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Weiterbildung zum Fachinformatiker Systemintegration


Manu.S

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Um auch mal was zu eurer Diskussion beizutragen, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es eigentlich kein großes Problem ist, auch als etwas älteres Semester eine normale Ausbildungsstelle zu bekommen. Ich habe meine Ausbildung mit 31 angefangen, ich bin ca von der Hälfte der Unternehmen, bei denen ich mich beworben habe, zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Ich habe nicht alle wahrgenommen, da ich recht schnell einen Vertrag bei meiner Wunschstelle bekommen habe, aber aus der Einladung schließe ich einfach mal, dass diese Unternehmen durchaus gewillt gewesen wären, mich trotz meines Alters auszubilden :).

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  • 6 Monate später...

Um mal meine Erfahrungen in so einer Umschulung zum Besten zu geben: Ich bin vor 2 Monaten in eine seit Juli 2013 laufende Umschulung zum FISI eingestiegen, insgesamt sind wird 8 Umschüler und 6 Leute,die nur einzelne Module als Qualifikation machen (die sind also bald weg). 4 der 8 Umschüler sind erst 2 Monate nach Maßnahmebeginn eingestiegen, der Rest hat bis dahin nur die Basisthemen (Hardwaregrundlagen etc) gemacht.

Die Teilnehmer sind durch die Bank in der Altersstufe 35+, einer sogar fast 60 (!). Ich gehöre auch zu den Menschen,die früher immer gelacht haben,wenn jemand sagte,daß man ab 35 geistig und körperlich abbaut...jetzt weiß ich,daß das vollkommen wahr ist. Sachen,die ich früher wie ein Schwamm aufgesaugt hätte, wollen jetzt kaum bis gar nicht mehr in mein Hirn. So gehts aber nicht nur mir,sondern den anderen Umschülern auch.

Insbesondere setzt uns das hohe Tempo zu. Irgendwann hat man den Punkt erreicht,an dem es einfach zu viel ist, gleichzeitig irgendwelche Übungsaufgaben aus diesen hellblauen Kursbüchern abzuarbeiten und gleichzeitig noch dem Dozenten zuzuhören,wie er irgendwelches staubtrockenen Stoff runterrasselt. Auch die Tatsache,daß man im Grunde jede Aufgabe nur 1x macht und dann erwartet wird,d aß es einem das sofort in Mark und Bein übergegangen ist, ist vollkommen realitätsfremd. Spätestens zu den "Abschlußarbeiten" am Ende jedes Moduls fängt man dann an, im Internet nach irgendwelchen Tutorials zu googlen,wie man bestimmte Aufgaben löst,weil man sie ganz einfach nicht mitgekriegt hat. Oder zu kurz gesagt: Es geht alles schnell. Sehr schnell. Viel zu schnell. Wie einer meiner Vorredner schon schrieb, ist es in dem Alter so,daß man selbst sozial gefestigt ist, Familie oder einen anderen Job hat. Es ist also ganz nicht zu erwarten, daß man sich da nach Feierabend in der Umschulung noch daheim hinsetzt und sich das alles nochmal ankuckt.

Was mich persönlich wirklich annervt,ist die Tatsache,daß eigentlich nur die Zeit bis zum Praktikum (Oktober 2014) dazu gedacht ist, wirklich was zu lernen...das sind gerade mal 13 Monate nach unserem Einstieg. Dann folgen 5 Monate Praktikum und dann 4 Monate Prüfungsvorbereitung (laut Aussage des Maßnahmeträgers). Bei dem Stand,den wir jetzt haben, wage ich es zu bezweifeln, daß besonders viele Teilnehmer die Prüfung schaffen.

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Hi,

du schreibst:

jetzt weiß ich,daß das vollkommen wahr ist. Sachen,die ich früher wie ein Schwamm aufgesaugt hätte, wollen jetzt kaum bis gar nicht mehr in mein Hirn. So gehts aber nicht nur mir,sondern den anderen Umschülern auch.

da mag irgendwo schon was dran sein, ich behaupte aber auch mal, dass es oft daran liegt, dass man das Lernen verlernt hat. I.d.R. ist man mit 35 schon so 10-18 Jahre im Beruf, und natürlich muss man sich mal in das ein oder andere Thema reinarbeiten, aber sich systematisch und langfristig Wissen anzueignen ist eher selten erforderlich. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber ich denke das dürfte eher das Problem sein, als das Alter an sich.

Es ist also ganz nicht zu erwarten, daß man sich da nach Feierabend in der Umschulung noch daheim hinsetzt und sich das alles nochmal ankuckt.

Nun ja, was erwartest du? Dass eine Umschlung altersgerecht durchgezogen wird? Also weniger Stoff? Oder 4 statt 2 Jahre? Ich glaube dir, dass das anstrengend ist, aber vermutlich gibt es viele, die mit dir tauschen würden. Dass es natürlich auch langweilige Dozenten und Lehrer gibt, steht auch außer Frage, bei solchen Leuten ist das Alter auch egal, da lernst du mit 12 genausowenig wie mit 35.

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Nun ja, was erwartest du? Dass eine Umschlung altersgerecht durchgezogen wird? Also weniger Stoff? Oder 4 statt 2 Jahre? Ich glaube dir, dass das anstrengend ist, aber vermutlich gibt es viele, die mit dir tauschen würden. Dass es natürlich auch langweilige Dozenten und Lehrer gibt, steht auch außer Frage, bei solchen Leuten ist das Alter auch egal, da lernst du mit 12 genausowenig wie mit 35.

Da hast du mich missverstanden. Ich störe mich eher an der Tatsache,daß man innerhalb von 12-15 Monaten das gesamte Wissen einer normalerweise 3jährigen Ausbildung eingeprügelt bekommt, der praktische Teil (in dem man das Erlernte festigt),dabei aber relativ kurz bzw zu spät kommt. Hier wäre eine duale Art Umschulung (d.h. Blockunterricht) sicher sinnvoller,auch wenn das aufgrund der Komplexität des Berufes kaum machbar sein dürfte. Es gibt eben Berufe,die sind als Umschulung nur bedingt geeignet...

Bearbeitet von Werniman
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Aber warum machst du dann keine duale Ausbildung, wenn du das so viel besser findest? Die kann man mit ner gewissen Vorbildung auch auf 2 Jahre verkürzen, und bei den meisten Arbeitgebern ist sie auch angesehener als eine Umschulung...

Kann ich mir gut vorstellen das Arbeitgeber die Auzubis aus einer dualen Ausbildung vorziehen, aber das kann man sich eben nicht immer aussuchen. Man fragt sich aber schon woher die Meinung kommt, dass Umschüler schlechter sind oder/und weniger drauf haben? Meine Meinung ist eher, dass Umschüler um einiges engagierter sind, weil es u.U. deren letzte Chance ist wieder richtig ins Berufsleben einzusteigen und sie sich ihre Berufsrichtung mit größter sorgfalt ausgesucht haben. Das ist bei den Erst-Ausgebildeten oft nicht Fall.

Außerdem ist es schwer mit 35+ eine duale Ausbildungsstelle finden ? Die suchen Schüler oder Abiturienten.

Und wie soll man das finanzieren, wenn man eine Familie ernähren muss ?

Ich bin 32 und mache im Rahmen einer beruflichen Rehabilitation eine Umschulung zum FISI an einem BFW. Mein Ziel ist es so gut wie möglich abzuschließen und darauf hoffen das ein Arbeitgeber mir die Chance gibt meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zugegeben ich habe eine äußerst starke Affinität zur IT und identifiziere mich auch mit meiner Ausbildung zum FISI, nur das weiß der potenzielle Arbeitgeber auch nicht bevor er meine Bewerbung in den Gelöscht Ordner schiebt.

Zur Entscheidung ob FIAE oder FISI, kann ich nur sagen das bei uns in der Klasse ebenso große Verunsicherung herrscht was die Wahl zwischen FISI, INFK, ITSK und ITSE angeht. (FIAE wird bei uns nicht ausgebildet). Die meisten können sich einfach nicht ausmalen wie ihr Arbeitsalltag später aussieht. So wollen z.B. viele von ITSE also IT-Systemelektroniker zum FISI wechseln, weil sie die Befürchtung haben, dass sie jeden Tag Kabel schleppen und verlegen müssen. Die Dozenten wiederholen zwar gebetsmühlenartig dass die Tätigkeiten von FISIs und ITSEern zu 95% gleich wären, aber dem schenkt kaum jemand Glauben.

An die TO...

Such dir FIAEs und FISIs(hier im Forum gibts ja genug) die dir beschreiben wir ihr Berufsalltag aussieht. Und entscheide dann, wenns dann doch am Ende missfällt macht dann hindert dich keiner in eine andere Richtung zu gehen. Man muss nur genug Willen und Motivation zum Lernen aufbringen.

Mich z.B. interessiert das Coding sehr, aber ich bin mir nicht sicher ob ich Tag ein Tag aus Code schreiben will, ich denke eher nicht. Als ich die ersten Admins "verhört" habe, war mir klar dass das genau mein Ding ist. Wenn ich wirklich keinen Job finden sollte, werde ich versuchen das Linux Zertifikat LPIC-1 aus eigener Tasche zu zahlen, was zumindest meinen Willen in der IT arbeiten zu wollen ein wenig unterstreichen wird.

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Ich habe mich vor über 2 Jahren zu einer dualen Ausbildung als FiSi (Ausbildungsbetrieb und normale Berufsschule) entschieden. Und muss sagen (schreiben), dass mich dieses zwar gefordert hat aber im positiven Sinne.

Nun muß ich sagen, dass ich seit über 20 Jahren, ganz nebenher privat und ehrenamtlich mit PC, Software, Datenbanken und kleine Netzwerke zu tun habe, mir die ganzen Sachen autodidaktisch angeeignet habe.

Nachdem sich vor 2 Jahren die Möglichkeit ergeben hat eine Ausbildung zu machen und ich auch auf Anhieb einen Lehrbetrieb gefunden habe, der mich ausbilden wollte, habe ich zugeschlagen.

Relativ krumm wurde ich am Anfang in Berufsschule angeschaut, keiner (weder Lehrer noch Mitschüler) wußte, dass da so ein alter Knochen die Schulbank drückt. Nach den ersten Tagen wurde die Scheu von Lehrern und Mitschülern abgebaut. Aber vielleicht habe ich dies auch meiner offenen Art und meiner Jugendarbeit zu verdanken. Manche Themen in der Berufsschule stehen auf dem Lehrplan und werden auf Biegen und Brechen durchgeführt. Aber manches Mal gibt es auch Diskussionsbedarf in der Ausführung. Ich bin mit Sicherheit nicht einer der bequemsten Schüler gewesen, zumal ich einer der Ältesten überhaupt an dieser Schule war.

Der Alltag im Betrieb als FiSi war eigentlich mehr die interne IT (4 interne Netze) überwachen und bei Fehlern eingreifen, inklusive eines Schulungsraumes, der mit entsprechenden Programmen des Kunden ausgestattet werden mußte.

Wobei ich auch bei Kunden engesetzt wurde. Dabei ging es hauptsächlich um Fehlerbehebung, Viren und Installationen beim Kunden ect. pp.

Mein Ausbilder kam auch mit Sachen, mit denen er nicht recht wusste wie er sie jetzt anpacken sollte (Access-Datenbank und deren Migration von 2003 auf 2010) oder der Installation und Montage von Whiteboards. Wer durfte die Berechnungen zur Montage machen? Drei mal darfst du raten.

Die Montage und Installation inklusive Anbindung ans Netzwerk verlief ohne Probleme.

Natürlich kamen dazu noch diverse Einsätze mit Kollegen bei den verschiedenen Kunden..........

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