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Ausbildung als Fachinformatiker ohne Vorkenntnisse?


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Für Durchfallquoten tragen nicht nur die berufsspezifischen Fächer wie Programmieren, Datenverwaltung, usw. bei. Der größte Teil der Versager und Abbrecher (bitte nicht beide gleichstellen!) hat i.d.R. schon in den "normalen" Standard-Kaufmannsfächern (Buchhaltung, BWL, VWL, usw.) Probleme.

Wichtiger als Abbrecherrate ist eher die Rate der abschließenden FIs und ob, bzw. wieviel sie danach in ihrem FI-Job verdienen.

Mal ernsthaft: Wer testet sich denn vor Antritt der Ausbildung auf seine Fähigkeiten bezüglich des Berufs? (ok, ich hab das sogar 2 mal vor Antritt der Umschulung gemacht, obwohl ich mich wohl als alter Freak bezeichnen kann - ich glaube aber immer noch, in diesem Punkt eher die Ausnahme als die Regel zu sein)

Hinsichtlich FIAE:

Wer meint, daß mit der Syntax und den simpelsten Konstrukten einer Programmiersprache schon alles getan wäre, täuscht sich schwer. Anfangen kann man erst nach den ersten Programmen, die tiefschürfende Kenntnisse abverlangen (2D/3D-Grafik-, Sound-, Simulations-, Internet-, Datenbank-, Analyse-, Berechnungs-, Steuerungsprogramme, usw.). Doch so weit kommen wohl die wenigsten wähernd der Ausbildung.

Man kann nach erfolgreichem Bestehen ohne Vorkenntnisse wohl sich selbst kaum einschätzen können, wie gut man seine Arbeit erledigen wird (wenn man nicht vom der Ausbilderfirma übernommen wird ist es eh wie rusisch Roulette in welcher Sparte für welche Zwecke man genau eingesetzt wird).

Zum Thema Quake-FIs: Wir haben natürlich alle stundenlang während des Unterrichts Quake2 gespielt - da hat man leider nicht ganz so gut den Stoff verfolgen können.

Zum Thema Freaks und Leuten mit Vorkenntnissen:

Ob irgendjemand sich aufgrund alter Gewohnheiten gegen neue Arbeitsmethoden sperrt, sagt etwas über den Charakter aus (welcher Schwieriger zu ändern ist, als die Lernfähigkeit und der Wissensstand), als über die Fähigkeiten. Die Lernbereitschaft und Anpassungfähigkeit läßt dann halt zu wünschen übrig - es gibt andere, die sich eben besser in Teams und deren Standards einfügen können und wollen, welche dann auch dort eher auf erwartete Chancen hoffen können.

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Ein Bekannter von mir ist z.b. so ein Fall. Er hat bis heute (2 Jahre nach der Ausbildung) noch nicht richtig begriffen was es heißt professionell zu arbeiten. Wenn er ein neues System aufsetzt, geht er genauso an die Sache ran, wie er zuhause einen PC zusammenstellen und installieren würde. Nur mal ein Beispiel: Auf einen Server, hat er als Betriebssystem XP installiert (oh bitte, ich dachte ich spinne, als ich das gesehen habe). Ganz zu schweigen von einem Backup-Konzept etc.
Äh ja und?

Unser Server läuft mit Win98, die Clients mit XP.

Unser Server stellt eigentlich auch nur die Bereitschaft für das Internet und zu einem Drucker dar, sonst nix, ist aber dennoch ein Servercomputer. Und ja, wir müssen doch manchmal mit allen beiden Clients sogar gleichzeitig ins Internet - aber nur manchmal.

Und eigentlich will ich an diesem System (auf diesem Rechner) nix mehr ändern.

Bin ich jetzt unprofessionell?

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Uns als kleiner Betrieb ist es aber zu gefährlich, nachher jemanden der nach 6 Monaten keinen Bock mehr hat, weil er sich vertan hat, durchzuschleifen.

Verstehe ich durchaus. Ich meinte ja nur damit, das er nicht eine Sprache können muß, sondern das er sich so ein wenig damit beschäftigt hat und damit meine ich jetzt nicht, wie man den PC einschaltet ;)

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Äh ja und?

Unser Server läuft mit Win98, die Clients mit XP.

Unser Server stellt eigentlich auch nur die Bereitschaft für das Internet und zu einem Drucker dar, sonst nix, ist aber dennoch ein Servercomputer. Und ja, wir müssen doch manchmal mit allen beiden Clients sogar gleichzeitig ins Internet - aber nur manchmal.

Und eigentlich will ich an diesem System (auf diesem Rechner) nix mehr ändern.

Bin ich jetzt unprofessionell?

Ich würde sagen, dass kommt auf die Funktion an, die der Server erfüllen soll. In diesem Fall handelt es sich um einen wichtigen Fileserver. Da finde ich es schon sehr unprofessionell kein Backup-Konzept zu haben. Aber das ist nicht mein Problem ;) Es sollte eher als Beispiel dienen.

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Also, als jemand, der seine Ausbildung ohne VOrkenntnisse begonnen hat, kann ich ja mal hier ausbreiten, warum ich mich für den Beruf entschieden habe:

Ich habe mir überlegt, wo meine eigenen Fähigkeiten liegen:

- logisches Denken

- gutes projektorientiertes arbeiten

- schnell und gerne

- grundlegendes technisches Verständnis und Interesse (Physik-LK)

und

- Spaß an Kommunikation (auch wenns abgedroschen ist)

Dann habe ich ausgeschlossen, was ich auf keinen Fall machen wollte:

- im sozialen Bereich arbeiten (ich nehme mir vieles zu sehr zu Herzen und will nicht die Probleme anderer Leute regelmäßig mit zu meinem kleinen Sohn nach Hause tragen sondern nach der Arbeit für ihn da sein und nicht über das arme kleine Mädchen, den armen behinderten Jungen, die arme arbeitslose Familienmutter etc nachdenken. Wenn man da nicht trennen kann, geht man in diesen Berufen unter)

- einen Beruf in dem ich überhaupt nicht eigenverantwortlich arbeiten kann (ReNoFachangestellte z.B.)

- draussen arbeiten (einfache keine Lust auf Regen und Sonnenbrand)

- körperlich hart arbeiten (bin 1,60 groß und nicht gerade stark)

- studieren (konnte ich mir finanziell nicht leisten)

Danach habe ich mir im BIZ 3 Tage Zeit genommen, Ordner zu wälzen, was zu meinem Profil ungefähr passen würde und habe einfach darauf gehört, was mein inneres Gefühl und mein Instinkt mir sagte. Zum Beispiel hat er bei Groß- und Aussenhandelskauffrau stillgeschwiegen, bei Kindergärtnerin laut NEIN geschrien und bei technischen Berufen ein leicht euphorisches bzw gutes Gefühl ausgesandt.

Dann habe ich mir die Beruf genauer angeschaut, versucht, mir die Tätigkeiten vorzustellen (und man kann sich vorstellen, dass es einem eher Spaß macht, zu programieren, als technische Zeichnungen oder Bauzeichnungen zu malen). Und habe dann 4-5 Berufe in die engere Auswahl genommen und mich auf die entsprechenden Anzeigen beworben. Die erste Stelle, die mir angeboten wurde habe ich angenommen, weil mir das Betriebsklima gefiel und alles vollkommen in Ordnung wirkte. Ich habe mich danach noch an einigen Auswahlverfahren teilgenommen und ein paar andere Angebote bekommen und habe geguckt, ob mir der Betrieb besser gefallen hätte, aber ich habe jedem anderen spätestens beim Vorstellungsgespräch abgesagt, weil ich einfach kein so gutes Gefühl hatte, wie in meiner jetzigen Firma.

Ich bin mit meiner Berufswahl (FISI) jetzt zufrieden und mir haben wenig Vorkenntnisse nicht geschadet. Ich halte auch mein Auswahlverfahren für absolut vertretbar.

Allerdings gebe ich dir recht, dass es leichter fällt, mit einigen Vorkenntnissen zu entscheiden. Hätte ich vorher einmal programmiert, hätte ich wahrscheinlich eher die Stelle als FIAE angenommen, weil mir programmieren ein ganzes Stück mehr Spaß macht, als Systemintegration. Allerdings sehe ich das so: ich hab zumindest schon mal einen Fuß im Gewerbe, mache eine solide Ausbildung und kann später immer noch auf dem Programmierbereich aufbauen, wenn ich mich weiterbilde. Ausserdem glaube ich nicht, dass ich dadurch für die Firma ein Verlustgeschäft bin (nicht mehr als jeder Azubi das sein kann) sondern ich mache meine Arbeit gut und zuverlässig.

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