15. Juli 20169 j Hallo zusammen, könnt Ihr meinen Arbeitszeugnis fĂŒr mich bewerten? _________________________________________________________________________________________ Herr XXX, geboren am XXX in XXX, trat am XXX als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung in unser Unternehmen ein und war bis zum XXX bei uns beschĂ€ftigt. Firmenvorstellung.... TĂ€tigkeitsvorstellung.... Herr XXX fĂŒhrte seine TĂ€tigkeiten stets sorgfĂ€ltig, gewissenhaft und effizient aus und erzielte dabei gute Resultate. Er verfĂŒgt ĂŒber gute Fachkenntnisse in seinem Aufgabenbereich. Aufgrund seiner sehr guten Auffassungsgabe ĂŒberlickte Herr XXX auch neue Gegebenheiten schnell und passt sich diesen immer flexibel an. Zu betonen sind auch seine guten und anwendungssicheren Englischkenntnisse, so dass auch die Kommunikation mit unseren Kunden immer gut verlief. Die ihm ĂŒbertragenen Aufgaben erledigte Herr XXX zu jeder Zeit selbststĂ€ndig und ging dabei systematisch, konzentriert und zielorientiert vor. Er ist ein motivierter Mitarbeiter, der stets einen hohen Einsatzwillen zeigte. Herr XXX Arbeitserfolge waren auch in Stresssituationen sehr gut und lobenswert. Er erledigte seine Aufgaben immer zu unserer vollen Zufriedenheit und hat unseren Erwartungen stets voll und ganz entsprochen. Herr XXX zeichnet sich insbesondere durch sein ausgleichendes Wesen, seine positive Ausstrahlung sowie sein teamorientiertes Denken aus, was ihn zu einem von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern sehr geschĂ€zten Mitarbeiter machte. Auch sein Verhalten gegenĂŒber Kunden war vorbildlich. Herr XXX verlĂ€sst das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum XXX. Wir bedauern diesen Entschluss auĂerordentlich und danken ihm fĂŒr die stets guten Leistungen. FĂŒr seine berufliche sowie private Zukunft wĂŒnschen wir Herrn XXX alles Gute und weiterhin viel Erfolg. ______________________________________________________________________________ Bearbeitet 15. Juli 20169 j von invidicult
15. Juli 20169 j Hi! In so ein Zeugnis kann man immer viel hinein interpretieren, aber die SchlĂŒsselworte ("gute Leistungen", "zu unserer vollen Zufriedenheit", ...) weisen auf eine 2 (Schulnote) hin. "Vorbildlich" im Verhalten (hier: Kunden) bedeutet eine 1, hier war man also auch sehr zufrieden mit dir. Die Schlussformel weist ebenfalls auf eine 1 hin (dein Entschluss wird auĂerordentlich bedauert). Insgesamt ist es ein Zeugnis, das nicht so richtig weiĂ, was es will. Mal eher 2, mal eher 1. LG Bearbeitet 15. Juli 20169 j von apehead
15. Juli 20169 j Die ihm ĂŒbertragenen Aufgaben - kein Blick ĂŒber den Tellerrand, keine Eigeninitiative. Es springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit --> Unachtsamkeit des Verfassers mangels Wichtigkeit? Dazu noch einige "gut" statt "stets sehr gut". Maximal eine 3.
15. Juli 20169 j Autor Hallo ihr zwei, vielen Dank fĂŒr das schnelle Feedback. Sind da Punkte bei, die man Ă€ndern lassen könnte, gerade bzgl. der mal 1 mal 2 und der verschiedenen Zeitformen oder ist das etwas was man so "hinnehmen" muss ?  Viele GrĂŒĂe
15. Juli 20169 j @allesweg "Die ihm ĂŒbertragenen Aufgaben" ist eine Standardformulierung und hat per se keine negative Bedeutung. "Die ihm ĂŒbertragenen Aufgaben erfĂŒllte er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" entspricht zum Beispiel "sehr gut" (siehe u.a. hier). @invidicult Prinzipiell hast du das Recht, bei deinem Arbeitgeber um die Ănderung des Zeugnisses zu bitten, falls du der Meinung bist, dass er dich unfair bewertet oder gar Unwahrheiten niedergeschrieben hat (siehe hier). Es kommt also auf dich an, ob du mit einer 1-2 (auf keinen Fall eine 3 nach meiner Meinung) zufrieden bist oder eher nicht. Ich weiĂ nicht, welches VerhĂ€ltnis du zu deinem Chef hast - bzw. zum Verfasser des Zeugnisses -, aber im Allgemeinen gibt ein Arbeitszeugnis allein nicht den Ausschlag, ob jemand eingestellt wird oder nicht, vor allem nicht ein so positives wie das vorliegende. So wie ich das sehe hast du zwei Haupt-Alternativen: 1.) Das Zeugnis so hinnehmen, wie es ist - denn es ist recht positiv 2.) Den Vorgesetzten (oder die Vorgesetzte) bitten, es zu ĂŒberarbeiten, im Optimalfall mit VerbesserungsvorschlĂ€gen in Form eines von dir formulierten Zeugnisses. Wenn du dir Letzteres nicht zutraust, siehe 1.) Ich wĂŒrde es - ohne genauere Kenntnis deiner Situation und des VerhĂ€ltnisses zu deinem Arbeitgeber - dabei belassen und das Zeugnis so hinnehmen. Ănderungen verursachen Unmut beim Verfasser, stehlen Zeit und bringen am Ende keinen groĂen Unterschied. LG apehead Bearbeitet 15. Juli 20169 j von apehead
15. Juli 20169 j Jemand, der nur die "ĂŒbertragenen Aufgaben" erfĂŒllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfĂŒllt. Letzterer holt sie sich auch aktiv. Und ja, "stets sehr gut" ist die 1 - der Zeugnissuperlativ kommt gelegentlich vor, jedoch nicht immer. Und Unachtsamkeiten wie den Schwenk zwischen den Zeitformen deute ich als Indiz der mangelnden Wichtigkeit der Aufgabe "Zeugnis schreiben". Einzelkritik: seine TĂ€tigkeiten stets sorgfĂ€ltig, gewissenhaft und effizient aus - 1 erzielte dabei gute Resultate - 3 Aufgrund seiner sehr guten Auffassungsgabe ĂŒberlickte Herr XXX auch neue Gegebenheiten schnell und passt sich diesen immer flexibel an - 2 seine guten und anwendungssicheren Englischkenntnisse - 2 immer gut - 2 Arbeitserfolge waren auch in Stresssituationen sehr gut und lobenswert - 1 immer zu unserer vollen Zufriedenheit ... - 2 hat unseren Erwartungen stets voll und ganz entsprochen - 1 Verhaltens-Absatz: 1-2 schwankend, je nach Geschmack. Ob man die Kunden zur Priorisierung als erstes lesen will oder als Betonung am Ende. Zusammengefasst schwankend, selbst innerhalb eines Satzes. Dazu noch die wechselden Zeitformen, die es fĂŒr mich deutlich abwerten. Ohne das wĂ€re ich bei einer 2, so jedoch bleibe ich bei der 3.
15. Juli 20169 j Normalerweise wĂ€re es mir recht egal, was du schreibst, aber in diesem speziellen Fall sucht der Threadersteller nach Hilfe und es ist weder ihm noch einem zukĂŒnftigen Leser dieses Threads damit geholfen, wenn hier falsche Informationen verbreitet (und damit ggf. Pferde scheu gemacht) werden.  vor 1 Stunde schrieb allesweg: Jemand, der nur die "ĂŒbertragenen Aufgaben" erfĂŒllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfĂŒllt. Letzterer holt sie sich auch aktiv. Und ja, "stets sehr gut" ist die 1 - der Zeugnissuperlativ kommt gelegentlich vor, jedoch nicht immer. Das ist schlichtweg falsch. Es gibt in der Zeugnissprache Codes und Formulierungen, die einfach feststehen. Was du hier betreibst, sieht fĂŒr mich nach recht subjektiver Ăberinterpretation aus. Es gehört zum normalen Berufsleben, dass einem Aufgaben ĂŒbertragen werden. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen "Sie erfĂŒllte ihre Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" und "Sie hat die ihr ĂŒbertragenen Aufgaben wĂ€hrend der gesamten BeschĂ€ftigungsdauer zur uneingeschrĂ€nkten Zufriedenheit ausgefĂŒhrt" - beides bedeutet "sehr gut" (Link, Link, Link). Die Formulierung ist hier also absolut positiv. Auch was die SprĂŒnge in den Zeitformen angeht, liegst du falsch (Link, Link). Die Beurteilung von FĂ€higkeiten, Können und Eigenschaften erfolgt in der Gegenwart (hier z.B.: "gute Fachkenntnisse", "motivierter Mitarbeiter"), wĂ€hrend die Beurteilung der Arbeitsleistung fĂŒr gewöhnlich in der Vergangenheit formuliert wird - schlieĂlich liegt sie ja auch in der Vergangenheit (hier z.B.: "die Aufgaben erledigte er", "auch neue Gegebenheiten ĂŒberblickte er schnell" ). Auch in diesem Zusammenhang hat der Verfasser alles richtig gemacht. Ich verstehe den Drang, in die Formulierungen etwas Bestimmtes hinein zu interpretieren, aber das ist aufgrund der einigermaĂen feststehenden Codes nicht zielfĂŒhrend. Sinnvoller ist es, sich mit den Codes zu beschĂ€ftigen und aufgrund dessen Beurteilungen abzugeben und nicht "aus dem Bauch heraus". LG Bearbeitet 15. Juli 20169 j von apehead Typos
15. Juli 20169 j vor 2 Stunden schrieb allesweg: Jemand, der nur die "ĂŒbertragenen Aufgaben" erfĂŒllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfĂŒllt Zu dieser "Zeugniskritik": Wie ist es zu beurteilen, wenn einer sich Aufgaben schnappt, von denen er keine Ahnung hat? "Er hat sich im Rahmen seiner FĂ€higkeiten eingesetzt." Inhaltlich ist von apehead alles schon gesagt.
15. Juli 20169 j Wenn innerhalb eines Satzes zu einer Kategorie in der Zeitform gesprungen wird, passt das nicht zusammen. Besprechen wir hier dieses eine Zeugnis oder meine FĂ€higkeiten, ein Zeugnis zu lesen/interpretieren? Oder allgemein Zeugnisfloskeln? @WurmiSelbstĂŒberschĂ€tzung oder mangelnde Qualifikation kann ich in diesem konkreten Zeugnis nicht finden, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein
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