So nachdem ich mal alle Beiträge durchgelesen habe, will ich als derzeitiger FH Informatik Student (4 Semester) auch mal was dazu sagen!
Leider muss ich auch hier zugeben, das 95% der Informatik Studenten an meiner FH absolut fehl am Platz sind. Die meisten interessieren sich überhaupt nicht fürs programmieren. Für die war Visual Basic schon das komplizierteste der Welt. In ihrer Freizeit spielen die lieber Computerspiele, statt sich mal mit einer Programmiersprache zu befassen. Das merkt man auch daran, das während den Pausen zwischen den Vorlesungen es 2 Gruppen gibt: die eine unterhält sich über Linux, Programmieren und andere nette Sachen (das sind die fehlenden 5% von oben) und der Rest blättert Spielezeitschriften durch, tauscht Filme et cetera.
Aber jetzt kommt das tolle daran, diese "Nichtsnutze" schaffen es problemlos bei der Programmierprüfung die Note 1 zu erhalten (sind sehr gut im auswendig lernen), während die "cracks" nach dem Motto: "vier gewinnt" leben.
Deshalb gebe ich meinen Vorschreibern recht, die behaupten das die meisten Absolventen absolute Nichtskönner sind.
Wir haben an unserer FH mal eine Umfrage gemacht wer überhaupt schon mal was programmiert hat bzw sich überhaupt privat darin vertieft. Das Ergebnis war wirklich erschreckend!
Thema: Studenten wissen am Ende mehr
Das ist totaler Blödsinn. Die Vergessensrate ist enorm hoch (liegt aber nicht nur an den vielen Trinkgelagen während des Studiums ). Man bekommt dort jedes Semester lang irgendwelche Fächer vorgesetzt und am Ende schreibt man eine Prüfung darüber. Ihr kennt das selbst, man lernt nur für die Prüfung, hinterher landet das Wissen sehr schnell in /dev/null . Da das meiste Wissen dort überhaupt nicht angewandt wird, behaupte ich deshalb, das Fachinformatiker, welche täglich mit ihrem erlernten Wissen umgehen müssen, einfach kompetenter sind. Einige Beispiele aus meinem Studium wären da: BWL (im 2ten Semester gelernt, heute schon verlernt - weil nie angewandt), Programmieren (im 2ten Semester gelernt, und dann nicht mehr angewandt), Algorithmen & Datenstrukturen (nettes Auswendig_lernen_Fach - aber hoher Vergesslichkeitsfaktor!)....
Wenn man da nicht ständig am Ball bleibt weis man am Ende weniger als ein Erst-Semest'ler. Ihr FACHI's müsst wenigstens in eurer Ausbildung ständig mit Programmierung hantieren, wir Studenten haben das gerade mal 1 Semester lang (unser Praxis-Semester).
Deshalb muss ich ständig lachen wenn ich höre wie toll doch Informatik Studenten mit Diplom sind. Lachnummern sind die meisten von denen!
Nochwas zur Arbeitslage:
Wer meint nach seiner Ausbildung nun ein Informatik Studium anfangen zu können sollte sich wirklich gewiss sein, das Mathe & Physik ihm wahrscheinlich das Genick brechen werden. Diese 2 Fächer werden gerne genutzt um "auszusieben". Die ersten Semester sind immer ziemlich überlaufen, während die Semester nach dem Vordiplom um einiges geleerter sind. Leider sitzen dort zumeist nur Leute aus dem 95%-Bereich, die eben in der Schule gute Streber waren.
Deshalb finde ich, sollten Betriebe, welche IT-Leute suchen, nicht aufs Zeugnis achten, sondern mehr auf die Fähigkeiten der Leute. Ein Diplom macht aus einem Menschen noch lange kein Programmierer-Guru!