Hallo zero33,
ohne Wertung möchte ich zum Thema meine persönliche Erfahrung widergeben, da es bei mir recht ähnlich war.
In Kürze:
Abitur->Bund->Studium->Studiumabbruch->Bewerbung auf FISY Lehrstelle-> Zusage zu einer Lehrstelle. Habe dann in der Firma gearbeitet (vor Ausbildungsbeginn) als Praktikant. Dabei kam eines Tages der Chef auf mich zu mit in etwa diesem Angebot:
Soforteinstieg als Festangestellter, unbefristeter Job, 30 Urlaubstage, 2K brutto aufwärts jährlich steigend bei guter Leistung (als Lehrling bekommst so ca. 600-700€ im 1. LJ). Du macht Microsoft Server Zertifikate, wir stellen dir die Lehrmittel und Prüfungsgebühren.
Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, habe dann zugesagt und als Quereinsteiger ohne Ausbildung angefangen. Mittlerweile mehrere Jahre Berufserfahrung und bin in jedem speziellen Thema drin sowie Ansprechpartner bei tiefen technischen Themen für die Kollegen.
Habe nun trotzdem den FISY IHK Abschluss als Externer nachgeholt. Warum? Weil mir „das Papier“ fehlte. Ich hatte immer das ungute Gefühl, auch im Vergleich zu allen Kollegen (ausnahmslos gelernte FISY) das etwas fehlt. Ebenso kann es, wie bereits hier angesprochen, ohne Abschluss ein no go bei manchen Arbeitgebern sein und deine Bewerbung landet ungelesen in der Tonne. Du solltest hier langfristig denken, du arbeitest vielleicht noch Jahrzehnte in dem Beruf. Jeder Abschluss den du hast, hast du dir erarbeitet, dir damit auch ein gewisses Selbstwertgefühl und Sicherheit geben, dass du etwas geschafft hast. Im reinen Berufsalltag zählt dann meiner Meinung nach später bei Bewerbungen die Erfahrung, und was du wirklich getan hast und kannst, nicht was auf einem mehrere Jahre alten IHK Abschluss steht.
Egal wie du dich entscheidest, ich würde immer einen IHK Abschluss mitnehmen, entweder gleich, oder später dann als Externer (du brauchst hierfür aber dann 4,5 Jahre Berufserfahrung). Am Besten hierzu frühzeitig informieren, ggf. einen berufsbegleitenden Vorbereitungskurs machen.
Ich wünsche Dir alles Gute.