wenn du in letzter zeit mal eine zeitung zur hand genommen hast, weißt du ja, wie's um heros steht
ergo hinkt der vergleich irgendwie - außerdem steht heros nicht stellvertretend für sämtliche sicherheitsdienstleister im deutschen raum - genauso wenig wie die "Schwarzen Sheriffs".
ich verstehe da gar nichts drunter - diese aussage stammt nicht von mir. ich kann mir allerdings vorstellen, dass dieser gute freund meines vaters damit in etwa folgendes meinte: einfache prozedurale programmier- bzw. abtipparbeiten.
Das wäre dann doch schon Konzeptionierung, oder? Es ist ja nur ein grober Leitfaden - ich persönlich handhabe das anders.
Ein paar Beispiele:
a) du arbeitest über mehrere Monate hinweg als Freier Mitarbeiter in einem Betrieb - beispielsweise bei 150 Arbeitsstunden / Monat. Dann sind 20,- EUR / Stunde doch schon eine ganze Menge (= 3000,- EUR zzgl. MwSt.) - stattdessen 50,- EUR oder mehr zu verlangen - da könnte sich dann der Auftraggeber gleich ein paar Leute selbst einstellen, die günstiger diesselbe Arbeit erledigen
Aufgabe ist, eine Website mit Warenwirtschaftssystem (z.B. Online-Shop/Bestellsystem mit weiterführenden Verwaltungsmöglichkeiten, die an die innerbetriebliche Finanz/Wirtschaftsabteilung gekoppelt ist) zu erstellen. Das Design sol dabei einfach und benutzerfreündlich gehalten werden und sich an der CI des Auftraggebers, d.h. der Firma orientieren.
Hier kann man recht schnell zu einer Kostenaufstellung gelangen - du kannst grob je Entwicklungsprozess einen Preis aufstellen, der Arbeitszeit nochmals ein paar Stunden hinzufügen und das Ganze dann zusammenrechnen.
Nehmen wir an, dass diese fiktive Firma ein mittelständiges Unternehmen im Textilbereich ist, welches sowohl an Großhändler als auch Endverbraucher verkauft. Dann kann man schon mal anfangen, zu kalkulieren - erst einmal die vorhandene CI (= Corporate Identity, d.h. Firmenlogo und Präsentation in der Öffentlichkeit) begutachten, einen Designentwurf erstellen. Als nächstes ein Grobkonzept für diese Website erstellen und anhand dieser die ungefähre Arbeitszeit errechen plus nochmals 5-10 Stunden mehr - damit man bei etwaigen Komplikationen noch einen kleinen Spielraum hat. Beispielsweise habe ich in der Vergangenheit bereits einige Online-Shops erstellt, d.h. ich habe sowohl das notwendige Know-How als auch noch den Quelltext dafür.
Somit spare ich mir Zeit, welche ich andernortens, z.B. bei den Alpha- und Beta-Tests besser gebrauchen kann.
Weitere Fragen: Wie muss ich die Datenbank aufbauen? Wie soll das Administrations-Interface aufgebaut sein? Welche Finanz- und Wirtschaftssoftware wird von dem Unternehmen eingesetzt? Wird z.B. vornehmlich Excel und Access verwendet, so muss ich das berücksichtigen - d.h. Schnittstellen und Übergänge sind hierfür zu schaffen. Gibt es bereits Software, die diese Schnittstellen besitzt? Wieviel kostet sie mich bzw. ist sie als Open Source (am besten LGPL) verfügbar? Wie lange dauert es, bis ich mich in selbige eingearbeitet habe? usw.
All das muss ich abklären, um einen Kostenvoranschlag machen zu können. Allerdings ist in diesem Beispiel mein Aufgabengebiet abgesteckt, während ich in Beispiel a) an vielen Projekten mitarbeite, die verschiedenste Anforderungen haben. Dadurch kann ich nicht genau abschätzen, wieviel Aufwand nötig ist, während ich in Beispiel das sehr wohl kann. Dort kann ich auch höhere Preise verlangen - z.B. 50,- EUR / Stunde. Der Preis muss natürlich anhand der Entwürfe und des Grobkonzeptes sinnvoll belegbar sein.
Was ich persönlich dabei noch wichtig finde: Man kann den Kunden natürlich über den Tisch ziehen - nur fällt das dann irgendwann auf einen zurück. Und nicht nur auf dich selbst, sondern auch automatisch auf den Rest der Branche. Wenn möglich, so sollte man den Kunden fair behandeln, selbst wenn es der schlimmste DAU ist. Dabei gibts natürlich auch Ausnahmen, in welchen man selbst vom Kunden stark ausgenutzt wird. Eine Lösung dafür wäre, z.B. dann beim Support ordentliche Summen zu verlangen.
Mein persönliches Fazit:
Preisgestaltung in Abhängigkeit von dem, was ich zu tun habe. Für einzelne - d.h. in sich geschlossene - Softwareprojekte sind auch Pauschalpreise möglich (z.B. 1500,- EUR für eine Website mit Online-Shop). Für alles andere: Individualpreise in Anlehnung an eine interne, für dich selbst aufgestellte Regelung. Letzten Endes kann dir jeder, den du fragst, nur sein eigenes Prinzip vermitteln - du musst deinen Weg aber selbst finden ;-)
cu, w0lf.