Na dann will ich mal klarstellen, dass die Aussagen von skylake wirklich pauschaliert sind.
Mit vielen Punkte hat er recht, aber eben nicht immer.
1. Das Geschäftsmodell der Umschulungsanbieter ist es Gewinne zu machen. Das sind Wirtschaftsunternehmen und keine öffentlich unterhaltenen Bildungseinrichtungen, die ihre Mitarbeiter toll entlohnen und dann pensionieren.
Für jeden Umschüler gibt es einen festen Betrag. Gewinn ist also das, was man vom Festbetrag nicht ausgibt. Angaben eines bekannten Bildungsträgers belaufen sich auf 500Euro/Umschüler/Monat.
Da es der Agentur für Arbeit und der Rentenkasse usw. einfach nicht mehr Wert ist, einen Arbeitssuchenden aus der Statistik zu entfernen, passiert folgendes:
Jeder weitere Teilnehmer in einer Klasse ist eben ein weiterer Deckungsbetragzahler.
Es ist leicht auzurechnen: Sitzen 10 Teilnehmer da sind es 5000 Euro im Monat, wovon ja nicht nur der Dozent gezahlt werden soll.
Der Dozent kriegt nicht mehr, wenn die Klassen mit zu vielen Teilnehmern vollgestopft werden.
Jeder weitere Teilnehmer ist willkommen, auch wenn er sprachlich, intellektuell oder in seiner Motivation ein Versager ist.
"Das Amt hat ihn ja per Kostenübernahme als qualifiziert ausgewiesen." Warum sollte das Unternehmen auf den möglichen Umsatz verzichten.
2. Es gibt die von skylake beschriebenen Dozentenkarrieren.
Es gibt aber auch:
- Erfahrene Inhaber von IT-Unternehmen, die nach Zuruhesetzung noch Kontakt zu Auszubildenden haben wollen.
- Langjährige Lehrkräfte, die nicht mehr volle Stellen besetzen und freie Kapazitäten an Bildungsträger verkaufen.
Also der Aussage "in Umschulungen arbeitet nur wer woanders nicht unterkommt" widerspreche ich.
Statt also pauschal die Dozent in der Umschulung niederzumachen, sollte man vieleicht mal darüber reden, wie man die systematischen Fehler von Umschulungen beseitigt.
Ohne Umschulung, nur mit der dualen Ausbildung, wird Deutschland nie die Fachinformatikermenge erhalten, die wir brauchen.