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AP1 Herbstprüfung 2023 Matheaufgabe fehlerhaft?


120Hz

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Hallo zusammen,

ich bin der Meinung, das die Matheaufgabe aus der AP1 Herbstprüfung 2023 fehlerhaft ist. Diesbezüglich möchte ich meine Gedanken mit euch teilen.

Aufgabe:

Im Rahmen des 24/7-Services will das Unternehmen seine Hotline um die Zeit zwischen 20:00 - 06:00 Uhr erweitern. Jeweils für First-, Second- und Third-Level-Support ist ein Mitarbeiter zur Bereitschaft erforderlich.

Jeder Anruf wird zunächst vom First-Level entgegengenommen und dann ggfs. weitergeleitet. Auch wenn der Anruf weitergeleitet wird, soll dieser zusätzlicher Dienst als einheitlicher Minutenpreis berechnet.

Es soll berechnet werden, zu welchem einheitlichen Minutensatz kalkuliert werden muss, um die Kosten der Tabellenangaben exakt zu decken.

                             

                                                                     First-Level                        Second-Level                  Third-Level

Stundensatz Bereitschaft                             12 Euro                             15 Euro                           20 Euro

Minutenpreis bei Anruf                                0,50 Euro                          1 Euro                            1,50 Euro

Durchn. Anrufzeit in min/ Nachtschicht       150 min                            100 min                         50 min

 

1. Wenn es steht, das in jedem Falle erst der First-Level den Anruf entgegennimmt und dann ggfs. weiterleitet und für Kunden solle dieser zusätzlicher Dienst einheitlich berechnet werden...

Dann kann man durchaus denken, dass beispielsweise das komplette Gespräch einheitlich als Level-2 oder einheitlich als Level-3 berechnet wird. Denn nehmen wir an Kunde ruft an und schildert in 1-2 Minuten sein Anliegen und wird zu Level-2 weitergeleitet, wo er 20 Minuten telefoniert. Man kann dann davon ausgehen, das das komplette Gespräch 2+20 min = 22 Minuten einheitlich als Level-2 berechnet wird.

Es ist nicht klar definiert, was damit gemeint ist.

2. Wenn nun für alle drei Support-Level der durchschnittliche Minutenpreis berechnet werden soll, was meiner Meinung nach nicht klar definiert ist, dann sind die 10 Stunden Bereitschaft doch irrelevant. Könnten auch 5 oder 8 Stunden sein. Wichtig für die Berechnung wäre nur der Stundensatz für die Bereitschaft. 

Auch die Gesprächszeiten in der Nachtschicht sind verwirrend. Werden die Support Arbeiter nur für diese Zeit bezahlt? Oder für die kompletten 10 Stunden? Normal wäre natürlich durchgehend für 10 Stunden. Aber entweder berechnet man für 10 Stunden oder für die Zeit der geleisteten Dienste. 

Wenn der Minutensatz der Tabellenangaben berechnet werden soll, dann sollte doch normalerweise...

Beispiel First-Level 12 Euro / 60 Minuten = 0,20 Euro + 0,50 Euro/min = 0,70 Euro/min. 150 min x 0,70 Euro/min = 105 Euro

 

Beim Lernen von Fachwissen heisst es immer wieder X ist klar definiert/ X ist eindeutig definiert. 

Diese Aufgabe finde ich alles andere als klar definiert.

 

 

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Lösbar für Leute, die aus der gleichen Perspektive schauen wie der Aufgabenersteller.

Ich kann DPI-Berechnungen, Stromberechnungen, USV-Berechnungen und Datenübertragung problemlos lösen. Es ist einfach ärgerlich, das man eine Aufgabe gestellt bekommt, was nicht klar definiert ist.

Es gibt ein Unterschied ob eine Aufgabe von vielen nicht gelöst werden kann, weil sie schwer bzw. anspruchsvoll ist oder weil sie nicht gelöst werden kann, weil man nicht weis was gemeint bzw. gefordert ist.

In den meisten Fällen haben Matheaufgaben eine eindeutige Lösung, entsprechend sollte man dann die Aufgabe eindeutig und unmissverständlich stellen.

 

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vor 3 Minuten schrieb 120Hz:

Lösbar für Leute, die aus der gleichen Perspektive schauen wie der Aufgabenersteller.

Ich kann DPI-Berechnungen, Stromberechnungen, USV-Berechnungen und Datenübertragung problemlos lösen. Es ist einfach ärgerlich, das man eine Aufgabe gestellt bekommt, was nicht klar definiert ist.

Es gibt ein Unterschied ob eine Aufgabe von vielen nicht gelöst werden kann, weil sie schwer bzw. anspruchsvoll ist oder weil sie nicht gelöst werden kann, weil man nicht weis was gemeint bzw. gefordert ist.

In den meisten Fällen haben Matheaufgaben eine eindeutige Lösung, entsprechend sollte man dann die Aufgabe eindeutig und unmissverständlich stellen.

Die Frage lautete ja:

"Jeder Anruf wird zunächst vom First-Level-Support entgegengenommen und dann gegebenenfalls weitergeleitet. Auch wenn dies der Fall ist, soll dieser zusätzliche Service den Kunden als einheitlicher Minutenpreis angeboten werden. Weitere mögliche Kosten und Nachbereitungszeiten zu den Anrufen sollen nicht berücksichtigt werden.

Berechnen Sie, zu welchem einheitlichen Minutensatz kalkuliert werden muss, um die Kosten der Tabellenangaben exakt zu decken. [...]"

 

  1. Du rechnest erstmal aus, was die einzelnen Stufen für die 10 Stunden Bereitschaft kosten. In dem Fall 470 €.
  2. Du rechnest aus, wie viele Gesamtminuten im Durchschnitt die Anrufzeit ist. In dem Fall 300 Minuten.
  3. Dann rechnest du, was im Durchschnitt die Kosten für die Anrufzeit sind. In dem Fall 250 € insgesamt.
  4. Heißt, die Gesamtkosten betragen für die 10 Stunden: 720 €
  5. Gesamtkosten / Gesamtminuten = 720 / 300 = 2,40 € die Minute
vor 3 Stunden schrieb 120Hz:

1. Wenn es steht, das in jedem Falle erst der First-Level den Anruf entgegennimmt und dann ggfs. weiterleitet und für Kunden solle dieser zusätzlicher Dienst einheitlich berechnet werden...

Dann kann man durchaus denken, dass beispielsweise das komplette Gespräch einheitlich als Level-2 oder einheitlich als Level-3 berechnet wird. Denn nehmen wir an Kunde ruft an und schildert in 1-2 Minuten sein Anliegen und wird zu Level-2 weitergeleitet, wo er 20 Minuten telefoniert. Man kann dann davon ausgehen, das das komplette Gespräch 2+20 min = 22 Minuten einheitlich als Level-2 berechnet wird.

Es ist nicht klar definiert, was damit gemeint ist.

2. Wenn nun für alle drei Support-Level der durchschnittliche Minutenpreis berechnet werden soll, was meiner Meinung nach nicht klar definiert ist, dann sind die 10 Stunden Bereitschaft doch irrelevant. Könnten auch 5 oder 8 Stunden sein. Wichtig für die Berechnung wäre nur der Stundensatz für die Bereitschaft. 

Auch die Gesprächszeiten in der Nachtschicht sind verwirrend. Werden die Support Arbeiter nur für diese Zeit bezahlt? Oder für die kompletten 10 Stunden? Normal wäre natürlich durchgehend für 10 Stunden. Aber entweder berechnet man für 10 Stunden oder für die Zeit der geleisteten Dienste. 

Wenn der Minutensatz der Tabellenangaben berechnet werden soll, dann sollte doch normalerweise...

Beispiel First-Level 12 Euro / 60 Minuten = 0,20 Euro + 0,50 Euro/min = 0,70 Euro/min. 150 min x 0,70 Euro/min = 105 Euro

Beim Lernen von Fachwissen heisst es immer wieder X ist klar definiert/ X ist eindeutig definiert. 

Diese Aufgabe finde ich alles andere als klar definiert.

1. Ich kann deinen Gedankengang verstehen, die IHK will aber den Minutenpreis für alle 3 Stufen im Durchschnitt haben, dieser beträgt 2,40 € - wenn man alle 3 Stufen geht. So hat man entsprechend alle 3 Stufen sowieso gedeckt. Es geht nicht darum, das pro Anruf zu prüfen im Detail sondern im Durchschnitt.

2. Die Bereitschaft ist von 20:00 bis 06:00, also 10 Stunden. 

Also: (0,50 * 150) + (1,00 * 100) + (1,50 * 50) = 250 €

Der Stundensatz für die Bereitschaft kannst du als Gesamtkosten sehen siehe Schritt 1., da diese unabhängig von den Anrufen davon gezahlt werden.

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Nach jeder Prüfung hört man immer wieder dieselben Leiden:

"Wäre das drangekommen, hätte ich es gekonnt, aber das war schwierig und haben wir so noch nie gehabt."

Ich frage mich da immer wieder ob die Leute verstanden haben was eine Prüfung ist. Eine Prüfung ist nicht 1 zu 1 wiederholen was im Unterricht dran kam. Eine Prüfung erfordert Transferdenken und Nachdenken. Die Auszubildenden werden aufs Berufsleben vorbereitet und da steht genau sowas in Verträgen drin. Und dann ist es deine Aufgabe herauszuarbeiten, wie viel dieser Servicevertrag dein Unternehmen kosten wird. 

Die Azubis verlangen immer, dass die Aufgaben in der Prüfung genau das widerspiegeln was im Unterricht auch dran kam, siehe deine Antwort: "...DPI-Berechnungen, Stromberechnungen, USV-Berechnungen und Datenübertragung..." und dann am Besten noch gleich alle Werte vorgeben ohne Fließtext so dass man nur die Werte in eine Formel einsetzen kann. À la: Ein Computer verbraucht 1000 Watt. Er Läuft 8 Stunden am Tag. Wie viel kWh verbraucht der Computer in einer Woche wenn das Wochenende nicht mitgezählt wird?

Das kann doch nicht der Anspruch an eine Ausbildung sein.  

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Was ist denn in der Aufgabe nicht klar definiert? 

 

wir haben die Stundensätze: (12€+15€+20€) * 10h = 470€

Minutensätze bei Anrufen 0,5€, 1,0€ und 1,50€

(150min * 0,5€) + (100min *1,0€) + (50min*1,50€) = 250€

 

Gesamtkosten = 470€ +250€

Gesamtkosten = 720€

Gesamtminuten = 300min

 

720€ / 300min = 2,40€ 

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vor 2 Stunden schrieb FIDP:

Nach jeder Prüfung hört man immer wieder dieselben Leiden:

"Wäre das drangekommen, hätte ich es gekonnt, aber das war schwierig und haben wir so noch nie gehabt."

Ich frage mich da immer wieder ob die Leute verstanden haben was eine Prüfung ist. Eine Prüfung ist nicht 1 zu 1 wiederholen was im Unterricht dran kam. Eine Prüfung erfordert Transferdenken und Nachdenken. Die Auszubildenden werden aufs Berufsleben vorbereitet und da steht genau sowas in Verträgen drin. Und dann ist es deine Aufgabe herauszuarbeiten, wie viel dieser Servicevertrag dein Unternehmen kosten wird. 

Die Azubis verlangen immer, dass die Aufgaben in der Prüfung genau das widerspiegeln was im Unterricht auch dran kam, siehe deine Antwort: "...DPI-Berechnungen, Stromberechnungen, USV-Berechnungen und Datenübertragung..." und dann am Besten noch gleich alle Werte vorgeben ohne Fließtext so dass man nur die Werte in eine Formel einsetzen kann. À la: Ein Computer verbraucht 1000 Watt. Er Läuft 8 Stunden am Tag. Wie viel kWh verbraucht der Computer in einer Woche wenn das Wochenende nicht mitgezählt wird?

Das kann doch nicht der Anspruch an eine Ausbildung sein.  

Was ist denn der Anspruch an eine Ausbildung? In diesem Fall nicht der der Auszubildenden, sondern des Gesetzgebers, der diese ja in der Ausbildungsverordnung festgelegt hat.

Bei allem Verständnis und Befürwortung für deine Darlegung insbesondere in Bezug auf das Nachdenken und die Transferleistung. So sollte dann aber auch die Lehre, sowohl in der BS als auch im Unternehmen gestaltet sein. Nämlich nicht einfach, "wenn das, dann das"-Vermittlung, sondern eben auch eine entsprechendes Heranführen an diese Art des Wissenserwerbs und der Wissensanwendung. Das aber vermisse ich im Besonderen in der BS, wenn ich mir die Unterlagen der Auszubildenden ansehe.

Bearbeitet von FISI-I
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@FIDP

Wo habe ich erwähnt, das ich mir gewünscht hätte, das was anderes vorgekommen wäre?

Weder bist du mein Ausbilder, noch ich dein Azubi.

IHK verlangt von den Azubis, aus realitätsnahen Szenarien die Probleme zu lösen. Die eigentliche Erfahrung sammelt man aber in der echten Berufswelt und nicht in der Ausbildung. Das ist aber ein anderes Thema.

 

Zurück zu der Matheaufgabe.

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In der Aufgabenstellung heißt es:

Die Kosten der Tabellenangaben sollen exakt gedeckt werden. Und da haben die 10 Stunden nichts zu suchen.

Wenn ich die schwammige Formulierung ignoriere und den Durchschnittspreis von allen 3 Support-Level nehme, um die Kosten der Tabellenangaben exakt zu decken, dann sollte der Lösungsweg wie folgt aussehen:

12€ + 15€ + 20€ = 47€

(150min * 0,5€) + (100min *1,0€) + (50min*1,50€) = 250€

150 min + 100 min + 50 min = 300 min

250€ + 47€ = 297€

297€ / 300 min = 0,99€

 

Bearbeitet von 120Hz
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Die Transferleistung bei einer Textaufgabe besteht darin, zu erkennen, welche Werte gemäß der Aufgabenstellung ermittelt und wie damit gerechnet/was damit berechnet werden soll.

Dass hier der Begriff Mathematik verwendet wird, ist wohl der Tatsache geschuldet, da diese Art der Aufgaben im Unterrichtsfach Mathematik in der Schule behandelt wurden, wobei es sich um Rechnen handelt.

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vor 13 Stunden schrieb Alexej_a7x:

Wo ist bei dieser Aufgabe die Transferleistung? Da muss doch nur stupide gerechnet werden. Mathematik würde ich das nicht nennen. Textverständnis ist hier das Stichwort.

Eben nicht. 

Wie oft kommt es vor, dass gesagt wird, Leute genau lesen und gucken was tatsächlich gefragt wird?

In dem Sinne kannst du die Transferleistung gerne für dich mitnehmen. 

Wenn in der Aufgabenstellung hieße: Die Kosten der Mitarbeiter sollen anhand der Angaben gedeckt werden, dann hättest du recht mit der Transferleistung.

Doch es steht: Die Kosten der Tabellenangaben sollen exakt gedeckt werden. 

Ich weis nicht ob hier manche diesen Unterschied bewusst ignorieren oder es einfach nicht erkennen können.

 

 

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Gerne kann die IHK Aufgaben stellen, bei der sie die Prüflinge herausfordern und sogar für Verwirrung sorgen.

Aber sie sollten die Prüflinge nicht willkürlich irreführen. Wenn es keine Willkür war, sondern "nur" ein Fehler, sollen sie diesen Fehler begradigen und gut ist.

Errare Humanum Est

 

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vor einer Stunde schrieb Uziko:

Jetzt ist es aber auch so das in der Tabelle Stundensatz pro Mitarbeiter steht? Ja wie lange ist er denn in Bereitschaft? Das steht in der Textaufgabe drin und das sind die 10h :D

Man muss das Rad nicht neu erfinden. Wenn man es dennoch tut, dann soll es auch funktionieren und laufen.

Aber so läuft die Hase nicht und auch nicht das Rad. 😃

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  • 2 Wochen später...

Ich fand die Aufgabe auch leicht verwirrend, kann aber natürlich am Stress gelegen haben. Hab dann aufgehört nachzudenken und einfach irgendwas hingeschrieben (das irgendwas war falsch) um nicht zu viel Zeit zu verschwenden und wollte ggf. am Ende nochmal drüberschauen. Nunja zum drüberschauen kam es mangels Zeit nicht mehr :D

Ich hatte es glaube ich auch so aufgefasst wie @solero7, jetzt im Nachhinein lese ich die Aufgabe und verstehe sie so, wie sie auch gemeint ist.

 

Bearbeitet von houseshow
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