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Azubi Ausnutzung oder normal?


Flightsim

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Hallo,

ich mach seit Sommer 2009 die Ausbildung zum Fachinformatiker AE. Der Betrieb hat rund 15.000 Mitarbeiter, davon 800 IT'ler.

Nun zu meiner Frage: Während der Ausbildung bekommen ich und meine Azubi-Kollegen (6 Azubis) recht viele Aufgaben, die mit der Ausbildung nur entfernt zu tun haben. Z.B. haben wir schon 2 mal im letzten Jahr eine Art "Tag der offenen Tür" organisiert - ohne Hilfe, ohne Ausbilder, ohne jemanden, den man bei Fragen fragen könnte.

Zudem wurden uns zu Beginn der Ausbildung verschiedene interne Schulungen (PHP, Java, Linux, Netzwerke, ...) versprochen, die nun leider nicht stattfinden. Begründung: Das braucht man eigentlich im Unternehmen nicht.

Auch in den Abteilungen, denen wir zugeteilt werden, werden wir oft für Dokumentationen oder zum Tabellen vergleichen (Buchhaltung) herangezogen. Zudem werden Fachkenntnisse (z.B. OOP) vorausgesetzt, die uns niemand vermittelt hat (auch nicht in der Berufsschule)

Ich fühle mich irgendwie ausgenutzt. Ich hatte mir von der Ausbildung mehr erwartet, als nur "Azubi-Arbeit", vor allem bei der Betriebsgrößen.

Aus eurer Sicht: Ist das normal und bei euch ähnlich oder sehe ich das einfach nur zu eng?

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Was ist schon normal?

Erstmal hast du einen Ausbildungsplan, der genau definiert was du machen wirst / sollst. Der ist das Grundgerüst. Sprich mit deinem Ausbilder wenn du merkst das einige Punkte nicht drangenommen werden. Kommunikation ist da die halbe Miete und das Endziel ist das bestehen der Prüfung.

Also erkennst du Defizite, sprich es an!

Ansonsten passt leider der Spruch Lehrjahre sind keine Herrenjahre!

Die Orgaaufgabe zum "Tag der offenen Tür" ist garnicht so Fremd. Organisation ist ein Bestandteil. Das Thema OOP solltest du aber auch zum Thema machen.

Wenn es nicht in der Berufschule durchgenommen wird, was ich bezweifel und es im Betrieb schon viel früher Thema ist, musste den harten Weg gehen und es ansprechen bzw. in Eigenregie anfangen zu lernen. Bei Fragen hast du bei 600 ITlern sicher wen der dir helfen kann.

btw. wenn andere Azubis auch im Unternehmen sind bildet Lerngruppen.

Dein Gefühl das du ausgenutzt wirst täuscht dich nicht. So ist das nunmal wenn man Azubi ist. Je nach Betrieb wird man oft produktiv eingesetzt um Kosten zu reduzieren. Aber das ist nicht dein Schaden sondern dein Vorteil.

Also sprich das Thema an, versuch selbstständig defizite aufzufangen und lass dich nicht entmutigen denn auch im Job hat man manchmal Tätigkeiten die fürn ***** sind.

Gruß

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Warum kann man anderen Leuten keine ordentliche Ausbildung gönnen? Sorry der Spruch ist alt und dämlich und er rechtfertigt nicht das Verhalten einiger Firmen...

Ich gönne jedem eine gute Ausbildung.

Der spruch ist zwar alt aber passend.

Ich erkenne in den Ausführungen das es zwar suboptimal läuft aber hab schon bei weitem schlimmeres gehört. Lehrjahre sind keine Herrenjahre bedeutet einfach das man auch mal in den sauren Apfel beissen muss. Das haben alle Azubis auf die eine oder andere Weise machen müssen.

er rechtfertigt nicht das Verhalten einiger Firmen...

Stimmt, aber was ist die alternative? Sich beschweren, Kündigen, IHK melden?

Die Firma vom Threadersteller hört sich ja nicht übel an. Und unter übel verstehe ich Mobbing, keine Ansprechpartner und Stress pur.

Es gibt wie gesagt einen Ausbildungsplan. Die Berufschule teilt auch einen Plan aus. Wenn was fehlt muss man sich melden, mit seinem Ausbilder sprechen und auf Missstände hinweisen und Ihm die Sorge um die Abschlussprüfung mitteilen. Dann kann auch reagiert werden bevor das Kind im Brunnen fällt Das was er oben beschreibt ist aber nicht ungewöhnlich oder "richtig übel". Ich geh davon aus das er verschiedene Abteilungen durchläuft, und das dabei einiges auf Ihn zukommt was nicht FIAE ist.

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Stimmt, aber was ist die alternative? Sich beschweren, Kündigen, IHK melden?

Würde das konsequent gemacht werden statt Schiss um seinen Ausbildungsplatz zu haben, würden mit Sicherheit ne Menge Betriebe bald nicht mehr ausbilden dürfen, das ist wohl leider auch der Grund weshalb die IHKen dort nicht wirklich durchgreifen und allem was bei 3 nicht auf dem Baum ist nen Ausbilderschein bzw. ne Erlaubnis dafür in die Hand drücken :(

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Ich habe meine Ausbildung zur FIAE in einem Maschinenbauunternehmen gemacht. Die Größenverhältnisse waren etwas anders (450 Mitarbeiter, 8 ITler), aber insgesamt waren die Zustände ähnlich und für meinen Geschmack nicht unbedingt ungewöhnlich oder schlecht.

Als Azubi durchläuft man hier alle Abteilungen (mit unterschiedlicher Aufenthaltsdauer), wobei versucht wird, dem Warenfluss zu folgen, um einen Eindruck von den Geschäftsprozessen zu bekommen.

Am Anfang steht viel Org-Arbeit und dann auch IT-Arbeiten an, wenn es aber dann in die verschiedenen Abteilungen geht, sind halt auch IT-fremde Arbeiten dabei. Im Einkauf werden Bestellungen ausgelöst, Lieferanten angeschrieben, Angebote eingeholt, im Lohnbüro wird bei der Monatsabrechnung geholfen und Firmenrentner werden ermahnt, ihre Lohnsteuerkarte abzugeben...da gehören auch mal Aufgaben wie Ablage u.Ä. dazu.

Aber das ganze macht durchaus Sinn, da Themen, die vor allem in den WiSo-Teil oder in die FiBu etc. gehören, genauso Bestandteil der Ausbildung sein sollten. Und auf diesem Weg verinnerlicht man dies alles ein wenig leichter und schneller, als wenn mir in jeder Abteilung n Fachvortrag gehalten würde!

Ich war froh, dass meine Firma Azubis diese Möglichkeiten bietet, denn bei vielen Mitschülern aus 5-Mann-Softwarehäusern hatte ich den Eindruck, dass sie mit Themen wie Warenwirtschaft, Abfolge von Geschäftsprozessen, Bilanzierung etc. total überfordert waren, weil sie es aus der Praxis nicht kannten.

Ich würde mitnehmen, was ich bekommen kann, natürlich nur, solange die IT-Kernthemen nicht zu kurz kommen....

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Aus eurer Sicht: Ist das normal und bei euch ähnlich oder sehe ich das einfach nur zu eng?
Ich schließe mich einem meiner Vorredner an: "Was ist schon normal?". Es gibt nicht den optimalen Ablauf, wie eine Ausbildung auszusehen hat. Ich habe schon Leute gesehen, denen sehr genau und sehr detailiert Detailwissen vermittelt wurde, die sich dann aber beschwert haben, weil sie keinerlei Möglichkeiten hatten auch selbst aktiv zu werden und sich damit zu beschäftigen, was sie selbst gerade für wichtig hielten. So hat da jeder eine anderen Meinung darüber, was richtig ist.

In deiner konkreten Situation gibt es aber eine ganz einfache - erste - Möglichkeit: Sprich mit dem/den Verantwortlichen bei dir im Unternehmen über deine Meinung. Erläutere ihnen, dass du der Meinung bist deine Ausbildung könnte besser verlaufen und leg ihnen dar, an was für Bespielen (die du hier ja auch aufgezeigt hast) du das festmachst. Im Idealfalle erkennt dein Gegenüber "Stimmt, da sollte/könnte etwas anders laufen" und die Welt ist in Ordnung. Wenn nicht kannst du immer noch überlegen, wie deine Reaktion darauf ist aber Schritt 1 sollte sein erstmal auf das Problem aufmerksam zu machen.

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Danke für eure Antworten! Wir haben beim Ausbildungsstart so einen Ausbildungsplan bekommen, in dem auch die ganzen Schulungen aufgeführt waren, die jetzt nicht stattfinden.

Ich werde das Thema bei der JA-Versammlung nächste Woche mal ansprechen und denk auch, dass sich da noch was tun wird.

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@Wuwu:

Ich finde deine Einstellung ziemlich krass. Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein Azubi nicht jeden "Sche!ß" machen sollte, wenn der Ausbilder bzw. der Vorgesetzte aber mal ankommt und eine "niedrigere" Aufgabe hat, dann sollte man sich trotzdem nicht beschweren. Man bekommt nunmal nicht immer die größten und anspruchvollsten Aufgaben zugeteilt.

Wir mussten bei uns auch Sachen einscannen (Dokumente aus den Jahren 2001 bis 2009), da saßen wir Azubis (9 Stück) auch ca. ein halbes Jahr dran. Jeder war 1x die Woche für ca. 3,5 Std. dran. Da haben sich hinterher aber auch schon die Abteilungsleiter beschwert, dass wir in der Zeit keine richtige Arbeit verrichten können.

Jetzt in der Abteilung bin ich mit Netzwerken und TK Anlagen bzw. der Security beschäftigt. Der Kollege mit dem ich immer rausfahre und der mir alles erklärt und zeigt hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte am Montag bei einem Projekt zu helfen, wo Kabel verlegt werden müssen. Natürlich gehört das im engen Sinn nicht zu meinen Aufgaben, ich möchte das aber gerne mal sehen bzw. machen, deswegen würde ich niemals zur IHK rennen und mich beschweren.

Ich bin der Meinung, dass Azubis auch mal dazu da sind kleinere Aufgaben von den Kollegen zu übernehmen, solange es sich im Rahmen hält. Wenn das allerdings der größte Bestandteil der Ausbildung ist, dann sollte man schon etwas tun.

Bearbeitet von r26t01
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