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Argumente warum ein Projekt scheitert


mellibelli86

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Ein Azubi zum Fachinformatiker / Anwendungsentwicklung hat für seine Projektdokumentation den Auftrag bekommen, ein Programm zu erstellen. Nun ist es aber so, dass er in seiner täglichen Arbeit zu 95% Projektmanagement betreibt und NICHT programmiert. Nun steht er kurz vor der Abgabe seiner Dokumentation für die mündliche Prüfung und hat kein Programm! Wie also kann er das in seiner Doku vor den IHK-Prüfern begründen, dass das Projekt leider nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte?

Ich bräuchte von euch gewichtige Gründe dafür, die auch plausibel erscheinen und von der IHK akzeptiert würden. Auf keinen Fall sollte als Grund angeführt werden, dass derjenige nicht programmieren kann. Das wäre ja ein Schnitt ins eigene Fleisch.

Danke

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Komplett gar nichts programmiert zu haben kann man nicht sinnvoll begründen mit der Aussicht trotzdem zu bestehen.

Eine sich ändernde Programmiersprache oder das Weglassen eines nicht zu großen Teils kann man meist gut begründen.

Der Sinn und Zweck der Abschlussprüfung ist ja nicht, dass das beste Produkt das jemals programmiert wurde zu programmieren.

Wir müssen lediglich zeigen, dass wir den kompletten Ablauf eines Projektes verstanden haben und ihn umsetzen können. Das praktische Programmieren ist natürlich auch wichtig, aber das Ausschlaggebende an der Note später ist die Kombination aus allem. Das heißt Planung, wie auch Durchführung und Schlussbetrachtung.

Dass die meiste Zeit nicht programmiert wird gibt es öfters. Wenn du das als Argument bringst wird man dir aber sicherlich vorwerfen, dass du nicht auf dein Recht ausgebildet zu werden bestanden hast. Die Handelskammer ruft ja schließlich nicht proaktiv alle Azubis an und fragt ob alles in Ordnung ist.

Was darüber hinaus noch möglich ist: Das Programm muss nicht funktionieren. Es muss lediglich den Anschein erwecken. Testen können die Prüfer in der Regel die Projekte sowieso nicht.

Vielleicht sollte sich dazu jemand äußern der damit Erfahrung hat, aber wenn ich das richtig sehe, reicht das wenn du die Kernbestandteile deines Programmes als erläuternde Hilfe bei der Dokumentation an entsprechender Stelle einfügst und entsprechend beschreibst.

Wichtig ist, dass da keine Widersprüche auftreten. Algorithmen die offenbar nicht funktionieren als funktionstüchtig darzustellen ist schlecht.

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Das schöne ist: wenn man den Antrag richtig formuliert hätte, dann hätte folgendes auch ausgereicht:

Entwickeln eines Pflichtenheftes, einschließlich Analyse kundenspezifischer Anforderungen, Schnittstellenbetrachtung und Planung der Einführung

ITKTAusbV - Einzelnorm

Nun wurde aber für den Azubi das falsche Thema ausgewählt - somit steht dem Scheitern eigentlich nichts mehr im Weg.

Allerdings frage ich mich immer noch, wie man eine FIAE Ausbildung ohne jegliche Programmierkenntnisse durchführen kann.

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Das schöne ist: wenn man den Antrag richtig formuliert hätte, dann hätte folgendes auch ausgereicht:

...

Dann hätte sich aber jemand zwischen den Ohren damit auseinandersetzen müssen.

Allerdings frage ich mich immer noch, wie man eine FIAE Ausbildung ohne jegliche Programmierkenntnisse durchführen kann.

... weil es diverse Betriebe schlichtweg nicht interessiert, was aus ihren Billighilfsarbeitern einmal wird?

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Wie also kann er das in seiner Doku vor den IHK-Prüfern begründen, dass das Projekt leider nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte?

Das wird sehr schwierig werden. Mit drei Fragen und zwei mal vor dem Whiteboard antreten, beweise ich dir, dass du dein Programm nicht geschrieben hast. In diesem Prüfungsteil durchgefallen. Ob du dann die Chance hättest wegen täuschung beim nächsten Mal zugelassen zu werden, sei dahingestellt. Hier wird dir keiner einen Rat geben, wie du erfolgreich eine "Straftat" begehen kannst.

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Hey mellibelli86!

An sich kann ja es ja immer passieren, dass ein Projekt aufgrund wie auch immer gearteter Hindernisse nicht erfolgreich fertiggestellt werden kann. Wenn man sowas ordentlich begründet und die Stellen bei der Entwicklung aufzeigt, an denen es gehapert hat, könnte ich mir vorstellen, dass man zumindest noch bestehen könnte. Wenn auch nicht besonders gut.

Mein Vorschlag: Die Betroffene Person (wahrscheinlich du^^) schiebt Überstunden/Nachtschicht, und versucht zumindest irgend etwas auf die Beine zu stellen, woran man erkennen kann, dass das Projekt aus realistisch erscheinenden und nachvollziehbaren Gründen gescheitert ist.

Wobei die Realität wahrscheinlich eher so aussehen wird, dass du entweder a) sofort mit deiner IHK in Kontakt treten solltest und denen die Situation schilderst, im günstigsten Fall in einem halben Jahr die Prüfung machst oder B) mit dem jetzigen Stand antrittst und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit scheitern wirst.

Auch wenn es unter Umständen bitter ausgeht, ich würde mich an deiner Stelle an deine zuständige IHK wenden, und denen deine Situation schildern.

Gruß, Ziege

P.S: Ich frage mich immer wieder, wie Leuten urplötzlich im dritten Lehrjahr auffällt, dass ihre Ausbildung für die Tonne war -.-

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An sich kann ja es ja immer passieren, dass ein Projekt aufgrund wie auch immer gearteter Hindernisse nicht erfolgreich fertiggestellt werden kann.

Es geht doch hier nicht darum, dass etwas nicht fertiggestellt ist. Sowas kann man in der Tat begründen. Hier geht es darum, dass etwas NICHT angefangen und beendet wurde. Mithin eine nicht erbrachte Leistung.

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In der Schule lernt man doch so oder so mindestens eine Programmiersprache? O.o

Ansonsten gibt es noch die Eigenverantwortung. Man muss sich als Azubi nicht ausnutzen lassen!

Wenn man Lehrer hat, die auch vermitteln und ncht lieber 80% der Zeit selbst nicht da sind oder Kaffee trinken gehen mit den Schülern, sicher. Ansonsten ist der Lehrplan aber auch nicht so dolle... immerhin im zweiten LJ mit Arrays zu beginnen, ist schon ... schleppend.

Ausnutzen lassen MUSS man sich nicht. Man steht nur am untersten Ende der Nahrungskette. Und selbst wenn man wegen Nichtausbildung zur IHK geht, helfen die nicht und lassen auch eine offiziell eingereichte Beschwerde gegen den Ausbildungsbetrieb in der Schreibtischschublade verschwinden. Und sicher kann man sich im Ausbildungsbetrieb auf die Hinterbeine stellen und aufstampfen... dann passiert noch weniger, man läuft Gefahr, die Berichtshefte nicht unterschrieben zu bekommen, Termine und Schreiben der IHK werden plötzlich nicht mehr oder nur verspätet weitergereicht... es gibt viele Wege, sich bei einem engagierten Azubi zu bedanken.

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Eben das meinte ich mit Eigenverantwortung.

Wenn Lehrer unfähig sind, dann lernt man eben selbst anhand Internet und Bibliothek. Das mache ich so und das machen tausend andere so.

Vorschlag (mellibelli86?): DU beginnst JETZT etwas zu tun. Beschreib uns doch mal, worum es bei deinem Projekt geht und was du hättest programmieren sollen. Dann kann man dir auch helfen.

Liebe Grüße

Bearbeitet von thinkPink
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Allerdings frage ich mich immer noch, wie man eine FIAE Ausbildung ohne jegliche Programmierkenntnisse durchführen kann.

Eine mögliche Antwort: Der Anwendungsentwickler "entwickelt" die Anwendung (PAP, NSD, EPK/eEPK etc.) optischer Entwurf (der Oberfläche).

Und der Programmierer programmiert das dann eben.

Inhaltlich so von einem Referenten eines (nicht betrieblichen) Umschulungsträger gemachte Aussage.

Naja, ein jeder denke sich seinen Teil.

greetz.

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ich frag mich auch gerade, wie der Projektantrag überhaupt aussah!? Imho sieht das so aus, als hättest du etwas im Projektantrag geschrieben (Programmierung von xyz) und jetzt hast du in den 70 Std. nix entwickelt, sondern irgendwas anderes gemacht (Projektmanagement). D.h. du hast dein genehmigtes Projekt nicht erfolgreich abgewickelt....

Wenn dein Chef zu dir kommt und sagt, er hätte gerne für irgendein Problem eine Softwarelösung von dir entwickelt, kannst du ja auch nicht am Tag der Präsentation sagen... ey Chef, ich hab mich zwar um alles Projektspezifische gekümmert, aber das Problem habe ich nicht behoben.

Werde doch bitte aber einfach mal konkreter... es geht doch vermutlich um dein Projekt, oder?

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Die praktische Abschlussprüfung zum FIAE gibt es deswegen, dass der Azubi zeigen kann, dass er in der Lage ist, aufgrund der gegebenen Anforderungen an eine neue Software, diese zu entwickeln und erfolgreich fertig zu stellen. Wenn du also dem Prüfungsausschuss mit diesem Ergebnis von dir konfrontiert, ist das ein Zeichen dafür, dass du das Ausbildungsziel als solches nicht erreich hast.

Du solltest dir Gedanken darüber machen, warum es so gelaufen ist und in einem neuen Anlauf das ganze anders und besser machen, als vorher.

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Die praktische Abschlussprüfung zum FIAE gibt es deswegen, dass der Azubi zeigen kann, dass er in der Lage ist, aufgrund der gegebenen Anforderungen an eine neue Software, diese zu entwickeln und erfolgreich fertig zu stellen.

Das ist so nicht ganz Richtig. Denn für die Abschlussprüfung ist es eben auch möglich, wie Chief Wiggum bereits richtig geschrieben hat, ohne zu programmieren zu bestehen. Wenn der Antrag bereits so formuliert worden wäre dann gäbe es jetzt auch kein Problem wenn vom Azubi nichts programmiert wurde. Deshalb wäre wichtig zu wissen was genau im Antrag steht.

ITKTAusbV - Einzelnorm

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eine meiner schönsten Prüfungen war ein total aus'm Ruder gelaufenes Projekt.

War ein FISI. Er wollte 'was zusammenbasteln und nach 'ner halben Stunden Durchführung merkte er, dass er damit gegen die Wand fährt. Er machte einen Schritt zurück, änderte das Ziel, aber behielt die Richtung bei, begann mit der Durchführung und merkte, dass er auch wieder gegen eine Wand fuhr. Er merkte, dass er nicht mehr weiterkommt, rief laut um Hilfe, zwei Studierte konnten auch nicht helfen. Also setzte er sich für den Rest der Projektzeit hin und überlegte, wie man trotzdem Richtung Ziel kommt. Und entwarf dann ein grosses Projekt, um doch noch zum Ziel zu kommen, inkl Ansatz von Projektanträgen für die nächsten Azubis.

Projektziel war natürlich meilenweit verfehlt ... aber wir Prüfer waren absolut begeistert, was der Kerl für Ideen hatte, wie er sein Wissen umsetzte (dass er scheiterte, das konnte er wirklich nicht vorhersehen, dazu hätte er 15 Jahre IT-Erfahrung gebraucht).

Volle Punktezahl. Und aufrichtige Bewunderung des Prüfungsausschuss, dass der Azubi immer wieder den Mut fand, weiter zu machen.

Mir als Prüfer ist es relativ egal, ob ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wird oder nicht ... ich will sehen, wie der Azubi "kämpft", sein Wissen einbringt, (aus seiner Sicht!) vernünftige Entscheidungen trifft, konzentriert und umsichtig arbeitet ... das Projekt ist dazu nur ein Hilfsmittel.

Also: wenn ein Programmierprojekt nicht zu einem Programmierprojekt wird, weil die Voraussetzungen nicht da sind und er seine Zeit damit verbringt, die Voraussetzungen an Land zu ziehen, damit dann in 'nem halben Jahr ein anderer Azubi in seinem Abschlussprojekt die Programmierjobs erledigen kann ... dann könnte er damit gut wegkommen. Aber er muss es gut begründen und schildern.

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Dann gibt es hier bei den IHKs offensichtlich regionale Unterschiede. Als ich vor gut 4 Jahren meine Ausbildung abgeschlossen habe (IHK Darmstadt) war dies so.

Das hat nichts mit regionalen Unterschieden zu tun die Verordnung wie sie da verlinkt ist gilt in ganz Deutschland und ist seit 1997 gültig. Die meisten FIAEs programmieren auch in ihrem Abschlussprojekt. Es wäre aber eben auch möglich nicht unbedingt zu programmieren. Etwas zu programmieren fällt vielen aber leichter als nur reines "paper work" zu betreiben.

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