Veröffentlicht 24. April 20214 j Hallo zusammen, ich bin derzeit am BFW für Sehbehinderte in Würzburg (www.bfw-wuerzburg.de) und absolviere mit einigen Kollegen eine Umschulung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Wir haben unseren theoretischen Teil der Ausbildung abgeschlossen und die Zwischenprüfung der IHK bestanden, nun suchen wir Praktika, wo wir mit schulischen Unterbrechungen unser theoretisches Wissen sechs Monate in der Praxis anwenden können. Wir sind zwar sehbehindert und arbeiten mit Vergrößerung, Sprachausgabe und Braillezeile, sind jedoch völlig mobil und finden uns ohne fremde Hilfe zurecht. Die Hilfsmittel werden vom BFW gestellt, dem Praktikageber entstehen dafür, und auch für unsere Arbeitszeit, keine Kosten! Leider nehmen in der momentanen Corona-Situation verständlicherweise viele Betriebe Abstand davon, sich auch noch zusätzliche Arbeitskräfte "ins Haus" zu holen. Das erschwert unsere berufliche Lage natürlich, insbesondere, da einige Kostenträger sich weigern, die Umschulung ohne Praktika weiter zu genehmigen. Als Neueinsteiger in dieses Forums starte ich einmal hier den Aufruf: Wenn jemand im, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichenden, Umkreis von Würzburg oder Schwinfurt, eine Möglichkeit für ein Praktikum für uns angehende Anwendungsentwickler sieht, möge er sich hier - oder direkt bei mir melden. Vielen, vielen Dank!
24. April 20214 j Bischn weit weg, aber zur Akquinet Gruppe in Hamburg gehört eine Firma, die fast nur mit besonderen Menschen arbeitet. Vlt was für Euch ?
25. April 20214 j Autor Vielen Dank, Niederlassung Nürnberg ist jetzt nicht sooo weit... ...das könnte schon einmal für den einen oder anderen interessant werden. Zudem haben wir am BFW Würzburg für die IT-Ausbildung das Einzugsgebiet ganz Deutschland - und die Ausbildung ist in einem Jhr zu Ende, also auch die Ortsgebundenheit.
25. April 20214 j Kleine Frage, etwas OT: Wir zeichnen bei uns gern auf Whiteboards oder Zettel (jedenfalls analoge Medien) wie arbeitet ihr mit sowas?
25. April 20214 j vermutlich ( habe solche Personen schon mehrfach geprüft ) auch mit Whiteboard, aber eben aus der Nähe Die BS vergrössert auch in der Regel die Bücher auf A3 Format. Da gibts zum Glück ne Menge Hilfe So einen Braille-Arbeitsplatz hab ich aber in Natura auch noch nicht gesehen, aber bei uns war bisher auch eher jemand mit Hörschädigung.
25. April 20214 j Autor vor 8 Stunden schrieb Saheeda: Kleine Frage, etwas OT: Wir zeichnen bei uns gern auf Whiteboards oder Zettel (jedenfalls analoge Medien) wie arbeitet ihr mit sowas? Das wird in dem Moment zum Problem für uns, wenn es mit den Vergrößerungen nicht mehr funktioniert. Für alles was in Textform vorliegt gibt es Hilfsmittel - sei es nun Sprachausgabe oder Braillezeile. Für abgebildeten Text, wie auf einem Foto, auf einer Zeichnung, einem Scan, oder einem Screenshot, muss eine Beschreibung vorhanden sein. Bei den für uns relevanten Diagrammen arbeiten wir mit Verbalisierungen; typisches Beispiel: ein PAP oder Struktogramm wird verbalisiert zum Pseudocode. Bei UML-Diagrammen arbeiten wir auch mit Verbalisierungen, die allerdings (noch) keinem Standard folgen. Bei Diagrammen allgemein, die ja den Zweck haben, einen Überblick zu verschaffen, sind Sehbehinderte natürlich im Nachteil, da es sehr mühsam ist, entweder das alles im Kopf zu haben oder mit der Nase auf dem Whiteboard entlang zu schrubben - um im Anschluss auch noch die Nase zu schrubben. Grüße
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