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Hallo Zusammen,

erstmal kurz zu meinem Background:

Ich habe 2012 meine Ausbildung als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung abgeschlossen und bin seitdem berufstätig, also grob 2 Jahre Berufserfahrung. Bin auch in meiner Freizeit viel am "basteln".

In meinem aktuellen Job, ein IT-Dienstleistungsunternehmen, bin ich unbefristet mit einem Jahresgehalt von 35.000 + 25 Tage Urlaub eingestellt. Habe Gleitzeit sowie HomeOffice. Der Job hat mir am Anfang sehr viel Freude bereitet, da ich einiges dazu lernen konnte. Es geht speziell um Client/Server Programmierung in C# sowie Weboberflächengestalltung (Javasript, JQuery usw.). In letzter Zeit merke ich jedoch das ich billige Routinearbeit sowie "unklare Teilaufgaben" übergeben bekomme. Wenn dann etwas nicht stimmt werde ich größtenteils angeschissen.

Grob läuft meine Woche wie folgt ab:

09:00 Uhr Montag, Chef hat ein neues Projekt.

Ich kriege von meinem Chef die "genaue" Anweisung was ich wie machen soll, von der Klassenbeschreibung bis hin zu notwendigen Methoden.

Auch wenn ich nicht genau im Thema bin wird mir eklärt dass die Aufgabe "ganz einfach" ist.

Sobald ich mit der Arbeit beginne merke ich jedesmal Unstimmigkeiten. Da so gut wie gar nichts dokumentiert wird muss ich ständig hin und her rennen, mal zum einen Kollegen mal zum Anderen, und sammele Hinweise. Am Ende muss natürlich der Chef sich meine Hinweise angucken und alles absegnen.

Ich kann hierzu sagen, dass mich die ständige rumirrerei einfach nervt. Es gibt zwar Standards aber an die hält man sich nicht immer dran. Problem ist auch, es gibt immer einen "Schuldigen". Mittlerweile hat sich die Atmosphäre so entwickelt, dass sich einige Kollegen über die Fehler Anderer richtig freuen und diese direkt dem Chef berichten. Wegen der Arschrkiecherei macht man sich natürlich beim Chef beliebt.

Nagut genug gemeckert :). Ich beginne mit der Arbeit und nach ca. 1-2h kommt der Chef vorbei und frag "Und? schon was zu sehen" (oder ähnl.). Am Anfang waren die Intervalle noch kürzer, zum Glück ist es zurzeit auf 4h gestiegen.

Kurz vor Feierabend werde ich dann natürlich wieder gefragt wie es ausschaut.

Klar der Chef muss kontrollieren, ist es bei euch auch so oft? Mich nervt es ehrlich gesagt, wenn ich paar Mal am Tag nach dem Stand gefragt werde.

Manchmal erhalte ich von zwei Projektleitern gleichzeitig Aufgaben, die beide "dringend" sind. Wenn ich mit der einen Aufgabe anfange, kommt der andere Projektleiter und fragt mich warum ich denn nicht mit seinen Aufgaben anfage. Das Unternehmen ist zwar klein, das Durcheinander manchmal recht groß. Dann geht es natürlich wie immer zum Chef und der setzt wieder klar die Prios.

Um 17:00 Uhr ist dann meistens feierabend.

So jetzt aber zu den guten Seiten des Jobs.

Am Anfang hatte ich viel Gestalltungsfreiraum bei den Oberflächen, da konnte ich mich austoben wie ich will.

Bei der Entwicklung konnte ich auch vieles selber gestallten.

Ich habe dieses Jahr eine Gehaltserhöhung (200€ brutto) sowie die Möglichkeit 4 Tage HomeOffice zu machen bekommen. Da war Anfangs wirklich 4 Tage zu Hause, habe aber bemerkt, dass das nicht immer gut geht. Trotzdem die Möglichkeit ist da.

Zeitlich läuft es bei uns auf Vertrauensbasis, ich habe noch nie erlebt dass der Chef einen wg. seiner Zeiten angesprochen hat. Die meisten halten natürlich die 40h Regel ein.

In den letzten 2 Jahren habe ich an vielen Projekten mitgearbeitet.

Mit den Kollegen verstehe ich mich meistens gut.

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Was mir bei diesem Job fehlt ist dass die Arbeit nicht "gelobt" wird.

Die sind einfach alle viel zu offen, ich höre manchmal vom Chef dass das Ganze einfach nur "******e" ist.

Da sitzt man tagelang an einer Aufgabe und bekommt das zu hören und zwar nicht alleine, die anderen Kollegen kriegen das ja mit.

Auch wenn die Bezahlung meiner Meinung nach gut ist, gleicht sich das nicht aus.

Meine Motivation ist so gut wie immer auf null.

Noch zur Info, ich habe diese Stelle schonmal gekündigt. Wir haben uns dann mit dem Chef zusammengestzt und neue Bedingungen vereinbart (im Grunde weniger Arbeiten 20h). Finanziell ging es dann nciht mehr und jetzt bin ich wieder auf Vollzeit umgestiegen.

Was meint Ihr?

Den langweiligen und gut bezahlten Job behalten, es gibt fast jedes Jahr eine Gehaltserhöhung, lt. Chef wäre ich in 2-3 Jahren Projektleiter (im Prinzip ändert sich aber nichts) evtl. mehr Geld?

Einen neuen Job mit neuen Herausforderungen suchen und Spaß haben?

Vielleicht habt Ihr einen Rat für mich.

Ich bedanke mich schonmal für eure Antworten.

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Hört sich nach ziemlichem Chaos, keinen klaren Strukturen und Hierarchien aus.

Dann noch die dauernde Drängelei von Chef und Projektleitern... wie soll man da sinnvolle Ergebnisse abliefern. Und ganz besonders, wenn man sich immer noch alles manuell zusammensuchen, überprüfen und sonst was machen muss, bevor man überhaupt die Grundlagen zusammenhat für seine Arbeit.

Wäre definitiv keine Firma, in der ich bleiben wollen würde und die dich sinnvoll weiterbringt.

Da eignest du dir eher noch schlampigen Programmierstil an, statt deinen Programmierstil zu verbessern.

Ich persönlich würde schauen, dass ich da weg komme und eventuell in einem auch einen Gehaltssprung mache. ca. 7% ist zwar keine schlechte Gehaltssteigerung - bei einem Wechsel kann man aber definitiv mehr bei rausschlagen, da das vorherige Gehalt unbekannt ist im Normalfall.

Leider schreibst du aber auch nicht, wo du lebst, so dass man das Gehalt nicht einschätzen kann, ob es passend ist oder eher nicht, genauso wie die Möglichkeiten, etwas sinnvolles anderes zu finden.

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Vielleicht habt Ihr einen Rat für mich.

Ich gehe von deinen Erzählungen aus, dass du eher als "Code-Äffchen" arbeitest, statt als Programmierer. Also einfach die vorgelegten Architekturen (die wohl auch manchnmal nicht realisierbar sind) abzutippen, statt selbst (komplexe) Probleme zu lösen. So wie es sich anhört, findest du diesen Job langweilig.

Zusätzlich belasten dich die wirren Strukturen: Du kriegst hier und dort Aufgaben von verschiedenen Verantwortlichen. Normalerweise sollte es in einer Firma so sein, dass die Zeiten der Angestellten von den Abteilungs- und/oder Projektleitern verwaltet werden. Das heißt, wenn einer für dich für drei Tage Arbeit hat, kann der nächste dich erst nach diesen Tagen beanspruchen. Das fehlt bei dir komplett. Ich kenne das noch von meiner ehemaligen Anstellung: ständig wurde ich unterbrochen, so dass ich für Projekte teils drei mal solange Brauchte als eigentlich nötig. Ich empfand das als sehr große Belastung, vor allem muss man sich dann ständig wieder zurück zu Arbeit finden, macht vermeidbare blöde Fehler usw. Ich finde es daher immer als sehr wichtig, sich auf eine Sache konzentrieren zu können (gut, manchmal kommt eben ein Meeting dazwischen, aber bei mir war es teilweise so, dass ich alle 5-10 Minuten nunterbrochen wurde).

Auch denke ich, dass denkst, dass du mehr kannst als du bei deiner jetzigen Stelle leisten musst. Auf der anderen Seite steht die Sicherheit und das gute Gehalt.

Nach meinen Erfahrungen wird sich aber nichts ändern. Du fühlst dich jetzt schon unwohl, darum gehe ich davon aus, dass es ständig schlimmer wird, aber niemals besser (und lass dich dich nicht von Versprechen a la Projektleiter etc. blenden. Wann hat das letzte mal in der Firma ein Angestellter bekommen, was versprochen wurde? Ich denke, selten bis gar nicht).

Darum mein Tipp: Sofort zu kündigen, brauchst du natürlich nicht. Dennoch rate ich dir dazu, dich auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen. Ich bin mir sicher, früher oder später wirst du eine Stelle finden, die zu dir passt. Also statt die nächstbeste Stelle anzunehmen, einfach ab und an (zB alle ein zwei Wochen) Stellenangebote durchforsten und Bewerbungen schreiben.

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Klar gibt es genügend Firmen, in denen es genauso abläuft. Meist halt "kleine Klitschen" oder "Startups", die nie eine richtige Struktur verinnerlicht haben. Solange es läuft, wird sich da auch nicht viel dran ändern. Erst wenn die Firmen zu groß werden und irgendwann dann gar nichts mehr geht, wird gemerkt, dass man schon viel länger hätte vorsorgen müssen.

Es gibt in Aachen aber durchaus auch Firmen, die sich an Richtlinien und Standards halten bei der Programmierung, bei denen man strukturiert programmiert, darauf geachtet wird, dass sinnvoll dokumentiert wird, und und und...

Ich habe in Aachen meine Ausbildung gemacht, daher kenne ich da so diverse Firmen (unter anderem durch Mitschüler). Da gibts es sowohl supergute, als auch absolut miese Firmen, was das angeht...

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Hi progger,

"Code-Affchen" trifft glaub ich genau zu :).

Was muss ich denn tun damit meine zukünftige Stelle als Programmierer nicht auch zu einer Code-Äffchen-Stelle wird?

Lieber große Unternehmen oder vernünftige kleine Unternehmen bevorzugen?

Ich werde mich die Tage umschauen und evtl. Bewerbungen losschicken.

Vielen Dank!

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Kann man denke ich nicht wirklich verallgemeinern.

Sowohl kleine, als auch große Firmen haben oftmals Positionen, in denen man als "Programmier-Äffchen" eingesetzt wird. Genauso haben sie meist jedoch auch andere Positionen - nicht jedoch immer zu besetzen.

Bei einer großen Firma ist die Chance vermutlich größer und man wird meist auch besser bezahlt und hat oftmals auch noch zusätzliche Vorteile (Betriebsrat, Tarifvertrag, Zusatzleistungen des Unternehmens (Firmenwagen, Vergünstigungen bei bestimmten Firmen, Home-Office-Möglichkeit, ...), ...) dadurch.

Dafür ist die Arbeit z.B. in einem Konzern jedoch etwas anders, als die Arbeit für eine kleine Klitsche. Man hat diverse Vorgesetzte, größere Hierarchien, längere Wege bei Entscheidungen, muss sich an bestimmte Regeln halten, ... Manchem ist das einfach zu viel Bürokratie und durch diese Bürokratie behindern sich diverse Konzerne oftmals auch selber.

Was man also bevorzugen sollte, kann dir keiner raten - das hängt auch von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Um Karriere zu machen, ist der Wechsel zu einer großen Firma sicher sinnvoller als zu einer kleinen. Ob es dir da aber besser gefällt, muss jeder für sich selber entscheiden. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile...

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