Jede Menge Fragen zum "Staatlich geprüfter Informatiker" und ADV Böblingen

[DerVerzweifelte]

Hallo Leute,

ich bin 23, hab mein Abi vor paar Jahren erlangt und musste vor kurzem mein Studium an den Nagel hängen. Bin leider nicht weitergekommen

Vor einigen Monaten hab ich mich (auf Empfehlung eines Freundes) bei der ADV Böblingen beworben. Das ist eine Akademie zur Datenverarbeitung, Voraussetzung für die Aufnahme ist Abitur. Am Ende wird man dann "Staatlich geprüfter Informatiker":

Über die ADV

Vor kurzem hab ich eine Zusage bekommen. Leider weiß ich nicht genau, was es mit dem Abschluss auf sich hat und ob mir das in meinem späteren Berufsleben was bringt. Auf der Homepage vom Arbeitsamt steht, dass es keine Ausbildung ist, sondern eine Weiterbildung. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber baut eine Weiterbildung nicht auf eine Ausbildung aus? Wie kommt es, dass ich da einfach mit einem Abi eine Weiterbidlung machen kann? Außerdem: Wie wird sich das später auf mein Berufsleben auswirken, wenn ich keine richtige Ausbildung hab? Die Frau vom ADV meint jedenfalls hartnäcking, dass "Staatlich geprüfter Informatiker" ein Ausbildungsberuf sei.

Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Soll ich mich lieber für eine richtige Ausbildungsstelle für nächstes Jahr bewerben (z.B. als Fachinformatiker) oder doch mit der Akademie anfangen?

Hab das Gefühl, dass eine Ausbildung mehr Wert hat als diese Weiterbildung auf der ADV.

Würde mich auf eure Hilfe bzw. Ratschläge freuen

Bearbeitet 10. September 2009 von DerVerzweifelte

[Goulasz]

Wikipedia sagt:

Bei der Fortbildung oder Ausbildung zum staatlich geprüften Informatiker handelt es sich um eine berufliche Fortbildung oder um einen schulischen Ausbildungsgang, was je nach Landesrecht teils sehr unterschiedlich geregelt ist. Die Abschlüsse sind aber grundsätzlich bundesweit anerkannt.

Baden-Württemberg [bearbeiten]

In Baden-Württemberg handelt es sich um eine dreijährige Erstausbildung (Berufskolleg) an der staatlichen Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen. Zur Zulassung ist das Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife der technischen Richtung Voraussetzung. Das Studium gliedert sich in Grundstudium (zwei Semester Unterricht), ein Praktikumsjahr und das Fachstudium (zwei Semester Unterricht in einem Fachgebiet der Wahl, zum Beispiel Logistik).

Nichtmal 2 Minuten suche -.-

/€ Informier dich im Vorfeld über den Praxisanteil, wenn dir das reicht, machs, wenn nicht, Standard duale Ausbildung für 2010, evtl. kriegst noch was als Nachrücker für dieses Jahr(die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber relativ gering, schätz ich mal). Über die Anerkennung in der Wirtschaft kann ich leider nichts sagen.

Bearbeitet 10. September 2009 von Goulasz

[Nikomania]

Aber man kann fast pauschal sagen, dass eine duale Ausbildung immer mehr Beachtung bekommt, als eine schulische Ausbildung mit Praxisteil.

Aber mal eine Gegenfrage: Was hättest du denn sonst in diesem Jahr vor, wenn du erst 2010 deine Ausbildung anfangen willst? Ich denke so eine schulische Ausbildung wird besser - in der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz - als gar nichts oder Nebenjobs ankommen.

[no1]

Hallo!

Hab das Gefühl, dass eine Ausbildung mehr Wert hat als diese Weiterbildung auf der ADV.

1. ist das keine Weiterbildung, sondern ein Studium.

2. solltest du künftig immer das Gegenteil machen, was dein Gefühl dir sagt.

Ich bin Student an der ADV und rate dir dringend davon ab, dort nicht anzufangen.

Dein Titel wird zwar am Ende staatlich geprüfter Informatiker, jedoch ist es so, dass die Firmen später die "ADVler" mit offenen Armen empfangen, da der Lehrplan den Hochschulen ähnelt (Niveau übrigens auch) und die ADVler ein zweisemestriges Praktikum absolvieren anstatt ein einsemestriges (ein ADVler bekommt im Praktikum mehr Geld als ein Student von der FH oder UNI! Bsp. Daimler. Uni- oder FH-Student 640€, ADVler 870€...). Manche Firmen zahlen sogar bis zu 1.600€ im Monat !

Außerdem kommen kurz vor dem Ende des ersten Semesters die Präsentationstage, an denen renommierte Firmen wie Porsche, BMW, Bosch etc. ihre Vorträge halten. Dadurch wirst du merken, wie begehrt ADVler eigentlich sind.

Falls du doch auf den Titel Wert legen solltest und scharf auf nen Bachelor oder Master bist, kannst du danach das http://www.adv-boeblingen.de/fileadmin/user_upload/pdf-dateien/steinbeis_bba.pdf hier machen.

Ach ja, falls du ne Zusage hast und du dies ablehnen würdest, dann solltest du dich wirklich ärztlich untersuchen lassen. Es gab Zeiten, da lag der NC an der ADV bei 2,4. Mein Kumpel damals hat mit einem Schnitt von 3,1 eine Wartezeit von einem Jahr bekommen.

Du kannst getrost dein Nick zum "derGlückliche" umändern.

MfG

[sxs]

Manometer, sagt dir der Begriff Jubelperser was?

Wenn das Niveau so hoch ist, warum braucht es dann noch eine _Weiterqualifizierung_ zum Bachelor? Warum verkürzt der sich nicht? Warum kann man keine akademische technische Weiterqualifizierung angehen? Warum erkennen alle Hochschulen außer der Steinbeis nichts vom ADV "Studium" an?

Ist sicher keine schlechte Schule, aber bleib doch mal auf dem Teppich.

Aber gut, eine _Schule_ die ihren "Studenten" einredet sie wären mit einem solchen Abschluss automatisch ein High-Potential für die Branche provoziert sicher solche Postings....

[no1]

Manometer, sagt dir der Begriff Jubelperser was?

Wenn das Niveau so hoch ist, warum braucht es dann noch eine _Weiterqualifizierung_ zum Bachelor? Warum verkürzt der sich nicht? Warum kann man keine akademische technische Weiterqualifizierung angehen? Warum erkennen alle Hochschulen außer der Steinbeis nichts vom ADV "Studium" an?

Ist sicher keine schlechte Schule, aber bleib doch mal auf dem Teppich.

Aber gut, eine _Schule_ die ihren "Studenten" einredet sie wären mit einem solchen Abschluss automatisch ein High-Potential für die Branche provoziert sicher solche Postings....

Jubelperser??? Den Zusammenhang musst du mir erklären....

Bist du an der ADV (schon gewesen), oder bist du lediglich diesbezüglich voreingenommen?

Wenn du die Verlinkung richtig gelesen hättest, dann hättest du sicherlich diese beiden Begriffe, "berufsbegleitendes Studium!", erkannt.

Falls du Zweifel hast, dann fahr doch mal einfach im Februar 2010 zu den Präsentationstagen und seh dir die Präsentationen von Porsche, Daimler & Co. einfach an und achte genau auf den Titel von den Personen, die dort vortragen. Wenn du dann hinter den Namen der Personen (IT-Leiter, Staatlich geprüfter Informatiker ADV) liest, dann denk an mich ok?

MfG

[fach_i_81]

Moment mal, hier stimmt wirklich was nicht.

@no1

Der sxs hat, so wie es aussieht, recht. Ich hab mir das mal angeschaut, und - wer hätte das gedacht - da haben wir wieder einmal das "klassische" Problem bei dieser "ADV - Staatlichen Akademie für Datenverarbeitung, Böblingen".

Also:

1.) Die ADV ist keine Hochschule. Von daher ist der z. T. verwendete Begriff "Studium" unsinnig und unzutreffend.

2.) Es handelt sich nicht um ein Studium, sondern um eine Ausbildung. Auch dann nicht, wenn solche Begriffe wie z. B. "Semester" o. ä. verwendet werden.

3.) Die Verwendung von Begriffen wie "Studium" und "Semester" soll eigentlich nur Verwirrung stiften und und die Ausbildung als etwas erscheinen lassen, was sie einfach nicht ist - nämlich ene akademische Ausbildung - siehe dazu Punkt eins.

4.) Nachdem der Begriff "Akademie" als solcher nicht geschützt ist, versteht es sich von selbst, dass seine Aussagekraft gleich Null ist. Jede noch so kleine Hinterhofschule kann sich, wenn sie möchte, als "Akademie" bezeichnen. Hat also nichts zu bedeuten.

5.) Dass als Voraussetzung "allgemeine Hochschulreife" gefordert wird, hat - ebenfalls - überhaupt nichts zu bedeuten. Dadurch wird die Ausbildung auch nicht zum Studium. Die "Akademie" bzw. Ausbildungseinrichtung kann selbst definieren, welche Kriterien sie fordert bzw. welche Art von Vorbildung sie gerne hätte.

6.) Dass der nach dem Ende der Ausbildung zum Erwerb angebotene Abschluss Bachelor in Zusammenarbeit mit der Steinbeis-Hochschule angeboten wird, impliziert schon, dass es sich - bei der ADV-Ausbildung - nicht um einen Hochschulstudiengang handelt. Wenn das nämlich so wäre, dann hätte der Absolvent ja bereits einen Bachelor und könnte im Anschluss einen weiterführenden Abschluss (Master) machen. Das ist hier aber nicht so.

Damit ist das absolut klar. Die Qualität der Ausbildung kann und möchte ich nicht bewerten oder beurteilen, aber es ist zumindest klar, dass es sich eben nicht um ein Studium handelt.

@DerVerzweifelte

Du hast in deinem Eingangsposting nicht geschrieben, was du studiert hast. Aber nachdem Du schon dein Abitur hast, kann es evtl. sinnvoll sein, etwas anderes zu studieren (an einer echten Hochschule natürlich), das dir besser liegt. Erkundige dich bei der Studienberatung.

Gruß fach_i_81

und einen schönen Abend an alle

[no1]

fach_i_81

Anscheinend hast du dir das aber nicht richtig angeschaut, denn auch du hast absolut keine Ahnung, was hier Sache ist und urteilst waghalsig.

1.Die ADV ist keine Hochschule, richtig. Ist deswegen "Studium" hierfür unzutreffend? Hast du dir schon mal eine Berufsakademie angeschaut, dort wird auch nicht von einer Ausbildung geredet, sondern von einem Studium, da Zugang hierfür das Abitur ist, genau so wie bei der Akademie für Datenverarbeitung.

2. Aha, es handelt sich also nicht um ein Studium, ok... gut zu wissen, dass ich jetzt aufgeklärt wurde durch deine zahlreichen Belege...

3. Ja genau, soll nur Verwirrung stiften...(Lach)

4. Aha, Hinterhofschule also...(Lachanfall)

5. Selbstverständlich, Zugangsvoraussetzung Abitur hat keinerlei Bedeutung... (hat schon mittlerweile Tränen in den Augen vor Lachen)

6. richtig, ist ja auch eine Alternative zu einem Hochschulstudium (hab ich ein Deja-vue, oder wurde das etwa schon mal erwähnt?) .

Eins sollte klargestellt werden. Die ADV ist einzigartig in Deutschland und es sollte nicht mit den anderen Weiterbildungsgängen, die auch zum staatlich geprüften Informatiker führen, verwechselt werden. Da die ADV nahezu dieselben Themen wie eine Hochschule hat, und Zugangsvoraussetzung die allgemeine Hochschulreife ist, wird hier von einem Studium geredet!

Noch eine kleine Bemerkung am Rande:

Ich bin zwar offen für Kritik, aber bei solchen unqualifizierten Beiträgen kann ich nur den Kopf schütteln...

MfG

[sxs]

Jubelperser??? Den Zusammenhang musst du mir erklären....

Eine Erklärung findest du hier. Umgangssprachlich wird der Begriff verwendet, wenn jemand unreflektiert eine fremde Meinung wiedergibt, und deutlich erkennbar ist, das er die Meinung überaggressiv vertritt.

Bist du an der ADV (schon gewesen), oder bist du lediglich diesbezüglich voreingenommen?

Ich bin immer dann misstrauisch, wenn eine Bildungseinrichtig soo offensiv damit wirbt, das man nur bei ihnen eine einzigartige Ausbildung bekommt, die dann natürlich automatisch in die höchsten Stellen der deutschen Wirtschaft führt. Die auch in Deutschland vorhandenen Eliteunis haben das irgendwie weniger nötig....

Wenn du die Verlinkung richtig gelesen hättest, dann hättest du sicherlich diese beiden Begriffe, "berufsbegleitendes Studium!", erkannt.

Und, ändert das was an der länge, die da steht? Ein Bachelor der 36 Monate dauert, ist nicht verkürzt. Es werden also de facto NULL Kurse anerkannt.

Falls du Zweifel hast, dann fahr doch mal einfach im Februar 2010 zu den Präsentationstagen und seh dir die Präsentationen von Porsche, Daimler & Co. einfach an und achte genau auf den Titel von den Personen, die dort vortragen. Wenn du dann hinter den Namen der Personen (IT-Leiter, Staatlich geprüfter Informatiker ADV) liest, dann denk an mich ok?

Muss ich nicht, ich bin schon Chef, und kenne genügend Leute die IT-Leiter geworden sind (zumindest bei Daimler), ganz ohne an der ADV gewesen zu sein.

MfG

ebefells!

Eine persönliche Bemerkung sei mir erlaubt: Ich bitte dich nochmals darum deine eigenen Aussagen mal ein wenig mit Abstand zu betrachten. Man muss nicht nur den richtigen Abschluss haben (darüber lässt sich tatsächlich trefflich streiten), man muss auch gut sein. Und um im Management wirklich zu bestehen, muss man die ein oder andere Qualität haben, die man nicht in der Schule lernt. Ich fürchte dir geht es wie vielen Studienanfängern. In den ersten Semestern fühlen die sich wie die absolute Elite. Gottseidank relativiert sich das meist, wenn es in Richtung Abschluss geht.

[fach_i_81]

@no1

Vorsicht, nun mal nicht so schnell. Überleg dir bitte mal, was Du hier schreibst.

Ich versuche, weiterhin höflich zu bleiben, und wie Du siehst, habe ich zumindest die oben erwähnten Punkte nicht ohne Grund sachlich aufgeführt.

Lies dir den Beitrag oben am besten nochmals einigermaßen genau durch. Dann ist verständlich, was gemeint war.

Zurück zum eigentlichen Thema:

1.) Wenn Du den ersten Beitrag nochmal liest, dann siehst Du, dass ich mir die Website selbstverständlich durchgelesen habe.

2.) Der Begriff "Hinterhofschule" sollte nicht die Einrichtung an sich herabwürdigen, sondern es ging nur darum zu zeigen - auch wenn das etwas flapsig geschrieben war -, dass das Wörtchen "Akademie" rein gar nichts zu bedeuten hat.

3.) Du solltest wissen, dass ein Studium bei korrekter Betrachtung nur an Hochschulen angeboten wird. Das der Begriff teilweise auch in einem anderen Kontext verwendet wird, dann aber kein Studium im eigentlichen Sinne darstellt, habe ich bereits erwähnt.

4.) Es geht mir nebenbei gar nicht darum, diese Art von Ausbildung herabzuwürdigen, wenn es darum gehen würde, hätte ich in einer anderen Art und Weise geschrieben.

5.) Dass der Begriff "Akademie" nicht geschützt ist, hab ich bereits erklärt.

6.) Abitur: nochmals, die Schule kann selbst entscheiden, was sie als Eingangskriterium definiert! Eine Ausbildung wird nicht plötzlich deshalb zum Studium, weil jemand festschreibt "bitte nur mit Abitur ... "...

Das Abitur ist ja ein rein formaler Abschluss, der keinen Rückschluss auf das Anforderungsniveau der sich anschließenden Ausbildung zulässt!

7.) Meinen Beitrag als "unqualifiziert" abzustempeln, grenzt schon an Unverschämtheit, da ich - wie man ohne weiteres erkennt - in einem neutralen und sachlichen Ton geschrieben habe, ohne jede persönliche Angriffe.

8.) Der Begriff "Alternative" lässt noch keinen Rückschluss darauf zu, ob die Ausbildung in Bezug auf das Niveau einem Hochschulstudium gleichwertig ist. Hier vermisst man z. B. Fächer wie "wissenschaftliches Arbeiten", die Anfertigung einer Diplomarbeit usw... usw...

Ich hoffe, dass es damit klar ist und belasse es erstmal dabei, trotzdem ist es ärgerlich, dass selbst auf sachliche Beiträge solche Antworten folgen.

Gruß fach_i_81

Bearbeitet 12. September 2009 von fach_i_81

[bigvic]

Würde mich auf eure Hilfe bzw. Ratschläge freuen

Ich würde es machen.

Die Wertigkeit dieser Ausbildung/Studium/<Wort das gefällt> ist auf der Ebene des Technikers, welcher lt. wiki so bewertet wird:

Die Industrie wertet die Qualifikation eines "Staatlich geprüften Technikers" zwischen Meister und Dipl.-Ing.,

Diese Einschätzung kann ich aus meiner bisherigen Erfahrung mit Technikern bestätigen.

Und bei einer staatlichen Akademie bist du denke ich auf der sicheren Seite, dass die dich nicht, wie hier teilweise unterstellt, hinters Licht führen wollen mit falschen Versprechungen. Auf deren Website ist klar und deutlich, was es ist und welches Wissen vermittelt wird.

Bearbeitet 12. September 2009 von bigvic