Ich würde auf der grünen Wiese so vorgehen:
Bestandsaufnahme:
Räumlichkeiten: Wo stehen die Systeme, separate Brandabschnitte oder Serverraum Marke "Trockenbau" mit Papptür, welche Zutrittskontrollen gibt es und wie sicher sind die, wer benötigt Zutritt weil ggf noch ein Sicherungskasten mit drinnen hängt, wo ist die Backupinfrastruktur untergebracht, wo sind die Hauseinführungen, wer hat wo Zutritt...
Hardware: schauen was alles da ist, wie diese Dinge voneinander abhängig sind, welche Redundanzen ggf vorhanden sind: Bei Servern zweites Netzteil mit zweitem unabhängigem Stromkreis, USV, redundante Geräte im Cluster, alles was HA ist...
Netzwerk: Wie sind die Stockwerksverteiler an die Infrastruktur angebunden
Software:
Welche Software ist m Backend im Einsatz, gibt es Abhängigkeiten (ERP ist ohne den zugehörigen SQL Server mittelmäßig nutzlos), Redundanzen (mehre DCs?), Cluster
Welche Software ist im Frontend im Einsatz, gibt es Abhängigkeiten, ist etwas davon in der Cloud...?
Anschlüsse
Haben die IT Räume einen eigenen Stromkreis oder hängen sie am Gebäudeteil (Stockwerk, Flur...) mit dran
Haben IT Räume zwei voneinander unabhängige Stromkreise
Gibt es mehre Hauseinführungen?
Wo laufen die Anschlüsse (Strom, Internet, Telefon...) von der Straße ins Gebäude? Was passiert wenn ein Bagger "Haps" macht
Wie viele Internetanschlüsse mit welcher Bandbreite sind vorhanden, was passiert mit der Telefonie wenn das Internet weg ist
...
Das wertest du aus und erstellst eine Mängelliste: was ist Stand jetzt schon Murks und muss gemacht werden bevor man über ein wirkliches Sicherheitskonzept nachdenken kann. Wenn z.B. jeder zweite einen Schlüssel zum Serverraum hat weil das halt das Standardschloss der Schließanlage ist müssen wir nicht über "High Security" reden...
Dann gehst du her und bewertest die Punkte die dir aufgefallen sind: Es gibt nur einen Internetanschluss, aber alles was man zum Arbeiten braucht ist in der Cloud? Nicht gut... In dem Fall ist das Ausfallrisiko des Internetanschlusses als "hoch" und die Auswirkungen als "kritisch" einzustufen. Im Idealfall kannst du an die Risikobeseitigung noch einen Zeitraum bis zum Wiederanlauf und ein Preisschild zum Risikominimierung oder Beseitigung. "Hey Chef, es kostet uns XX€ im Monat eine redundante Internetleitung als Fallback legen zu lassen falls der Primären Anschluss gestört ist. Eine Stunde Ausfall Internet kostet uns XX*n€, soll ich das beauftragen?
Risiko: Ausfall Internet
Risikobewertung: Hoch und kritisch
Sicherheitskonzept: Backup Anschluss, ggf mit verminderter Bandbreite
So gehst du durch alles was ausfallen kann durch. WAS gemacht wird entscheidest nicht du, du zeigst nur die Risikofaktoren auf, nennst Lösungswege und lässt die GF entscheiden ob sie das Risiko tragen will oder nicht.
Was relevant ist und was nicht sollst du ja gerade herausfinden.
Wie kritisch es bei euch ist, wenn 7-zip nicht funktioniert, das Intranet nicht verfügbar ist oder TestVMbrauchtkeinMensch mit in die Sicherung muss und wenn ja mit welchen RTO und RPO kann keiner hier sagen.