation aus.

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Original geschrieben von nil-o-mat

Ich sehe mich nicht als unterqualifiziert an, denn obwohl ich kein Abi habe und auch nie wirklich bock auf schule hatte komm ich sowohl mit der Berufsschule (lächerlich) und mit den an mich gestellten Anforderungen auf der Arbeit klar. Meines Erachtens sagt Schule nicht wirklich viel über die Qualifikation aus.

Was Du meinst ist Intelligenz. Dafür gibt es andere Tests.

Die Schule vermittelt Dir eine schulische Qualifikation, ob es Dir passt oder nicht und daran wird man nun mal in Deutschland beurteilt. Sonst könnten wir direkt mit 6 in die Lehre gehen.

Zu Deinem fehlendem Abi:

Habe ich geschrieben gute Qualifikation = ABI?

Also setzt Du doch Schule = Qualifikation gleich.

Habe ich gesagt, dass 10ner Abgänger unterqualifiziert sind?

Nein, ich sage nur, dass man sich nicht wundern muss, wenn man schlechte schulische Leistungen hat und dann nicht die Ausbildungsstelle bekommt, weil man erstens nicht eingeladen wird oder zweitens der "Bessere" dann die Stelle bekommt.

P.S.

Über die Berufsschulen kann man von Anspruch her doch echt meist (Ausnahmen bestätigern die Regel!) lachen.

Brauchst Dich nicht auf den Schlips getreten fühlen, mein post war kein Angriff.

Schönen Donnerstag noch

Gruß

Aquano

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Original geschrieben von Terminator85

a) ich bin für Arbeitsplätze für alle (hört sich doch toll an)

Wie wärs wenn jeder Arbeitnehmer auf 30% seines Gehalt verzichtet

dann hätte doch jeder arbeit weil durch das gesparte geld neue Leute eingestellt werden.

Öhm, und was kannst du dir dann noch kaufen? Ein Brot pro Monat :)?

Na dann mal viel spass, weil dir Firmen haben ja mit den mehr eingestellten Leuten für dein gespartes Gehalt die gleichen kosten und werden ihre Preise auf den selben niveau halten, wärend du 30% weniger verdienst.

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Original geschrieben von chickie

Öhm, und was kannst du dir dann noch kaufen? Ein Brot pro Monat :)?

Na dann mal viel spass, weil dir Firmen haben ja mit den mehr eingestellten Leuten für dein gespartes Gehalt die gleichen kosten und werden ihre Preise auf den selben niveau halten, wärend du 30% weniger verdienst.

chickie finde die Ironie!

Gruß Aquano

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Original geschrieben von Terminator85

a) ich bin für Arbeitsplätze für alle (hört sich doch toll an)

Wie wärs wenn jeder Arbeitnehmer auf 30% seines Gehalt verzichtet

dann hätte doch jeder arbeit weil durch das gesparte geld neue Leute eingestellt werden.

Das predige ich schon lange... leider hören die Firmenchefs nicht auf mich

:confused:

Würde ja schon reichen, wenn sie die Gehälter um 10% kürzen und dafür pro 10 Angestellten 1 Neuen einstellen. Bei über 30 Millionen Erwerbstätigen hätten wir dann auf einen Schlag 3 Millionen neue Stellen. Dabei muss man bedenken, dass die Leute dann noch lange nicht 10% weniger verdienen, weil man dann ja die Sozialabgaben drastisch senken könnte ( 3 Millionen Arbeitslose weniger, die zusätzlich selber in Rentenkasse und Krankenkasse einzahlen ). Wären effektiv dann nur noch 3-4% weniger Gehalt. Damit können die meisten Leben. Im Gegenzug hat man durchschnittlich 4h weniger Arbeit pro Woche und die Genugtuung, dass man nicht für 4,5 Millionen arbeitslose mitzahlen muss.

Ist in gewisser Weise eine Milchmädchenrechnung, ich weiß. Im Prinzip sollte es aber in diese Richtung gehen.

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Original geschrieben von datensurfer

@IJK: NEIN 400€uro sind nicht genug, weil guck dir mal die Mieten für Wohnungen an. Dann noch Monatskarte um zur Arbeit zu kommen, Geld für Unterhalt [essen,etc.] .... dann bist schon allein auf mind. 800€uro im Monat. Ohne Kindergeld und meine Eltern könnte ich jedenfallls NICHT überleben. Und was einen Azubi qualifiziert? Meist mehr als viele andere, was glaubst du wozu es die Einstellungstests gibt? Richtig, damit sie meist schon sehr gut qualifiziertes Personal bekommen....

Und ob man mit 400,- EUR auskommen kann!

1.) bekommt man in der Regel dann noch Kindergeld (Ich gehe mal von Hundert EUR aus)

2.) Kann man ja auch Unterstützung beantragen wenn das Geld wirklich nicht reicht!

3.) Sind auch die Eltern gefordert!

Alles in allem denke ich das 400,- Gehalt + 100,- Kindergeld schon reichen muss! Und wenn nicht dann gibt es ja auch noch Zuschüsse vom Staat die man dann beantragen kann! Viele denken anscheinend immer noch, dass das Leben so einfach bleibt wie es zu Schulzeiten war! Man muss sich auch schon mal ein wenig kümmern.

Wollte niemanden angreifen!

PS: ich habe es auch geschafft zu überleben! Und verhungern muss man in Deutschland noch lange nicht!

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Ich hab das jetzt mal alles gelesen. Ehrlich gesagt, bestätigt sich mein Bild von einigen Jugendlichen. Schade, daß sich die Ausbilder gerade von den Azubis, welche sich als qualifiziert und tüchtig einschätzen und nach mehr Geld schreien, hier nicht zu deren Leistungen äußern (sollten).

Seit ich Ausbilder von 6 FI bin, geht allein 50% meiner Zeit dafür drauf, den Jungs etwas beizubringen. Fordert man dann mal eine eigenständige Leistung, dann kommt bei einigen die Faulheit ans Licht. Komischerweise sind das die, die unzufrieden mit der Ausbildung, der Berufsschule und der ganzen Welt sind. Und manchmal frag ich mich, ob 400€ für diese Menschen nicht schon viel zu viel sind.

...und wie schon gesagt wurde, es verhungert niemand...man muß nur Kopf und Beine benutzen.

zu den Ausbildungsbetrieben und deren Ausbildungsqualität wurde hier schon viel diskutiert und es gibt auch schwarze Schafe. Dann sollte man sich die Mühe machen und den Betrieb wechseln. Das haben hier auch schon etliche User getan.

Ho (der mitunter auch stolz auf seine Azubi´s ist)

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morgen,

Original geschrieben von nil-o-mat

Hallo,

Gibt es eine Organisation die sich ähnlich wie eine Gewerkschaft darum kümmert und diese Festlegungen mit der IHK zusammen aushandelt (bzw. auskämpft)? Wenn nicht, wird es echt mal Zeit.

ich weiß zwar net wie hoch die mieten bei euch in der gegend sind, aber min. 800Euro im Monat ist meiner meinung nach viel zu viel.

wenn du mehr geld verdienst, kann auch passieren dass du auch das kindergeld (154Euro "geschenkt") verzichten musst.

Ganz wichtig:

wir brauchen keine weitere gewerkschaft, weil wir keine wirtschaftsbremser brauchen!!

die IGM hat in Ostdeutschland ein sehr gutes Bsp. abgeliefert wie man Arbeitsplätze zerstört!!

Beste Grüße

Antibiotik

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Original geschrieben von Hodata

Ich hab das jetzt mal alles gelesen. Ehrlich gesagt, bestätigt sich mein Bild von einigen Jugendlichen. Schade, daß sich die Ausbilder gerade von den Azubis, welche sich als qualifiziert und tüchtig einschätzen und nach mehr Geld schreien, hier nicht zu deren Leistungen äußern (sollten).

Seit ich Ausbilder von 6 FI bin, geht allein 50% meiner Zeit dafür drauf, den Jungs etwas beizubringen. Fordert man dann mal eine eigenständige Leistung, dann kommt bei einigen die Faulheit ans Licht. Komischerweise sind das die, die unzufrieden mit der Ausbildung, der Berufsschule und der ganzen Welt sind. Und manchmal frag ich mich, ob 400€ für diese Menschen nicht schon viel zu viel sind.

...und wie schon gesagt wurde, es verhungert niemand...man muß nur Kopf und Beine benutzen.

zu den Ausbildungsbetrieben und deren Ausbildungsqualität wurde hier schon viel diskutiert und es gibt auch schwarze Schafe. Dann sollte man sich die Mühe machen und den Betrieb wechseln. Das haben hier auch schon etliche User getan.

Ho (der mitunter auch stolz auf seine Azubi´s ist)

Hallo,

<provokation an>

schade, dass sich Deine Auzubis nicht zu Wort melden (können)

<provokation aus>

Ne jetzt mal im Ernst:

400 € - Sozialabgaben ist ein bissel wenig. Da bekommt man ja für das nichtstun vom Stadt schon mehr, es sollte auch einen kleinen Anreiz geben.

Wie gesagt, ich verdiene mehr, bin damit völlig zufrieden und halte auch brav meinen Mund :beagolisc

Mir geht es mehr um die Diskusion, dass man Azubisgehälter kürzen soll um neue Stellen zu schaffen. Würde mal gerne sehen, wie Du reagieren würdest, wenn man Dir 1/3 kürzen will um andere Leute einzustellen, bei gleichen Sozailabgaben.

Wie gesagt Ausbildung für alle ja, aber....

Wegen der 400 € noch mal:

Ein Azubi der Produktiv arbeitet, sollte auch ein Gehalt bekommen, was dem anderer "besserer" Ausbildungsberufe entspricht (Versicherungskaufmann, etc.).

Gerade dann wenn mit der Ausbildung kosten verbunden sind.

P.S. Wenn Du mit Deinen Azubis nicht zufrieden bist, dafür gibt es die Probezeit!

Zur Anregung: Es gibt auch faule Arbeitnehmer die dicke mehr Geld kassieren!

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nett, dass ihr meine 400 Euro als "Diskussion" beibehaltet...

Anmerkungen zum Vorredner:

>Ein Azubi der Produktiv arbeitet, sollte auch ein Gehalt bekommen, was dem anderer "besserer" Ausbildungsberufe entspricht (Versicherungskaufmann, etc.).

Gerade dann wenn mit der Ausbildung kosten verbunden sind.

a) "bessere" Ausbildungsberufe gibt es nicht (habe parallel mit Versicherungskaufleuten gelernt, wir wurden "besser" eingestuft!)

B) meiner Ansicht nach sollten die von mir genannten maximalen 400 Euro GENERELL für ALLE Ausbildungsberufe gelten!!!

c) Kosten? Mit der Ausbildung verbunden? Das musst du mir dann doch erklären?

LiGrü

Michael (der mit einer einzigen Ausnahme nur erfolgreiche, qualifizierte und leistungswillige Azubis und Praktikanten ausgebildet hat)

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