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Ausbildung oder Querinstieg?


maeff

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Hi,

ich stehe vor der Entscheidung zwischen zwei mir angebotenen Stellen, einmal als IT-Quereinsteiger im Netzwerkbereich, einmal als FiSy-Azubi, und hoffe, daß ich auf diese Weise Rat und Entscheidungshilfe von Leuten aus der Praxis erhalten kann.

kurz zu meiner Person:

Ich bin 25, schließe im August ein geisteswissenschaftliches Magister-Studium ab (kein Abbruch), möchte aber in den IT-Bereich, für den ich eine mehrjährige Berufspraxis als Win2000-Netz-Admin in einer kleinen Firma (von mir aufgebautes W2k-Client/Server-Netz, 30-40 Clients) und einen MCSA-Abschluß für Win2000 vorweisen kann. Meine Netzwerkkenntnisse sind allerdings nicht extrem intensiv und beschränken sich zudem auf die komplette Microsoft-Welt von Win311-XP, mit Linux/Unix kann ich bislang ebensowenig dienen wie mit Programmiersprachen.

Worum es geht:

Konkret muß ich mich jetzt nach Abschluß der Bewerbungsphase und verschiedenen Vorstellungsgesprächen zwischen dem Beginn einer Ausbildung zum Fachinformatiker/Systemintegration und einem Quereinstieg über eine „echte“ gut bezahlte Stelle als Mitarbeiter in der Netzwerk/Systemadministration für ein Win2000-Netz, das aber auch SAP-Server beinhaltet, entscheiden.

Beide Stellen sind interessanterweise bei SAP-Beratungsunternehmen, in beiden habe ich das Angebot, mich sowohl im Netzwerkbereich „auszutoben“ als auch Einblick bzw. Ausbildung in SAP-Systeme zu erhalten und könnte theoretisch SAP-Berater werden, wenn ich mich reinhänge. Bei der Quereinsteiger-Stelle hat man mir gesagt, daß meine fehlenden Kenntnisse in verschiedenen Bereichen kein großes Problem seien, ich könnte mich ja in die entsprechenden Bereiche einarbeiten, der jetzige Admin erklärte sich bereit, mich hierbei zu unterstützen.

Worum es mir geht, ist, daß ich langfristig - insbesondere auf die Sicherheit meines späteren Arbeitsplatzes bezogen - jetzt in noch relativ jungen Jahren eine sinnvolle Entscheidung treffe. Primär bin ich an Netzwerken un deren Administration interessiert und möchte meine Netzwerkkenntnisse ausbauen und vertiefen, da mir dies bislang am meisten Spaß gemacht hat und ich denke, daß man damit später letztlich bei jeder Firma unterkommen kann, die vernetzte Rechner einsetzt (also eigtl. bei allen...) => Daher die Entscheidung für eine FiSy-Ausbildung, die ja ziemlich genau auf so etwas abzielt, wenn ich das richtig sehe. Hierbei weiß ich allerdings nicht, ob eine solche Ausbildung tatsächlich das beinhaltet, was ich erwarte => im Klartext: Wenn ich schon eine Ausbildung anfange, dann möchte ich hinterher die wesentlichen Netzwerk-Grundlagen kennen, in möglichst vielen Betriebssystemen im Netzwerkeinsatz sehr fit sein und eventuell noch eine Programmiersprache beherrschen.

Insgesamt betracht ist mir nicht klar, ob der Quereinstieg oder die Ausbildung hierfür die richtige Wahl ist und ob ich mir als Quereinsteiger letztlich nicht doch dieselben Kenntnisse aneignen kann, wie in einer Ausbildung (nur gegen ein besseres Gehalt) und bei einem Wechsel des Arbeitgebers die in der letzten Stelle erworbenen Kenntnisse mehr zählen als eine abgeschlossene Ausbildung. Gleichzeitig habe ich allerdings Bedenken, was einen Quereinstieg in die IT-Branche angeht, da die Situation für solche Leute ja zusehends schlechter wird. Daher würden mir einige Ratschläge von Leuten aus der Praxis bei meiner Entscheidung weiterhelfen.

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Also ich bin selbst FISI und denke, es ist immer besser im Berufsleben, wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann.

In der Ausbildung geht es u.a. auch um Netzwerke, jedoch ist sie viel reichhaltiger, da noch viele andere Themen behandelt werden, was durchaus von Vorteil sein kann.

Es wäre jetzt etwas müßig, alle Inhalte der Ausbildung aufzuzählen. Schau am besten mal auf der Downloadseite zu den unterschiedlichen Ausbildungsberufen von Fachinformatiker.de. -> Downloadseite

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Ich persönlich würde im Land der Scheine auch eher davon ausgehen, das eine Ausbildung/Studium besser ist.

Aber gerade in Punkto Weiterbildung hat sich jetzt auch einiges getan. Auf der News-Seite von fi.de findet sich dieser Link (http://www.kib-net.de/weiterbildung/beratungsservice/index.html). Eventuell könntest Du durch solch eine Weiterbildung als Quereinsteiger genauso gut oder sogar besser im IT Sektor fußfassen.

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Besteht nicht die Möglichkeit, erstmal die feste Arbeit in Anspruch zu nehmen und mit dem Arbeitgeber eine Möglichkeit der Erlangung der Scheine irgendiwe zu organisieren?

Wie mag der Arbeitsmarkt im IT - Bereich nach einer Ausbildung (ca. 3 Jahre) bzw. einer Umschulung (ca. 2 Jahre) aussehen?

Original geschrieben von maeff

Hallo,

erst mal vielen Dank für die ersten Tips, eine Frage noch zu den Vergütungen aus der ct-Tabelle:

Inwieweit sind das brutto/netto-Beträge, wieviel geht für Versicherungen ab => was bleibt effektiv am Ende übrig?

Die Angaben sind meist Bruttoangaben.

Der Rest hängt stark von dir ab.

Bruttogehalt entspricht vereinbartem Bruttogehalt plus Arbeitgeberanteil von VL.

Lohnsteuer aus der Lohnsteuertabelle (abhängig vom Bruttogehalt, Steuerklasse, Kinderanzahl). *Meine Glaskugel ist kaputt - Sorry*

Soli (5,5 % von der Lohnsteuer)

Kirchensteuer (0 oder 9% von der Lohnsteuer)

KV (50% von z.B. 14,9% entsprechend deiner Krankenkasse vom Bruttogehalt)

PV (50% von 1,7% vom Bruttogehalt)

RV (50% von 19,1% vom Bruttogehalt)

AV (50% von 6,5% vom Bruttogehalt)

Schau mal da.

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Ich würde dir auf jeden Fall zum Job raten. Denn gerade da SAP sehr gefragt ist und du dort anscheinend im SAP- und im Netzwerkbereich sehr viel lernen kannst, scheint dieser Job im Moment optimal zu sein. SAPler sind eigentlich im Moment die best bezahlten und gefragtesten im IT-Bereich.

Das Problem bei einer Ausbildung ist, dass du bei der momentanen Arbeitslage nicht sicher gehen kannst einen Job zu bekommen.

Wenn du jetzt die Chance auf einen so guten Job hast, würde ich ihn annehmen. Falls du irgendwann mal das Unternehmen wechseln willst oder musst sollte das mit guten Arbeitszeugnissen kein Problem sein. Da kräht kein Hahn danach ob du gelernte FiSi bist. Wenn du gute Kenntnisse und Berufserfahrung vorweisen kannst, ist das das einzige das zählt.

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Hallo,

vielleicht könntest du deinem zukünfitgen Arbeitgeber (den mit der "richtigen" Job) bitten, dich zwar normal zu bezahlen, jedoch bei der IHK als Azubi anzumelden. Da du ja alt genug bist, musst dui ja nicht mal mehr zur Berufsschule, wenn du nicht willst und könntest somit den ganzen Tag bei der Firma anwesend sein. Einziger Nachteil ist natürlich, dass du dir einige Sachen (Programmieren, Datenbanken und den ganzen Wiso-Kram) selbst aneignen mußt...

Denk mal drüber nach, ob das für dich vielleicht in Frage kommt...

Gruß Axl

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Bei Sandrin höre ich immer viel "im Moment". Das kann in ein paar Jahren aber ganz anders aussehen. Wenn es der Firma dann mal schlecht gehen sollte und du einer der zuletzt eingestellten MA bist, sieht es schlecht aus. Wie schon häufiger erwähnt: Land der Scheine.

Ich finde den Vorschlag von AxlHammer gar nicht schlecht. Ggf. könntest du auch minimale Einschnitte im Gehalt hinnehmen. Immerhin hättest du dann fast beides.

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Hi,

erst mal herzlichen Dank für die zahlreichen Ideen. Was den Vorschlag von AxlHammer angeht, so wüßte ich gerne, ob das tatsächlich möglich ist (habe noch nie davon gehört) und wo ich das in Erfahrung bringen kann.

Außerdem interessiert mich die von Noxy vorgeschlagene Lösung, von der ich ebenfalls noch nie etwas gehört habe. Geht das tatsächlich?

Was ich noch gerne wissen würde, ist folgendes:

1. Wie sieht es eigtl. nach euren Erfahrungen aus, wenn man nach einigen Jahren den Arbeitgeber wechselt? Interessiert den eher das, was einem der letzt Arbeitgeber gbescheinigt hat bzw. was man konkret kann oder wird mehr auf Ausbildungen geschaut?

2. Sind meine inhaltlichen Vorstellungen bezüglich der FiSy-Ausbildung korrekt? Bin ich hinterher wirklich ein gut ausgebildeter Netzwerk-"Könner", der in allen gängigen Systemen fit ist oder hängt das wiederum mehr von meiner eigeninitiative ab?

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Also hier nochmal Infos dazu, ich hab mal nachgeschaut, üblich sind glaub ich 4 Jahre Berufserfahrung

Gesetzestext Berufsbildungsgesetz :

§ 40 Zulassung in besonderen Fällen

(2) Zur Abschlussprüfung ist auch zuzulassen, wer nachweist, dass er mindestens das Zweifache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem er die Prüfung ablegen will. Hiervon kann abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft dargetan wird, dass der Bewerber Kenntnisse und Fertigkeiten erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

Hier noch ein Link von jemand der das auch machen wollte:

http://www.fachinformatiker-world.de/forums/showthread.php?s=&threadid=25824&highlight=externe+pr%FCfung

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2. Sind meine inhaltlichen Vorstellungen bezüglich der FiSy-Ausbildung korrekt? Bin ich hinterher wirklich ein gut ausgebildeter Netzwerk-"Könner", der in allen gängigen Systemen fit ist oder hängt das wiederum mehr von meiner eigeninitiative ab?

Das hängt von deiner Eigeninitiative und von deinem Ausbildungsbetrieb ab.

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Hallo

also um nochmal auf die Sache mit der höheren Bezahlung bei der Ausbildung zurückzukommen:

Ein Bekannter bei mir in der Berufsschule hatte schon vorher bei einem Betrieb gearbeitet (so nebenbei) und hat aufgrund seiner Erfahrungen und Kenntnisse anscheinend einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen. Damit er etwas "greifbares" hat, unterschrieb er einen Ausbildungsvertrag, bekam aber deutlich mehr als das Tarifgehalt bezahlt. Das ist zumindest das was er erzählt (und ich glaube ihm auch)

Zu erwähnen bleibt vielleicht noch, dass er wie gesagt trotzdem zur Berufsschule geht. Ich denk mal das ist eigentlich immer sinnvoll, denn im Betrieb lernt man meiner Erfahrung nach nur meist einen kleinen Ausschnitt (den aber umso intensiver) von den Sachen, die in der Prüfung daran kommen.

Gruß, Axl

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Hallo Axel,

das mit der Ausbildung zum FISI würde ich lassen, mit Deinem Studium und Vorkenntnissen hast du auch später keine Probleme. Wie einige Vorredner schon gesagt haben, zählt die Berufserfahrung mehr, als dieser Schein.

Ich selbst habe eine Umschulung zum FISI gemacht und arbeitet jetzt in der zweit größten Privat-Bank im Rechenzentrum.

Hier sind die Scheine schon gar nicht gefragt, es wird mehr Wert auf Teamfähigkeit, Leistungs- und Lernbereitschaft gesetzt.

Dort ist wie bei Dir, die Bank bezahlt die Weiter - und Fortbildung.

Ich bin da eine ganz tolles Beispiel.

Ich selbst habe in jungen Jahren eine Ausbildung zum Bäcker gemacht, habe auch nur den QA. Nach meiner Lehrzeit bin ich für 12 Jahre zm Bund, habe als Berufsförderungsmaßnahme die Umschulujng zum FISI gemacht und bestanden.

Mein Praktikum legte ich bei der o.g. Bank ab, die mich dann auch Übernahm.

Im Übernahmegespräch war dem Unternehmen andere Dinge wichtiger als z.B. die Schulbildung.

Da ja Großrechnerwissen nicht in der FISI-Ausbildung geschult wird, hat die Bank meine komplette Fortbildung bezahlt (bei Dir z.B die SAB-Ausbildung).

Und nun habe ich einen krisensicheren Job, der noch sehr gut bezahlt ist!

Hmmm, was wollt ich damit eingentlich sagen? Ach, ja. Scheine sind auch heute nicht alles.

mfg

schmeichel

:marine

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