Zum Inhalt springen

just_me

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    196
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von just_me

  1. [2/2] (Ja, ich weiß: Ich schreibe zuviel. ... darn! Ich gelobe Besserung.) Irgendwann Ende letzten Jahres bin ich dann über dieses Forum gestolpert. Bis dahin war mir der "Fachinformatiker" als solcher noch nie in freier Wildbahn begegnet, so dass ich dachte, ich müsste mich mal über die Konkurrenz informieren. Zunächst dachte ich "Okay, die üben hier ... kannst du ja mitmachen, ist bestimmt lustig und dümmer wirst du davon ganz sicher nicht.", dann dachte ich "Häääääääääääääääääää?" und schon bald darauf "Moooooooooment!". Ich war über den Rahmenlehrplan und diverse statements gestolpert, die Ausbildung, Ziele und Sinn betrafen. ... Und ich war ... Wie soll ich's sagen? ... entsetzt! Da werden kids nach Strich und Faden ********t - Entschuldige bitte das v-Wort. - und das alles nur, damit ein paar wenige Leute sich die fetten Bäuche streicheln können. Ich meine, wenn's darum ginge, den kids einen Lutscher wegzunehmen, wäre ich der Erste, der sich melden würde --- aber gleich das ganze Leben? Ein Maurer bekommt eine robuste Ausbildung, die es ihm im Ernstfall auch möglich macht, ohne jegliche Sprachkenntnisse in ... sagen wir ... Indien Fuß zu fassen: Hinziehen, Kelle nehmen, Haus bauen, fertig. --- Seine Fachausbildung ist umfassend und ausreichend. (BTW: Stell' dir mal vor, man würde Maurer/innen ausbilden, die nicht in der Lage wären, Zeichnungen zu lesen respektive zu erstellen. Nicht "perfekt" - nur "gültig".) Eine Verkäuferin bekommt eine robuste Ausbildung, die es ihr im Ernstfall auch möglich macht, ohne jegliche Detailkenntnis die Branche zu wechseln: Statt Gemüse verkauft sie eben morgen Erotikartikel. Ein paar neue Preise, Namen und Artikelnummern und los geht's. (Noch'n Vergleich: Stellt' dir vor, man würde Verkäufer/innen ausbilden, ohne ihnen zu verraten, wie Kassen funktionieren. Nicht "überall" - nur "regional".) Ein Fachinformatiker, der darauf gedrillt wird, nichts wirklich zu können, kann ... ja, was eigentlich? Wo kann ich so jemanden einsetzen, wenn er/sie frisch von der Schule kommt? Sag du es mir. Planung oder Entwurf? Ohne Kenntnis von Dokumentation, Logik, Zusammenhängen, Abläufen UML, OOA/D? Realisierung? Ja, wenn wir zufällig gerade diese eine Sprache nutzen, die der/die Gute beherrscht. Aber wehe, wenn wir crossjumping betreiben! Das Rezept für nur EIN Projekt: Man nehme paar COM-Dienste in managed C++, einige Websites in ASP.NET, zwei gehäufte Esslöffel Windowsdienst in C#, etwa 40g Webdienst, ebenfalls in C#, dazu jeweils eine Prise VB.NET, J#, VBA und WSH, sowie eine SQL-Datenbank, und rühre kräftig um. Wo - und vor allem: Wie lange? - soll ich einen durch "240UE-von-denen-100UE-ausgefallen-sind-C++"-gestählten Programmierer einsetzen? (Stimmt, bis dato habe ich noch nicht davon gelesen, dass FI AE's COM und ADO nicht beherrschen (müssen). Ist die Windows-Systemarchitektur eigentlich Bestandteil des Lehrplanes? Das finde ich irgendwie nicht im Rahmenlehrplan. Oder hält man das auch für überflüssig?) Und was mache ich mit ihm, wenn er seinen Job als Codiersau erledigt hat? Rausschmeißen? Umlernen bringt nix, weil "Um" nicht vorgesehen ist, dazu fehlen zu viele Grundlagen - nur "Neu". Neu ist aber zu teuer. Und zu langwierig. Also doch rausschmeißen? Nur wie werde ich ihn los, angesichts hiesiger Gesetze? --- Am besten also erst gar nicht einstellen, gibt ja eh genug arbeitslose "Kollegen", die wenigstens formale basics mitbringen. Nichts zu wissen ist keine Schande - doch dazu erzogen zu werden, nichts wissen zu müssen, und darauf auch noch stolz zu sein, ist beschämend. Nicht für die Azubis. Aber für diejenigen, die dafür verantwortlich zeichnen. Oops, jetzt bin ich aber heftig von meinem Bewerbungsmonolog abgekommen ... Also, wo war ich? ... yep, ... Mit meinen - Oh mein Gott! Ein graues Haar! Bald bin ich tot und kriege Rente. - mittlerweile 33 Lenzen bin ich nicht mehr so anspruchsvoll, die Welt verändern zu müssen. Aber ich glaube immer noch daran, sie verändern helfen zu können. (Bin ich mit Don Quichote verwandt? Müsste mal meinen Stammbaum prüfen ...) Allerdings muss ich auch zugeben, dass der Aphorismus *Die Summe der Intelligenz auf der Welt ist konstant, nur die Bevölkerung nimmt zu.* einen winzigen Funken Wahrheit birgt; und das dieses es nicht unbedingt leichter macht. Aber ich werde immer versuchen, mein Bestes zu geben. Krieg' ich jetzt den Job?
  2. @mods & geneigte Leser Der thread ist eh verhunzt ... Also schreib ich's einfach hier rein. Für 'ne pm müsste ich es in tausend Teile zerhacken. Das sieht doof aus, ist aufwändig und langweilt nur. Danke für euer Verständnis. @Sandrin [1/2] *lol, ein Bewerbungsgespräch oder doch nur eine Vorstellung? Ok, also ... Nach dem Abschluss meines Studiums der Informatik an der FH Stralsund im Jahre 1999, (Über die Zeit davor - also vor dem Studium - könnte ich zwar reden, müsste dich und alle anderen Leser aber anschließend töten. Da dieses Massaker angesichts der heutigen Munitionspreise schlicht unbezahlbar wäre, verzichte ich darauf. ... also darauf, es zu erzählen. Und darauf, irgend jemanden umzubringen.), zog es mich - mit Flausen im Kopf und Wind im Haar - in die Vereinigten Staaten. Ich nahm damals an, kraft meines universalen Wissens, das mir in einem angesehenen deutschen Studium zuteil geworden war, die Welt verändern zu können und schon allein deswegen zu müssen - denn ich war Gott. Binnen relativ kurzer Zeit lernte ich zwei wesentliche Dinge: 1.) Amis sind böse. Die allererste diesbezügliche Erfahrung war: Du bist NICHT Gott! Die zweite: Du bist nicht mal der Wasserträger von Gott! Die dritte: Du bist ein Nobody - unbedeutend, unwichtig und uninteressant. Ableitung: Wenn du in diesem Haifischbecken überleben willst, musst du schwimmen, schwimmen, schwimmen ... was hier nichts anderes bedeutet, als: Lernen bis zum Umfallen. Konsequenz: Zertifizierung als MCP, MCAD, MCSD (VS6 & .NET), MCDBA2k, MCSA, MCSE (2k, 2k3 + Upgrade "Security") und - seit Montag - MCDST. 2.) Amis sind doch nicht böse. Während meines Aufenthaltes in den USA entschloss Microsoft sich, mir zu Ehren eine völlig neue Philosophie ins Leben zu rufen. Sie nannten es irritierenderweise ".NET", aber tatsächlich ist das nur auf einen Verständigungsirrtum zurückzuführen, da bin ich völlig sicher. Aus reiner Höflichkeit begann ich wohlwollend, mich damit zu beschäftigen. ... Aber das interessiert dich nicht wirklich ... Zurück zum Thema ... Bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland anno 2003 arbeitete ich in zwei Firmen, wobei ich für 9 Projekte mehr oder weniger (mit)verantwortlich zeichnete (Spontanprojekte, wie "Mach mal eben ein Update für xxx", "Uns fehlt ein Dienst für yyy!" oder "Gibt's eigentlich einen Broker für zzz?" nicht gezählt.), deren Auftraggeber sich aus der - in diesem thread bereits mehrfach zitierten - "Industrie" (Gemeint ist hier allerdings die, auf der anderen Seite des Großen Teiches --- also von hier aus gesehen, meine ich.) rekrutierten. [Wohin darf ich meine Referenzen schicken?] Um das etwas näher auszuführen - vielleicht bekomme ich die Stelle bei dir ja doch: Zunächst hieß ich "Junior Management Assistant", und war daher innerbetrieblich zertifiziert, Kaffee zu kochen, kluge Sprüche meines Herrschers für die Nachwelt festzuhalten und intelligent auszusehen; später übertrug man mir eigene Verantwortung - machte mich also zum "Project Manager"; aber nach etwas über einem Jahr und den ersten Zertifikaten wurde ich wegbefördert: Man gründete (man beachte Punkt 2) eine neue Abteilung, deren Leitung mir übertragen wurde. Fortan nannte man mich höflich ".NET Team Leader". Infolge der - wie ich finde unnetten - irgendwie "haifischigen" Mentalität der Amis vereinnahmte man binnen kurzer Zeit mehrere Firm(ch)en. Eine davon war eine Unternehmensberatung. Das fand ich nicht lustig, denn nun wuchs mein Aufgabengebiet beträchtlich. Waren wir eben noch selbstverliebt damit beschäftigt, uns Arbeit zu verschaffen, indem wir versuchten, instabile alphas von .NET-RADE zum Laufen zu bewegen, brachte uns u.a. meine Tätigkeit als "Apostel der endgültigen und allein selig machenden Endlösung namens '.NET'" immer mehr Aufgaben, aber mir nicht mehr Geld ein. So war es denn auch der schnöde Mammon, der mich 2001 zu meiner neuen Aufgabe lockte. Der soziale Abstieg hingegen war unbeschreiblich, war ich doch nunmehr nichts anderes als ein - man stelle sich das einmal vor - "Programmer" - und das in einem Land, in dem der Hausmeister nicht "housekeeper" sondern "house manager" heißt. Mindestens sowas wie "Special Program Manager" oder wenigstens irgendwas mit "manager" hätte ich da schon erwartet. Aber naja ... siehe Punkt 1. Listigerweise spekulierte man aber auf meine Erfahrungen, und so avancierte der "cool german guy" (Amis finden irgendwie alles, was aus good ol' Germany kommt, entweder "cool" oder ... nee, das darf ich hier nicht sagen.) bald zum "Methods Engineer" - YEAH! Es war zwar nur Arbeitsaufgabe und nicht Titel, aber immerhin ... (Wir müssen ja keinem verraten, dass das eigentlich nur "Arbeitsvorbereiter" heißt, oder?). Die Firma war ein bisschen größer, nannte sich damals "Advanced Micro Devices", und sah ihre gottgegebene (FYI: Nicht von mir! Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Gott.) Bestimmung darin, sich gegen INTEL aufzulehnen, ja sogar besser sein zu wollen. Ich erwähne das, weil unsere Spiogenten wohl berichtet hatten, dass man bei INTEL vier von fünf Tagen mit öder "specification of product requirements" verbringt. Jedenfalls war es fortan meine Aufgabe, fünf von fünf Tagen mit der "specification of product requirements" zu verbringen. Ich saß also da, trank literweise Starbuck-Coffee, aß chön charfe "Pepperoni-Lovers" (Hach, ich vermisse sie ...), starrte Löcher in die Luft, "meetete" was der Terminkalender hergab, und entwarf ... oder vielmehr formulierte ... Arbeitsaufgaben respektive deren Bestandteile. Sehnsucht und Liebe - Oder ist das das Gleiche? - zog mich aber unwiderstehlich zurück nach Deutschland. (Ok, tatsächlich fing ich auch an, die Amis zu unmögen. Irgendwas mit der - Meine? Ihre? - Mentalität stimmte nicht optimal ... war's die Oberflächlichkeit? Oder die Prüderie? Oder die Scheinheiligkeit? Oder doch diese robuste Selbstsicherheit? Egal.) Jedenfalls fasste ich in good ol' Germany wieder Fuß und derzeit besteht meine Arbeitsaufgabe - wenn ich das richtig verstanden habe - u.a. darin, für die Sparkassen Konten zu putzen ... äh, zu lassen ... also: putzen zu lassen, natürlich. (Das ist besser, weil wenn Oma kreischt "Mein Erspartes ... Wo ist mein Erspartes? Ich hab' mir das ganze Leben alles vom Munde abgespart, wollte es jetzt meinem Enkel geben, und nun ist nix da.", kann ich sagen "Er war's. Ich hab nix gemacht."). Außerdem - man ist ja flexibel und nie wirklich ausgelastet - bereiten wir mit Hilfe der "Geißel Got... ummm ... Microsofts" namens ".NET" geheime Welteroberungspläne vor, um die Erde endgültig unter das microsoft'sche Joch zu zwingen. Wenn zwischendrin noch Zeit ist - und mein Chef meint, die müsse ich halt finden, weil's Geld bringt -, dann gebe ich hier und da ein paar Vorlesungen zu Themen rund um das Projektmanagement. Allerdings ist meine Zielgruppe mehr in den eigenen Kreisen - also (Projekt)Manager, Planer, Analytiker und solchen Leuten - zu finden. Das klingt jetzt hochtrabend, ist es aber gar nicht. (Ich habe meinen Chef davon überzeugt, weil diese Zielgruppe so schön überschaubar ist.) Deswegen läuft das oft auch wie eine Märchenstunde ab. Ich stehe da vorn rum und lese irgendwas Langweiliges von wegen Normen, Richtlinien, patterns, Protokollen und so vor, und die anderen hocken mir oder sich gegenseitig gegenüber (je nach Perspektive und Raumordnung), zocken funny games und erzählen sich schmutzige Witze. Und damit das niemand merkt, haben wir beschlossen, lieber unter uns zu bleiben. Aber dank "der kleine", der mir das verdammte Licht zeigte, weiß ich heute, dass all das völlig überflüssig war: Die IT ist nicht normbar, Dokumentation nicht notwendig. <== Punkt. All die Bücher lügen, patterns wurden nur erfunden, damit ein Häuflein Schwachsinniger Beschäftigung hat, das MSF ist der reine Stuss, Protokolle sind für Feiglinge, Normen für Sozis. Herr, ich gelobe Besserung: Fortan werde ich nicht mehr dokumentieren, was wir an der Software und den Datenbanken der Sparkassen ändern oder zu ändern gedenken. Vielmehr machen wir das spontan und auf Zuruf. "der kleine" hat völlig recht, ist ja auch viel spannender so. Weil, mal sehen, was da hinten rauskommt; und mein Konto hab' ich eh nicht bei der Sparkasse ...
  3. @timmi-bonn Meine Aussage bezog sich nicht auf "Projektmanagement" sondern auf "Dokumentation". Ich wiederhole den Auszug: Daher ist für mich im Moment nur schwer nachvollziehbar, was du mit meinst, wenn du mich in diesem Zusammenhang sinnentfremdend zitierst.
  4. Ok, mir reicht's ... danke. Das zweifle ich nicht mehr an. Wahrscheinlich ist es so gut versteckt, dass du es selbst noch nicht gefunden hast. Wenn du wirklich Prüfer bist, dann gute Nacht Deutschland, du hast es nicht besser verdient. (Ein Grund mehr auf der Liste der Auswanderungsgründe.) (ohne Worte) Solche "Argumente" hören zu müssen wenn es um dieses Thema geht und das auch noch in einem bestenfalls rudimentär vorhandenen Deutsch (Aber hey, vielleicht ist ja mein Polnisch schlechter als dein Deutsch.), ist dann doch recht kraftraubend. Und da ich mir diese infantilen Pöbeleien nicht bieten lassen muss, werde ich es hiermit gut sein lassen. Ich schlage dir allen Ernstes vor, mal wenigstens das eine oder andere Buch zu lesen. ("Lesen" impliziert übrigens - so leid es mir tut, das erwähnen zu müssen - die Seiten nach dem Inhaltsverzeichnis.) Mein Vorschlag: (Es handelt sich um eine Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern lediglich dazu dienen soll, erste Grundlagenerfahrungen zu machen.) Die Liste ist zugegebenermaßen ein wenig unpräzise. Das liegt zum Teil daran, dass ich mehr oder weniger wahllos zugegriffen habe, zum Teil aber auch daran, dass ich darauf vertraue, dass du - der du die Objektorientierung in allen Feinheiten und Details in weniger als sechs Wochen begriffen hast respektive vermitteln kannst - sicher keine Schwierigkeiten damit haben wirst, dieses eine und winzige Thema "Softwaredesign" am kommenden Wochenende durchzuarbeiten. Design Patterns Design Patterns Explained. A New Perspective on Object- Oriented Design. Practical Guide to Structured Systems Design (Yourdon Press Computing Series) Software Architecture in Practice Pattern-Oriented Software Architecture, Vol.1 : A System of Patterns Effektive Software-Architekturen Designing Object-Oriented Software Lehrbuch der Software- Technik 1/2. mit 3 CD-ROMs. Band 1 (2. Auflage, 2000), Band 2 (1. Auflage, 1998) Software- Entwicklung / Software-Management, Software-Qualitätssicherung, Unternehmensmodellierung. Lehrbuch der Objektmodellierung, m. CD-ROM Algorithmen in C++ Einige der Bücher sind englisch, ob es sie auch als deutsche respektive polnische Fassung gibt, weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass es sie nicht als Bilderbuch geben wird. Nichtsdestotrotz wünsche ich dir viel Spaß beim Anschauen. Oh, und falls das Verständnis einsetzen und du während des Lesens oder anschließend feststellen solltest, dass du an einigen Stellen deiner Argumentation ein klitzekleines bisschen daneben gelegen hast --- mach' dir nix draus. Es zählt allein der Fortschritt ... In diesem Sinne, vielen Dank für die Aufklärung. Einige meiner schlimmsten Befürchtungen wurde im Laufe dieser Debatte noch übertroffen. Das beruhigt zumindest insoweit, als ich doch nicht so pessimistisch bin, wie ich immer dachte. mit freundlichen Grüßen, just_me
  5. Mal eine Frage am Rande. Du sagtest, du seiest selbständig und als Dozent tätig. Ich darf annehmen, dass dies auf Stundenbasis geschieht, ja? Wie rechnest du eigentlich ab? Gehst du hin und sagst: "Hey, diesen Monat kriege ich von euch ... öhm ... 13'345 EURO."? Oder hast du einen Stundenzettel (=Lastenheft)? ... Und auf welcher Basis gestaltest du deinen Unterricht? Denkst du dir jeden Tag was neues aus, oder planst du dein Vorgehen - und sei es auch noch so geringfügig und kurzfristig (=Pflichtenheft)? Und zum Finanzamt sagst du dann "Liebes Finanzamt, dieses Jahr bekomme ich ... warte mal ... sagen wir 18'234 EURO Steuerrückzahlung ... oder, och nö .... ich nehme doch lieber 23'211 EURO."? Oder belegst (=dokumentierst) du alle deine Ausgaben und Einnahmen doch? Was also im alltäglichen Leben usus ist, das machst du bei komplexen Projekten nicht. Es wird nicht dokumentiert. Stell' dir mal vor, Ford, Audi ... oder was auch immer du für ein Auto fährst, hätte keinerlei Dokumentationen, wie sie nun eigentlich das Auto hergestellt haben. Die anfallenden Werkstattkosten dürften, allein schon aufgrund wochenlanger Fehlersuche immens ansteigen - und das auch noch redundant. Warst du nicht Betriebswirt? Stößt dir das nicht schon allein aus dieser Warte wenigstens ein klitzekleines bisschen sauer auf?
  6. Zur Information: Wir reden aber beide vom Pflichtenheft, ja? Ich frage, weil mich interessiert, in welcher Form den Kunden meine Pflichtenhefte tangieren sollten. Was du ansprichst ist Aufgabe und Lebensinhalt der Lastenhefte. Ich frage nochmals - entschuldige meine Dummheit - nach: Wir reden von ProjektMANAGEMENT, ja? Mal abgesehen von Schwerpunktverschiebungen und Änderungen bei Namen oder Dienstaufgabe der Mitarbeiter, werden also nicht „immer gleiche Arbeitsschritte“, wie beispielsweise: „Prüfen Sie zunächst den Legacy-Datenbestand. Portieren Sie diesen anschließend. ... etc.“ vollzogen? Ergo ist es also möglich, diesen erst in der neuen Anwendung zu verwenden, dann zu portieren und ihn – „irgendwann nächstes oder übernächstes Jahr, wie die Zeit es eben zulässt“ - zu prüfen, und anschließend diese neue Anwendung zu entwickeln, wobei man diese zuerst updated, dann schreibt und anschließend kalkuliert, bevor man sie plant --- und all das, ohne auch nur eine einzige Zeile zu dokumentieren? Mit anderen Worten: Es gibt keinerlei definierte Konsistenz in der Aufgabenstellung? Wen interessieren „staatlich verordnete Wirtschaftsssysteme“ in diesem Kontext? Stell’ dir einfach mal vor, deutsch als Sprache wäre nicht „von oben verordnet“, oder der Stecker vom Fernseher beim Mediamarkt würde nicht in die Steckdose von Obi, sondern nur in die von Eisen-Karl passen, aber nur, wenn du sie am Donnerstag nach Ostern gekauft hast. Interessante Vorstellung, nicht? Normierung ist NOTWENDIGER Bestandteil deines (und meines) Lebens. Und ob du es nun glaubst oder nicht, aber das gibt es auch in der IT --- schon mal von ATX gehört? Oder PCI? Oder design patterns? ... all das sind Normen oder doch zumindest „quasi-Normen“...
  7. ... ist nicht wahr, ehrlich? Es gibt Firmen/Gegenden, in denen keinerlei Dokumentation erfolgt? In der Praxis ist es wirklich so, dass für Projekte weder Bestandsaufnahme, noch Planung oder Dokumentation gemacht wird? Wo? Welche Firmen? Nur ein oder zwei Beispiele genügen mir. Auf welcher Grundlage realisieren diese Firmen ihre Verträge? Wie kalkulieren sie den Aufwand? Wie planen sie Struktur, Interaktion, Kontext? Was unternehmen sie hinsichtlich der Einsatzplanung? Wie planen und realisieren sie Erweiterungen, Pflege, Updates? --- Nun bin ich aber wirklich neu- und wissbegierig. (Daneben komme ich mir richtig klein vor. Ich muss jedes Detail dokumentieren, damit ich bei nur drei parallelen Projekten den Überblick behalte, abrechenbar bin, die Leute rumschubsen kann, und Updates, etc. vernünftig kalkulieren, planen und realisieren kann; sonst vergesse ich es irgendwann. ... Allein die DB-Strukturen der letzten DB (rund 3'700 Attribute) ... Wie sollte ich mir all das merken?) Und auch dass sich das Projektmanagement bezüglich diverser Schwerpunktverlagerungen unterscheiden mag, zweifle ich nicht an. Aber ich kann schlicht nicht fassen, dass Projekte bei der Deutschen Bank gänzlich anders geplant, kalkuliert und durchgeführt werden als bei der Telekom. Nochmals: Es geht nicht um Inhalte und Details. Es geht um Abstraktionen, Strukturen, Abläufe und Schemata.
  8. *lol, der Scherz ist dir gelungen ... Mir ist fast das Herz stehengeblieben, als ich deine Replik las. Ich dachte doch wirklich, du wärst Beisitzer in einem Prüfungsausschuss und würdest tatsächlich Absolventen prüfen und ihnen einen „lebenslangen Stempel“ aufdrücken. Aber letztlich war es die Absurdität deiner Argumentation, die mich davon überzeugt hat, dass es – Gott sei Dank! – nur humoristischen Ausflüge waren. Ein paar der köstlichsten Stilblüten: Frage: Wird im Westen tatsächlich so grundverschieden vom Osten vorgegangen, wenn eine Software entwickelt wird? Antwort: Ja, aufgrund von Mentalitätsunterschieden bedarf es ganz anderer Herangehensweisen bei individuell erstellter Software, um die Ergonomie des Anwenders zu wahren. Frage: Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln? Antwort: Ja, aufgrund anderer Ansprüche der Kunden, begründet in Mentalitätsunterschieden. Frage: Sind Algorithmen in Frankfurt/Oder gültig, in Stuttgart aber nicht? Antwort: Nein, ... Das Zusammenspiel dieser ist jedoch unterschiedlich. Frage (gelegentlich der rhetorischen Elemente in der Argumentation): Im Übrigen stützt sich deine Argumentation bezüglich des Bestehens der Prüfung auf eine rhetorische Rekursion ... Antwort: Upps, lesen, nicht interpretieren. Meine Aussagen widersprechen sich keinesfalls. Dieser Aphorismus ist jetzt schon bei uns beliebt. (Das wäre jetzt ein „Insider“, daher zitiere ich sicherheitshalber den Ursprung mit: „c) wie bei jeder Prüfung. Glück (und Vitamin gehören zum Leben.“ Hier hatte ich übrigens zum ersten Mal „die feste Überzeugung“, dass du mich hinters Licht führst.) Schön waren auch Sinnbezüge, wie dieser: „Du hast mich fast geoutet. Dipl-Kaufmann ohne Bezug zum IT – Bereich ...“ Frage: Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn? Antwort: Mag sein, es hängt vom Kunden und seiner damit verbundenen Mentalität ab. (Der hat mir am besten gefallen, ich habe Tränen gelacht. Danke. ) Aber ich muss zugeben, das hier ist auch nicht ohne: „Dozent in IT – Bereichen inklussive OOP, ... (unter vielen anderem OOP, autodidaktisch angelernt) ...“ ... (nur wenige Absätze zuvor) ... „... 6 Wochen sind auch dem intellektuell unterlegendem (aber hochmotiviertem) Teilnehmen sämtliche Eigenarten und Gegebenheiten der objektorientierten Programmierung nahezubringen. Auch ein mehrjähriges Studium in Form von Unterricht würde hier kaum mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten dem Teilnehmer nahe bringen.“ Einfach köstlich. Schade, dass du nicht wirklich Dozent bist. Deine Schüler hätten sicher viel zu lachen. Dein Stil gefällt mir. Wie kann man sich nur so schnell eine so komplexe Geschichte ausdenken? Obwohl ich mich köstlich amüsiert habe, möchte ich dich nun bitten, mir doch ernsthaft ein paar Antworten zu geben. Ich habe wirklich Erklärungsbedarf.
  9. [2/2] Wenn ich beispielsweise die gewiss nicht unter selbstkritischer Bescheidenheit leidende Einschätzung lese komme ich nicht umhin, meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Hier werden binnen 30 Minuten, basierend auf Vermutungen, Andeutungen und Abrissen, Entscheidungen getroffen, vor denen sich, nicht zuletzt angesichts der Frist, selbst professionelle Psychologen, deren Hauptbeschäftigung es bekanntlich ist, Menschen einzuschätzen, verweigern. Und auch Personalentscheider – die nächste „Hürde“ auf dem Entwicklungsweg der Jungfacharbeiter – halten sich, trotz einschlägiger Erfahrung, Zeugnissen, Prüfungsergebnissen und zweistündigen Gesprächen, die Option auf Irrtum und damit das Recht auf Umtausch mit Hilfe der „Probezeit“ offen. Einzig die PA sehen sich als omnipotent und niemals irrend, treffen sie doch „nur“ eine Entscheidung, die, im Gegensatz zu den oben angeführten Beispielen, lebenslang uneingeschränkt und unwiderruflich gültig ist. Wollen wir es spaßeshalber einmal auf eine Probe ankommen lassen? Folgendes Szenario habe ich im Sinn: Ich schlage dir drei Themen vor. Zwei davon beherrsche ich nicht einmal ansatzweise, eines hingegen ausreichend. Ich werde innerhalb von 14 Tagen eines wählen, ein „Projekt“ durchlaufen, dazu eine Dokumentation einreichen und eine Verteidigung absolvieren, und am Ende sagst du mir, ob ich ein Thema gewählt habe, das ich kenne oder eines, das mir bis dato fremd war. Überdies sage du mir dann, ob das Resultat dieses Projektes (also sowohl Produkt, als auch Dokumentation) von mir oder einem meiner Kollegen angefertigt wurde. Als lustige Erweiterung können wir angesichts des nachstehenden statements ja noch folgendes machen: Ich schicke dir (eventuell) einen Bekannten vorbei. Er ist Rhetorik-Dozent, hat mit Technik nichts am Hut und weiß von Computern lediglich, dass die Dinger manchmal machen, was er will, meistens jedoch das, was sie selbst wollen. Die einzige Frage, die du dann noch beantworten musst, ist: „Ist das nun der Typ, der bereits über Berufserfahrung verfügt, und damit retrospektiv die Qualifikation erwirbt, oder ist das der Typ, dessen Fachkenntnisse (und damit ‚Fähigkeiten im angestrebten Berufsabschluss’) sich darin erschöpfen, dass er weiß, wo man den Computer einschaltet?“ Da die Fehlerquote des unabhängigen, objektiven und wohlwollenden Prüfungsausschusses, wenn ich deine Argumentation zugrunde legen darf, nahe der Nullgrenze liegt, dürfte es dir nicht schwerfallen, zu erkennen, ob er oder ich vor dir stehen wird. Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist sicher deutlich, nicht wahr? Hinzu kommt, dass, angesichts der Tatsache, dass die Schule 1/3 des Prüfungsausschusses stellt, die Arbeitnehmerschaft (welche Dank BBiG aus Gewerkschaftsvertretern und/oder „Vertretern von Vereinigungen mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung“ besteht respektive bestehen kann) ein weiteres Drittel, und auch die Vertreter der Industrie nicht wirklich gezwungen sind, den Absolventen zu beschäftigen, ein deutliches Desinteresse an der realen Qualifikation, aber ein mindestens ebenso deutliches, weil finanziell immanentes, Interesse ablesbar ist respektive sein könnte. So werden Schulen, welche die geforderte Abschlussquote nicht bringen (Sofern dies aufgrund politischen Drucks überhaupt möglich ist.), paradoxerweise - subjektiv - als qualitativ minderwertig eingestuft, und erhalten infolge dessen weniger Aufmerksamkeit, was sich vor allem im Budget niederschlägt. Im Übrigen finde ich keine Anforderung, dass der Prüfungsausschuss in irgendeiner Weise fachlichen Qualifikationen entsprechen muss. Die pauschale Anforderung „ ... müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig sein“ (BBiG §37 „Zusammensetzung, Berufung“, Satz 1) berücksichtigend, besteht also kein Hindernis, den Vertreter der Arbeitnehmerschaft aus den Reihen der Betriebswirtschaftler zu rekrutieren, den Vertreter der Industrie als festangestellten „Hobby-HTML-Programmierer“ zu identifizieren und den Vertreter der Schule als den Dozenten dingfest zu machen, der freiwillig drei Kreuze macht, wenn man ihm nur endlich diesen grenzdebilen Kandidaten vom Halse schafft. Im Gegenzug könnte der gleiche PA vor der Aufgabe stehen, binnen 30 Minuten eine Leistung zu bewerten, die sich im Kleid einer scheinbar winzigen und nebensächlichen, dafür aber sauber durchdachten Assembler-Codierung versteckt. Somit ist die Objektivität, auch und insbesondere aufgrund subjektiver und monetärer Prämissen, bereits a priori eingeschränkt. (In diesem Zusammenhang taucht eine weitere Farce auf, die geeignet ist, diese Argumentation zu unterstützen: Die Zwischenprüfungen. Was nutzt es dem Gesetzgeber, dem Absolventen oder der vielzitierten Industrie, dass die Teilnahme an Zwischenprüfungen zwar Zugangsvoraussetzung für eine Abschlussprüfung ist, aber letztlich nichts weiter als eine Posse darstellt? Da sie keinerlei Einfluss auf die Abschlussprüfung und/oder schulisch repräsentierte Leistungen hat, ist das Ergebnis bestenfalls als „interessant“ zu bewerten. Lediglich die Teilnahme ist Voraussetzung. Nicht jedoch das Bestehen oder gar eine Mindestbewertung. (Ich wünschte, ich hätte meine Zulassung auch dafür bekommen, dass ich am angegebenen Tag einfach nur präsent war.) (Im Übrigen stützt sich deine Argumentation bezüglich des Bestehens der Prüfung auf eine rhetorische Rekursion: Punkt a) als Argument auszuschließen und unter c) als Argument wieder einzuführen ist absurd.)) Noch einmal: Ich zweifle die Existenznotwendigkeit einer Legislative nicht an. Ich bezweifle auch nicht die Notwendigkeit einer Exekutive. Im Gegenteil. Aber ich hege rege Zweifel daran, dass das gegenwärtige Muster auch nur den Hauch dessen birgt, was man sich so großmütig auf die Fahnen geschrieben hat. Obwohl es argumentativ gern heißt, „Fachinformatiker“ sei ein „ganz normaler Ausbildungsberuf“, kommt doch scheinbar niemand auf die Idee, diesen Beruf auch als solchen zu behandeln. Wer würde zum Beispiel erwarten, dass „Bäcker“ lediglich im Kontext eines regional anpassbaren Rahmenlehrplanes ausgebildet werden, wonach die Notwendigkeit einen Backofen bedienen können zu müssen regional schwankt? Wohl niemand, nicht wahr? Hier zeigt sich zum Einen, dass diese „Neuen Berufe“ wohl doch nicht so „normal“ sind, wie es angelegentlich betont wird, wenn es in die Argumentation passt. Zum Anderen frage ich besorgt, was die – ebenfalls gern betonte – „Regionalisierung eines ganz normalen Ausbildungsberufes“ tatsächlich für einen Sinn birgt. Ist die Herangehensweise beim Aufbau des o.g. Win2k-Netzwerkes im Norden so anders als im Süden? Wird im Westen tatsächlich so grundverschieden vom Osten vorgegangen, wenn eine Software entwickelt wird? Ist die betriebliche Kalkulation an der Nordseeküste so anders als die in Thüringen? Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln? Sind Algorithmen in Frankfurt/Oder gültig, in Stuttgart aber nicht? Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn? Oder gibt es möglicherweise gar doch Schemata, die wiederkehrend angewandt werden könnten? Und ist die Betonung der „regionalen Anpassung“ folglich nicht viel mehr ein Ausdruck der Ohnmacht angesichts der rasanten Entwicklung?
  10. [1/2] Vielen Dank für die ausführliche Replik. Den Äußerungen entnehme ich, dass du im Umfeld der IHK beschäftigt bist? Meine Intention ist es nicht, der IHK ihre prinzipielle Existenzberechtigung abzusprechen. Natürlich ist es legitim, ja sogar opportun, dass sich die IHK als Instanz in der Vergangenheit einen gewissen Ruf erworben hat. Vielmehr frage ich mich, ob die Handlungsweise der IHK – insbesondere mit Blick auf die „Neuen Berufe“ – tatsächlich immer optimal ist. So zeichnete sich die IHK in der Vergangenheit – und es bestand diesbezüglich bisher wohl kaum Novellierungsbedarf – vor allem durch Trägheit in ihren Aktionen aus. Dies mag z.T. darin begründet sein, dass sie eine Größe respektive Wichtigkeit erreicht hat, die sie - und damit ihre (Re)Aktionsgeschwindigkeit - in die Nähe deutscher Behörden rückt. Das Aufbrechen der Strukturen in kleinere Aktionszellen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber ich bezweifle, dass dies als ausreichend zu bewerten ist. Wie sonst soll ich die Tatsache interpretieren, dass die von dir angesprochenen „kurzfristigen Schwierigkeiten“ sich nunmehr seit dem Bestehen der „Neuen Berufe“, also afaik derzeit rund sechs Jahre, manifestieren, ohne klare Tendenzen in Richtung eindeutiger Lösung aufzuweisen? Genau hier sehe ich das Problem. Aufgrund der Tatsache, dass es keine einheitlichen Vergleichsmaßstäbe gibt, gerät infolge dessen die gesamte Prüfung, und, da diese offensichtlich vollkommen von der Ausbildung – was, wie weiter unten noch näher betrachtet werden wird, riskant ist – entkoppelt sind, somit auch die Ausbildung in einen fragwürdigen Zustand. Allenthalben hört und liest man als Begründung für das Verhalten, dass dies eine Reaktion auf die „Marktanpassung“ und die Regionalisierung wäre; doch letztlich sitzt man als Außenstehender nur immer wieder da und schüttelt erstaunt den Kopf. So finden wir ein klassisches Beispiel der irritierenden Verhaltensweise der IHK im Jahre 2001 (http://www.golem.de/0105/13921.html), als man – völlig verstört, als ob dies eigentlich unmöglich sei – auf die vorab im Internet veröffentlichte Prüfung zu reagieren versuchte. Oft genug lassen also Objektivität, Weitblick, Methodik und in ihrer Folge die Marktorientierung wohl doch sehr zu wünschen übrig. Tatsächlich erinnert die chronologische Handlungsfolge verantwortlicher Kreise seit dem Bestehen der „Neuen Berufe“ eher an tragische Flickschusterei, denn an innovative oder auch nur zeitgemäße Koordination. Anstatt nun aber bewährte Muster zu adaptieren, versuchte man offensichtlich, das Rad – wieder einmal – völlig neu zu erfinden. Trotz deiner umfangreichen Antwort sehe ich beispielsweise bis dato immer noch keinen Grund, warum das abstrakte Schema wissenschaftlicher Arbeiten nicht adaptiert werden kann. Es geht nicht um Inhalte, soviel sollte eigentlich bereits als Prämisse festgestanden haben, denn wir sind uns durchaus einig, dass es sich um eine Prüfung im Bereich der Facharbeiter handelt, aber allein die Tatsache, dass, wenn man so will, selbst Innovation „normbar“ ist, sollte zeigen, dass es kein ernsthaftes Problem geben dürfte, einheitliche und damit vergleichbare Strukturen und Bedingungen zu schaffen. In diesem Sinne wäre also eine Dokumentation, die – wenn als Abschlussarbeit oder Prüfung gedacht – den gesamten workflow, beginnend beim Lastenheft und endend bei einer gedruckten und/oder online-Dokumentation, beschreibt, in meinen Augen absolut nichts Negatives. Ja, eine bundesweite Einheitlichkeit würde u.a. den Vergleich solcher Arbeiten zulassen. Irritierenderweise lehnt man dies aber mit der Begründung ab, dem „betrieblichen Projekt“ kein Schema aufdrücken zu wollen, weil es ja ach so innovativ und einzigartig sei, wie die Firmen arbeiten, andererseits jedoch ist die IHK die erste Instanz, die diese Prämisse gezielt und konfusionsfördernd unterminiert, indem sie sich auf „gängige Normen und Verfahrensweisen“ beruft. Goethe formulierte es einst so: *Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.*. Denn dass hier eine narzistische Selbstbestätigung, welche sich in regem Feedbacks seitens der potentiellen Absolventen äußert, erfolgt, ist, die nunmehr sechs Jahre, in denen es diese „Neuen Berufe“ gibt, betrachtend, mehr als offensichtlich. Und auch die Trägheit der Reaktionen der IHK ist hier wunderbar deutlich nachvollziehbar. Es mag durchaus sein, dass, als die „Neuen Berufe“ geschaffen wurden, auch die Branche noch wenig von Normen, Sachzwängen und Regeln hielt. Vielmehr setzte man damals auf die Schlagworte „Innovation“ und „Kreativität“. Seinerzeit war dies sicher gerechtfertigt, doch hat sich heute mittlerweile Ernüchterung und in vielen Bereichen auch eine umfassende Normierung (oder doch zumindest „quasi-Normierung“) breit gemacht. Es gibt für jeden Schritt in der Projektentwicklung ausreichend erprobte und klare Handlungsanweisungen und –empfehlungen. Dies betrifft alle Bereiche und damit auch alle „Neuen Berufe“. Nur, wer teilt es der IHK mit? Das stets – mit abwehrend erhobenen Händen und pikiertem Gesichtsausdruck - an dieser Stelle dargebotene Argument kann ich partout nicht nachvollziehen. (OT: Mich würde wirklich interessieren, wie viel (monetäre) Unterstützung die IHK tatsächlich hätte, würde sie diese nicht zwangsweise vollstrecken. Ergo ergibt sich im Umkehrschluss: Nur weil ich brav Steuern zahle, bedeutet das noch lange nicht, dass ich die Handlungen der Regierung gut heiße; und nur weil ich artig die GEZ-Gebühren entrichte, hat das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen noch lange nicht meine Zustimmung, was die Auslegung von „kulturellem Interesse“ angeht. Ja, ich wage sogar zunehmend zu bezweifeln, dass ich „Nutznießer“ sein soll.) Kenne ich also die Anforderungen der IHK wirklich? Kennt die IHK diese Anforderungen und ihre Folgen eigentlich selbst? Es gibt beispielsweise einen Rahmenlehrplan, der derart viel Platz für Irritationen lässt, dass sich mir die Federn aufstellen. Wie heißt es dort? „... das Erlernen einer objektorientierten Programmiersprache.“. Wo finde ich aber die – unendlich wichtige - Mathematik, wo ist die Abstraktionsstufe Algorithmik, wo der (nachweisbare) Abschluss in technischem Englisch? Das Eine funktioniert defninitiv – und das bereits seit Bestehen der Sparte „Programmierung“, und nicht erst seit gestern, so dass es die IHK überraschen könnte – nicht ohne das Andere. Gäbe es hierzulande das us-amerikanische hire´n´fire-Prinzip wäre es nachvollziehbar, könnte ich doch gegebenenfalls nach derartigen „Spezialisten“ Ausschau halten, wenn der entsprechende Bedarf besteht. Dies ist jedoch nicht der Fall. Stattdessen suchen – In diesem Zusammenhang schlage ich vor, gelegentlich einmal gängige Stellenausschreibungen zu studieren. – die Firmen nach „Allroundern“, also Leuten, die in der Lage sind, sich binnen kürzester Frist an sich ändernde Unternehmensprozesse anzupassen. Es ist absolut nicht notwendig, tiefgreifende Kenntnisse (Wobei ich ernsthaft zu bezweifeln wage, dass 240 UE „tiefgreifend“ ermöglichen.) „einer objektorientierten Programmiersprache“ zu besitzen, denn das Vokabular zu erlernen ist eine reine Fleißaufgabe, als vielmehr darum, die Abstraktion ‚Objektorientierung’ verinnerlicht zu haben. Schauen wir uns doch spaßeshalber einfach mal in diesem Forum um. Ich glaube – nein, ICH HOFFE INSTÄNDIG -, dass es nicht repräsentativ ist, aber es unterstreicht deutlich, worauf ich hinaus will. Da wären einerseits ein paar wenige Azubis(?), die über genügend Wissen verfügen, und die dies ausreichend zu dokumentieren wissen; andererseits jedoch fällt man über ein Gros von Azubis(?), die oft genug nicht einmal in der Lage sind, klare Fragen zu formulieren; geschweige denn, deutsch (von englisch will ich nicht mal sprechen) zu lesen und zu schreiben oder andere grundlegende Aktionen (angefangen beim Denken) auszuführen. Trotzdem werden am Ende gute 90% von ihnen den Titel „Fachinformatiker“ tragen; so mancher davon – und das sollte nunmehr wohl deutlich sein – mehr als zu Unrecht. Infolge der bestenfalls als quasi-genormten Prüfungsmatritzen zu bezeichnenden Abläufe entsteht, und auch du hast es ja deutlich herausgestrichen, zudem das Paradoxon, dass die wenigen „Rosinen“ nicht mehr wirklich von der Masse der „tauben Nüsse“ zu unterscheiden sind. Dies wird umso tragischer, wenn man den Umstand betrachtet, dass die Schule von der Prüfung vollkommen entkoppelt wird, so dass eine absolut willkürliche Momentaufnahme einer potentiellen Leistung entsteht, die tatsächlich bestenfalls ansatzweise nachverfolgbar ist.
  11. Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar, sorry. Dann dürfte es auch keine einheitlichen Prüfungen geben, sondern jede Berufsschule müsste - gemäß ihrer Interpretation des Rahmenlehrplanes - eigene Prüfungen erfinden, die wiederum unter dem Dogma der örtlichen/regionalen IHK stünden. Auch wissenschaftliche Arbeiten werden - und das gewiss nicht "aus Jux und Dallerei" - nach einem (fast) immer gleichen Schema angefertigt, und auch sie haben gelegentlich das "Problem", dass gewisse - üblicherweise integrale - Bestandteile eines Prozesses begründet entfallen. Warum verfolgt man also nicht den gleichen Ansatz hier? Voraussetzung (symbolisch): + ALLE aufgezählten Dokumentationen sind integraler Bestandteil der Arbeit. + Werden Teile ausgelassen und/oder gekürzt, ist dies ausreichend zu begründen. Wo ist das Problem? Zumindest würde man den gesamten hypothetischen Debatten das Wasser abgraben, da es dann eine einheitliche - hart an der Praxis orientierte - Prüfungsvoraussetzung gäbe. Auch in praktischen Umgebungen ist es gelegentlich der Fall, dass Pflichtenheft oder andere Dokumentationen von ähnlichen Produkten herangezogen und nur ansatzweise oder gar nicht bearbeitet werden. In solchen Fällen jedoch wird (oder sollte zumindest) dokumentiert, wo die Quellen dieser Arbeit zu finden sind. Essentiell wäre es dann also unmittelbar nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die Arbeit stattgefunden hat. Überdies ist es durchaus vorstellbar, die Prüfungen nicht in den Betrieb zu verlegen, sondern praktikable Modelle/Vorgaben zu entwickeln, die im Rahmen von einer (oder zwei) Wochen unter ständiger Aufsicht umzusetzen sind? Tatsächlich wird mit dem gegenwärtigen Modell das Plagiat geradezu herausgefordert, was sich allenthalben darin äußert, dass es bereits die 234'378'343'899'233-te "Dokumentation des Aufbaus eines Win2k-Netzwerkes" gibt. Glaubt irgendjemand ernsthaft an die Mär, sie alle hätten dabei innovative - oder auch nur "eigene" - Wege beschritten? Falls nein, warum wird dieser Umstand so beharrlich totgeschwiegen? (Zweifellos ist mir geläufig, dass es nicht allein um Innovation geht - ja, dass der Faktor "Innovation" de facto sogar nur beiläufiger Natur ist -, aber ich denke, dass der Fakt an und für sich klar geschildert wurde, denn selbst ein absoluter Laie wäre anhand der vielfältig vorhandenen step-by-step-guides, die es so solchen und ähnlichen Themen gibt, in der Lage, die geforderte Leistung zu erbringen, und könnte den primären Teil seiner "Prüfungszeit" auf die "Dokumentation" verwenden, wobei er sich darauf beschränken könnte, kopierte Sätze grammatikalisch umzuformen - was ihn schlussendlich vielleicht zu einem guten Rhetoriker aber noch lange nicht zu einem "erfolgreichen Absolventen" und die Prüfer, respektive die IHK als Legislative und Exekutive in Personalunion, zu einem "grammatikalischen Lektorat" qualifiziert.) Und schließlich ergibt sich aus dem o.g. ein bedrohliches Muster: Diese Prüfung besteht mit "guten Noten", wer a) Freunde bei der IHK hat, gut kopieren kann und/oder c) angesichts der absoluten Konfusion bezüglich der Rahmenbedingungen: einfach nur Glück hat. Es geht also nicht mehr darum, zu ermitteln, ob der Absolvent in der Lage ist, "erlernte und vermittelte" (darüber ließe sich ebenfalls trefflich streiten) Fähigkeiten umzusetzen - denn dies erfolgt mehr auf Treu und Glauben, als auf wahren Tests der Fähigkeiten; als vielmehr darum, möglichst vielen Absolventen die Gelegenheit zum Abschluss zu geben, was weder dem Markt (der von unfähigen aber übertrieben selbstbewussten "Facharbeitern" geradezu überschwemmt wird), noch dem Absolventen selbst (der nunmehr glaubt, die notwendigen Fähigkeiten zu besitzen, sich aber nur allzuoft enttäuscht und mit blutender Nase auf dem Boden der Realität liegen sieht) nutzt. Einzige Nutznießer solcher perfiden Politik sind der Staat, der sich nunmehr im Lichte der Statistiken "zunehmend weniger ungelernter jugendlicher Arbeitsloser" sonnen kann; sowie die IHKn, die solcherart ihre Existenzberechtigung zwangsvollstrecken.
  12. Aha, das bringt endlich Licht ins Dunkel, und bestätigt offensichtlich, was ich bereits vermutete. Danke für diese Information. Gibt es Quellen, an denen ich mich diesbezüglich (Inhalt, Voraussetzungen, Umsetzung, Bewertung, etc.) ausführlich - und vor allem: präzise - informieren kann? Das Suchen auf den Seiten der IHKn ist mehr als mühselig und die entsprechenden Informationen, über die ich derzeit verfüge, sind überdies unglaublich dezentral und divergent - ja, ich bin geneigt, es "vorsätzlich kontrovers" zu nennen.
  13. Ich nehme diesen Satz als Frage, und antworte völlig eindeutig: ja und nein. Denn im Pflichtenheft machst du es bekannt. Das ist einer der Lebenszwecke des Pflichtenheftes. In den Kapiteln 3-8 dokumentierst du haarklein jede einzelne Funktion deines Projektes. Und zwar hat das so zu geschehen, dass du dieses Kapitel einem Programmierschwein in die Hand drücken und diesen dann in eine Kammer sperren kannst. Wenn du ihn nach 3 oder 4 Wochen wieder rauslässt, hat er die fertige Software/Hardwarebastelei in der Hand --- ohne in der Zwischenzeit noch ein einziges Wort mit dir oder anderen wechseln zu müssen. Daraus lässt sich ableiten, dass jeder - wirklich JEDER - Vorgang eineindeutig zu beschreiben ist. Das kann - und meistens tut es das auch - mit groben und allgemeinen Übersichten, wie workflow-patterns, Aktivitätsdiagrammen, etc - beginnen, verliert sich aber im Laufe der Dokumentation so weit ins Detail, dass der Programmierer am Ende lediglich das tun muss, was er am besten kann: Zeile für Zeile "übersetzen" (also in maschinenverständliche Sprache übertragen). Dafür stellt dir die UML umfangreiche Hilfsmittel zur Verfügung, die du im Verlauf deiner Dokumentation rege nutzen solltest. (Einfache Faustregel: Besser vier Diagramme und Beschreibungen zuviel, als eine einzige Beschreibung zuwenig.) Damit hätten wir wohl auch die folgende Frage erschlagen, oder? Die Antwort lautet zwangsläufig: nein, absolut nicht. Was passiert vor einer "Ablehnung" der mail? Was passiert vor einer "Genehmigung" der mail? Was passiert bei einer "Ablehnung" der mail? Was passiert bei einer "Genehmigung" der mail? Was passiert nach einer Ablehnung der mail? Was passiert nach einer "Genehmigung" der mail? Kann sich der Zustand "Ablehnung"/"Genehmigung" vor, während oder nach der Bearbeitung ändern? Wenn ja, was soll dann passieren? Wer schickt die mail? Wo geht sie ein? Wer informiert das System darüber, dass eine mail da ist? Wer ist "das System"? Welches Modul des Systems ist involviert? Wer ist "das Modul"? Wie soll die mail behandelt werden? Welches Format hat die mail? Was passiert, wenn die mail unvollständige Informationen beinhaltet? Was passiert, wenn die mail fehlerhafte Informationen beinhaltet? Was passiert, während die mail bearbeitet wird? Wer ist an diesem Vorgang beteiligt? Was passiert, wenn einer oder mehrere der Beteiligten anderweitig beschäftigt sind und keine Zeit haben? Soll dann gewartet werden? Oder wird die mail verworfen? Was passiert, wenn die mail verworfen wird? Was passiert, wenn das System die mail nicht abschließend bearbeiten kann? Das sind nur ein paar der Fragen, die mir spontan eingefallen sind, die aber ALLE ohne Ausnahme eineindeutig beantwortet werden müssen. Nur dann hat das Projekt eine Chance, die ersten Betatests zu überleben. (Ausnahme: Es ist ein geschlossenes System, das niemals erweitert, geändert oder gewartet werden soll, kann oder muss.)
  14. Im Pflichtenheft gibt es keine Bewertungen für den Stil, falls du das meinst. Wiederholungen sind daher irrelevant, wenn sie die Information bergen, die benötigt wird. Statt dessen wird auf eine ABSOLUT PRÄZISE Ausdrucksweise Wert gelegt. Ein Beispiel. falsch: Dieser Button löst mehrere Male das Event *bing* aus. richtig: Ein Klick mit der linken Maustaste auf diesen Button löst 13 Mal das Event *bing* aus. Mit anderen Worten: Es darf nicht der Hauch eines Zweifels bleiben, was gemeint sein könnte. Selbst professionelle Haarspalter und Erbsenzähler müssen sich an den Formulierungen die Zähne ausbeißen. Erst dann ist es korrekt formuliert. Wenn es dabei - mehr oder weniger zwangsläufig - zu Wiederholungen kommt, dann ist das egal. Schließlich handelt es sich um ein technisches Dokument und keinen Liebesroman.
  15. Was du beschreibst, ist das "klassische Lastenheft". Das Pflichtenheft hingegen spezifiziert die - üblicherweise allgemeinverständlichen - Beschreibungen des Lastenhefts in Form fachlicher Termini. Beispiel: Im Lastenheft hast du aufgenommen: > Produkt muss Dateien im Textformat speichern können. Das Pflichtenheft hingegen setzt sich mit diesem Vorgang detailliert auseinander: > Wann? Wo? Wie? Wer löst es aus? Wer ist beteiligt? Wie sieht das Dateiformat aus? Welche Bedingungen führen zum Abbruch? Welche Bedingungen lösen andere use cases aus oder beeinflussen diese? Müssen Sicherheiten geprüft werden? ... und und und ... Wie sonst, wenn nicht im Pflichtenheft, dokumentierst du diese Vorgänge?
  16. Orgware sind Komponenten, die funktional - oder besser: organisatorisch - abhängig sind. Beispielsweise nutzt dir der beste Exchange-Server nix, wenn er keinen Netzwerkanschluss hat, oder? Deshalb wird der Exchange-Server als "Software" und zugleich der LAN/MAN/WAN/Inet-Anschluss als "Orgware" aufgeführt. Bevor du jetzt irritiert aufschreist: Kern dieser Betrachtung war eine Software, die Mail-Funktionen unterstützen muss, und sich des Exchange-Servers bedient. Kern deiner Betrachtung ist dein Projekt. Es nicht notwendig oder sinnvoll, jede Schraube aufzuzählen, sondern lediglich die Hard-, Soft- und Orgware, die benötigt wird, um deinen Projektaufbau nachvollziehen zu können. Das gesamte Pflichtenheft erfüllt organisatorische Unterstützungsaufgaben. Mit seiner Hilfe kann der Projektleiter später die Teams koordinieren und Aufgaben verteilen: Er wird also Kapitel 10 hernehmen, es einem Techniker in die Hand drücken und ihn beauftragen, das Zielsystem bereitzustellen, damit das Ergebnis dieses Projektes (dein Produkt quasi) installiert und funktionsfähig übergeben werden kann. Gleiches gilt für Kapitel 11, welches für die "Codier-Säue" geschrieben wird...
  17. Die nachfolgende Auflistung stellt einen allgemeinen Ansatz nach Balzert dar. Sie ist weder endgültig noch vollständig. Vielmehr ist es Aufgabe des Verantwortlichen, die speziellen Unternehmens-/Produkt-/Kundenanforderungen zu berücksichtigen. Das Pflichtenheft ist Grundlage (oft auch rechtlicher Bestandteil) des Vertrages. Daher ist JEDES Detail relevant. Allerdings steht das Ziel und nicht die Vorgabe im Mittelpunkt. Es ist also ohne weiteres möglich, Punkte zu erweitern oder zu streichen. (Mein Tipp angesichts der Kürze des Projektes (Gilt nicht, wenn es sich um ein Teilprojekt handelt!): 1 + 2 vollständig, 3-9 in einem Punkt zusammenfassen, 12 streichen. Summa summarum dürften sich dann ca. 7-10 Seiten (je nach Umfang der Funktionsbeschreibungen) Dokumentation ergeben. geschätzter Zeitaufwand: 1-2 MT) 1 Zielbestimmung 1.1 Muss 1.2 Wunsch 1.3 Abgrenzung 2 Produkteinsatz 2.1 Anwendungsbereiche 2.2 Zielgruppen 2.3 Umgebungsbedingungen 3 Produktübersicht 4 Produktfunktionen 5 Produktdaten 6 Produktleistungen 7 Qualitätsanforderungen 8 Benutzeroberfläche 9 Nichtfunktionale Anforderungen 10 Technische Produktumgebung 10.1 Software 10.2 Hardware 10.3 Orgware 10.4 Schnittstellen 11 Anforderungen an die Entwicklungsumgebung 11.1 Software 11.2 Hardware 11.3 Orgware 11.4 Schnittstellen 12 Gliederung in Teilprojekte 13 Ergänzungen/Änderungen
  18. Das ist auch völlig nachvollziehbar. Insbesondere, wenn man erleben muss, dass "Prüfung-Geschafft-Nu'-Aber-Los-Programmierer" in spe derartige Irritationen erleben und fast ein Exzem bekommen, wenn sie das Wort "Pflichtenheft" hören. Jedoch ist die Chronologie der Anforderungen absolut nicht nachvollziehbar. Sie baut letztlich auf einer provozierten - und zwangsläufig rekursiv geduldeten - Lüge auf. Das ist absurd, sorry. Natürlich ist dieses projektorientierte Prüfungsmodell interessant. Und ebenso natürlich hat es (theoretisch) praktischen Nutzwert. Aber wenn derart viele Fragen entstehen - und dies imo vollkommen zu Recht -, die zudem auch noch "regionsabhängig" geklärt werden müssen, dann gerät die gesamte Situtation in den Anschein einer Posse. In diesem Sinne: Ich halte ich es - auch angesichts der Kommentare weiter oben - sehr wohl für wichtig und richtig, diese Aspekte mitzuprüfen. Aber warum geschieht das nicht beispielsweise anhand einer "definierten und wohlgeformten Liste", die a) nachvollziehbar, omnipräsent, c) allgemeingültig und d) logisch ist, und in der Lastenheft, Glossar, Pflichtenheft, technische Dokumentation, Benutzerdokumentation und Projektdokumentation einzelne kontrollierbare Schritte des Projektes bilden, die IMMER Bestandteil der Prüfungen sind!?
  19. *lol, also rein logisch KANN weder Lastenheft, noch Glossar oder Pflichtenheft Bestandteil des bewertbaren Teils des Projektes sein. Grund: Nach allem, was ich bisher erfahren habe, musst du ja bekanntlich einen Antrag abgeben, in dem - zeitlich möglichst präzise - dargelegt wird, wie die zur Verfügung stehende Zeit genutzt werden soll. Diese Zeit-/Materialplanung geschieht auf der Basis vorhandener Informationen, deren Anhäufung primärer Bestandteil der Definitionsphase ist. Daher MUESSEN Lastenheft, Glossar und Pflichtenheft (oder adäquate eventuell rudimentäre Dokumente) bereits existieren. NIRGENDWO SONST bekommst du die Informationen her, um eine derartig genaue Planung nachvollziehen zu können. (Von Planungen á là "Das haben wir immer so gemacht. Deshalb weiß ich, dass es 3 Stunden dauern wird." einmal abgesehen.) Ergo: Entweder das Pflichtenheft wird außerhalb der Rahmenbedingungen "Projekt" - und damit der Dokumentation - erstellt, und dürfte somit auch nur als sekundäre Quelle in die Dokumentation einfließen, oder die einzureichende Zeitplanung ist eine Farce. Ja, mir ist durchaus klar, dass die IHK da möglicherweise andere Richlinien ansetzen mag. Daher ist dies auch nur ein "rein logischer" Gedanke bar jeder Garantie und/oder Verantwortung ...
  20. just_me

    SQL-Abfrage

    MS-SQL: Ja MySQL: nein - afaik, noch nicht
  21. Es gibt eine einfache und allgemeingültige Faustregel: Die Gliederungstiefe sollte in einem angemessenen Verhältnis zu Anspruch und Umfang des Textes stehen. Und - in Erweiterung dazu: Zu einem Gliederungspunkt soll es entweder keine Unterpunkte oder mindestens zwei Unterpunkte geben.
  22. Nein, für Entscheidungsvorlagen gibt es keine Vorschriften. Einzig der Entscheidungsträger legt fest, welche Kriterien er wie aufgeschlüsselt haben möchte. Jede Entscheidung beruht auf der subjektiven Feststellung objektiver Tatsachen.
  23. just_me

    SQL-Abfrage

    ... oder in schlichte subselects umwandeln: SELECT (SELECT Count(fdlAnrede) FROM tblKunden WHERE fdlAnrede = 1) AS [weibliche Kunden], (SELECT Count(fdlAnrede) FROM tblKunden WHERE fdlAnrede = 2) AS [männliche Kunden] FROM tblKunden
  24. Unter der Annahme, dass das Attribut [Zeit in Stunden] einen vollen Tag (also 24/d) erfasst und je Tag nur 5 Stunden gezählt werden sollen: SELECT ((floor([Zeit in Stunden]/24))*5) + ([Zeit in Stunden]-((floor([Zeit in Stunden]/24))*24)) FROM [Tabelle]
  25. Wie jetzt? Brauchst du Definitionen, allgemeine Beschreibungen und Erklärungen, oder spezielle Implementierungsdetails?

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...