FiAE:
Ohne Hyperbel: Ich hab in meinem Leben noch nie so eine frustrierende Prüfung geschrieben.
2.0 im Abi, 1 in der Berufsschule, gute Noten in den Semestern die ich studiert habe. Aber für die Abschlussprüfung einer Ausbildung muss ich nun auf eine 3 oder 4 hoffen.
Ich habe vor der Ausbildung jahrelang hobbymäßig programmiert. Mein Ausbildungsbetrieb war von Anfang an extrem zufrieden mit mir und überrascht von meiner Selbständigkeit.
Die Anzahl der Prüfungen, für die ich mehr als einen Tag gelernt habe, kann ich an einer Hand abzählen. Aber für die AP2 habe ich mich zusammengerissen. Ich habe für jeden einzelnen der Punkte im Prüfungskatalog Stoff gesammelt, da vieles nicht in der Berufsschule behandelt wurde bzw. im Betrieb irrelevant war. Ich habe eine Zusammenfassung mit fast 200 Seiten erstellt und gelernt. Ich habe mit Prüfungen seit 1999 geübt.
Teil 1: Ich war bereits mental darauf eingestellt in dieser Prüfung "überrascht" zu werden. Daher war ich bei Teil 1 sogar fast dankbar - trotz der absurden Excel Aufgabe. Danach habe ich mir gedacht: Jetzt kommt der einfache Teil! ...Und wurde komplett überrumpelt.
Teil 2: Ich weiß nicht, ob Aufgabe 2 fehlerhaft war wie manche sagen, aber es war auf jeden Fall unnötig verwirrend und diese Verwirrung hat viel Zeit gekostet, von der man sowieso zu wenig hatte.
Und Aufgabe 3... ich fasse nur noch mal zusammen: eine Din A4 Seite komplett unleserlicher, unverständlicher, unstrukturierter Spagetthicode ohne wirkliches Syntax Highlighting. (Hätte ich so etwas in der Firma geschrieben, wäre ich bei der Code Review auseinandergenommen worden.) Man musste nicht irgendwelche einfachen Fehler finden, wie man das kennt, sondern hatte einen Testdatensatz und eine gewünschte Ausgabe und musste diesen Horror an Code im Kopf debuggen, was mehrere Iterationen beinhaltete. Natürlich waren alle weiteren Aufgaben darauf aufbauend. Und das alles für 25 Punkte.
Wenn diese Prüfung testen soll, wie gut man in einem Betrieb mit komplett inkompetenten Kollegen, die unzumutbaren Code schreiben und unverständliche Anforderungen stellen, arbeiten kann, dann haben die Prüfungsersteller wirklich einen exzellenten Job geleistet.
Die ganze Anstrengung war eine komplette Zeitverschwendung. Ich hätte auch noch einen Monat mehr lernen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Ich fühle mich ehrlich gesagt einfach nur ver*rscht von der IHK.