WoW, nein Onlinespiele allgemein (und damit meine ich auch Browserspiele, wo Leute sich den Wecker nachts stellen, um noch irgendwelche Züge zu machen) sind immer ein schmaler Grat, der auch viel an die Selbstdisziplin jedes einzelnen appeliert.
Der gequotete Text ist einer von vielen die öfters im offiziellen WoW-Forum gepostet werden und wie bei den vielen anderen zweifel ich doch auch an seiner Echtheit.
Verleugnen, dass das Spiel ein Suchtpotential hat, will ich allerdings nicht. Aber es kommt drauf an, wie man es spielt und vor allen Dingen mit wem. Dadurch, dass ich neben dem Beruf studiere habe ich damit quasi schon einen eingebauten Blocker gegen ein Suchtverhalten. RL geht vor - immer und überall. Aber man sieht teilweise, wie es im Spiel manche Leute zu weit treiben und zu ernst nehmen.
Es ist ein Hobby und das sollte es auch bleiben. Sich zu sehr dort reinzusteigern und darin sogar einen sportlichen Aspekt zu sehen (der erste bei was weiss ich nicht was sein) ist m.E. ein großer Fehler.
Ich spiel es vor allen Dingen aus dem Spaß heraus und hätte sicher schon lange aufgehört, wäre es nicht wegen der Leute. Meine Gilde besteht aus vielen privaten Bekanntschaften, mit denen man auch genug ausserhalb WoW unternimmt.
Jetzt, wo das Addon rauskam, wird wieder gelevelt und gequestet. Im Gegensatz zum Release sieht man einen deutlichen Unterschied. Leute spielen x Stunden am Stück, um so schnell wie möglich das höchste Level zu erreichen und dann endlich wieder große Schlachten zu schlagen (womit sie sich den Spaß am Entdecken der Länder und dem Spiel in gemütlichen Gruppen nehmen). Manch einer levelt deswegen so schnell, weil er sich dem Druck aussetzt, sonst "nicht vorne dabei" zu sein.
Ein Spiel wie WoW setzt auf Anreize. Level, Statussymbole im Spiel, Items. Das alles versehen mit einem teilweise recht großem Zeitaufwand, aber man wird eigentlich permanent belohnt. Das motiviert, keine Frage. Teilweise motiviert es aber zu sehr. Es ist leichter im Spiel Anerkennung zu bekommen, Erfolge zu feiern, als im richtigen Leben.
Genau das ist der Punkt, der darauf anfällige Leute dazu bringt, sich zu sehr daran zu binden. Dann entsteht daraus tatsächlich eine Sucht, die dann gefährlich werden kann.
Aber im Endeffekt ist das Spiel nicht der schlimme Faktor, sondern meist die fehlende Selbstdisziplin des Spielers und das schwache soziale Umfeld (wer im Verein Sport treibt, Freunde oder sogar einen Partner hat, usw., wird der Gefahr weit weniger ausgesetzt sein). Das Spiel selber ist dann "nur" noch Katalysator.
Es ist faszinierend zu sehen, auf welch Unterschiedliche Weise man WoW spielen kann. Spielt man es "richtig", kann man mit Freunden eine Menge Spaß haben. Übertreibt man es, macht man sich eine Menge kaputt.