Rehaumschulung zum Fachinformatiker

[Mankind75]

Hallo zusammen,

ich beziehe derzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung (Paranoia) eine Erwerbsminderungsrente. Zuvor habe ich einige Jahre bei Fotoagenturen gearbeitet und habe mich in der letzten Zeit viel mit "Linux" beschäftigt. Mittlerweile habe ich auch ein LPI-1-Zertifikat abgeschlossen und ich überlege, über die Leistungen an Teilhabe am Arbeitsleben eine Umschulung zu machen.

Meine Rente fällt sehr gering aus, da ich eine schulische Ausbildung sowie ein Studium zum "Diplom-Kaufmann" (International Business Studies) absolviert hatte. Ich werde dieses Jahr 39 Jahre alt.

Neben der Rente verdiene ich mir etwas im Bereich "ERP-Beratung" dazu: Ich arbeite mit dem freien ERP-System "SQL Ledger" und betreue dabei das System und die PostgreSQL-Datenbank. Das macht auch sehr viel Spaß und mit der Linuxkommandozeile komme ich auch ganz gut zurecht. Ich lese auch gerne Bücher zu "Perl" und habe schon einige kleine Skripte mit "vi" geschrieben.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, IT und BWL in Richtung SAP-Beratung zu verbinden aber aktuell kenne ich keinen Anbieter, der eine solche Umschulung im Rahmen einer Rehamaßnahme macht.

Derzeit überlege ich auch, die LPIC-2 zu machen: Einige Dinge kenne ich bereits (Kernelkompilierung, Kompilierung aus dem Sourcecode etc.) aber es müssen noch einige Lücken gestopft werden damit das auch mit den Prüfungen klappt.

Vor einiger Zeit habe ich ein Berufsbildungswerk in Bad-Pyrmont besucht, dort wird der Fachinformatiker leider nicht angeboten. Im Forum wurde auch berichtet, dass schulische Ausbildungen halt nicht so praxisorientiert sind. Sollte ich da eher später dann die Externen-IHK-Prüfung machen?

Beste Grüße,

Mkd75

[DarkMaster]

warum baust du den Bereich ERP Beratung nicht weiter aus, wenn er dir Spaß macht? Als Dipl.-Kfm. mit IT-Wissen ist das jetzt nicht so abwegig.

Versuche dir klar zu werden, was du machen willst! Umschulung, SAP, Linux, Externen-Prüfung.... was denn jetzt?

[Mankind75]

Hallo DarkMaster,

danke für die Rückmeldung. Dadurch, dass ich aktuell berentet bin, könnte ich "Leistungen auf Teilhabe am Arbeitsleben" beantragen und eventuell eine Umschulung machen. Ich habe mal bei der "Deutschen Angestellten-Akademie" angefragt aber ich meine den größten Anteil der Themen schon gemacht zu haben.

Ich weiss nicht ob ich mir so Sachen wie "Was ist ein Prozessor?" - "Wie bedient man eine Textverarbeitung?" etc. nochmal machen möchte. Interessant fand ich aber, dass auch Softwareentwicklung mit Microsoft Visual Basic Express Edition gelehrt wurde. Bei der Softwareentwicklung kann man sicherlich noch etwas Politur anbringen. Es wäre halt eine schulische Ausbildung.

[SaJu]

Überlege Dir, was Du machen willst.

Für den Berufseinstieg im Consulting-Bereich reicht oft auch ein BWL-Studium mit Interesse an IT aus. Aus meiner Sicht hast Du ziemlich viel von den FISI-Themen Dir selbst angeeignet und zertifiziert, weshalb der Berufseinstieg nicht so schwierig sein sollte.

Wenn Du Dich für Softwareentwicklung interessierst, brauchst Du keinen LPIC-2 zu machen. Das geht mehr in Richtung FIAE.

[Mankind75]

Hallo SaJu,

Consulting finde ich auch interessant, nur ist es so, dass ich meine Medikamente einnehmen muss damit die paranoiden Symptome nicht wieder auftreten. Ich fahre auch nicht mehr mit dem Auto, da im Beipackzettel davon abgeraten wird. Wenn es zu einem Unfall kommen würde, nehme ich an, dass ich in die Forensik einer Psychiatrie komme. Das möchte ich dann doch ausschließen.

LPIC-2 finde ich insofern interessant, dass da viele Systemdienste (DNS, Apache etc.) angesprochen werden. Das ERP-System, welches ich betreue, ist in Perl/CGI geschrieben. Obwohl das System und die Sprache halt schon ziemlich alt sind, macht es mir Spaß mit älteren Technologien zu arbeiten. Ich war letztens auf einem Recruitment-Day von IBM und war echt angetan, dass auch so Legacy-Systeme mit COBOL etc. noch unterstützt oder auf eine neue Architektur gebracht werden. Meinen Amiga 500 habe ich damals verkauft und mir von dem Geld einen IBM-kompatiblen XT gekauft.

[jeronimonino]

Ich weiss nicht ob ich mir so Sachen wie "Was ist ein Prozessor?" - "Wie bedient man eine Textverarbeitung?" etc. nochmal machen möchte.

Dann solltest du eine Ausbildung zum FISI oder zum FIAE nicht machen auch wenn das nur ein kurze Zeit ist. Irgendwie muss in der Ausbildung jeder auf den gleichen Stand gebracht werden.

Consulting finde ich auch interessant, nur ist es so, dass ich meine Medikamente einnehmen muss damit die paranoiden Symptome nicht wieder auftreten. Ich fahre auch nicht mehr mit dem Auto, da im Beipackzettel davon abgeraten wird.

Nur weil von etwas abgeraten wird heißt das nicht das du es nicht darfst. Ich meine jeder weiß das rauchen tödlich ist und das davon abgeraten wird trotzdem macht es "jeder".

Warum solltest du wenn du einen Unfall hast in eine Psychiatrie abgeschoben werden? weiß doch keiner das du unter Paranoia leidest. Mach es dir selbst nicht so schwer und werde dir selbst einfach klar was du machen möchtest und was nicht.

[pr0gg3r]

Vor einiger Zeit habe ich ein Berufsbildungswerk in Bad-Pyrmont besucht, dort wird der Fachinformatiker leider nicht angeboten. Im Forum wurde auch berichtet, dass schulische Ausbildungen halt nicht so praxisorientiert sind. Sollte ich da eher später dann die Externen-IHK-Prüfung machen?

Was ich nicht verstehe ist, warum alle immer fixiert auf Bildungswerke und Umschulungen sind, was spricht gegen eine reguläre duale Ausbildung? Glaube mir, die Chancen stehen sehr gut für diejenigen, die das wirklich wollen. Wir haben bei uns mit Müh und Not von 100 Bewerbern gerade mal drei eingeladen, von denen einer kurz zuvor woanders untergekommen ist. Wenn du also in einer Bewerbung rüber bringen kannst, wieso du dich für den Beruf interessierst, hast du ziemlich gute Chancen. Wenn du dir wegen deinem Alter sorgen machst: das brauchst du nicht. Ich bin gerade auch auf dem zweiten Bildungsweg unterwegs, der Altersschnitt ist dort zwar allgemein etwas höher als auf der Berufsschule, der Älteste ist aber auch 39 Jahre alt.

Consulting finde ich auch interessant, nur ist es so, dass ich meine Medikamente einnehmen muss damit die paranoiden Symptome nicht wieder auftreten. Ich fahre auch nicht mehr mit dem Auto, da im Beipackzettel davon abgeraten wird.

Im Consulting (außgenommen ist Inhouseconsulting) ist Reisebereitschaft und Mobilität unabdingbar, das wäre also eher nicht das Richtige für dich. Aber du könntest dich auch mal bei deinem Arzt informieren, wie das mit deinen Tabletten und Autofahren aussieht, vielleicht hat er einen Rat für dich, andere Medikamente oder irwas.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, IT und BWL in Richtung SAP-Beratung zu verbinden aber aktuell kenne ich keinen Anbieter, der eine solche Umschulung im Rahmen einer Rehamaßnahme macht.

Wie wäre es mit einem zweiten Studium? Vielleicht auch einem Fernstudium (Wirtschatfsinformatik zB)?

[Mankind75]

Was ich nicht verstehe ist, warum alle immer fixiert auf Bildungswerke und Umschulungen sind, was spricht gegen eine reguläre duale Ausbildung? [...]

Wie wäre es mit einem zweiten Studium? Vielleicht auch einem Fernstudium (Wirtschatfsinformatik zB)?

Das mit den Bildungswerken hat den Hintergrund, dass man (zumindest bei der Einrichtung, die ich besucht habe) Unterkunft und Essen bekommt und somit Kosten sparen kann. Das mit dem Zweitstudium habe ich mir auch überlegt und könnte sicherlich einiges anrechnen lassen. Kann man bei einer dualen Ausbildung eventuell mit Abitur die Ausbildungszeit etwas verkürzen? Müsste mich auch mal über das Gehalt bei den Ausbildungen informieren.