Zumal es hier eigentlich auch nicht um eine Verhandlung geht - und das ist das perfide dabei. Es geht um eine Stelle im tariflich geregelten ÖD. Da sollte eigentlich nicht verhandelt werden müssen, sondern der Stelleninhaber das kriegen was ihm tariflich zusteht.
Dass er etwas angeboten bekommt, was ihm zum Nachteil ist und der tariflichen Struktur widerspricht - DAS ist eigentlich der Grund warum hier geschrien wird. Wenn es 2000 € Brutto sind, weil die Stelle auch nicht mehr her gibt - okay. Aber in diesem Fall kriegt er weniger als ihm zusteht.
Da hilft auch nicht das Argument "Er kriegt ja später mehr."
Nähmen wir den krassesten Fall, er bekäme 3 Jahre EG 5 und erst dann EG11. Nehmen wir weiterhin an, er wird nach TV-L West bezahlt, beginnt mit Stufe 1, ist ledig, hat keine Kinder, LStKl. 1 und zahlt 15,5% KV bei einer vollen Stelle. Dann verdient er im ersten Jahr in etwa 25735.66 € brutto. Im zweiten und dritten Jahr durch den Stufenaufstieg jeweils in etwa 28458.66 €. Macht zusammen 82652,98 € als Gesamtbrutto über die drei Jahre.
Nehmen wir das selbe Beispiel an, nur dass er direkt mit EG11 vergütet wird. So verdient er - wieder Bruttowerte aus dem TV-L-Rechner - im ersten Jahr 36274.18 € bei Stufe 1, in den zwei darauf folgenden Jahren 40169.73 €. Macht zusammen 116613,64 €.
Er verliert also durch die niedrigere Einstufung bei gleicher Tätigkeit in diesem Fall 33960,66 € brutto alleine in diesen drei Jahren, die ihm eigentlich auf Grund der Tätigkeit zustehen würde. Alles schon inklusive Stufenaufstiege, die die Berufserfahrung widerspiegeln sollen. Ich glaube nicht, dass das Peanuts sind. Sicher, das wird weniger, je mehr EG-Aufstiege in den Jahren dazwischen erfolgen. Aber zum einen frage ich mich, wie das von Statten gehen soll und zum anderen ist am Ende das Ergebnis gleich - der AN verliert etwas durch diesen "Kompromiss", was ihm tariflich zusteht.