Hallo zusammen!
Also ich bin sehr enttäuscht vom Arbeitsmarkt. Das Vertrauen in jeglichen Betrieb habe ich fast verloren.
Die Devise lautet: "Möglichst viel arbeiten für möglichst wenig Gehalt!"
Ich bekam als Auszubildender zum Fachinformatiker Systemintegration 600 € netto. Nach den wirklich harten 3 Jahren Berufsschule und Ausbildung, bei der ich mehr oder minder mit noch 3 Azubis alles alleine machen durfte, während sich andere einen schönen Lenz machten, reichte es bei der Firma nur zu einem lächerlichen befristeten Arbeitsvertrag von 6 Monaten.
Ich lehnte ab, zumal ich unter anderem dringend einen neuen fahrbaren Untersatz benötigte und dazu eine Finanzierung nur mit unbefristetem Arbeitsvertrag bekam.
Ich schrieb und schrieb....herauskam ein Angebot eines "seriösen" Systemhauses.
Es war das einzige was ich bekam...Das Gehalt war lächerlich...man bot mir für eine 40 Stunden-Woche 1500 € pro Monat brutto, ohne Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld gab es natürlich auch nicht.
Was blieb mir anderes übrig? Ich wollte nicht arbeitslos sein.
Ich ging das Arbeitsverhältnis ein. Plötzlich nach 6 Monaten kündigte man mir, weil es der Firma schlecht ging und nun Stellenabbau die Folge war. Da ich der letzte der gekommen war war, musste ich nun als erster gehen. Als kleine Info: Ich fuhr der Firma in der kurzen Zeit unter anderem einen Auftrag von ungefähr ca. 25.000 € ein. Ich tat also alles um gut dazustehen. Vergebens.
Die dumme Ausbildung, so hart und interessant sie auch war, hat mir null gebracht. Ein Kompliment an meine Lehrer, die immer behaupteten, dass der Job die Zukunft sei. Das wurde uns allen doch immer vorgegaukelt. Inzwischen muß ich sagen, dass jeder Heizungsbauer oder Installateur einen sichereren und langlebigeren Arbeitsplatz hat als ich.
Wenn ich schon die geschönten Webseiten von erfolgversprechenden Bewerbungen usw. lese....da kommt einen doch Gift und Galle hoch. Ich habe bestimmt schon 60 Bewerbungen weggeschickt und keine Zusage nicht einmal eine wage Aussage wie es denn weitergehen soll kann ich jetzt treffen. Und ich habe viel gelernt, ich habe auch ZertifÃkate, aber was nützen die. Ich habe eine gute 3 in der Gesamtwertung der Prüfung. Alles hilft nichts. Förderungen für Fortbildungen kann man sich laut Auskunft beim örtlichen Arbeitsamt wegen der geringen Fördermittel auch sonst wo hinstecken. Ohne Fortbildung ist es sowieso ganz aus. Die Prüfungen und Kurse, der entsprechenden Hersteller kosten nicht wenig. Und wenn man es privat versucht treibt man sich in den Ruin. Alle 2 Jahre veraltet das Wissen, also selbst wenn ich jetzt nur jobben gehen würde könnte ich in 3 Jahren einen wiedereinstieg vergessen. => Lebenslang Hilfsarbeiter.....
Der Beruf ist die reinste Pleite für mich. Anderen mag es da vielleicht besser gehen, aber ich denke dass ich nicht der einzige bin. Das was man da in der Schule lernt kann man fast garnicht brauchen. Ich hatte beruflich nur mit Microsoft und Co. zu tun. Die Klickerei kann ja heutzutage schon fast jeder 12 jährige erledigen.
Als alles in allem ich bin bis heute ohne Arbeit und es wird sich da so wie ich das sehe auch nichts tun. Dank meiner fundierten Ausbildung und der ach so gütigen Arbeitgeber die man eher als Sklaventreiber bezeichnen sollte, kann ich jetzt meiner Sozialhilfe entgegensehen.....fragt sich nur noch wann ich unter der Brücke schlafen muss. Ein Fachinformatiker kann eben nichts anderes als Computer und Server.....
Hätte besser nicht auf das vorgegauckelte Gerede hören sollen....