Was sind genau deine Aufgaben in deinem Gebiet?
Ich bin eingesetzt als Satcom MK-Fw, sprich ich führe einen Trupp bestehend aus drei Fahrzeugen mit drei Anhängern und halte Satellitenverbindungen aufrecht bzw betreibe eine Art TK-Anlage. Wäre auch theoretisch sehr spannend, leider ist die Materiallage in fast allen Bereichen der Truppe desaströs. Sprich, du machst definitiv nicht täglich etwas im Bereich IT, außer das Führen von Personallisten und digitalisieren von Urlaubsanträgen etc entspricht deiner Vorstellung von Arbeit am PC.
Eine Tätigkeitsbeschreibung findest du z.B. hier.
Wie sieht es mit zusätzlichen Zertifikaten aus?
Zertifikate sammelst du über deine zusätzlichen Gelder, welche du in Anspruch nehmen kannst. Genauere Infos gibt es über den sogenannten Berufsförderungsdienst (BfD) der Bundeswehr, vielleicht schreibst du dort einfach mal eine Email hin. Desweiteren wirst du aktuell auf der Ebene Operativer Professional weiterqualifiziert (Bachelor-artiger IHK-Abschluß), also eigentlich hochwertiger als ein normaler Meister.
Darf man beliebig viele durchführen bis der "Pott" leer ist?
Darf man schon, nur muß natürlich auch die Zeit dafür vorhanden sein. Viele Bereiche lassen Leute ungerne ziehen bzw du hast je nach Maßnahme auch nur bestimmte Tage Anspruch auf Sonderurlaub und müsstest ansonsten privaten Urlaub verbrauchen, falls Ausbildungszeiträume länger sind und sie dir Dienstzeit kosten würden. Ansonsten gilt: Nutz alles aus was dir hilft und sinnvoll ist.
Ist genug Zeit für Eigeninitiative Bsp. Fernstudium etc.?
Die Zeit hast du normalerweise, du kannst sogar wieder Bundeswehrgelder anzapfen, wenn du es dem BfD geschickt verkaufst.
Würdest du dich wieder verpflichten oder war es ein Fehler?
Der Beruf hat Höhen und Tiefen. Bis auf die Pendelei gibt es auch nichts, was ich total bereuen würde. Wer seine Geschicke selber in die Hand nimmt, kann seinen Alltag interessant gestalten, wer es falsch macht, wird manchmal ein wenig zurückstecken müssen. Wie bei jedem anderen Arbeitgeber auch. Trotzdem sollte man den Beruf "Soldat" nicht in einen Topf mit anderen Berufen schmeissen, dafür ist er zu einzigartig.