Hi, ich bin neu hier im Forum, lese halt seit ein paar Wochen mit.
Ich habe zum 01.11. letztes Jahr in einer kleinen Firma eine Ausbildung zur Fachinformatikerin Anwendungsentwicklung angefangen und bin jetzt heute, zwei Tage vor Ende der Probezeit, ohne Angabe von Gründen gekündigt worden. Ich bin deswegen gerade ein wenig vor den Kopf geschlagen.
Zu mir: ich bin 33 und habe bereits ein naturwissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen, ich habe einige Zeit an der Uni gearbeitet, war danach aber 2,5 Jahre arbeitslos. Da ich schon zum Ende meiner Unizeit festgestellt habe, dass ich gerne mehr in Richtung Informatik arbeiten möchte, habe ich mir die Ausbildungstelle FIAE gesucht und war sehr froh jemand zu finden, der mich trotz fertigem Studium einstellt dafür.
Ich möchte diese Ausbildung wirklich gerne machen/ weiterführen. Ich bin letztlich nicht auf den Abschluß angewiesen, ich habe ja schon einen, aber mir sind die Inhalte wichtig, da sich meine bisherigen Programmierkenntnisse auf jeweils 2 Monate Java und 4 Monate C/C++ in Form von Fortbildungen beschränken. Ich bin nicht so gut darin, mir alles komplett alleine zu Hause anzueignen und ich denke auch, es schadet ja nichts, wenn man einen offiziellen Ausbildungsabschluß hat.
Die Kündigung traff mich heute ziemlich unvorbereitet glaube ich. Es ist etwas verwirrend. Ich bin, nachdem ich anfänglich erst so froh über den Ausbildungsplatz war und auch von der Firma begeistert war, in den letzten Woche immer unzufriedener mit der Stelle gewesen. Ich hatte den Eindruck nicht ausgebildet zu werden, sondern dass ich als billige Arbeitskraft herhalten sollte. Das Betriebsklima hat sich unabhänig davon in den letzten Wochen auch sehr verschlechtert, es gab seit Anfang des Jahres verstärkte Zweifel daran, dass die Firma das Jahr übersteht. Ich kann allerdings nicht beurteilen, wie schlecht die wirtschaftliche Situation wirklich ist... ich meine, ich war da 4 Monate als Azubi! Dass mindestens die Hälfte der Festangestellten auf Jobsuche ist, ist aber natürlich kein gutes Zeichen.
Ich hatte Anfang der Woche eine Mail an meinen Ausbilder geschrieben, weil die Aufgabe, die ich aktuell hatte, inhaltlich so weit über meine Vorkenntnisse hinausging, dass ich da allein zu nichts kam. Ich vermute da einen Zusammenhang zu der Kündigung, weil er festgestellt hat, dass ich wirklich ausgebildet werden will und nicht als billige Arbeitskraft ausgebeutet werden kann (mangels umfangereicher Vorkenntnisse).
Irgendwie bin ich zum Teil froh, dass ich die Entscheidung, ob ich noch schnell bis Ende der Woche die Brocken hinwerfe da, nicht mehr treffen muss, aber natürlich auch frustriert, weil eine Kündigung nunmal sch**** ist. Man fragt sich halt doch, ob man selbst was falsch gemacht hat.
Außerdem frage ich mich, wie ich damit bei Bewerbungen umgehe jetzt? Ich hab zum Glück eine Bewerbung vorgestern geschrieben schon, da war ich ja noch nicht gekündigt :-/ und da ein Berufsschullehrer mich da telefonisch angemeldet hat als Bewerberin, werde ich wohl auf jeden Fall zum Gespräch eingeladen schonmal.
Ich bin trotzdem ein bisschen überfordert gerade...