"Kommerziell" ist nicht zwingend deren "Status", also dass sie auf MTV laufen, oder die Bravo drueber schreibt. Der Status ist eigentlich das, was durch das kommerziell werden erst entsteht. "Kommerziell" heisst fuer mich, sich von den eigentlichen Wurzeln der Band - und damit von den Besonderheiten - zu entfernen und die Musik massenmarkttauglicher zu machen. Wenn eine Band beginnt, immer mehr Musik zu machen, die nicht zwingend deswegen aufgenommen wird, weil die Band selber das Material ausserordentlich gut findet, sondern weil es einer breiten Masse gefaellt und dadurch Geld eingespielt werden kann, ist das fuer mich kommerziell. Eine Band kann von mir aus auf Platz 1 in Single- und LP-Charts stehen - solange sie dabei immer noch die Band ist, die sie vorher war (also dem Markt ihren Sound aufgezwungen hat und nicht umgekehrt), ist sie fuer mich in diesem Sinne nicht "kommerziell" geworden. Nur setzt sie dann natuerlich wieder den Trend fuer andere Bands, die sich an diesem erfolgreichen Konzept dermassen orientieren, dass sie nur genauso klingen.
Das beste Beispiel ist inzwischen m.E. der "Einheitsbrei" Nu-Metal, bei dem so viele Bands so unglaublich aehnlich klingen.
Das ist eindeutig zu engstirnig betrachtet. Je juenger man ist, desto weniger kennt man von der Band und desto weniger hat man sie erlebt. Wenn Du danach gehst, muesstest Du auch einen Hass auf alle haben, die nicht wissen, dass "Killing me softly" nicht von den Fugees kommt, dass die meisten Lieder heute schon unsere Eltern gehoert haben usw. Dann klaere sie doch auf, wenn es Dich stoert. Mit Sicherheit hast Du damals genauso nicht gewusst, dass es die eine oder andere Band schon laenger gibt usw. usf., bis es Dir mal jemand gesagt hat.
Gruesse,
Hawkeye (der die Vielfalt an Stilen in den heutigen Charts vermisst)