Zum Inhalt springen

Bewertung Ausbildungszeugnis


Empfohlene Beiträge

Hallo

Ich habe nun nach 2 monatigem Verzug auch mein Ausbildungszeugnis erhalten und würde mich freuen, wenn ihr da mal drüber guckn könntet.

Besonders interessiert mich der fett markierte Bereich... denn der liest sich für mich irgendwie wie nen "ausreichend", was ich nicht verstehen kann.

Denn erstens bin ich fast von anfang an allein zu Kunden gefahren .. und bin auch der Meinung immer alles einwandfrei und so zügig wie möglich erledigt zu haben. Habe NIE was gegenteiliges gehört.

[...]

Herr _ hat sich stets sehr gut für die Erreichung der Ausbildungsziele einegsetzt. Er lernte sehr schnell und begriff sehr zügig vermittelte Sachverhalte und Zusammenhänge. Herr _ beherrscht alle Fertigkeiten und Kenntnisse seines Berufsbildes sehr gut. Er hat alle ihm übertragenen praktischen Arbeiten im jeweiligen Einsatzbereich mit zunehmender Selbststätigkeit stets gut erledigt.

Herr _ erledigte die ihm im Rahmen der Ausbildung übertragenen Aufgaben quantitativ und qualitativ stehts gut. In der Endphase seiner Ausbildung erledigte Er zahlreiche schwierige Aufgaben selbstständig und anforderungsgerecht. Er hat seine Arbeiten stets zur vollen Zufriedenheit der betrieblichen Fachkräfte erledigt.

[...]

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Ausbildern, Mitarbeitern und Mitauszubildenden war stets einwandfrei. Auch sein Verhalten gegenüber unseren Kunden war stets einwandfrei. Herr _ hat seinen Mitauszubildenden vielfach auch in schwierigen Fragen mit seinem sehr guten Wissen unterstützt.

Herr _ hat seine Abschlussprüfung vorzeitig mit der Note -gut- bestanden. Herr _ verlässt uns mit dem Ende der Ausbildung auf eigenen Wunsch. Wir hätten ihn gerne als Mitarbeiter übernommen.

Wir danken ihm für die sehr gute und angenehme Zusammenarbeit während der Ausbildungszeit.

[...]

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Mein Senf als Laie zu diesem Zeugnis:

Mehrmals wird das Thema Selbstständigkeit negativ angesprochen.

"mit zunehmender Selbststätigkeit stets gut erledigt"

Heißt: Anfangs warst du nicht selbstständig. "Gut erledigt" ist nicht "sehr gut erledigt" oder "zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt".

"alle ihm übertragenen praktischen Arbeiten"

Du hast nichts von dir aus gemacht, sondern nur das, was man dir aufgetragen hat. Also fehlende Selbstständigkeit / Eigeninitiative

"In der Endphase seiner Ausbildung erledigte Er zahlreiche schwierige Aufgaben selbstständig und anforderungsgerecht."

Das Lob bezieht sich nur auf die Endphase deiner Ausbildung. Zu Anfang warst du offenbar nicht besonders selbstständig und hast auch keine dolle Leistung gebracht.

Außerdem hat es mich irritiert, dass in einem extra Satz noch einmal erwähnt wurde, dass dein Verhalten gegenüber Kunden ebenfalls einwandfrei gewesen sei.

"Herr _ hat seine Abschlussprüfung vorzeitig mit der Note -gut- bestanden. Herr _ verlässt uns mit dem Ende der Ausbildung auf eigenen Wunsch. Wir hätten ihn gerne als Mitarbeiter übernommen."

Klingt für mich nach: Hat ein Jobangebot der Firma ausgeschlagen, also stimmt da offenbar etwas nicht. Hat er die Ausbildung nur verkürzt, um möglichst schnell die Firma verlassen zu können?

"Wir danken ihm für die sehr gute und angenehme Zusammenarbeit während der Ausbildungszeit."

Wenn da nichts von "wünschen ihm weiterhin beruflich und privat viel Erfolg / alles Gute" steht ist das ein ganz mieser Satz, der aussagt, dass ihr nicht friedlich auseinander gegangen seid.

Das alles ist nur meine persönliche Interpretation. Ich versuche Zeugnisse generell möglichst bösartig und un-wohlwollend zu lesen, denn nur dann kann man die versteckten Aussagen herauslesen. Kann auch sein, dass ich teilweise deutlich danebenliege und die Interpretationen sind auch nicht beleidigend gemeint.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

etwas, das zugenommen hat, war am Anfang nicht dort, wo es hätte sein können (Selbstständigkeit) - dem widersprichst du jedoch.

"quantitativ und qualitativ stehts gut" - wenn dieser Tippfehler im Zeugnis ist: ausbessern lassen!

"In der Endphase" - erst kurz vorm Ende, wir hätten es früher erwartet.

"stets einwandfrei" - es gab (immerhin) nix zu meckern

Keine Zukunftswünsche - oder stecken die in den Punkten?

Klingt fast so, als sei dein Ausbildungsbetrieb sauer, dass du weg bist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine kleine Ergänzung hätte ich noch:

In der Endphase seiner Ausbildung erledigte Er zahlreiche schwierige Aufgaben selbstständig und anforderungsgerecht.

Dieses "Er" müsste klein geschrieben werden. Falls das nicht beim Abtippen versehentlich passiert ist sollte das auch unbedingt ausgebessert werden. Ein Zeugnis mit Rechtschreibfehlern macht nicht nur einen schlechten Eindruck, sondern kann auch ein versteckter Hinweis darauf sein, dass der Aussteller quasi nicht viel Mühe in das Zeugnis gesteckt hat (was dann wiederum folgern lässt, dass er mit deiner Leistung nicht zufrieden war).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der hervorgehobene Satz klingt in der Tat komisch...

Es fehlt der Satz, dass man dir für deine weitere private als auch berufliche Zukunft alles Gute wünscht.

Dass die Kunden seperat erwähnt werden ist OK - so umgeht man Fehlinterpretationen - was kommt zuerst Chef oder Kunde ;-)

Daran ist nichts auszusetzen, wie ein Vorredner hier überlegte.

Es fehlen aber auch deine tatsächlichen Aufgaben und Fähigkeiten.

"Herr _ beherrscht alle Fertigkeiten und Kenntnisse seines Berufsbildes sehr gut." sowas ist viel zu allgemein.

Für mich relativiert sich das Zeugnis dadurch, dass sie dich übernommen hätten.

Man bekommt, wenn man viele Zeugnisse sieht, bei so einem Text das Gefühl, dass der Verfasser (also keine geübte Perso. Abtlg.) sowas nicht oft macht... - was ich zu deinen Gunsten auslegen würde.

Aber ein "hey thumbs up" Zeugnis ist was anderes...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Herr _ hat seine Abschlussprüfung vorzeitig mit der Note -gut- bestanden. Herr _ verlässt uns mit dem Ende der Ausbildung auf eigenen Wunsch. Wir hätten ihn gerne als Mitarbeiter übernommen."

Klingt für mich nach: Hat ein Jobangebot der Firma ausgeschlagen, also stimmt da offenbar etwas nicht. Hat er die Ausbildung nur verkürzt, um möglichst schnell die Firma verlassen zu können?

Ja, ich habe quasi ein Jobangebot ausgeschlagen bzw. habe mich nicht darauf beworben.

Ja, ich habe nur verkürzt, um die Firma möglichst schnell verlassen zu können! Das lag aber nicht an Streitigkeiten oder so, sondern einfach daran, dass die Ausbildung einfach *******e und Zeitverschwendung war.

Um das mal im Klartext zu sagen:

Mein ehemaliger Ausbilder hat nach dem Ausbildungsende knapp 2 Monate gebraucht, um dieses Zeugnis zu erstellen. Ich musste ihn alle 2 Wochen per Mail daran erinnern. (Dass der Betrieb auch solange für die Bestätigung fürs Arbeitsamt gebraucht hat und sie zu guter letzt noch meine Lohnsteuerkarte vermasselt haben ... etc. davon will ich garnicht anfangen)

Die Formulieren wurden wohl von zentraler Stelle erstellt.

Laut der Aussage meines Ausbilders sollte das Zeugnis eine 1- darstellen...

Die Rechtschreibfehler waren bzw. sind auch genau so im Ausbildungszeugnis vorhanden. Als letzter Satz steht jedoch noch:

Wir wünschen Herrn Albrecht auf seinem Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Das hatte ich nicht abgetippt, weil ich gedacht hab das tut nix zur Sache ;)

Werde mich wohl nochmal mit meinem ehemaligem AusbildungsbeTrieb in Verbindung setzen müssen. Denn dank der tollen Ausbildung musste ich ab dem 6. Ausbildungsmonat wie bereits gesagt 90-95% der Tätigkeiten alleine ausführen. Eine Ausbildung in der Sicht hat nicht stattgefunden.

War auch nicht nötig.. hatte ja Gott sei Dank genug Vorkenntnisse um die Ausbildung zu bestehen und das normale Berufsleben bewältigen zu können....

Und zur Eigeninitiative:

Wenn man nur in Abteilungen eingesetzt wird, wo man per Ticket System seine Aufgaben kriegt und jegliche Eigenitiative bereits im Keim vom ganzen System her abgewürgt wird.... .

Das Zeugnis ist eh der Hit... wurde von meinem Ausbilder erstellt, den ich in der gesamten Ausbildung vielleicht an 40 Arbeitstagen gesehen habe bzw. was mit ihm zutun hatte.....

Bearbeitet von mc_chickendance
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi chickendance,

so in etwa ist es mir in meiner Ausbildung auch ergangen. In meinem ersten Betrieb wurde ich nur als billige Supportkraft eingesetzt, die im Ticketsystem Anfragen bearbeiten sollte und DAUs erklären sollte, wie man sein Mailprogramm einstellt, um Mails abrufen zu können.

Mir wurde dann geraten, halt "nach Feierabend ein bißchen zu programmieren", weil man "mir das im Betrieb halt nicht bieten könne". Oder ich sollte doch "mal gucken, ob ich irgendwo an der Volkshochschule einen Programmierkurs besuchen" könnte.

:upps

Nach einem Jahr habe ich meinen Betrieb gewechselt und bin jetzt in einem anderen gelandet, in dem auch keine Ausbildung stattfindet. Hier kriege ich zwar Aufgaben, die schon eher etwas mit Anwendungsentwicklung zu tun haben, aber ich soll mir mal eben alles schnell beibringen und es wird gemeckert, wenn das nicht schnell genug geht oder ich unter 5.000 Euro abrechenbare Leistungen im Monat erbringe (ich selbst koste nicht einmal ein Zehntel der Summe). Und Java 2 EE mit Spring und Hibernate ist nichts intuitives, das man sich einfach mal so in einer halben Stunde anliest.

Typo3 ("Stell' mal unsere gesamte (dreisprachige!) Webseite auf Typo3 um" - inklusive Migration der Inhalte natürlich) genausowenig - besonders, wenn danach dem Ausbilder auffällt, dass man dafür ja Typo3 auf dem Server laufen lassen muss, weil das keinen statischen HTML-Export hat und der Server das lastmäßig gar nicht schaffen würde. Da war dann die Arbeit einer Woche umsonst.

Mittlerweile ist meine Motivation bei Null. Ich habe eine der besten Zwischenprüfungen meines Ortes geschrieben (habe nur einen Fehler). Aber mittlerweile habe ich einfach keine Lust mehr, mich als billige Arbeitskraft und Handlanger ausnutzen zu lassen. Gerade, weil ich ja deutlich mehr könnte und hier völlig unter meinen Möglichkeiten klein gehalten werde.

Ich werde ja auch an andere Betriebe "verliehen" (offiziell um "mehr Erfahrungen zu sammeln"), damit die auch mal billig stupide, langweilige Arbeit erledigen lassen können.

Ich sehe jetzt nur noch zu, dass ich ein anständiges Abschlussprojekt kriege, das möglichst gut mache und eine sehr gute Abschlussprüfung schreibe, damit ich Chancen habe, in einen ordentlichen Betrieb zu kommen.

Bei solchen Erfahrungen wundert es mich auch nicht, wenn ich von einer Studie lese, laut der 57 Prozent aller Deutschen nicht mehr arbeiten gehen würden, wenn sie nicht auf das Geld angewiesen wären. Würde ich auch nicht mehr. Wenn ich zu Hause bleiben und Hartz IV beziehen würde hätte ich auch mehr Geld zur Verfügung als als Azubi.

Naja, dir dann einmal viel Erfolg beim Ändern lassen des Arbeitszeugnisses.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...