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Mein Weg zum Fachgespräch


Goulasz

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Liebes Forum!

Um die ganzen knieschlotternden Mitazubis hier mal ein wenig zu beruhigen, hier mein (natürlich subjektiver) Eindruck des Weges bis zur Projektpräsentation. Dazu ein paar Informationen und Tipps von denen ich denke, sie sind relativ allgemein gültig und nützlich.

  • Erstellt eure Dokumentation und Präsentation an Hand des IHK-Leitfadens und der Hinweise hier im Forum. Auch wenn euer Antrag über 3 Seiten zerpflückt wird, in der Regel lohnt es sich.
  • "Know your tools": Entwickelt nicht blind irgendwelchen Schwachsinn oder benutzt Software "xy", weil es eben "funktioniert". Zugeben, dass man etwas nicht weiß und recherchieren muss bringt langfristig mehr, als Methode "z" von Drittanbieter "bla" zu implementieren ohne zu Wissen was da geschieht (ich spreche da aus Erfahrung).]Macht euch nicht selbst verrückt. Keiner der Prüfer will euch "einen reinwürgen". Die wissen, dass ihr nervös seid und berücksichtigen das.
  • Kennzeichnet eure Eigenleistung deutlich. Nichts führt eher zu Punkteabzug oder nicht Bestehen als ein aufgeflogener Betrugsversuch. Und das Auszeichnen von Fremd- als Eigenleistung ist nichts anderes als das.
  • Übt eure Präsentation vor dem Präsentationstag mindestens 2,3 mal. Hier gilt: je öfter, desto besser. Am besten schon mit Presenter (wenn ihr einen benutzt) und in eurer Wahlkleidung fürs FG.
  • Zieht euch für das FG so an, dass ihr ordentlich ausseht und euch wohl fühlt(Wenn es keine IHK-Vorgaben gibt). Wenn ihr euch in einem (Hosen-)Anzug fühlt wie vollgepinkelt und stocksteif da steht, macht ne Jeans mit Hemd/Sakko bzw. Rock/Hose mit Blazer wohl mehr Sinn. Hauptsache nicht in Picaldi-Jogginghose und Ed Hardy-Shirt.
  • Guckt euch das Gebäude/die Räumlichkeiten vorher an und seid rechtzeitig da. Nichts bringt mehr unnötigen Stress als durch Staus/ausgefallene ÖPNV-Verkehrsmittel zeitlich in Bedrängnis zu kommen.
  • Kohlensäurefreies Leitungswasser aus dem Glas ist das Getränk der Wahl. Rülpsen während der Präsentation ist unangenehm und Energy Drinks fördern höchstens den Harndrang.
  • Packt euch nach einer Checkliste spätestens am Abend vor der Prüfung all eure Sachen zusammen (Laptop, Netzteil, Beamer, USB-Stick, Moderationskarten, Presenter, (Maus,) Einladung, Perso, Berichtsheft, was zu trinken) und legt eure Klamotten schon raus. Je entspannter euer Morgen ist, desto entspannter seid ihr bei der Präsentation selbst.
  • Lass euch um Gotteswillen nicht durch unklar gestellte Fragen aus dem Konzept bringen. Lieber ein mal gezielt nachfragen, als mit unverifizierbarem Halbwissen zu "punkten".
  • "Chesney Hawkes - The one and only" wirkt zur Selbstmotivation beim morgendlichen Duschritual vor der Prüfung Wunder ;).

Im Fachgespräch selbst kamen bei mir Fragen zu Kontrollstrukturen, Aufbau relationaler Datenbanken(speziell: Normalisierung, Primär- & Fremdschlüssel), Kostenarten in Kalkulationen und themenspezifisch Fragen zu synchroner Kommunikation über TCP/IP. Da im Speziellen Aufbau und Funktionen der Klasse TcpListener aus dem .NET-Framework 4.0.

Da ich ein ziemlich spezielles Projekt bearbeite, das so auch im Kundeneinsatz ist wurde dann noch ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert und das FG war statt der veranschlagten 15 Minuten 35 Minuten lang. Macht aber nichts, war alles nett.

Insgesamt alles Dinge, die ich auf Grund meiner Dokumentation und Ausbildung wissen musste und auch wusste, nichts all zu Wildes also.

TL;DR:

Es ist alles nur halb so wild. Ich konnte bis auf ein Paar Brocken Pascal kein Stück programmieren/Software entwickeln vor der Ausbildung und habe trotzdem eine 86% Doku mit 93%-Fachgespräch hin bekommen. Ihr schafft das!

Gruß, Patrick

P.S: Konstruktive Kritik & Verbesserungsvorschläge anderer Ausgelernter oder Berufstätiger sind gerne gesehen.

Bearbeitet von Goulasz
Formatierung nach Board-Umzug angepasst
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Herzlichen Glückwunsch und vielen, vielen Dank für das Feedback. Es freut mich besonders, dass immer Ex-Azubis von ihren Erfahrungen berichten und somit klar stellen, worum es bei der Präsentation und im FG geht und das kein PA euch auf Versagen oder Nichtwissen prüft.

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Anbei noch die Bewertungsmatrix für Doku und FG der IHK Kassel, habe ich im Startbeitrag leider vergessen. Wir haben die von unserem Lehrer im Vorfeld bekommen, dürfte also kein "geheimes" oder "vertrauliches" Dokument sein. Falls es doch der Fall ist, bitte ich um Benachrichtigung oder Entfernung ;).

Gruß, Patrick

Muster_fuer_Bewertungsbogen_Fachinformatiker.pdf

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Hallo Zeig0re,

ich muss sagen, klasse Beitrag und sehr viel Sinnvolles. Was ich jedoch zu dem Üben "...mindestens 2,3 mal. Hier gilt: je öfter, desto besser." sagen muss ist, dass "je öfter, desto besser" nicht wirklich so ist wie du es geschrieben hast. Wenn man die Präsentation zu oft hält, so könnte sich doch ein Automatismus einstellen. Dieser könnte wiederum dem entgegenwirken, was eigentlich geplant war. Man fühlt sich zu sicher und rattert die Präsentation runter als wenn es kein Morgen gäbe.

Ein bisschen Grundnervosität kann nicht schaden, so denke ich.

Alles in Allem aber ein gelungener Thread.

Freundlichste Grüße

s1mPeL

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Wenn man die Präsentation zu oft hält, so könnte sich doch ein Automatismus einstellen. Dieser könnte wiederum dem entgegenwirken, was eigentlich geplant war. Man fühlt sich zu sicher und rattert die Präsentation runter als wenn es kein Morgen gäbe.

s1mPeL

Das stimmt. Da wurden auch wir vor gewarnt. Ich denke, dass 2 bis 3 Probetermine angebracht sind und wenn man es dann vl. noch mal zu Hause vor der Familie, also nicht Fachmännern, vorträgt, kann das auch nicht schaden.

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So ist das nicht ganz richtig. 5 bis 10 mal sollten es schon sein. Aber: Um die von euch angesprochenen Probleme der Routine -und damit verbundenen Punktabzug- zu umgehen, ist es am effektivsten, wenn mit jedem Präsentationsvorgang ein anderer "Text" gesprochen wird. Auf diesem Wege findet man neue Wörter und Satzaufbauten und baut sein "Werkzeugkasten" immer weiter aus. Ich achte peinlichst darauf, dass unsere Azubis bei jedem Durchgang einen anderen Text sprechen. Inhaltlich ändert sich natürlich nichts das ist schon klar.

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Hey s1mPeL & r26t01!

Gegen das übertrieben hektische "runter rattern" gibt es Presenter mit Vibrationsfunktion in vorgeschriebenen Intervallen und die Referentenansicht in Power Point.

Einigen wir uns auf "so viele Wiederholungen, bis man sich sicher fühlt"? Mir geht es da um Souveränität im Auftreten und das sichere Beherrschen und Aussprechen können der Begrifflichkeiten. Man soll den Ablauf seiner Präsentation so sicher beherrschen, dass das eigentliche "Gerede" dazu quasi die Kür ist.

Insbesondere ging es mir dabei um das Vermeiden von "ja, ähhem, was kam denn jetzt"-Momenten^^.

Mir z.B. ging durch einen Wackler im Beamer-Verlängerungskabel der IHK der Beamer einmal mitten während der Präsentation aus. War aber überhaupt kein Problem. Kurz entschuldigt, Fehler behoben und weiter gings.

Gruß und Danke für das Feedback, Patrick

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Im Grunde muss jeder selbst wissen, wann er sich sicher fühlt, da kann man pauschal sicher keine Aussage treffen. Uns wurden 3x Mal von unserer Ausbildungsleitung vorgeschrieben und das war auch vollkommen ausreichend (aufgrund der Schullaufbahn kam es schon das ein oder andere Mal vor, dass wir Präsis halten mussten bzw. im Abi ein Fachgespräch hatten). Wir haben beide in beiden Teilen mit einer 1 abgeschlossen.

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Dann will ich auch mal, wir hatten ja zusammen Prüfung :D.

Jeder muss für sich selber wissen wie oft er die Präsentation halten möchte. Aber die Gefahr sie zu oft geübt zu haben sehe ich nicht. Aber wie gesagt, das muss jeder selbst wissen.

Zum Fachgespräch: Macht euch da nicht verückt. Bei mir hatten die Prüfer fachlich von meinem Projekt keine Ahnung und haben mich allgemeine Sachen gefragt. Dadurch konnte ich die Führung des Gespräches übernehmen und sehr weit ausholen. Als es den Prüfern zu weit ging habe ich nur gesagt, dass ich jetzt zum Punkt komme :D.

Die schwerste Frage war für mich: Was ist XML, welche Vor- und Nachteile hat es?

Also macht euch nicht zu verrückt vor dem Fachgespräch. Keiner will euch durchfallen lassen ;-).

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So kurz zu meiner Prüfung(AEler):

Projekt (Mach ich nciht ausfürhlich):

- JavaScript und PHP als Porgrammiersprachen genuzt

- Für eine VoIP-Telefonanlage entwickelt

- Eigenes PHP-Framework

Fragen die aufkamen:

- XML (Was ist das, wie kann es genutzt werden) = Nach ner kurzen Zeit war ich am Ende mit meinem Latein und hab dann auch gesagt mehr weiß ich darüber nicht weil ich selten mit XML gearbeitet habe

- OOP (Vererbung,Kapselung, Polymorphie) = Auf Polymorphie bin ich zunächst nicht gekommen, konnte es aber ausfürhlich erklären(Ich hab C++ als Bsp. für die Polymorphie genommen).

- Framework = Worauf basiert das eigene Framework, also welches Konzept. MVC und halt das ein wenig erklärt.

- Unterschied OOP in PHP zu C++ = Es gibt keine reine Polymorphie in PHP

- Wasserfallmodell = hatte ich in der Präsentation benutzt um meine Projektphasen darzustellen. Kam die Frage was für Modelle gibt es noch. Habe ich das Spiralmodell genommen hab das kurz aufgeziechnet und grob erklärt worum es ging. Hatte hier auch gesagt habe ich noch nie gemacht und das ich nicht weiß ob das so richtig gezeichnet ist.

- Zum Schluss kam noch die Frage wie man VoIP-Pakete priorisert im Netzwek behnadelt.

Fachgespräch + Präsi = 88%

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Ich hatte meine mündliche Prüfung am 12.06 und am 18.06 kamen die Ergebnisse per Post (wurden aber an meine Eltern geschickt, habe die selbst noch nicht gesehen), die Teilbewertungen zu den einzelnen Prüfungsteilen konnte ich aber Online schon am Freitag (15.06) sehen.

IHK Düsseldorf

Edit: Die Vorläufigen Ergebnisse (Prozente/Punkte für den Schriftlichen und Mündlichen Teil) gabs bei und direkt nach der Mündlichen.

Bearbeitet von Benutzer0
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Die gab es nur für diejenigen, die jmd. aus dem Ausschuss kannten bzw. an unserer Fernuni gelernt haben (wo wir die Präsis halten mussten). Das online Portal gibt es bei uns z.B. gar nicht. Im letzten Jahr gab es das wohl, aber einer unserer ehemaligen Azubis hat eine Sicherheitslücke entdeckt und seitdem ist das Portal offline.

Die vorläufigen Ergebnisse der schriftlichen Kennen wir ja bereits. Wäre nur toll, wenn wir den Rest bzw. das Gesamtergebnis nun auch erfahren würden. Ich denke, 1 Woche seit der mündlichen ist angemessen bis man die Briefe rausschickt.

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Wieso haben hier alle schon ihre Prozente? Uns wurde nur gesagt, dass es sehr gut war. Auf das Schreiben der IHK warten wir heute immer noch.

Die Prüfer haben mir das direkt nach der mündlichen gesagt. Auch ohne ein "Bohren" meinerseits. Wortlaut war in etwa

"Ja, Herr [Name], in der Doku haben wir sie auf 86% gesetzt, da fehlte uns bei Stelle xy ein wenig zur Visualisierung und sonst einige Kleinigkeiten, aber nichts Weltbewegendes. Damit man versteht, was da genau abläuft, wissen Sie. Für Fachgespräch und Präsentation sehen wir sie bei 93%, da waren die visuellen Elemente dann passend angebracht und erläutert. Da wir da eine Einheitsnote draus bilden, werden sie wohl bei 90% landen. Alles genauere dann auf dem Zeugnis. Können sie damit leben?"

Gruß, Patrick

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Die Prüfer haben mir das direkt nach der mündlichen gesagt. Auch ohne ein "Bohren" meinerseits. Wortlaut war in etwa

Gruß, Patrick

So hätte ich mir das auch gewünscht. Aber was solls. Dann heißt es noch ein bisschen warten. Immerhin weiß ich, dass ich bestanden habe ;)

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