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FIAE - Gehaltsvorstellungen...


Gast JulianB

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe gestern den Bescheid bekommen das ich in meinen Betrieb nach der Ausbildung übernommen werden soll. Ausbildungsende ist das Sommerhalbjahr 2011. Nun wurde ich nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt.

Alter: 21

Wohnort: Hamburg

Erste Ausbildung

Betriebsgröße: 10 Personen

Branche: Softwareentwicklung, Scheduling

Arbeitsstd. p. Woche: 40

Aufgaben:

Schnittstellenentwicklung und Datenbankdesign, Support, Design, Wartung und Pflege des Netzwerkes.

Qualifikationen:

Langjährige (private) Erfahrung im Bereich C/C++ und Webdesign. KMK C1 Zertifiziert, hervoragende Berufsschulnoten

Mir wurde jetzt ein Job in der Firma angeboten im Bereich Vertrieb und Projektleitung, sowie weiterhin Schnittstellenentwicklung und DB-Design. Wir sind eben ein kleines Unternehmen, da macht jeder ein bisschen von allem ;-) aber mir gefällt das.

Vorgeschlagen wurden mir nun 1700€ im ersten Jahr nach der Ausbildung und danach 2000€. Beides Brutto. Zur Zeit beziehe ich noch Unterhalt durch meinen Vater und lebe in einer eigenen Wohnung. Rechne ich meine aktuellen Einnahmen (Unterhalt, Ausbildungsgehalt) zusammen bekomme ich effektiv mehr als ich an Gehalt im ersten Jahr nach meiner Ausbildung bekommen würde. Ich bin also ausgelernt und bekomme weniger als vorher, habe allerdings mehr Kosten als zu Zeiten meiner Ausbildung.

Ich müsste ein Bruttogehalt von 2200€ bekommen damit ich zumindest ein wenig mehr habe als vorher, aber auf jeden Fall nicht weniger.

Nun meine Frage, sind meine Vorstellungen realistisch? Kann ich in die Gehaltsverhandlungen mit meiner obigen Argumentation (Jetzt weniger als zu Ausbildungszeiten, gewohnter Lebensstandard, eigene Wohnung, usw.) gehen und vielleicht auch was erreichen? Eure Meinung ist gefragt und ich wäre dafür sehr dankbar.

Danke und liebe Grüße,

Julian

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Ich denke das könntest du verlangen, wenn nicht sogar etwas mehr (nicht leicht bei der Betriebsgröße).

Allerdings würde ich niemals private Gründe wie "Lebensstandard halten" als Argument heranziehen. Argumentier lieber mit deiner geleisteten Arbeit und wie du den Betrieb ergänzt und dergleichen.

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Hi,

also die Argumente sind eher schlecht. Es kommt natürlich ganz darauf an wie du zu deinem Chef bzw. Entscheider stehst, aber mit eigenem Lebensstandard zu argumentieren ist meist sinnlos. Auch mit der eigenen Wohnung zu argumentieren ist eigentlich unsinnig. Es gibt immerhin Leute die von diesem Gehalt leben können. Meine Antwort als Chef wäre ehrlich gesagt bei solch einer Argumentation, dass ich dich nicht nach deinem gewohnten Lebensstandard bezahle sondern nach deinen Leistungen etc.

Argumentiere mit deinen Fähigkeiten, deinen Einsatzmöglichkeiten etc. etc. etc. aber nicht mit deinem Privatleben.

Ich möcht zum Gehalt nochwas sagen:

Du solltest dir überlegen was dir wichtig ist. Gehalt ist die eine Sache. Freude im Job, die Möglichkeiten was neues zu Lernen etc. sollten vorallem am Anfang nicht komplett ausser Acht gelassen werden. Klar verhandeln ist immer gut und wenn du dein angestrebtes Ziel kriegst wäre es super, aber Gehalt macht nunmal nicht alles aus.

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Hmh,

also erst einmal danke für eure Antworten! Ihr habt natürlich recht, wenn ich mir das jetzt noch einmal so durchlese klingt es schon ein bisschen arg nach Tränendrüse und gejammere. Das muss nicht sein und ich leiste hier auch wirklich genug.

Natürlich ist Gehalt nicht alles, das habe ich auch nie behauptet, aber der Gedanke nach der Ausbildung tatsächlich weniger zu bekommen als während der Ausbildung stört mich einfach. Ich will ja keine riesen Sprünge gleich beim ersten Gehalt, aber ein bisschen mehr, zumindest die gleiche Summe wie vorher, würde mich schon sehr freuen.

Liebe Grüße,

Julian

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1700 / Monat sind 20400 pa

das ist echt nichts für nen ausgelernten Fachinformatiker!

Noch dazu:

"hervoragende Berufsschulnoten"

und deine, laut eigener Aussage, langjährige Erfahrung und dein breit gefächertes Aufgabengebiet

Eigentlich... müsstest du so eher 30k pa erreichen können

(oder mehr - je nach Verhandlungsgeschick - Aufgabenstellung).

Notfalls eben bei ner anderen Firma

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Vorgeschlagen wurden mir nun 1700€ im ersten Jahr nach der Ausbildung und danach 2000€. Beides Brutto.

20400 p.a. ist als Einstieg in deinem Fachgebiet eindeutig zu wenig. Ohne wenn und aber. Auch 24.000 p.a. sind es eigentlich.

Untergrenze halte ich 28-30k p.a., gerade in HH, auch wenn dein Betrieb sehr klein ist. Fair wäre mMn alles ab 32k. Was verdienen denn die anderen Mitarbeiter?

Zur Argumentation wurde ja schon gesagt, dass privates keine Rolle spielt, sondern nur fachliches.

Es ist ein geschickter Schachzug von deinem Chef dir jetzt so ein schwaches Angebot zu geben, da es für externe Bewerbungen noch etwas früh ist, wenn du erst in ~7 Monaten fertig bist. Dennoch kann ich dir nur raten, dich ab März/April woanderst zu bewerben, auch wenn du das Angebot jetzt mal "zur Sichherheit" annehmen solltest.

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Vielleicht kannst du das Pferd ja auch andersrum aufzäumen:

"Ich arbeite gerne hier und möchte auch weiter hier arbeiten, aber 2200 €/Monat müssten eben schon drin sein". Das natürlich nicht als Zitat verwenden, sondern nur als Idee :-)

Die optimale Version wäre natürlich: "Ich würde gerne weiter hier arbeiten, aber Firma XY bietet mir als Einstieg 2500 €/Monat an". Dafür heißt es natürlich bewerben...

Ich persönlich finde es schon frech, jemandem nach der Ausbildung unter 2000€/Monat zu zahlen. Vor allem dieses "Probe-Gehalt" im ersten Jahr ist ziemlich lächerlich. Nach einer 2-3 jährigen Ausbildung sollten sie wirklich wissen, ob du etwas kannst oder nicht und dich entsprechend bezahlen.

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Vielen Dank für eure Antworten, ich denke ich werde versuchen mit bei einem Gehalt von 30-32k p.a. einzuordnen. Da komme in nun aber zu meiner nächsten Frage.

Wie stelle ich das am besten an? Ich habe die Zahl 1700€ genannt bekommen, wenn ich nun in die Verhandlungen mit einem Wunschgehalt von 2500 Brutto p.m. gehe kommt mir persönlich die Forderung recht dreist vor, erst recht da ich wahrscheinlich meine Forderung am Anfang des Gespräches noch höher setzen muss damit ein wenig Platz nach unten gegeben ist. Noch habe ich die Übernahme nicht schriftlich, davor stehen eben die Gehaltsverhandlungen, ist es nicht ein wenig to much mit über 800€+ auf das genannte Gehalt in die Verhandlungen zu spazieren? Wie würdet ihr das anstellen? Es sind meine ersten Gehaltsverhandlungen und ich muss gestehen das ich ein wenig verunsichert bin.

Danke und liebe Grüße,

Julian

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Erkundige dich doch mal was die anderen Mitarbeiter verdienen (beim Kaffee oder Feierabendbier). Dann hast du einen Ueberblick, ob deine Forderung ins Gehaltsgefüge passt.

Die Frage ist, wer dreist ist. Ich an deiner Stelle würde eine realistische Zahl nennen z.B. 32.000 p.A. (man verhandelt immer Jahrebrutto, wenn möglich). Dafür musst du dich nicht schämen. Das ist absolut üblicher Wert als Berufseinsteiger. Du kannst es ja begründen mit dem aktuellen Marktwert deiner Fähigkeiten/Ausbildung, den du von Statistiken/Tarifverträgen/Mitschülern/etc. kennst. Am besten für die Verhandlung wäre natürlich, wenn du ein echtes Angebot einer anderen Firma hättest, aber als Berufseinsteiger so früh vor der Abschlussprüfung ist das eher unrealistisch.

Es ist wichtig, dass du nicht unverschämt und zu fordernd wirst, aber eben auch kein Angsthase bist. Bleib sachlich und höflich, aber auch bestimmt. Und wenn das Angebot nicht deinen Erwartungen entspricht, dann sag das auch deutlich und bitte um Bedenkzeit. Gerade bei der ersten Gehaltsverhandlung ist sowas schwer, aber lernen musst du es. Lass dich nicht über den Tisch ziehen.

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Hier mal ein Tarifvertrag als Beispiel (kannst auch mal andere anschauen) für eine Argumentationhilfe:

IGM ERA.

EG 6 = Berufsausbildung

Grundstufe

35 Wochenstunden

Hamburg

=> 2638 Euro im Monat (keine Ahnung, ob die 13 Gehälter im Jahr bekommen)

==> Bei 12 Gehälter wären das 31.656 Euro p.a.

Und bedenke, du arbeitest 40h/Woche, was hochgerechnet auf ~36.200 Euro p.a. kommen würde.

Bearbeitet von bigvic
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Ich argumentiere in der Regel, dass man in den ersten Jahren nicht aufs Gehalt sondern auf spannende Projekte bei großen Kunden, achten sollte um später richtig gut durchzustarten, aber in deinem Fall rate ich: such dir was neues.

Das Angebot ist ein Witz. Warum du im ersten Jahr weniger verdienen sollst, als im zweiten ist unklar.

Normalerweise wird das gemacht(und das auch nur bedingt), bei Mitarbeitern die komplett neu in einem Unternehmen anfangen, weil man den neuen Kollegen ja erst aufbauen muss, damit er volle Leistung bringen kann.

In deinem Fall ist das obsolet, da du bereits dort 3 Jahre werkelst.

Ich würde das als Argument bringen, dass du ja bereits ausreichend eingearbeitet bist und schon im ersten Jahr das volle gehalt bekommen müsstest.(um mal mindestens auf 24k zu kommen)

Aber, wie alle anderen auch gesagt haben, ist das immernoch zu wenig.

Würde aber das beste erstmal raushandeln, dass du was sicheres in der tasche hast - und dann bei rechter Zeit etwas bessers suchen.(FInanziell und von den Perspektiven)

Viel erfolg, und lass dich nicht übern tisch ziehen

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