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Was man alles so erlebt


Kerschtl

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ein hinweis vorab, ich will nur deutlich machen, wie es einem ergehen kann, ohne dabei das AA allgemein zu verurteilen!

Auf dem AA

Traurige Gestalten sitzen auf den Gängen, ihre Gesichter müde und von Hunger gezeichnet. Und ich? Ich sitze dazwischen. Warte. Warte. Warte, aber es regt sich nichts. Ab und zu kommt ein Bearbeiter vorbei. „Guten Tag“ – und schwups wieder um die nächste Ecke. Mittlerweile frage ich mich, ob die um die Ecke Kaffe und Kuchen verkaufen, so fröhlich und gelassen wie die Mitarbeiter um die Ecke hüpfen.

Nach einer Ewigkeit wird mir das warten zuviel. Alles was ich will ist nur einen Antragszettel, den ich sogar selbst ausfüllen will. Als die nächste um ihre Ecke wirbeln will, ergreife ich meine Chance: „Tschuldigung, ich brauch nur nen Antrag zum Ausfüllen...“:rolleyes:

„Hier diese Tür, nur diese!!!!“ wettert es plötzlich zurück. Ich glaube aber, die gute Frau war nur so erregt, weil sie wusste, dass nun jemand anderes ihr Stück Kuchen hätte wegessen können. Nein so was! Ich gebe auf, setze mich wieder zwischen die immer länger werdenden Gesichter und gebe mich wieder mit voller Kraft und Disziplin dem Warten hin. Gerade bin ich voll und ganz dabei zu warten, da hüpft die Frau von vorhin um die Ecke zurück und fragt: „Ist das ihr Erstantrag?“ „Ja“, antworte ich und in mir steigt das Gefühl der Freude, hier gleich rauszukommen. Mein Blick voller Erwartungen, wie ein Kind, das den Weihnachtsbaum in all seinem Glanz mit strahlenden Augen ansieht, als mich die Worte: „Da sind Sie hier falsch!“ treffen wie ein grober Messerstich - mitten ins Herz. Das Kind in mir sieht jetzt traurig den eben umgekippten Weihnachtsbaum in all seiner Kaputtheit auf dem Boden liegen. :eek:

Ich mache mich also auf den Weg durch ein Labyrinth, bestehend aus lauter Fluren und Türen, Treppen und Fenstern, und Mitarbeitern, die, gespenstisch wirkend, um die Ecken in den Gängen wandeln.

Wo bin ich? :confused:

Egal, ich atme tief ein und klopfe selbstbewusst an einer der vielen Türen, warte gar nicht erst und trete ein. Es kommt mir vor, als ob ich in eine andere Welt hineintauche als mich die freundliche Dame grüßt und mir einen Platz anbietet. Ihre Augen blicken freundlich fragend „Was gibt’s?“ und endlich kann ich meinen Antragszettel in meinen schon zittrigen Händen halten.

Nach etwa zweistündigem Aufenthalt für nur einen Zettel betrete ich die Freiheit, um bald auf ein erneutes Mal mich dem Kampf im Dschungel des AA zu stellen.

:marine

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leider nur allzu wahr...

und dabei ist das noch harmlos, die Härte ist echt wenn man um 8.00 einen Termin auf dem Sozialamt hat, sich um 7.45 einfindet und wartet.. und wartet.. und wartet.. bis schliesslich eine Mitarbeiterin kommt und Bescheid gibt "so is halb zwei jetz, komm' se mal morjen wieder" :eek:

gruß

Christian

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tja, bei den ämtern wird man nunmal nicht vermittelt sondern nur verwaltet.

ich "durfte" mich 3 wochen lang nicht arbeitslos melden, weil ich noch resturlaub von der alten arbeitsstelle hatte. bestimmt für die statistik. dabei brauchte ich nur die unterlagen für andere sachen (wohngeld, bewerbungskostenbeihilfe, fahrkostenbeihilfe, etc.)

dann "durfte" ich mich endlich melden, musste mehrere blätter ankreuzen (summe nicht mehr als 21 kreuze oder so - kennt ihr sicher), hab es abgegeben und sofort ein seminar "bewerbungstraining" bekommen. eine woche lang 8 stunden täglich vor nem rechner sitzen, wo nur www.arbeitsamt.de und so weiter freigeschalten is.

meine meinung - die mitarbeiter müssten nicht auf den bürokram, sondern mehr auf umgang mit menschen geschult werden. weil seelisch war ich damals nich sonderlich auf der höhe...

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hab mit Arbeitsamt und Sozialamt schon sehr nervige und belastende Erfahrungen gemacht.. vorallem das Soz war die Hölle, die Bearbeiter da haben einen halt spüren lassen das sie das sagen haben und man ihrer Gnade ausgesetzt ist ob man nun Geld kriegt oder nicht..

Arbeitsamt ging dagegen, da waren die Leute nur recht planlos und haben einen halt immer vertröstet...

Muss dazu sagen, daß das in Berlin-Neukölln war.. für alle die es nicht kennen, nicht gerade die beste Gegend..

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Also mir kam das alles so vor wie in dem Asterix-Comic "Asterix erobert Rom"! In dem Amt oder Irrenhaus! Treppe hoch und wieder runter, Tür links oder rechts, Antrag holen, neuen holen, anderen holen....

Nach einigen Stunden Arbeitsamt und dann Sozialamt bin nach Hause gefahren, hab mich ins Bett gelegt und geschlafen! War auch stinksauer, weil es mir nix gebracht hat!

Naja! Seither versuche ich von den Ämtern wegzubleiben!

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so gings weiter: :rolleyes:

Das Telefonat

Zu Hause angekommen mache ich mich sofort an die Arbeit. Hole Bleistift und alle meine Unterlagen heran und beginne voller Elan den Antrag auszufüllen. Ich hab ja nicht ewig Zeit! Ha! Na das kann ja jetzt wohl nicht mehr so schwer sein... denke ich.

Nach etwa einer Stunde sieht mein Antrag noch wie in den ersten fünf Minuten aus. Meine Adresse ist fein säuberlich eingetragen. Buh! Jedenfalls hatte ich das geschafft. Nagut, eins, zwei Kreuze noch, aber dann muss mich irgendwie mein eigentlich sonst so gut trainiertes Köpfchen im Stich gelassen haben, denn seit einer dreiviertel Stunde verstehe ich nur noch Bahnhof.

Also beschließe ich mich mir helfen zu lassen. Irgendwie habe ich dabei kein gutes Gefühl, denn der Tipp, zu einer Organisation zu gehen, die mit einem Tippel-Tappel-Tour alles durchgeht, kommt von meinem geliebten AA. Ich will also die Telefonnummer herausfinden und rufe in meiner Geistesabwesenheit beim AA an.

Zuerst komme ich in der Vermittlung raus. „Guten tag, ich möchte bitte mit der BAB-Stelle verbunden werden, Danke.“ Eine lustige Melodie erklingt. Diesmal muss ich nicht lange warten und eine Frau nimmt meinen Anruf entgegen. Sie muss wohl sehr in Eile sein, denn sie spricht so schnell wie ein Wasserfall, vielleicht habe ich gerade zum Gang der Toilette gestört? Ich trage ihr mein Anliegen vor, sie meint, sie müsse da erst nachsuchen und hängt mich in die Warteschleife. Wieder diese lustige Melodei, meine Füße wippen im Takt mit.

Allerdings frage ich mich, wie weit weg diese Dame wohl von der Nummer entfernt ist, sie braucht ganz schön lange. Bei solch einer Begleitung wartet es sich viel besser. Komisch, schon 5 Minuten vergangen und die Melodie spielt schon das zigste Mal von vorn – ich kann schon mitsummen. Naja, vielleicht kommt sie bald... Ob ich sie doch beim Pinkeln gehen aufgehalten habe? Wo bleibt denn die Schnepfe? Und diese blöde Melodie kann ich bald nicht mehr hören!

„Knacks –Tuuuuuuut“ Was war das? Und plötzlich meldet sich die Stimme von der Info „Arbeitsamt, guten Tag!“ ich melde mich leicht verstört noch einmal an. „Aber ich habe sie doch grad verbunden, warum rufen sie denn schon wieder an?“ Ich hüte mich davor der guten ebenso verwirrten Frau, alles zu erklären und lasse mich wiederum verbinden. Wieder dieses unheimliche Gedudel... das kostet Nerven.

Dann krächzt mich eine Frauenstimme an, nennt nur ihren Namen. Die wohl meist gestellte Frage auf dem Arbeitsamt sprudelt nur so aus mir heraus: „Wo bin ich?“

Vollends verwirrt und eingeschüchtert von dem Geleier während des Verbindens, stammel ich mein Anliegen.

Nach gut einer Viertel Stunde habe ich endlich die Nummer.

Und wieder einmal muss ich feststellen, dass sich das AA ganz viel Mühe gibt, auch am Telefon seinem Ruf gerecht zu werden, sich für jeden Fürbitter Zeit zu nehmen.

Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es wird, wenn ich den Antrag abgeben gehe.

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Tja, ist ja alles schön und gut, aber vorher informieren ist genauso ein Krampf wie nachher oder zwischendurch. Ich glaube unser AA hat es einfach noch nicht raus. Mich ärgert einfach, dass man sieht, wo die ganzen Gelder so verschleudert werden, aber keiner bemerkt es, die sparen einfach an der falschen Stelle und daher das ganze Durcheinander und Chaos und Wartezeiten. :eek:

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Tja, bei den Behörden hat man's wirklich nicht leicht...

Ich kenne das auch: man kommt voller Elan hin, will eigentlich nur etwas abholen, da muss man erst einmal Stunden warten eh man dann Bescheid bekommt, dass man dafür doch erst einmal ne Bescheinigung oder sonst was einreichen muss... *Argggg*

Naja, was ähnliches ist mir mal bei der DB passiert. Die sind ja auch nicht grad die Hellsten... Wollte einen Abo-Schein für ein Ticket abgeben, welches ich zuvor auf deren Homepage gefunden, ausgedruckt und ausgefüllt habe. Die Dame am Schalter wollte mir den Schein aber nicht abnehmen: "Der sieht ja ganz anders aus, als die, die wir hier haben..." Zur Erklärung: Die Abo-Scheine, die sie dort zur Genüge hatten, waren schwarz-weiß. Meiner war aber bunt - klar, haben ja auch Farbpatronen im Drucker! :rolleyes:

Jedenfalls kam's mir so vor, als hätte die Dame noch nie die Abo-Scheine in Farbe gesehen. Die machte vielleicht einen Aufstand!!! :confused:

Ich bin dann zu nem anderen Schalter gegangen.... und da wurde mir doch tatsächlich ohne Zicken der Abo-Schein abgenommen!!! :eek:

Sachen gibt's!!! :rolleyes:

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Wow dagegen ist unser Arbeitsamt ja richtig fortschrittlich...:eek:

Die haben den Antrag mit mir zusammen ausgefüllt... und auch die Warte zeiten hielten sich in grenzen... nach ca. einer Stunde war man an der Reihe und es wurde einem sogar einergmassen kompetent weitergeholfen...

Es war schon fast erschreckend für ein Amt ;)

@Keksfahrer

du kannst dich jederzeit arbeitslos melden, auch wenn du noch einen Job hast, oder gerade deinen Resturlaub nimmst... aber man wird dann erst als arbeitslos geführt, wenn man wirklich aus dem Beschäftigungsverhältniss raus ist... da haben dir die vom AA irgentwie einen vom Pferd erzählt...

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