Na sicher macht die Berufsschule für viele, vor allem junge und IT-fremde Azubis Sinn, gerade bei wenig engagierten Betrieben. Mir zu unterstellen, ich hätte den Sinn nicht verstanden, ist aber ein bisschen weit hergeholt. Mein Mann hat selbst in einem dieser uninteressierten Betriebe seinen FISI gemacht und war heilfroh, dass er in die Berufsschule gehen konnte. Deswegen wollte ich es eigentlich auch durchziehen. Aber ich hab sehr schnell gemerkt, dass ich selbstständig effizienter bin. Für mich war Berufsschule Zeitverschwendung.
Mein Netzwerk hab ich so auch (Mann und Freundeskreis sind fast alle IT'ler), ich hab durch die Arbeit an Projekten mehr Ausbildungsvergütung bekommen und trotzdem, dank gut geplanter, selbstständigen Vorbereitung, einen fast-Einser Schnitt in weniger als 2 Jahren. Was will ich denn mehr?
In der Berufsschule, an der ich zwei Blöcke lang war, waren viele der Fächer einfach dermaßen an der Realität vorbei und hatten überhaupt nichts mit dem Prüfungsstoff zu tun, dass es schon fast gruslig war, wie wenig man da tatsächlich lernt. Allein die Qualität der Arbeitsblätter (Englischtexte mit x Fehlern oder totkopierte Grafiken, auf denen man nichts mehr erkennen konnte), aber auch die Qualität der Tests (Stichwort Antwortsätze) war meiner Meinung nach eine Frechheit für die Vorbereitung auf einen IT-Beruf.
Jeder muss selbst entscheiden, ob er das Angebot Berufsschule in Anspruch nimmt, falls er nicht mehr berufsschulpflichtig ist. Jeder sollte es ausprobiert haben. Aber Fakt ist, man kann es auch sehr gut ohne schaffen - mit ein bisschen Eigeninitiative.