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Was nach Ausbildung


CAEYO

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Hallo Leute,

ich (bald 23) befinde mich gerade im 2. Lehrjahr und habe somit schon mehr als die Hälfte hinter mir. Dies steigert meine, nennen wir es mal Verzweiflung, noch ein bisschen mehr. 

Ich frage mich nahezu jeden Tag auf Arbeit, wie meine Zukunft aussehen soll und was ich dafür alles tun muss . Werde ich nochmal studieren? Bleibe ich bei meinem Ausbildungsbetrieb? Gehe ich zu einem anderen Arbeitgeber, oder versuch ich mich selbstständig zu machen?

Man findet zwar viel im Internet zu der Frage: "Was mache ich nach meiner Ausbildung zum FIA?", aber richtig helfen konnte bisher niemand. Gespräche mit meinen Kollegen, meinem Chef/Chefs und meiner Familie habe ich auch schon geführt, aber irgendwie komme ich auch damit nicht weiter.

- Meine Kollegen sind meist Quereinsteiger oder kommen aus einer anderen Zeit (nicht böse gemeint, aber die DDR war nun mal anders).

- Meine Familie (Mutter) will das Beste für mich, aber kennt sich in dem Berufszweig überhaupt nicht aus.

- Mein Chef denkt natürlich mehr an das Firmen-Wohl, auch wenn er mir jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht.

Nochmal kurz eine Beschreibung meiner näheren berufl. Situation:

Ich arbeite in einem sehr großem Beratungsunternehmen, welches international vertreten ist und sein Hauptaugenmerk auf Testen und Beratung legt. Ich selbst bin als Azubi für den Beruf Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung eingestellt. Seitdem ich in dem Unternehmen bin, habe ich mit meinen anderen Azubi immer an eigenen Projekten gearbeitet. Sprich Sachen automatisiert (VBS/Batch meist), kleine und größere Programme(C#) zur Unterstützung unserer Mitarbeiter geschrieben, eine eigene interne Homepage erstellt und verwalten diese heute noch, inkl. Verwaltung der Inhalte und Pflege des Codes. Nebenbei haben wir noch in unserem Hauptprojekt (C++/MFC) mithelfen dürfen, auch wenn es eher nur kleiner Aufgaben waren.

Agile Vorgehensmodelle, vorallem Scrum, kenne ich aus vielen Schulungen und wende ich auch in unserem Entwicklerteam an, sprich Daily Stand Up- Meetings, Plannungsmeetings usw... . Erfahrungen von ihren beruflichen Erfahrung und Werdegang bekommen wir genug mit und sie kommunizieren auch offen darüber, sobald wir sie genauer drauf ansprechen. Problem ist nur, dass alle dort ein Diplom oder Doktortitel haben und es sonst keinen Fachinformatiker gibt, oder zumindest Bachelor gibt. 

Unsere Führungsetage ist auch gerne für Gespräche bereit und hat teilweise von ihren Erfahrungen erzählt, uns Tipps gegeben, wie es in der Wirtschaft wirklich vor sich geht, wie man sich am besten verkauft, was momentan gefordert und gesucht wird. Auch hier wieder das Problem: alle haben wieder eine Diplom oder Doktortitel und niemand eine Ausbildung.

In meiner Freizeit versuche ich seit geraumer Zeit eine eigene Homepage zu erstellen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir das doch nicht so liegt und auch mehr Qual als Spaß ist. Ansonsten entwickle ich eigene Apps für Android mit C# und habe auch viele weitere Ideen für Apps und Anwendersoftware.

Übrigens habe ich eine Mittlere Reife (3er-Schnitt) und habe einen durchschnittlichen 2er - Durchschnitt bisher in der Berufsschule, mit bisschen lernen könnte bestimmt noch ein 1er - Schnitt draus werden.

Sprich an fehlenden Interesse soll es nicht liegen, dass ich bis heute nicht meine entscheidende Rolle, bzw Bestimmung gefunden habe. Allerdings frustriert mich ein bisschen die Vielfalt der möglichen Wege die ich gehen kann.

Ich habe mittlerweile 3 mögliche Wege für mich vereinbaren können, doch jeden Tag frage ich mich, ob es nicht etwas besseres gibt. Sprich ich bin noch sehr unentschlossen.

1) Ich bleibe bei meinen Ausbildungsbetrieb, werde dort Software testen müssen (leider), da ich nicht qualifiziert genug bin für das richtige Entwicklerteam. Werde dann per Abendschule mein Abitur nachholen und irgendwie, irgendwann studieren.

Vorteile: Gleitzeit, VWL, keine stressige Arbeit, offenes und freundliches Klima, Entwicklungspotential (leider eher in die Beratungs-,Testerrichtung), sehr guter Kaffee

Nachteile: Ich werde vermutlich unterbezahlt werden und einer Tätigkeit nachgehen, welche mir absolut keinen Spaß bereitet. Außerdem habe ich ein bisschen Angst, dass ich nach 1-3 Jahren als Tester den Anschluss verliere und evtl keinen Job mehr als Entwickler finde aufgrund von fehlender Berufserfahrung.

2) Ich gehe auf ein Vollzeit - Gymnasium an meiner jetzigen Berufsschule, welche auch ein IT - Gymnasium anbietet. Problem ist, dass ich endlich Geld verdienen will.

Vorteile: Direkter und wohl einfachster Weg zum Studium von meiner jetzigen Ausgangslage her.

Nachteile: Ich werde mindestens weitere 3 Jahre kein eigenes Geld verdienen und am Existenzminimum leben, was irgendwann belastend ist.

3) Ich suche einen anderes Unternehmen und schaue wohin mich mein Schicksal treibt.

Vorteile: Evtl. höheres Gehalt, besser Entwicklungsmöglichkeiten als Dev, mehr Einsicht in andere Branchen und mehr und vor allem andere Erfahrungen

Nachteile: Ich habe keinerlei Sicherheit, ob ich überhaupt eins finden werde welches mir das bietet, was mir mein jetziges bietet und mir zeitgleich noch eine Tätigkeit ermöglicht, welche mir Spaß bereitet und mich weiter bringt.

Kennt evtl. noch jemand solch eine Situation, oder mache ich mir einfach viel zu viele Gedanken? Habt ihr bestimmte Tipps, wie ich selber die Entscheidung besser treffen könnte, oder habt ihr bestimmte Erfahrungen die ihr teilen wollt? 

Ich hoffe auf eure Hilfe und bedanke mich für diese schonmal im voraus.

Viele Grüße,

E

Bearbeitet von CAEYO
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Hallo,

 

vor 9 Stunden schrieb CAEYO:

1) Ich bleibe bei meinen Ausbildungsbetrieb, werde dort Software testen müssen (leider), da ich nicht qualifiziert genug bin für das richtige Entwicklerteam. Werde dann per Abendschule mein Abitur nachholen und irgendwie, irgendwann studieren.

Den Weg über das Abitur musst du aber nicht gehen.

Du könntest als Fachinformatiker z.B. an der Fernuni in Hagen ein Probestudium aufnehmen (Oder erst einmal akademisches Studium und nach 3 Jahren Berufserfahrung das Probestudium, bin mir gerade nicht sicher -> Beratung/Website weiß mehr), wenn du eine gewisse Leistung im vorgegebenen Rahmen aufweisen kannst kannst du dann ins richtige Studienverhältnis wechseln und dir die Leistungen voll anrechnen lassen.

Das ganze funktioniert auch in Teilzeit.

Du kannst ja nochmal nachfragen ob du im Verlaufe des Studiums mit dem Absolvieren bestimmter Module deinen Tätigkeitsschwerpunkt in Richtung Entwicklung verschieben kannst.

 

2) Kann deine Einschätzung zu den Nachteilen vollkommen nachvollziehen.

3) Auch hier überwiegen imo die Nachteile. Du scheinst da in einem wirklich guten Betrieb mit netten und qualifizierten Leuten zu arbeiten, das findet man nicht so oft.

Bearbeitet von PVoss
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Also erst einmal denke ich, dass du auch ohne Abi studieren kannst, da du ja dann eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Bereich hast, in den du hin willst. Google weiß da allerdings besser Bescheid ;)

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich erst einmal abwarten. Du bist im 2. Lehrjahr, hast also noch ein Jahr Zeit. Einige Monate vor der Prüfung würde ich dann erst einmal meinen Marktwert prüfen, sprich mich in anderen Firmen bewerben, natürlich nicht als Berater oder Tester (was ist eigentlich so schlimm daran?), wenn du das nicht machen willst. Sondern schon in dem Bereich, in den du hin willst. Geh zu Vorstellungsgesprächen, schau dir an, was die anbieten. Dann hast du eine Grundlage für Verhandlungen mit deiner Firma, oder auch einen Grund, die Kündigung einzureichen. 

Es ist mitnichten so, dass ein FIAE zwangsläufig die dusseligeren Aufgaben bekommt - ich kenne genug FIAEs, die wesentlich mehr verdienen als ich (ich bin Dipl.Ing.). Aber wenn das dein Ziel ist, hau rein ;)

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Dankeschön für die Antworten. Ihr habt mir damit geholfen. Ich werde definitiv nächstes Jahr mich bei anderen Firmen bewerben. Alleine schon, weil ich somit besser mein Gehalt verhandeln kann :)

Testen möchte ich ehrlich gesagt nicht, da es für mich eine sehr langweilige Tätigkeit ist. Skripten spricht mich genauso wenig an, wie das schreiben von Test Cases, Analysieren von Spezifikationen und Bugs usw. . Würde da eine Tätigkeit in der Entwicklung (Codierung oder Projektmanagement) vorziehen. :)

Ehrlich gesagt habe ich oft gelesen, dass die Qualität bei einem Fernstudium eher nicht so gut ist und das Grundwissen mit einem Realschulabschluss eine ziemlich schlechte Ausgangssituation sein soll. Werde mich trotzdem definitiv über diese Möglichkeit informieren. Vielleicht ist es ja genau das, was ich gesucht habe.

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Was willst du eigentlich? Alle tätigkeiten die du aufzählst fallen entweder in den bereich softwäreentwicklung oder Projektmanagement, aber die willst du nicht machen. Du scheinst keine ahnung zu haben was der beruf des FIAE's oder projektleiter so mitsich bringt. Mein vorschlag wäre , werde maurer, aber selbst da mußt du testen und Spezifikationen analysiren. (Dieses soll keine abwertung des beruf maurer sein, bevor wieder nen shitstorm losbricht)

Bearbeitet von Hellspawn304
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vor einer Stunde schrieb Hellspawn304:

Was willst du eigentlich? Alle tätigkeiten die du aufzählst fallen entweder in den bereich softwäreentwicklung oder Projektmanagement, aber die willst du nicht machen. Du scheinst keine ahnung zu haben was der beruf des FIAE's oder projektleiter so mitsich bringt. Mein vorschlag wäre , werde maurer, aber selbst da mußt du testen und Spezifikationen analysiren. (Dieses soll keine abwertung des beruf maurer sein, bevor wieder nen shitstorm losbricht)

Es gibt einen Unterschied ob man 160 Stunden die Woche nur testet und Fachkonzepte analysiert und diese mit aktuellen Gegebenheiten abgleicht.  Das man als Entwickler auch testet ist komplett normal und auch verständlich(sollte es zumindest), genauso wie das analysieren der Spezifikation. Es ist allerdings ein Unterschied dies aus Sicht eines Testers und aus Sicht eines Entwicklers zu machen.

Ich bilde mir ein, zumindest grob, zu wissen, was ein FIA, ein Tester und ein Maurer macht. Mir ist auch bewusst, dass ich Kundenkontakt haben werde und somit eine höfliche Art an den Tag legen muss und nicht direkt jedem irgendetwas unterstellen sollte. ;)

Lassen wir die Provokation mal außen vor, dann danke ich auch dir für den Aufwand mir zu antworten.

Bearbeitet von CAEYO
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Grob gefasst

Softw.-Entw.: Anforderung - Planen - Implementierung - Testen - Auswertung    Sprich der ganze Prozess

Prog.: Teilprozess der Softw. - Entw. (Implementierung)

Falls ich gerade etwas für Verwirrung sorge, dann tut es mir leid. Ihr habt Recht, ich habe mich ungenau formuliert, da ich dachte man kann Entwickler als Synonym für Programmierer nehmen. Ist nach genauerem nachdenken natürlich schwachsinnig. Entschuldigung dafür. Bitte zurück zum Hauptthema falls es keine weiteren Anmerkungen gibt.

Bearbeitet von CAEYO
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Ein Entwickler implementiert nicht immer auch die Software, die er entwickelt, sondern es gibt auch genügend Entwickler, die das grobe Design vorgeben (z.B. wie bestimmte Sachen umgesetzt werden) und die Implementierung dann an andere Leute auslagern.

Ein Programmierer muss teilweise auch mehr als nur die reine Programmierung machen, wie z.B. Lasten- und Pflichtenhefte schreiben, Doku anfertigen, Planung usw...

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