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Frage zur mangelnden Ausbildung


Boodoo

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Frage zur mangelnden Ausbildung

Moin…

Ich habe mal eine ganz wichtige Frage und hoffe, dass mir der eine oder andere eventuell helfen kann…

Zurzeit mache ich eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann. Das Unternehmen in dem ich Arbeite ist ein Großhandel und wir verkaufen... ja Waren… (ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen). Wir sind ein recht kleines Unternehmen mit ~20 Festangestellten und vielen Aushilfen auf 400€ Basis. Geführt wird das Unternehmen von einem Ehepaar.

Soviel zum Unternehmen. Mein eigentliches Problem ist folgendes.

Ich bin im 3ten Lehrjahr und habe am Mittwoch Prüfung (Ich verkürze). Allerdings sehe ich meine Chancen diese zu bestehen eher schlecht. Ich hatte letztens ein Gespräch mit meiner Chefin (Sie ist gleichzeitig meine Ausbilderin) und mir wurde ein sehr, sehr demütigendes Angebot für den Job nach der Lehre gemacht. (Mein Gehalt sollte sich zwischen 950 – 1050 Brutto bewegen). Man begründete es, das sie mich noch nicht als vollwertige Arbeitskraft ansieht und ich das halbe Jahr noch brauche. Gleichzeitig ist sie aber zuversichtlich, dass ich die Prüfung schaffe. (Sie würde sich sogar freuen wenn ich durchfallen würde)

Ich weiß das ich vom Wissenstand noch nicht dass Erreicht habe was ich eigentlich bräuchte. Von der Schule brauche ich dieses nicht erwarten. (Einheitsnoten (weil das ganze Jahr über keine Klausur geschrieben wurde), letztens eine Klausur über die Bundesländer Namen geschrieben und generelles alles sehr am Rahmenplan vorbei)

Mein Problem ist, das im Unternehmen mich keiner richtig Ausbildet. Meine Ausbilderin ist höchstens 1-2 mal die Woche da und kann mir generell nichts aus dem IT Wesen vermitteln. (Sie weiß nicht einmal wie man die Startseite von ihrem iexplorer ändert) Dann gibt es noch einen Büroleiter, der auch nur das an Wissen hat, was Basis ist. (Bei Dingen wie, was ist ein NAS, hörts dann auch schon wieder auf). Ein weiter Kollege ist nun als IT Kaufmann eingestellt worden (davor war ich 6 Monate alleine) der auch was auf den Kasten hat. Er ist genauso alt wie ich und versucht ab und zu mir mal was beizubringen, ist aufgrund der Zeit aber viel mit anderen Dingen beschäftigt.

Meine Tätigkeiten im Unternehmen beschränken sich auf jeden Tag Aufträge am Telefon annehmen und mit Photoshop Grafiken zu erstellen. (Messe Banner, Flyer, Werbung, Produktverpackungen, Produktdesigns, und ähnliches) Wenn im Lager Not am Mann ist, muss auch dort gearbeitet werden. Ich arbeite viel mit dem Chef zusammen, der auch sehr zufrieden mit meiner Leistung ist und wir verstehen uns sehr gut. Dass ich die Grafikaufgaben übernehme, liegt überwiegend daran, dass dies mein Vorgänger immer getan hat und ich dieses auch sehr gut kann. (Mache Privat viel mit Grafik).

Nun wird aber eine Grafikerin Eingestellt und ich habe nun die Vermutung, dass ich deshalb nicht mehr gebraucht werde. (Weil was anderes kann ich ja nicht)

Was kann ich dagegen tun? Ich habe nun mal gelesen, das ein Ausbilder immer da sein muss um mir was zu Zeigen. Und das ich Berufsfremdaufgaben (Grafikdesign) nicht auf Dauer machen muss.

Ich wollte mir erst einmal Rat holen, bevor ich gleich zur IHK gehe um vielleicht Türen zu öffnen die ich lieber geschlossen lasse.

Und versteht mich nicht falsch. Ich Arbeite sehr gerne in der Unternehmung. Die Leute sind nett und ich liebe es grafisch etwas zu gestallten. Ich hätte sehr gerne nach meiner Ausbildung auch weiter dort gearbeitet. Aber vor allem das Gehaltsangebot zeigt mir, das man mich dort nicht mehr haben will. Und da ich auf dem Arbeitsmarkt als IT Kaufmann mit Photoshop Schwerpunkt nicht weiter komme, möchte ich nun alles daran setzten, dass das Unternehmen mich vollwertig Ausbildet und ich Arbeiten übernehmen kann, die mir auch etwas nützen.

An alle die Sich den langen Text durchgelesen haben, schon einmal danke und ich hoffe auf ein paar Ratschläge.

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Ohwe.

Das Problem ist vor allem auch, dass dir dieser Gedanke erst im dritten Ausbildungsjahr kommt. Ich war einmal in einer ähnlichen Situation (was die Ausbildung seitens des Betriebes betrifft), allerdings schon im ersten Ausbildungsjahr. Das hat mich damals dazu bewogen einen großteil meines Lernkonsums auf der Arbeit durchzuführen und mich auch darüber hinaus bezüglich interessanter (IT-)Themen zu informieren.

Ich würde dir empfehlen nach der Ausbildung oder sollte es in eine zweite Runde gehen (wenn du bei einem Durchfallen, wiederholen kannst ist das schonmal ein Anfang) zu lernen. Vielleicht auch Sachen die nicht direkt von der Schule gefordert werden. Mich wundert allerdings, dass euer Berufsschulunterricht so schlecht ist...

Dann müssten deine Klassenkameraden doch ähnliche Probleme haben. Ihr könntet euch beklagen... als Klasse...

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Die gedanken hatte ich schon früher. Es hieß von der Unternehmung nur immer.... Ja klar übernehmen wir dich. Lehrn schnell aus, damit du endlich mehr Geld verdienen kannst... Und sonst waren auch alle immer sehr zufrieden mit dem was ich gemacht habe. ich hätte auch gerne weiter die Grafiken für den Chef gemacht (macht mir ja auch Spaß), aber der Umstand zwingt mich nun einfach umzudenken.

ich weiß auch das ich selbstständig etwas erarbeiten muss. Bin ja nun auch nicht ganz soo Faul :-)... Aber es wäre schön, wenn die Unternehmung mir dabei auch zur Hilfe steht. Sonst könnte ich auch 3 Jahre zuhause lernen und nicht Arbeiten gehen. :-)

Meine Mitschüler haben das selbe Problem. Die werden das aber erst wirklich merken, wenn die in 6 Monaten die Prüfung machen. (Im Moment ist es halt so, das sich erst einmal jeder über ne 2 auf dem Zeugniss freut, fürs nix tun.)

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Ich stimme Fasko da zu. Kommt leider doch sehr oft vor, dass die Ausbildung nicht dem entspricht, was sie sein sollte. Aber das sollte man doch nicht erst im dritten Lehrjahr merken.

Ich weiß ja nicht, was du nach der Ausbildung vor hast, aber wenn du weiterarbeiten solltest, wird das sicher problematisch. Für 1000 Euro Brutto kannst du zumindest mMn auf alle Fälle nicht bleiben - dafür absolviert man keine Ausbildung!

Solltest du anschließend auf die BOS oder an die Uni gehen wollen: Versuche irgendwie diese Abschlussprüfung zu schaffen und wenn es mit 50 Punkten ist.

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Erstmal musst du ja Ausbildungsnachweise haben. Sind die alle Unterschrieben? Wieviel vom Rahmenplan wurden denn in betrieblicher Zeitabgearbeitet? Du hast am Anfang deiner Ausbildung einen Ausbildungsplan unterschrieben. Wenn dieser Rahmenplan nicht eingehalten wurde, dann ist das schonmal kritisch. Und wenn die argumentieren, dass du noch nicht alles weißt, dann kannst du ja darauf hinweisen und fragen welche Themen du noch lernen musst.

Wenn deine Schule Schrott ist, dann bitte bitte bitte: Hol dir dein gutes BS-Zeugnis und dann wenn du es in der Hand hast eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Diesen wertlosen Berufsschulen sollte man das Handwerk legen. Du kommst nicht zufällig aus Düsseldorf?

Wenn es offensichtlich ist, dass du nicht die Prüfung schaffen kannst, weil Berufsschule oder der Betrieb versagt hat, dann solltest du die IHK kontaktieren. Du würdest Anspruch auf einen Prüfungsvorbereitungskurs haben. Du kannst ja auch gerne deinen Betrieb in die Mangel nehmen und um einen Prüfungsvorbereitungskurs bitten.

Und am Mittwoch hast du die Prüfung? Dir steht frei am Mittwoch Durchfall zu kriegen und dadurch krank geschrieben zu werden. Du kannst dann durch Vorbereitungskurs deine Chancen drastisch verbessern!

Die wichtigsten Zeugnisse sind das Arbeitszeugnis und das IHK-Zeugnis. Das BS-Zeugnis ist in meinen Augen wertlos. Ich würde also wirklich versuchen eben nicht das IHK-Zeugnis irgendwie zu kriegen. Es ist dein Facharbeiterbrief. Ein mittelmäßiges IHK-Zeugnis ist jetzt für dich gewichtiger als ein mittelmäßiges Arbeitszeugnis. Du willst ja deinen Betrieb wechseln, und nach der Ausbildung sollte man zumindest sein Handwerk unabhängig vom ehem. Betrieb nachweisen können. Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung ist das Arbeitszeugnis gewichtiger als das IHK-Zeugnis.

Damit dir das Arbeitszeugnis nicht madig gemacht wird, könntest du ein Zwischenzeugnis anfordern. Das steht dir ja zu. Wenn man dir vorschlägt es anzufertigen, dann solltest du dir ein sehr gutes Ausbildungszeugnis anfertigen und ein gutes Tätigkeitsprofil formulieren. Du hast Photoshop Kenntnisse, Kundenkontakt und so weiter und so fort. Du solltest aber natürlich die IT-Kaufmann Kernkompetenzen an erster Stelle erwähnen. Also Beratung, Projektmanagement etc.. Wenn dein Ausbildungsbetrieb das nicht unterschreiben mag, dann kannst du ihn an die Eier packen und fragen wieso die nicht deine Kernkompetenzen beigebracht haben. Ein Betrieb ist für die Benotung eines Ausbildungszeugnisses an das mögliche Zwischenzeugnis gebunden. Wenn man dir also Anbietet dass selber zu formulieren und unterschreiben dass du der beste Mitarbeiter mit den besten Kenntnissen der Welt bist, und dann am Ende mit denen verkrachst weil du die IHK denen aufn Hals schickst, dann können die nicht schlechte Noten auf das Abschlusszeugnis schreiben.

Ich würde ehrlich gesagt versuchen den Schein zu wahren und so gut wie möglich die Zeugnisse auf bestmöglichen Stand zu bringen. Und wenn es auch beschönigt ist, solltest du dir nicht zu Schade sein und das als Grundlage für einen Wechsel in einen guten Betrieb nutzen. Du bewirbst dich dann normal auf eine IT-Kaufmann-Stelle und wenn du drin bist bäckst du kleine Brötchen und erzählst irgendwas von kleinen Projekten im Ausbildungsbetrieb und dass du erstmal größere Projekte begleiten willst. Und man dir nicht im Ausbildungsbetrieb soviel zugetraut und du jetzt aber richtig angehen willst. Blabla. In den 6 Monaten Probezeit solltest du dann entsprechend fit sein.

Das mag jetzt zwar einige Foristen an Unehrlichkeit grenzen. Ja sagen wir: Es wäre gelogen zu sagen dass du die Kompetenzen vom IT-Kaufmann hast. Aber du musst an dich denken. Und um deine Zukunft. Du kannst ja gerne ein Studium nach der Ausbildung anstreben. Aber jetzt ist jetzt.

Ich wurde auch von meinem Ausbildungsbetrieb mehr oder weniger ********t. War auch super Freund mit meinem ehem. Chef. Man hat mir auch 1200€ brutto als Trainee angeboten. Ich hatte schon Berufserfahrung gehabt und dann wurde mir erzählt ich hätte nicht soviel drauf und noch lernen müsse. Ich habe den Betrieb gewechselt. Mit sowas muss man sich nicht abgeben, noch die Personen als Freunde ansehen. Des Weiteren kann man solch entwürdigende Angebot annehmen und nach ausscheiden aus dem Betrieb (z.B. nachdem man einen besseren Arbeitgeber hat), den Betrieb wegen unsittlichem Arbeitsvertrag auf Lohnnachzahlung verklagen. Ist dann wie zweites Weihnachten.

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[...](wenn du bei einem Durchfallen, wiederholen kannst ist das schonmal ein Anfang)[...]
Ein Ausbildungsvertrag darf nicht einfach seitens des Ausbildungsbetriebes beendet werden, wenn der Azubi durch die Prüfung fällt, wenn keine außerordentlichen Umstände vorliegen (Firma pleite oder so etwas in der Richtung, so dass dazu keine Möglichkeit mehr besteht).
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