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Was zählt als Überstunden?


Gonzo83

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Hallo,

ich (26) hab mich nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Industriekaufmann für eine 2. Ausbildung als Fachinformatiker/SI entschieden, da ich meinen ursprünglich erlernten Beruf nicht mehr ausüben wollte.

Dort bin ich jetzt mittlerweile seit September im 2. Lehrjahr und von der anfänglichen Euphorie und Begeisterung ist leider nicht mehr viel vorhanden. Ich muss stellenweise von morgens 9 Uhr bis abends halb 8 ohne Unterbrechung durcharbeiten und bekomme die vielen Überstunden, die sich dadurch ergeben nicht einmal angerechnet. In unserem Betrieb existiert überhaupt kein Stundenkonto, das man durch seine Anwesenheit füllen könnte. Die täglichen Arbeitszeiten werden also nirgendwo detailiert festgehalten. Man darf zwar "ab und zu" mal früher Feierabend machen, wenn man noch was zu erledigen(!) hat (also quasi nur dann, wenn sich ein privater Termin nicht auf den Feierabend verschieben lässt), ein Ausgleich in Form von Freizeit oder Geld gibt es aber nicht!

Hinzu kommt, dass in meinem Ausbildungsvertrag eine Arbeitszeit von 8 Stunden pro Tag angegeben ist, ich aber jeden Tag von Mo.-Fr. 8,5 Stunden pro Tag arbeiten muss. Angeblich würde das bei allen anderen Kollegen, die bereits ausgelernt sind auch im Vertrag stehen, jedoch bin ich nicht der Meinung, dass man einen Ausbildungsvertrag 1:1 mit einem regulären Arbeitsvertrag vergleichen kann.

Nun meine Fragen: Zählt die halbe Stunde, die ich jeden Tag abweichend von den Angaben im Ausbildungsvertrag zusätzlich arbeiten muss bereits als Mehrarbeit? Und ist es gesetzlich zulässig, dass Überstunden seitens des Arbeitgebers weder schriftlich erfasst noch in Form von Geld oder einem geregelten Freizeitausgleich ausgeglichen werden können?

Ein Azubi-Kollege im selben Betrieb und Lehrjahr, der eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann macht bekommt die selbe Vergütung wie ich, muss aber täglich nur die festgelegten 8 Stunden arbeiten und kann annähernd jeden Tag pünktlich Feierabend machen, weil er nicht wie ich oft im Außeneinsatz bei Kunden ist. Auch aufgrund dieser Tatsache drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier die gesetzlichen Regelungen evtl. etwas zu großzügig ausgelegt werden. :rolleyes:

Gruß, Benjamin

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Es kann nie schaden, wenn man selbst eine Liste mit seinen STunden führt. In meinem Lehrbetrieb war es auch so, dass wir alle viele Überstunden machten und es wurde nirgends festgehalten. Chef meinte nur, er wüsste nix davon, es gäbe ja keine STechuhr etc. Also fingen wir geschlossen an, eine Stundenliste in Excel zu pflegen. Wann ist man gekommen, wann gegangen, wie lange waren wir in der Pause. Das habe ich dann wöchentlich vorgelegt. Im Zweifelsfall würde ich auch auf jeden Fall den Chef ansprechen und wenn du da gegen eine Mauer rennst, dann zur Personalabteilung gehen und "nur Erkundigungen" einholen. Stell dort die gleichen Fragen wie hier und stell dich doof, dann erweckt es nicht den Eindruck eines Vorwurfs.

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Im Zweifelsfall würde ich auch auf jeden Fall den Chef ansprechen und wenn du da gegen eine Mauer rennst, dann zur Personalabteilung gehen und "nur Erkundigungen" einholen.

Der Schilderung nach würde ich eher vermuten, dass "die Personalabteilung" aus dem Chef besteht. ;)

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Hallo Gonzo83,

das hört sich für mich ganz klar nach einem kleinen Unternehmen an, wie ingh schon vermutet, besteht dort die "Personalabteilung" aus dem Chef. Ich bin ebenso in einem 6 Mann Betrieb ausgebildet worden, wir hatten zu zweit angefangen (Chef und ich) und später aufgestockt.

Zum einen war es bei mir auch immer so, dass ich länger gearbeitet habe als ich müsste und durchaus kamen auch mal 10 Stunden Tage zusammen, im Ausgleich dazu habe ich aber auch immer früher gehen können, wenn ich wollte und die Situation meine Anwesenheit nicht erforderte. Insgesamt habe ich über die 3 Jahre aber auf jeden Fall wesentlich mehr gearbeitet als ich müsste. Das machte mir aber nicht so viel, da ich den Beruf liebe.

Ich an deiner Stelle würde mir den Chef mal krallen, ein Termin ausmachen, über die Situation zu reden, stell ihm deine Lage dar, hör dir an was er dazu zu sagen hat, und wenn er kein Ausbeuter ist wird er auf dich eingehen.

Viel Erfolg.

Grüße

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