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Arbeitszeugnis bewerten


Seiko

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Hallo Leute,könnt ihr mal bitte mein Arbeitszeugnis deuten/bewerten?

Hab keine Ahnung von sowas.

Zeugnis

"Herr xy verfügte über gute Fachkenntnisse.Er zeigte Initiative und Leistungsbereitschaft.Er arbeitete stets zuverlässig und sehr sorgfältig.

Im Rahmen der ihm übertragenen Aufgaben arbeitete er selbstständig und konnte sich auch in neue Situationen schnell einarbeiten.

Herr xy war dem anfallenden Arbeitsumfang jederzeit gewachsen und beherrschte dabei auch unter wechselnden Anforderungen sein Aufgabengebiet sehr sicher.

Herr xy hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zur vollsten Zufriedenheit erledigt.

Sein persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei.

Das Arbeitsverhältnis mit Herrn xy endete bedauerlicherweise aus rein betriebsbedingten Gründen zum 30.Juni 2009.

Am 01.12.2009 wurde über das Vermögen der xy GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet und der Unterzeichner zum Insolvenzverwalter bestellt.Die vorstehende Beurteilung wurde daher aufgrund vorliegender Angaben der ehemaligen Geschäftsleitung erstellt.

Ich danke Herrn xy für die stets sehr gute und produktive Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg."

Ist das ein gutes Zeugnis oder nur Müll???

Danke für Antworten

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Nein, es ist überhaupt nicht gut geschrieben.

Ich erlaube mir mal scharfe, z. T. überspitzte Kritik. Aussagen wie:

verfügte über gute Fachkenntnisse, zeigte Initiative, in neue Situationen schnell einarbeiten, sehr sorgfältig, selbstständig, unter wechselnden Anforderungen

Heißt für mich: Herr xy war kein totaler Heini, hat sich an allem probiert, fragte selten nach, hat meistens viel zu lange gebraucht obwohl es kaum anspruchsvoll war. Es ist nichts wirklich positives da.

bedauerlicherweise aus rein betriebsbedingten Gründen

... klingt für mich auch sehr übertrieben, fast sarkastisch.

Am 01.12.2009 wurde über das Vermögen der xy GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet und der Unterzeichner zum Insolvenzverwalter bestellt.Die vorstehende Beurteilung wurde daher aufgrund vorliegender Angaben der ehemaligen Geschäftsleitung erstellt

Da weiß ich überhaupt nicht, was das in diesem Schreiben zu suchen hat.

Herr xy hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zur vollsten Zufriedenheit erledigt.

Zu wessen Zufriedenheit? Zu der des Hausmeisters?

Naja, im Prinzip ist es ein gängiger Ausdruck für eine gute Note.

Im Gesamten werd ich aus diesem ambivalenten Text nicht schlau, er kommt mir schlichtweg zu krumm vor. Liest sich auf jeden Fall nicht positiv.

Bearbeitet von Ulfmann
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Ich erlaube mir mal scharfe, z. T. überspitzte Kritik.

Völliger Kappes ist der richtige Ausdruck. Beziehungsweise: Ulfmann zeigte viel Verständnis für die Zeugnissprache und erstellte eine Bewertung im Rahmen seiner Möglichkeiten. :(

Das Zeugnis ist (zu) knapp, aber - warum bitte? - sollte der Insolvenzverwalter einem scheidenden Mitarbeiter ein Zeugnis schreiben, welches Sarkasmus beinhaltet und den Mitarbeiter als totalen Heini darstellt? Er hat viel um die Ohren und wahrscheinlich keine Zeit, einem armen Angestellten irgendetwas reinzuwürgen :confused:

"... Die meisten Fragesteller in Laienforen wittern selbst hinter solchen Texten, die anerkannt nichtssagend, aber unproblematisch sind, "Verdächtiges". Man braucht bloß mal ganze Sätze von Zeugnissen in Google einzugeben. In den Laienforen wird von Zeugniskryptologen jeder Satz in jedem noch so guten Zeugnis raunend zerlegt. Und konspirativ paranoid mißinterpretiert..."

Geheimcode im Arbeitszeugnis: Nur hier die ganze Wahrheit ... - Aktuelles | Kuendigung.de

Entscheidend sind die zusammenfassenden Standardsätze für Leistung und Verhalten und diese sind sehr gut. Lies Dich in die Zeugnisthematik ein und lerne nicht nur die Standardfloskeln auswendig und addiere die Noten für die einzelnen Halbsätze auf. Dann wirst du auch aus ambivalenten Texten schlau.

"...Hierzu ist dringend anzumerken, dass letztlich nicht jeder einzelne Zeugnissatz "stets höchste Leistungen" bestätigen kann. Aus stilistischen Gründen können Temporaladverben oder einzelne Steigerungsformen durchaus entfallen, es zählt der Gesamteindruck. Ein allzu massiver Einsatz aufwertender Attribute kann zudem den Eindruck eines "Gefälligkeitszeugnisses" erwecken, das man z.B. als Entschädigung für eine konjunkturell bedingte Kündigung erhalten hat. Strikt eingehalten werden sollte diese Struktur aber bei der für die Gesamtnote entscheidenden "Leistungszusammenfassung..."

Der Arbeitszeugnis-Code - arbeitszeugnis.de

Der Grund für eine Beendigung gehört sehr wohl in das Arbeitszeugnis, besonders in dieser Situation (Insolvenz). Sollen sie ein Zeugnis schreiben, das voller Lob stinkt und dann unten verschweigen, warum der Mitarbeiter gehen mußte?

Ich empfehle, dem TE, in das Zeugnis unbedingt noch eine genauere Beschreibung seiner Aufgaben einfliessen zu lassen.

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Ich empfehle, dem TE, in das Zeugnis unbedingt noch eine genauere Beschreibung seiner Aufgaben einfliessen zu lassen.

Das ist ein Zeugnis aus der chemischen Industrie.

Ich habe früher als Chemikant gearbeitet und beginne im November meine Umschulung zum FIAE.Dieses Arbeitszeugnis ist praktisch meine letzte Referenz,daß ich vorweisen kann.

Eine genauere Beschreibung meiner Aufgaben steht auf Seite 1 des Zeugnisses,hab ich aber hier nicht gepostet,weil die Seite 2 halt eben wichtiger ist.

Diese genaueren Tätigkeitsbeschreibungen wären wahrscheinlich für IT-Firmen uninteressant.

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Eine genauere Beschreibung meiner Aufgaben steht auf Seite 1 des Zeugnisses,hab ich aber hier nicht gepostet,weil die Seite 2 halt eben wichtiger ist.

Ok, dann passt es ja.

Das Zeugnis liest sich wie automatisch zusammengestellt mit Textbausteinen. Ohne jetzt die näheren Umstände zu kennen, vermute ich, daß Du gute Arbeit gemacht hast und die Geschäftsleitung Dir ein sehr gutes Zeugnis mit auf dem Weg geben will. Sie für den Insolvenzverwalter scheinbar ein Formular ausgefüllt und letzterer hat dann sein Pflicht getan ohne groß persönlich involviert zu sein.

In dem Zusammenhang kannst Du mit dem Zeugnis auch zufrieden sein. Die Zeugnisse werden eh ein bißchen überbewertet von den Arbeitnehmern, ich kenne das eher so, daß man vor allem auf den Lebenslauf und die berufliche Entwicklung schaut. Keinesfalls wird jeder Halbsatz in den Zeugnissen da irgendwie auf versteckte Ironie untersucht (aber das hatte ich ja oben schon gesagt).

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Ich werde aber trotzdem mal zu einem Fachanwalt gehen,der sich mit Zeugnisssen auskennt und gegebenenfalls nachbessern lassen.

Habe bei mir in der Nähe einen gefunden,das Geld sollte es Wert sein.

Du kannst uns dann ja mal wissen lassen, was der Anwalt dazu sagt. Ich glaube fast, daß Du im Insolvenzfall mit so einem McZeugnis leben mußt. Es steht m. E. auch nichts negatives darin. Wenn das nicht so sein sollte, würde ich gerne dazulernen.

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Ich habe mal in irgendeiner Site gelesen,daß der Arbeitgeber auch nach einem Insolvenzfall dazu verpflichtet ist,ein wohlwollendes Arbeitszeugnis zu erstellen.

Wohlwollend muß ein Zeugnis sowieso immer sein...

Wer erstellt das Zeugnis bei einer Insolvenz des Arbeitgebers?

Bei einer Insolvenz des Arbeitgebers muss der Arbeitgeber das Zeugnis noch erteilen, wenn das Arbeitsverhältnis bereits vor Insolvenzeröffnung beendet wurde. Endet das Arbeitsverhältnis erst nach Insolvenzeröffnung, ist der Insolvenzverwalter dazu verpflichtet und muss sich dann beim Arbeitgeber die notwendigen Informationen beschaffen.

Rechtsberatung - arbeitszeugnis.de
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Wohlwollend muß ein Zeugnis sowieso immer sein...

Rechtsberatung - arbeitszeugnis.de

Das ist richtig,hab ich auch das gleiche rausgefunden.

Der Fachanwalt verlangt für die Deutung des Arbeitszeugnisses 150,-Euro.

Da mach ich nicht mit,ist mir zuviel.

Laut dem Feedback,daß ich hier erhalten habe,ist das wohl eh ein gutes Arbeitszeugnis,hat mir auch ein anderer gesagt.

Außerdem hab ich ja noch die Möglichkeit,in der Umschulung mit einem guten Abschlußzeugnis zu Punkten.Hoffe mal,daß es gut klappt.

Bis dann

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