Nach Bund in die Freie Wirtschaft?

[gargamel]

Hallo,

ich war vor kurzem beim Wehrdienstberater (gibt es auch nen Zivieldienstberater?) um mir mal anzuhoeren was man, als ausgelernter FIAN, beim Bund machen kann.

Der Berater hat mir gesagt das Leute wie ich sehr gerne vom Bund genommen werden weil noch Bedarf an IT Spezialisten besteht, man macht da wohl Netzwerkadmin oder irgendwas mit Radar* (der Typ kannte sich nicht so gut mit IT aus deshalb hat er einfach viel nichtssagendes von Datenverarbeitung gesagt )

Wenn man beim Bund etwas in Richtung IT machen will muss man sich aber fuer mindestens 4 Jahre verpflichten lassen (weiss net wie es beim Grundwehrdienst ist). Auf jedenfall sehe ich beim Bund eine reale Alternative wenn man unter den "Zivilisten" (wie der Wehrdienstberater sagte) nichts findet, also Arbeitslos ist.

Aber eigentlich wollte ich wissen ob man nachdem man sich da 4 Jahre Verpflichten lassen hat noch ne Chance in der Wirtschaft hat oder ob die IT Firmen eher meinen "Du stehst auf Bund? Gewalt? Krieg? Wir melden uns dann bei dir" oder ob sie meinen das die Ausbildung *******e sei.

Hat irgendwer von euch da Erfahrungen? Wisst ihr da was?

Eine nette Dame von Stepstone meinte auf der CeBIT zu mir das die Ausbildung beim Bund sehr gut sei und wohl auch gefragt, aber das war Ihre personliche Meinung.

Und ich weiss das es darauf ankommt was man da lernt, und ob das auch gerade gefragt ist etc. Ich weiss aber wie gesagt nicht was man beim Bund lernt.

Danke

[hades]

Im Grundwehrdienst kannst Du als ITler in der Kompaniefuehrung (Buerokram beim Kompaniefeldwebel - umgangssprachlich als Spiess bekannt), im Geschaeftszimmer (allg. Buerokram) in der Kfz-Gruppe und auch im Stabsdienst (S3, S6) landen.

Du kannst hier aber auch Pech haben und voellig berufsfremd eingesetzt werden.

Nur fuer SaZ (Soldat auf Zeit) gibt es IT-Stellen. Als SaZ musst Du Dich fuer min. 4 Jahre verpflichten, eine Bedingung ist hier meist die Zustimmung zu Auslandseinsaetzen.

Die Angaben beziehen sich auf die groessten Teilstreitkraefte, dem Heer. Ich weiss nicht, wie es bei der Luftwaffe und bei der Marine aussieht.

[gargamel]

Danke,

son Zeug hat mir auch der Wehrdienstberater erzaehlt

[BenNebbich]

...mitunter haben z'ler probleme sich nach dem bund wieder in weniger hierarchische gefüge wie die armee einzufügen. daher rühren mitunter vorbehalte einen exsoldaten einzustellen.

...soft skills wie teamarbeit kommen meiner meinung nach bei ausbildung/arbeit beim bund zu kurz.

[Der Kleine]

Originally posted by hades

Im Grundwehrdienst kannst Du als ITler in der Kompaniefuehrung (Buerokram beim Kompaniefeldwebel - umgangssprachlich als Spiess bekannt), im Geschaeftszimmer (allg. Buerokram) in der Kfz-Gruppe und auch im Stabsdienst (S3, S6) landen.

Ich durfte Wache schieben bei der Luftwaffe. (Nur damit es vollständig wird).

In der Wirtschaft sind IMHO Leute aus der BW nicht schlecht angesehen, da man dort doch von Dingen hört, wie Disziplin, Ordnung, Sauberkeit, Regeln und für 4-ender auch Führungserfahrung etc.

Meine Motivation beim Studium (BWL) war nach meiner BW-Zeit höher, als bei den Mitkommilitonen, die frisch vom ABI kammen und erst mal leben wollten. Und trotzdem habe ich dort auch "gelebt" (Sprich Brot in Bier umgerechnet etc.).

[prof.inti]

Versteh ich das richtig ? Du willst eine Ausbildung bei der Bundeswehr absolvieren oder dort als Ausgelernter arbeiten ?

Wie dem auch sei, durch den Grundwehrdienst als Soldat mußt du eh durch, meist spaßig. Als SaZ unterschreibst du eh immer für außerdeutsche Angelegenheiten. Da gibts kein Nein Danke. Sei hier aber noch die Frage ob du jemals in den Genuss kommst...

Nach deiner aktiven Zeit wanderst du eh in die Übergangszeit vom Soldat zum Zivilist sprich Bfd Berufsförderungsdienst, je länger die Dienstzeit war, desto länger der Bfd. Dort kannst du dich dann Weiterbilden oder Umschulen lassen.

Wie man als Soldat angesehen, ich denke jeder macht das Beste draus. Mal mehr mal weniger !

Nun zur Aufteilung Deutschlands //

Veterinäre im hohen Norden, Sanitätswesen in den Süden und das Gros an IT in den Westen dort vorzugsweise Koblenz!

[Wildcamper]

Tja, ich kann aus erster Hand mal so viel sagen die Wehrdienstberater lügen wirklich das blaue vom Himmel und die Leute die dich einziehen lassen werfen anscheinend überhaupt keinen Blick auf deinen Lebenslauf dort wird anscheinend gewürfelt wer wo hinkommt.

Also hatte auch nen IT Abschluß und bekam Zusicherung

"Sie nehmen wir auf jeden Fall in die EDV !"

Tja EDV stand bei mir auch an erster Stelle bei den Wünschen (ich glaub das war bei der Musterung gefragt oder?).

Ich dachte im schlimmsten Fall kommste vielleicht als Kabelkrimper oder Radarheini unter (hab sone Truppe mal gesehen , 8 Stunden vorm Schirm hocken und da passiert nun mal nicht so viel wie auf unseren hier).

Das Ende vom Lied ich wurde LKW Fahrer ,die einzigsten PCs die ich damals sah waren grottenschlechte Teile im Gezi und dort saßen unsere T3s dranne.

Nun ja außerdem sind meine Fähigkeiten dort ziemlich eingerostet da ich mir leider keinen Schlepptop leisten konnte und wenn ich mal daheim war meist andere Sachen im Sinn hatte.

Das beste wäre wahrscheinlich beim Bund studieren oder halt die vier Jahre wenn Du wirklich nichts vernünftiges findest.

[hades]

@Wildcamper:

Du verallgemeinerst Deine persoenlichen Eindruecke auf alle.

Es kommt hier auf das Musterungsergebnis (genauer auf die dort vermerkten Einschraenkungen) an, wo Du eingesetzt werden kannst.

Die Wuensche, die Du in der Eignungspruefung angibst, werden soweit es geht beruecksichtigt. Diese Angaben sind als Grundwehrdienstleistender aber keine Garantie, dass Du auch nach Deinen Vorstellungen eingesetzt wirst.

Auch werden andere Berufsgruppen nicht immer berufsnah eingesetzt und auch sie haben dann das Problem, dass erworbene Kenntnisse einrosten.

Mit anderen Worten:

Die Stellen werden im Grundwehrdienst anhand der gesundheitlichen Eignung und den in der Eignungspruefung gezeigten Kenntnissen vergeben, nicht ausschliesslich nach dem erlernten Beruf.

[Doham]

Originally posted by hades

(...)

Auch werden andere Berufsgruppen nicht immer berufsnah eingesetzt und auch sie haben dann das Problem, dass erworbene Kenntnisse einrosten.

(...)

ACK! Von meinem Grundausbildungszug wurde ein Koch auch in die Instandhaltung versetzt. Damals besser bekannt als Playstation-Kompanie

Ich hatte Glück und konnte während meines GeZi-Dienstes nicht nur etwas Usersupport für unsere Leute machen, sondern auch beim Aufbau eines neuen Netzwerkes (-> Kabel ziehen, Rechner installieren usw...) mithelfen (und dank vieler

Überstunden im letzten Monat eine Vier-Tage-Woche für mich einführen).

[Wildcamper]

@ Hades

Hallo also zuerst hatte ich ja angemerkt das meine Meinung auf meiner Erfahrung beruht und diese bezieht sich nicht nur auf "meinen" Wehrdienstberater.

Trotzdem Sorry für die Verallgemeinerung hast Recht es gibt ja hoffentlich noch einige andere .

Aber ich bin in meiner Dienstzeit halt etwas herumgekommen und habe leider von keinem einzigen gehört das er nach Eignung oder Beruf eingesetzt wurde !

Gut ist halt kein repräsentativer Querschnitt aber hat meine subjektive Meinung doch sehr geprägt.

Aber ich könnte z.B. anführen das die einzigsten Leute die bei uns in der Kompanie vorher bereits mit LKWs zu tun hatten (einer KFz Mech der andere dito für LKW)

bei uns nach der AGA als Ordonanzen abkommandiert wurden.

Nun ja und aufgrund solcher Vorkommnisse bin ich doch sehr voreingenommen gegenüber Wehrdienstberatern muß ich gestehen.

Aber wie gesagt ich entschuldige mich noch mal für die umfassende Verallgemeinerung.