Alle Beiträge von skylake
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Selbständig als Entwickler / Tester.
Ich glaube hier liegt das "Gras ist auf der anderen Seite grüner"-Syndrom vor. Auch als Freiberufler wirst du i.d.R (Ausnahmen mag es geben) in Projekten gebunden die länger gehen können und genau hier stellt sich dann vllt. die Langeweile wieder ein. Zudem bist du mit ganz anderen Problemen konfrontiert, die man wirklich wollen muss. Zum einen musst du Aufträge reinbekommen, was gerade am Anfang ohne Netzwerk schwierig ist. Zum anderen benötigst du ein wesentlich höheren Umsatz als was du aktuell verdienst um auf demselben Standard leben zu können. Wenn du krank wirst oder ein Auftrag nicht fristgerecht fertig stellen kannst, wirst du (je nach Vertragsausgestaltung) bluten. Freelancer-Portale wie Fiverr und co. sind mitlerweile komplett überrannt von Indern und co, die für einen Bruchteil von deinem Stundenlohn ohne jede Rücksicht auf Verluste malochen. Das heißt ein Teil der potenziellen Kunden kannst du bei so einer Konkurrenz einfach vergessen und an die anderen musst du erstmal rankommen. Selbstständig heißt nicht umsonst "selbst" und "ständig!". Auch Krankheiten und damit resultierenden Umsatzausfällen musst du abfedern können, was auch gerade am Anfang nicht so einfach ist. Die wenigsten starten mit einem prall gefüllten Bankkonto und können monatelange Durststrecken einfach so wegstecken.
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Ist der IT-Jobmarkt kaputt?
In meiner Region ist der Markt an Juniorstellen auch eher mau. Das merke ich vor allem seit 1-2 Jahren, obwohl bei uns auch weit über 90% der Absolventen (reguläre Azubis) vom Betrieb übernommen werden. Abseits davon wird es dann schon schwieriger und Umschüler sind (ich spreche hier auch wieder über meine Region) sehr negativ behaftet. Unsere IHK Durchfallquoten sind derart extrem bei den Umschülern, dass sich dieses negative Image in den Betrieben bereits herumgesprochen hat. Wir haben leider kaum einen Umschüler, der halbwegs (und ich meine damit wirklich nur noch halbwegs) die Grundlagen kennt oder beherrscht. Daher gibts durchaus so einige Personaler, die bei dem Wort Umschulung direkt abblocken.
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IT-Büro offen oder geschlossen - eure Erfahrungen
Man könnte durchaus auch im Team mit der nächst höheren Instanz besprechen ob eine Art "Open-Hour" sinnvoll ist. Dass das nicht jeder x-beliebige Admin auf eigene Faust durchsetzen kann sollte klar sein :). Diese permanenten, kleinen, unnötigen Unterbrechungen sind nicht nur nervig, sondern reduzieren die Produktivität enorm (gibt es reichlich Studien dazu). Die Frage ist eben, ob man im Tagesgeschäft einfach die Tür schließen kann und wenn ja, wie geht man mit Notfällen um. Das Hauptproblem bei der Geschichte ist doch, dass gerade die User immer denken, dass ihr Problemchen ein Notfall ist und sofort behandelt werden muss. Dann kann es durchaus in der Anfangszeit Reibereien geben, wenn man seine Zeiten für die Laufkundschaft reduziert.
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IT-Büro offen oder geschlossen - eure Erfahrungen
Ich habe eine "Open-Hour". In der Zeit ist die Tür offen. Danach, wenn ich konzentriert an etwas arbeiten muss, ist die Tür geschlossen und dann stört auch niemand. Die Sekretärin lässt da keinen durch . Obiges Vorgehen führte bei mir zu einer signifikant besseren Produktivität. Vorher wurde ich alle paar Minuten unterbrochen und es dauerte immer eine Zeit bis man gedanklich wieder im Thema war. Kann ich also jedem nur empfehlen.
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Wie viel verdient ihr?
Mal ein Update nach Jahren von meiner Seite: Minimalangaben: Wohnort: Hessen letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): Master Berufserfahrung: über 10j im Staatsdienst, davor viele Jahre in div. Wirtschaftsunternehmen Arbeitsort: Berufsschule Tarif: A15Z und noch ein paar andere Zulagen (Anerk. der gesamten Vorzeiten (hat Jahre und ein Rechtsstreit gedauert) 🤑, dadurch max. Erfahrungsstufe) Branche der Firma: Bildung Arbeitsstunden pro Woche laut Vertrag: 24,X Schulstunden - Abordnungs- und Leitungstätigkeiten Arbeitsstunden pro Woche real: aktuell ca. 20 - 30 Vollstunden ohne Ehrenämter und co. Mit IHK kann es in Prüfungsphasen durchaus 60 Std/Woche werden. Gesamtjahresbrutto: 96k allerdings führen wir keine soz. Versicherungen ab. Macht damit (Steuerklasse 4) ein Monatsnetto von 5553. Anzahl der Monatsgehälter: 12 Anzahl der Urlaubstage: Schulferien 🤯 Sonder- / Sozialleistungen: Pension, Unkündbarkeit, Landesbeihilfe (also lediglich 50% über die PKV zu versichern), Familien/Ehezuschlag und noch ein paar andere Benefits. Verantwortung: Leitungsmitglied Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich): Wenig Unterricht, viel Personalorganisation. Neueinstellungen, Beurteilungen, Bef. Verfahren usw. Ziele: A16-Stelle habe ich aufgegeben, da mit hoher Pendelzeit verbunden. Gehaltserhöhungen gibt es bis zur Pension jetzt keine Mehr, höchstens noch weitere Zulagen . Die psychologische 100k Grenze habe ich also nicht erreichen können. Insgesamt dennoch zufrieden, da meine erste Stelle (damals noch als eine der ersten Fachinformatikerjahrgängen) mit 19,2k JAHRESBrutto vergütet wurde, bei 25 Tagen Urlaub und keinerlei Benefits. Mit den Steigerungen bin ich zufrieden. Sobald mich mein Job nicht mehr erfüllt reduziere ich dann auf 50% runter und gut ist.
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6 Monate Probezeit trotz Übernahme, ist das normal?
Ich denke jeder hat seine feste Meinung zu diesem Thema, nicht nur Mods und die bösen Arbeitgeber. Aber aus Personalersicht: Warum sollte ich nicht jemanden nehmen, der sich für 2500 Euro hergibt? Der Markt reguliert sich hier selbst. Ich glaube in meiner Laufbahn habe ich schon viele hunderte Azubis kommen und gehen sehen und bei allen, die sich für knapp über dem Mindestlohn verdingen, trafen einer der folgenden 3 Kategorien zu (ohne einzige Ausnahme): A: Wohnt irgendwo im nirgendwo bei der dieses Gehalt nicht unbedingt ganz so fatal wirkt, wie es den Anschein hat B: Ist/War skillmäßig eher unten mit dem Start und hier zeigt sich dann, dass der Markt regelt. C : verkaufte sich bewusst (unbewusst gibt es hier nicht, da die Azubis zumindest von Schulseite bei uns breit aufgeklärt werden, was du wahrscheinlich unter Ausbeutung verstehst) unter Wert aus den skurrilsten Gründen (z. B. die kostenfreie Pizza am Samstag beim Chef). Der Fall mit der Pizza existiert übrigens tatsächlich und auch der, der wegen dem Obstkorb und den Smoothies blieb. Aber wenn solche Personen nichtmal in der Lage sind, die Banane, den Apfel und co. in Euro gegenzurechnen, wundert es ich auch nicht, dass genau diese Personen dort sitzen. Chefs sind i.d.R. nicht ganz auf den Kopf gefallen und versuchen eben genau diese Personen mit solchen "Benefits" zu ködern und scheinbar klappt es ausgesprochen gut. Ehrliche Meinung: Für das Gehalt würde ich nicht aufstehen. Graustein hat es ja ganz gut dargestellt. Für 200 Euro Diff. zum Mindestlohn käme ich mir mit einer 3 jährigen Ausbildung veräppelt vor. Einzige Ausnahme wäre der Fall, dass man in der Bude extrem nützliche Skills lernt, die man beim nächsten Arbeitgeber in Gold umtauschen kann. Normalerweise lernt man aber gerade in solchen Buden diese Skills nicht, von daher: wechseln!
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Warum sollte man IHK-Prüfer werden?
Ich bin vermutlich leider der traurige Einzelfall hier mit meinen Prüfungstagen. Im Sommer waren es (über alle Ausschüsse und Kammern) um die 20 Tage. Das ist wohlgemerkt die reinen Präsenztage (2x Korrektur, 18x mündlich/praktisch). Pro mündlichem Prüfungstag benötige ich nochmal ca. einen Tag als Vorbereitung. Das heißt alleine im Sommerdurchgang ist effektiv ein gesamter Monat inkl. Wochenende flöten. Allerdings ist das bei uns in der Region auch nur so extrem, da wir unter einem (nicht enden wollenden) Lehrermangel leiden und die Parität nur im Notfall geändert werden kann. Es stand bei uns schon im Raum, die Parität auf Dauer zu ändern, da wir einfach nicht mehr genügend Lehrkräfte haben die noch prüfen können bzw. wollen. Als reguläre Lehrkraft ist das dann für die Schüler fatal, wenn einer der wenigen plötzlich 4 Wochen am Stück quasi nie da ist. Als Leitung bleibt entsprechend viel Kram liegen oder wird delegiert, anders geht es nicht mehr. Zukünftig werde ich aber aufgrund anderer Tätigkeiten das Ehrenamt ein ganzes Stück weit runterfahren, auf vllt. 5 mündliche Termine, da es ansonsten mit dem Tagesgeschäft derart kollidiert, dass es nicht mehr zu verantworten wäre.
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Faires gehalt als frischer FiSi
Das war nicht Gegenstand des Threads und wirkt nach Neid. (Fun fact, bei nüchternem Vergleich der Ausbildungszeit im vgl. zu ähnlichen Qualifizierung in der Wirtschaft kommen diese tatsächlich nicht sonderlich gut weg (in der Informatik wohlgemerkt) Mein vorheriger Post bezieht sich darauf, dass gerne mal suggeriert wird, dass IT im Titel der Garant für ein auskömmliches Leben sind. Leider ist es Fakt, dass es genügend Buden gibt die eben knapp über Mindestlohn vergüten und dennoch ausgebildete FI:SI oder FI:AE abgegriffen bekommen. Ob E5 oder darunter abgeschafft gehört ist wohl auch Gegenstand einer eigenen Diskussion. Es ist eine Mähr zu glauben, dass wenn man alle Menschen besser vergütet, diese sich mehr leisten können. Der GAP wird weiterhin bestehen und die Preise durch den Markt sich anpassen. Sieht man nach einem kräftigen Tariferhöhungsjahr an gewissen Konsumgütern sehr gut.
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Warum sollte man IHK-Prüfer werden?
Für Arbeitnehmer erachte ich vor allem die Bildung von Netzwerken über die IHK als sehr hilfreich. Wenn man in einigen PAs aktiv mitwirkt, kennt man direkt einige Arbeitgeber, die wiederum andere kennen. Vitamin-B schlägt jedes Zeugnis, so nebenbei bemerkt. Ansonsten bringt es einem auch fachlich weiter, wenn ein (guter) Azubi eine neue Technologie verwendet oder sein Projekt generell ordentlich vorbereitet. Das ist sicherlich auch ein Mehrwert der Tätigkeit. Geldtechnisch macht es keinen Sinn, da man zwar eine Aufwandsentschädigung bekommt, die allerdings ein gutes Stück unter Mindestlohn liegt (ist eben ein Ehrenamt).
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Faires gehalt als frischer FiSi
Ich stimme hier Prefix zu. Wir haben hier bei uns jedes Jahr um die 100 Absolventen (Fachinformatiker, alle Richtungen), die danach auf der Azubifeier erzählen, was diese so im Jahr brutto bekommen und es pendelt bei uns jedes Jahr zwischen 2,3 - 2,7, manchmal etwas mehr oder gar weniger. Natürlich haben wir auch Personen, die eine Stelle mit 3,5 und aufwärts ergattern konnten aber die sind dann sehr selten und ich finde es auch falsch, wenn hier Erwartungen geweckt werden die mit der Realität einfach nichts zu tun haben. P.S. meine Zahlen von oben beziehen sich auf meine Region und ich wohne nicht in Ostdeutschland und auch nicht ländlich sondern in einer Region bei der man Wohnungen für Preise vermietet, bei der man sich schon 2x überlegt ob Bürgergeld nicht sinnvoller ist als alles unter 3k, da die Miete dann übernommen wird. Wenn man hier in den ÖD Thread geht und sich die Eingruppierungen ansieht ist es auch Essig, wenn man ehrlich ist, da hier auch einige sich eintragen die schon zig Jahre dort sind und entsprechend höhergruppiert wurden. Klar gibt es auch für Einsteiger E9 Stellen oder sogar mal eine E10, aber genauso findet man noch die E5 Stellen. Auch sehe ich die Tendenz, dass niedrigere Gehälter bezahlt werden im Vergleich zu 2-3 Jahren meiner Region. Der Markt hat sich (ich kann nur von hier sprechen) merklich abgekühlt, die Arbeitgeber jammern tendenziell etwas weniger und das macht sich direkt hier in den Gehältern bemerkbar. Insgesamt finde ich es nicht richtig zu suggerieren, dass jeder mit IT im Titel am Ende 5k aufwärts verdient.
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Lohnt sich Prüfungseinsicht?
Ich würde ebenfalls nicht in die Einsicht gehen und den Teil neu schreiben. Da das Projekt laut TE ebenfalls nicht bestanden ist, ändert es ohnehin nichts an der Tatsache, dass sich die Ausbildung verlängert und die Chance auf ein besseres IHK Zeugnis sollte man nicht leichtfertig verschenken auch ganz unabhängig davon, dass es vermutlich eh nur den 1 oder maximal zweiten AG interessiert. Zumal einem dadurch noch einmal Zeit gegeben wird ein halbes Jahr in Ruhe die Grundlagen zu lernen, welche dann später auch nützlich werden könnten (z. B. in irgendeinem Einstellungstest).
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Umschlung
Jetzt müsste man zuerst klären was "besser" für dich genau bedeutet. Geht es lediglich um die Seheinschränkung kann ich dich beruhigen. Die macht in keinem der beiden Bereiche Probleme (zumindest habe ich in beiden schon einige Personen mit teils schwersten Seheinschränkungen ausgebildet und die arbeiten noch heute in dem Beruf). Geht es darum möglichst schnell einen Job zu finden? Da werden sich beide zweige auch nicht signifikant viel nehmen. Ich würde es daher eher danach festmachen, was einem pers. mehr Spaß bereitet. Ist es das Suchen von SW Fehlern, die Pflege vorhandener Software und die Entwicklung neuer, dann eben Anwendungsentwicklung. Soll es eher in den Bereich Administration gehen, dann eben in den Bereich Systemadministration. Für beide Zweige finden sich hier sicher Verfechter und auch finanziell gesehen kann man in beiden sehr schlecht oder auch sehr gut verdienen, je nach Region, Firmengröße und vor allem Verhandlungsgeschick.
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An die IHK-Prüfer: Fragen eines Interessenten
zu 1: Geht, bin ich auch (sogar BL übergreifend) zu 2: Möglich, wie sinnvoll das ist steht auf einem anderen Blatt. Aber hier ist es "Schwerpunktfremd", nicht ausbildungsfremd. Letzteres ist mir nur aus allergrößter Not heraus bekannt. Also einen Elektriker wirst du nicht prüfen können :). zu 3: Kommt auf die Anzahl der Prüfungstage an. Für einen komplett vollen Prüfungstag (mündliche Prüfungen) benötige ich bspw. einen weiteren vollen Tag zur Vorbereitung (also das Lesen der Dokus usw.). Allerdings lese ich die auch sehr genau. Es gibt Prüfer die überfliegen die Dokus lediglich, dann geht es schneller. Die Neuordnung und die immer einfacher werdende schriftliche Prüfung sorgt dafür, dass der Abschluss komplett abgewertet wurde. Dieses Jahr hat die Prüfung den Bock endgültig abgeschossen. Als AG würde ich der Zeugnisnote nicht mehr vertrauen! Das Niveau der Ausschüsse in denen ich Einblick habe ist zumindest nicht weiter gesunken allerdings sinkt die Durchfallquote immer weiter, da durch die Neuordnung es sehr viele Möglichkeiten gibt, zu bestehen selbst bei grenzenloser Ahnungslosigkeit. Allerdings befürchte ich durch die gewaltige Anzahl an Beschwerden bezüglich der aktuellen schriftlichen AP2, dass die nächste dafür ordentlich reinhauen wird, was mir wiederum für die Azubis leid tut, da kein konsistenter Schwierigkeitsgrad erkennbar ist. Je nachdem in welchem Jahrgang man den Abschluss erworben hat und ob es Altordnung oder Neuordnung ist, macht das einen bedeutenden Unterschied im Ergebnis. Wir hatten diesen Durchgang wieder einige Fälle die bei der Alt-Ordnung durchgefallen wären aber durch die Neu-Ordnung bestanden haben und teilw. nicht wissen was ein DHCP-Server ist (FI!) oder wie das MVC Pattern funktioniert (AE)....
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Einstieg in die Softwareentwicklung - Wie würdet ihr es machen?
Ich habe den Ausgangspost vom TE so interpretiert, dass dieser in die IT wechseln möchte aus dem Wunsch heraus mehr Spaß an der Arbeit zu haben und genau hier liegt der bedeutende Unterschied zu dem Fall, dass jemand aus finanziellen Gründen umsatteln möchte. Es geht mir also um genau diesen konkreten Einzelfall und hier würde (persönliche Meinung) ich nicht Jahre für eine weitere Ausbildung aufbringen. Wer einfach nur in der IT arbeiten möchte bekommt problemlos in kürzester Zeit (wenige Monate) als Quereinsteiger eine Juniorstelle, sofern dieser sich reinkniet. Ich bin ja nicht nur in einem, sondern vielen Ausschüssen aktiv und kenne sehr viele Arbeitgeber. Einige davon (nicht nur die kleinen!!!) stellen durchaus auch Quereinsteiger ein und damit ist der obige Fall (für mich) klar. Würde der TE hingegen den finanziellen Gesichtspunkt nach vorne stellen sieht die Sachlage (je nach aktuellen Einkommen) evtl. anders aus. Bezüglich meiner Aussage, dass man einen guten Teil der (Fach)Informatikerstellen auch ungelernt ausführen kann, konkretisiere ich das gerne. Wenn ich sehe, mit welchen Lücken aktuell der Abschluss zu bestehen ist und mir die Dokus für die Projekte durchlese, ist das Niveau derart katastrophal im Keller, dass es scheinbar weder den Kunden, noch den AG zu stören scheint, wenn selbst trivialste Grundlagen nicht mehr vorhanden sind. Ich spreche hier nicht für alle Azubis aber (leider, leider, leider) für einen immer größer werdenden Prozentsatz. Das werden auch andere ältere Prüfer hier bestätigen. Ich habe des öfteren Azubis in der Prüfung, deren Kenntnisse man ohne Übertreibung in wenigen Monaten auf den Kasten bekommt. Wie mein Vorposten bereits geschrieben hat, besitzt eine Person mit Masterabschluss die Kompetenz sich komplexe (was hier die FI Inhalte definitiv nicht sind) Inhalte selbstständig anzueignen und das i.d.R. auch zügiger als der Durchschnittsazubi (darauf wird man ja an der FH/Uni getrimmt). Geht man jetzt noch von Eigeninteresse aus, was scheinbar vorhanden ist stellt sich die Frage ob man 2 oder 3 Jahre in eine Ausbildung absolviert oder sich den Krempel in signifikant kürzerer Zeit selbst beibringt, den Quereinstieg ins erste Unternehmen wagt, vllt. etwas weniger verdient und dann kurzfristig wechselt. Das ist monetär gesehen keine schlechte Idee und mal ehrlich, spätestens nach dem zweiten Wechsel interessiert ein AG ohnehin nur noch AG-Zeugnisse und Zertifikate. Mein FI Zeugnis wollte bis auf den ersten AG noch nie einer sehen und mein Masterabschluss war nach dem zweiten AG uninteressant. Ich glaube beides habe ich erst wieder benötigt als ich in den Staatsdienst gewechselt bin und auch nur damit der Sachbearbeiter sein Häckchen im Programm setzen konnte.
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Einstieg in die Softwareentwicklung - Wie würdet ihr es machen?
Meine Aussage war hier mitnichten abwertend gemeint. Allerdings existieren genügend Stellen bei denen ich keine 3 jährige Berufsausbildung durchlaufen muss. Wenn man sich die alltäglichen Tasks ansieht, die in so einigen Unternehmen abgearbeitet werden, muss der TE keine Jahre in einer Ausbildung verschwenden und auch nicht ein weiteres Studium anhängen. Ich gehe mit, wenn die Kernaussage ist: In DE ist ohne Abschluss ein Problem vorhanden SOFERN der TE absolut keinen Abschluss hätte. Allerdings besitzt der TE einen Masterabschluss und spätestens dann sollte man genau überlegen ob es noch sinnvoll ist nur um den Fuß in die Tür zu bekommen. Fragt doch einfach mal in die Runde in wie vielen Unternehmen hier Quereinsteiger arbeiten und es werden sicherlich nicht wenige sein.
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Einstieg in die Softwareentwicklung - Wie würdet ihr es machen?
Der Vergleich hinkt. Die Kenntnisse die in den meisten (Fach)Informatikstellen verlangt wird, kann man sich problemlos, in relativ kurzer Zeit aneignen. Auch ein Abschluss ist nicht zwingend notwendig, wenn bereits ein Masterabschluss vorhanden ist. Mir sind eine ganze Reihe von Menschen bekannt, die in der Wirtschaftt mit einem fachfremden Master angestellt sind und dies sich monetär eben nicht auswirkt, nach einigen Jahren an BE. Im ÖD ist es auch irrelevant, wenn es eine der Stellen ist, die lediglich "Studier ja/nein" abprüft und von denen gibt es auch genug. Und eine Fachinformatikerstelle mit der Leitung einer Berufsschule oder Krankenhaus gleichzusetzen ist .... naja. .. lassen wir das
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Bewerbung öffentlicher Dienst
Die Aussage ist leider falsch. Es gibt durchaus Beamtenstellen beim Bund für Fachinformatiker! Das sind dann respektive Stellen im mittleren Dienst. Nachtrag: Ein Punkt der definitiv gegen die Verbeamtung spricht: Einmal im Beamtensystem entscheidet häufig eine einzige Person über die dienstliche Beurteilung und diese wiederum ist ausschlaggebend für Beförderungen in der Zukunft. Das heißt, eine einzige Person kann dafür sorgen, dass man unter Umständen niemals befördert wird sofern man es sich mit dieser verscherzt hat. Das System öffnet Machtmissbrauch Tür und Tor. Wenn ich hingegen in der Wirtschaft mit meinem Chef nicht klar komme, kann er mir zwar ein schlechtes AG-Zeugnis ausstellen, dass wiederum hindert allerdings nicht daran mich in einer anderen Firma auf eine höhenwertige Position zu bewerben. Das ist ein Punkt, der sehr gewichtig werden kann. Ich habe hier auch Fälle von Personen die seit 35 Jahren auf A13 dümpeln und die A14 verweigert wird, weil die beurteilende Person meint (vermeintlich) zu wenige Punkte vergeben zu müssen. Für die, die nicht im System sind: Ein AN in der Wirtschaft darf keine Noten erhalten im AG Zeugnis was zu diesen dämlichen Textformulierungen führt, die man dann interpretieren darf. Ein Beamter hingegen erhält eine dienstliche Beurteilung und dort können sehr wohl Noten und Punkte eingetragen werden. Diese Punktzahl ist dann mit anderen Bewerbern vergleichbar und es ist nahezu ausgeschlossen, dass bspw. ein Bewerber mit 100 Punkten einem Bewerber mit 150 Punkten vorgezogen wird. Das heißt, eine niedrige Punktzahl ist ein Killerkriterium und wechseln des AG geht hier auch nicht so einfach, da verbeamtet.
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Einstieg in die Softwareentwicklung - Wie würdet ihr es machen?
Ausbildung mit einem abg. Masterstudium halte ich pers. für absolute Zeit- und Geldverschwendung. Auch ein weiteres Studium erschließt sich mir nicht. Gerade die Informatik ist bekannt dafür, dass man nicht zwingend ein Studium benötigt um in dem Feld arbeiten zu können. Durch deinen Master steht dir selbst der Weg im ÖD offen, da dort häufig lediglich darauf geschaut wird, OB man ein Studium besitzt und welches genau ist dann häufiger zweitrangig. Das heißt, ich würde schauen mir die Fachkenntnisse so sattelfest selbstständig anzueignen (was jeder Mensch mit abg. Master hinbekommen sollte), damit einen auch eine Firma als Quereinsteiger einstellt. Wenn es doch unbedingt ein weiteres Studium sein soll, dann würde ich das nebenbei und möglichst günstig über die Bühne bringen (FU Hagen). Allerdings benötigt man die Inhalte vom Informatikstudium in (gefühlt) 99/100 Stellen nicht, die man so in der freien Wildbahn findet. Wenn ich überlege wie viel ich vom Informatikstudium (ob Wirtschaft oder ÖD) ich tatsächlich benötige, liegt die Quote tief im einstelligen Prozentbereich.
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Bewerbung öffentlicher Dienst
Das stimmt. Ohne Studium ist es ohnehin im ÖD schwer, im Beamtensystem noch schwieriger. Selbst mit Bachelor ist der Aufstieg von Qual 3 auf Qual 4 zäh und mühselig, wenn überhaupt möglich. Bei uns dauert der Aufstieg von A11 auf A13 schnell mal über 6 Jahre, wohingegen das Studium vom Bachelor auf den Master in 1-2 zu machen ist. Das heißt, ein nachträglicher Aufstieg (intern) ist die mit Abstand schlechteste Wahl die man treffen kann, wenn man im ÖĐ Karriere machen möchte. Dann lieber studieren und nach dem Master versuchen eine Beamtenstelle (Qual 4) zu ergattern. Wobei ich immer noch der Überzeugung bin, dass ein fachlich fitter Informatiker mit Masterabschluss in der freien Wirtschaft wesentlich mehr verdient als in einer A13-Amtsstubenstelle. A15/A16 Stellen sind zudem rar gesäht und es kann Jahrzehnte dauern bis man dort seinen Fuß in die Tür bekommt. In der Zeit kann man in der Wirtschaft weitaus höher sitzen mit wesentlich mehr Annehmlichkeiten. Zudem ist (je nach Bundesland) ein Beamter mit 40 Std/Woche am Start inkl. einer ganzen Latte Überstunden, die sich teilweise auf Jahre ansammeln. Da ist nichts mit 35Std/Woche, 4 Tage bei 100% Gehalt.
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Bewerbung öffentlicher Dienst
Im ÖD kommt es nur darauf an, auf welche EG die Stelle ausgeschrieben ist. Alles unterhalb von E13 ist prinzipiell machbar ohne Studium. Darüber wird es schon äußerst schwer, wenn keine ganz speziellen Rahmenfaktoren vorliegen. Wenn eine Verbeamtung möglich ist, orientiert sich die A-Stufe immer an der E-Stufe. Das heißt, eine E9 Stelle würde dann i.d.R. zu einer A9 Planstelle umgewandelt, sofern die Voraussetzungen vorliegen (umwandelbar, gesundheitliche Eignung, fachliche Eignung usw.). Vorerfahrung können beliebig angerechnet werden. Es wird oftmals (falsch) behauptet, dass maximal Erfahrungsstufe 2 oder 3 möglich seien. Wir haben hier in meinem Bereich mehrere Fälle bei denen Erfahrungsstufe 5 zugestanden wurde aufgrund von Vorerfahrungen. Mit genügend Mangel und Not ist das also durchaus machbar. Ob eine Verbeamtung erstrebenswert ist sei mal dahingestellt (ist es nicht in den unteren A-Gruppierungen). Es sind gerade aktuell Gerichtsverfahren anhängig ob bspw. nicht alles unter A9 unrechtmäßig ist/war, da zu schlecht bezahlt im Vergleich zum Bürgergeld und co. Gerade stand in den News, dass es in mehreren Bundesländern Klagen für die Jahre bis 2021 gibt und das wird gerne unterschätzt. Ein A8-Beamter hatte laut Zeitung in dem Zeitraum effektiv weniger als eine Person die Sozialhilfe bezieht ... 🫣. Zitat: "Das sei hier gegeben, meint das VG und rechnet vor: Das Grundsicherungsniveau habe sich im Jahr 2018 auf 30.017,52 Euro belaufen. Die danach gebotene Mindestalimentation eines Beamten betrage somit 34.520,15 Euro (115% von 30.017,52 Euro). Die Nettoalimentation in der Besoldungsgruppe A8 habe jedoch lediglich 30.816 Euro ausgemacht." Quelle: https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/vg-koblenz-beamtenbesoldung-rheinland-pfalz-verfassungswidrig-bverfg-vorlage Ein beamter muss mindestens +15% über dem Bürgergeldniveau oder ähnlichen Sozialhilfen liegen. Bei allem unterhalb von A8 war das aber nicht der Fall und das ist, wenn man darüber nachdenkt, schon äußerst krass. So erstrebenswert wie viele denken ist eine Verbeamtung in der Realität einfach nicht. Zumal vom obigen Bezug noch die PKV abgezogen werden muss (die ja variabel ausfällt. Von 100 - 500 Euro habe ich hier schon alles gesehen, je nach Eintrittsalter und Vorerkrankungen).
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Ein Update aus der Berufsschule
Ich kann es bis zu einem gewissen Punkt sogar nachvollziehen. Eigentlich beziehen sich seine Postings auf die letzte Frage, die ich häufiger gestellt bekomme (warum das Image der BS insgesamt schlecht ist). Was ihm augenscheinlich fehlt ist Erfahrung. Das Informatik weit mehr sein kann als Codeäffchen zu spielen hat der ein oder andere Schüler einfach noch nicht begriffen. Persönlich kann ich auch niemandem verdenken frustriert zu sein, falls man an einer schlechten BS gelandet sein sollte, in der Lehrkräfte veralteten Stoff vermitteln und sich selbst nicht weiterbilden. Verallgemeinern sollte man generell vermeiden. Ich hörte man bekommt da keine Pension, ist kündbar, hat keine Ferien und auch noch Leistungsdruck .... , das muss nicht sein 😏
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Ein Update aus der Berufsschule
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/ Geht direkt auf die Vorurteile ein, andere Quellen sind beliebig hinzuzufügen. Genau bei dieser Aussagen hast du dich leider wirklich selbst disqualifiziert. Das höre ich auch von dem ein oder anderen Azubi aus meinen Klassen bis sie sehr schnell merken, was für ein Käse das ist. Wenn dem so wäre, müsstest du weit mehr verdienen als die Lehrkraft, dein Ausbilder und co. und könntest dir die Ausbildung direkt sparen und bei FANG arbeiten *zwinker*. Das ist genauso wie wenn man behauptet, dass man insgesamt besser sei als sein Seniorprogrammierer auf der Arbeit, der evtl. nur noch strategisch tätig ist und langsamer Code zusammentippt... Hier empfehle ich den eigenen Horizont zu erweitern. Mag daran liegen, dass komplexere Themen nicht in die Ausbildung gehören. Natürlich könnte die Lehrkraft, die i.d.R. an der Universität ihren Master erworben hat, Themen behandeln bei denen ein Großteil direkt aussteigt aber das ist eben nicht der Sinn der Berufsausbildung und persönliches 'flexen' haben die wenigsten nötig. Bei Klassen bei denen ein Teil nicht in der Lage ist U = R * I nach R umzustellen muss ich bspw. nicht behandeln, wie eine komplexe DB Abfrage optimiert wird oder Laufzeitabschätzungen durchrechnen. Viele in den aktuellen Klassen sind bereits froh, einfachste Statements hinzubekommen und das ist auch das aktuelle Niveau der IHK-Prüfungen. Die Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. 'sehr' hoch ist diese nur im Vgl. zu einem Fachinformatiker. Vergleichst du allerdings jemanden mit denselben Qualifikationen (also Masterabschluss (Universität), mehrere Jahre Berufserfahrung usw.) wirst du selbst recherchieren können, dass respektive A13 nicht 'sehr hoch' sind. Das stimmt. Jeder kann sich privat versichern, bei entsprechendem Bruttoverdienst und die Grenze ist wirklich nicht allzu hoch angesiedelt. Stimmt. Stimmt. Falls man keinen Anspruch an sich selbst hat und einem die Schüler egal sein, ja. Falls man allerdings qualitativ guten Unterricht anbieten möchte, sieht das weniger spaßig aus und in den ersten Jahren und im Referendariat schon gar nicht.
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Ein Update aus der Berufsschule
Verplanung durchweg in Parallelklassen ist nicht jedem Kollegen vergönnt. Es gibt auch genügend die durch die Jahrgangsstufen oder Schulformen unterrichten. Ich durfte am Anfang meiner Karriere beispielsweise 4 Stunden bei den Fachinformatikern (2 verschiedene LFs) unterrichte, weitere 4 Stunden bei Kaufleuten an einer NachbarBBS und weitere 4 Stunden an einem beruflichen Gymnasium Mathematik 12 Klasse + ein Abiturjahrgang mit LK Mathematik. Dann kommt man problemlos auf meine Werte von oben. Wie gesagt gibt es genug Nachweise, dass die Wochenstundenzahl bei Lehrkräften bei weitem überschritten wird und daher die Zeiterfassung vehement von der Politik blockiert wird. Ich sprach auch nicht von der Sorte von Lehrern die unter die Rubrik "eine ruhige Kugel schieben" fallen. Diese sind lang und breit belegt was eine relativ kurze Recherche bestätigen wird :). Wäre die Arbeit an einer Berufsschule wie von dir geschildert, könnten wir uns vor Bewerbern überhaupt nicht mehr retten. Die Realität ist allerdings eine andere. Du sprichst 2 interessante Punkte an. Ja, die Basics bleiben und das OSI-Modell wird auch in 10 Jahren noch genauso funktionieren wie davor. Allerdings werden alle paar Jahre eine neue didaktische Sau vom Ministerium und co. durchs Dorf getrieben auf welchen die Lehrer aufspringen (müssen). Plötzlich ist das dreigliedrige Tafelbild veraltet und muss dem Overheadprojektor weichen. Dann ist der Overheadprojektor veraltet und die neue Leitung verlangt Gruppenpuzzle, Lerntempospiele und andere Methoden. Dann wird ein neuer Abteilungsleiter eingestellt und möchte alles in irgendeine Online-Lernplattform integrieren und der Stoff muss entsprechend angepasst werden. Natürlich ist es möglich, theoretisch, mit genau 0 Stunden an Unterrichtsvor- und Nachbereitung das gesamte Schuljahr abzuhandeln. Glücklich wird man damit allerdings nicht und die Personen die das so handhaben sind irgendwo gescheitert und unglücklich. Ein exemplarischer Arbeitstag von mir letzte Woche Donnerstag (wenn kein Schwimmbad ansteht) :): 07:00 - 08:00 Verwaltungstätigkeiten (Vertretungsplan für aktuellen Tag, Gespräche mit Kollegen/Leitungsmitgliedern/Eltern/Betrieben 08:00 - 12:00 Unterricht 12:00 - 13:00 Schulentwicklungsgespräch - Leitung 13:00 - 13:30 Pause (die keine ist, da irgendeiner in meinem Büro steht und trotzdem was möchte) 13:30 - 14:30 Klassenkonferenz über Schulausschluss Schüler Z 14:30 - 16:00 Kammergespräch IHK, Koordination Fachinformatikerprüfungen mündlich 16:00 heimfahren 16:20 - 17:00 U-Vorbereitung (Material bereits vorhanden) 17:00 - 19:00 Klassenarbeit korrigieren und eintragen von Klasse XY 19:00 Abendessen & Pause 20:00 - 21:00 Planerstellung Referendare Folgeblock, Budgetkontrolle neuer Haushalt Abteilung X 21:00 Feierabend Und genau hier liegt der große Fehler im System. Lehrkräfte in Deutschland arbeiten nach einem uralten Deputatsmodell, welches lediglich die Anzahl an Unterrichtsstunden vorgibt, die die Lehrkraft halten muss. Alles was on top kommt wird zeitlich nicht erfasst und muss von dem beamten erledigt werden. Überstunden existieren nur, wenn diese durch unterrichtliche Mehrarbeit oder Sonderfunktionen entstehen (das macht nur einen kleinen Bruchteil aus). Das heißt es gibt lediglich eine Reduzierung der Unterrichtsstunden wenn die Lehrkraft beispielsweise in der Leitung sitzt. Dann kann vom Unterricht eine gewisse Anzahl an Stunden subtrahiert werden (z. B. 25 - 7). Mit diesen 7 wird die Person aber definitiv nicht auskommen, kann die zusätzlichen "Überstunden" allerdings nicht geltend machen, da Deputatsmodell. Das heißt, Überstunden wie man sie aus der Wirtschaft kennt und liebt existiert in der Form nicht bei uns.
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Ein Update aus der Berufsschule
Wird zu meinen Lebzeiten nicht mehr umgesetzt werden. Kleinere Klassen ist in Verbindung mit dem Lehrermangel nicht umzusetzen. Um Verwaltungsaufgaben zu reduzieren müssen auch zusätzliche Personen eingestellt werden, die aktuell auf dem Markt nicht verfügbar sind. Selbst wenn, scheitert es dann an der Finanzierung (gerade im Bildungswesen wird gerne gespart). Das Problem der Verbeamtung und co. kommt noch hinzu. Die Berufsschule besteht nicht nur aus Klassen, in denen 2/3 die allgemeine Hochschulreifen mitbringen .... Zeiten reduzieren sich mit Erfahrung, ja. Die Informatik ist allerdings sehr schnelllebig und mehrere Jahre dasselbe Material einzusetzen ist (zumindest mit einem gewissen Eigenanspruch) nicht möglich. Wenn ich bspw. das erste Mal eine Reihe zu Subnetting plane werde ich in der Durchführung feststellen, dass verschiedene Aspekte nicht optimal liefen und muss diese für den nächsten Durchgang überarbeiten. Dann werde ich wieder feststellen das etwas nicht passt oder vllt. steigt die Schule auf ein anderes Medium oder andere Software um und ich muss die Materialien entsprechend dort einpflegen. Hey den Fahnenwink habe ich verstanden :). Allerdings besitzen Personen in Leitungspositionen einer größeren BS einen signifikant reduzierten Stundenplan ... Das ist auch gut so, 365 Tage zu arbeiten ist gesundheitlich nicht förderlich. Nicht ohne Grund wehren sich alle 16 Bundesländer mit Händen und Füßen dagegen, dass es eine Zeiterfassung für Lehrer gibt (obwohl höchstrichterlich gefordert). Dann würde das System vollends implodieren. Es gibt genug Feldstudien die belegen, dass der durchschnittliche 0815-Lehrer weit mehr als 40 Std/Woche arbeitet und wäre das zweifelsfrei nachweisbar, müssten die Länder reagieren was in Folge den Lehrermangel noch weiter verschärfen würde.
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Ein Update aus der Berufsschule
Nicht jedem aber genügend. In meinem Abschlussjahrgang gehöre ich mit A15 noch zu den eher schlecht verdienenden :). Gerade die Sozialkompetenzförderung spielt auch in der Berufsschule eine große Rolle. Aktuell läuft es genau in diese Richtung. Ein Mittelfeld ist immer weniger vorhanden. Das habe ich nicht explizit verneint (oberer Beitrag). Was nicht geht ist ein Betrieb der den Azubi nach dem Unterricht einbestellt oder bei Ausfall einbestellt sofern die BS den SuS einen Arbeitsauftrag gibt. Dann ist dieser Tag tatsächlich für die BS 'reserviert'. Sehr guter Punkt, den viele übersehen. Es sollten eher die Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. Kleine Klassen, weniger Verwaltungsaufgaben und eine generelle Änderung des gesamten Systems. Viele sehen bei Lehrkräften immer nur die Verbeamtung und deren Vorteile aber nicht den Rattenschwanz der dahinter hängt. Nur für die interessierten eine exemplarische Rechnung: Ein junger Lehrer benötigt für eine Unterrichtsstunde ca. 1-2 (eher 2) Zeitstunden als Vor- und Nachbereitung. Bei 25 Std (BL-abhängig) Unterrichtsverpflichtung kommt man damit auf 25 * 2 Zeitstunden = 50 Stunden. Zu diesen 50 Stunden kommen die 25 Stunden a 45 Minuten im Unterricht. Dazu gesellen sich diverse Konferenzen, Korrekturen, Planungsgruppen, Elterngespräche, Gespräche mit Unternehmen und andere Steuergruppen. Das bedeutet eine Wochenarbeitszeit von über 60 Stunden! Daher schieben Lehrkräfte einen Teil der Arbeit in die Ferien und bereiten dann blockweise vor. Irgendwann, nach einigen Jahren dieser Belastung stellt sich jeder unweigerlich die Frage, ob man sich das gesundheitlich noch antun möchte und dann kommt die Erkenntnis, das ein Jobwechsel aufgrund der Verbeamtung nicht ohne immense Nachteile möglich ist. Also reduziert die Person die Vor- und Nachbereitung, da alle anderen Punkte nicht reduziert werden können. Das wiederum schlägt sich dann in einem schlechteren Unterricht nieder. Das heißt man kann es den Kollegen, die eben die besagte ruhige Kugel schieben, nicht mal verdenken auch wenn es auf Kosten anderer geht. 😕