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skylake

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  1. Könntest du mir das genauer erläutern? In der Nähe von Frankfurt oder Mainz oder München sind die Mieten derart explodiert, dass man sich einige hundert Euro spart, wenn man in Eigentum wohnt. Rücklage für ein Haus (1€/qm - 2€/qm). Vergleich mal, was ein Haus in den Gegenden kostet, wenn man sie mieten möchte. Die Differenz sind schnell 500€+. Eine Mär ist das also sicher nicht. Pauschal richtig ist meine Antwort allerdings auch nicht, wenn man in wirtschaftlich schwächere Regionen zieht.
  2. Es ist immer schwierig hier eine Pauschalantwort zu liefern (Föderalismus). Umso größer der Lehrermangel in einem Bundesland, umso extremer die Maßnahmen. Es gibt Bundesländer die derart verzweifelt sind, dass man als (bereits studierter Lehrer) in einem 30 Tage Crashkurs die Lehrbefähigung für Informatik erhält (kein Scherz; macht mich ebenfalls fassungslos). Diese Lehrer stehen dann teilweise vor Fachinformatikern. Vergleicht man diese mit anderen Lehrkräften, die evtl. 10 Jahre Wirtschaftserfahrung + 5 Jahre Studium + 2 Jahre Inf-Ref hinter sich haben kann man sich vorstellen, wie die Qualität dort dann sein muss. Es gab auch schon Maßnahmen, als Berufsschullehrer in Grundschulen übernommen wurden, als die Not dort noch größer war. Das ist genauso Schwachsinn und fatal für Schüler als auch für Lehrer. In jedem Bundesland, in dem ich halbwegs firm bin mit den Regelungen macht es keinen Sinn ohne Masterabschluss in die Schule zu wechseln. Entweder die Verbeamtung fehlt völlig ODER man wird wesentlich niedriger eingruppiert. Bei uns ist das dann E11 vs A13 Einstieg. Das heißt netto (Steuerklasse 1): E11: 2209€ vs A13: 3500€ (jeweils Einstiegsstufe). Der Unterschied wird dann mit Kindern und nach einigen Jahren noch wesentlich extremer. Gleiche Arbeit, 1,5k netto weniger Gehalt.
  3. Elektriker im 1. Lehrjahr können auch ziemlich asozial sein, je nach Standort. Allerdings läuft es eher auf Gespräche hinaus wie "Ah sie haben Elektrotechnik studiert, das ist ja wie Mathe ... dann unterrichten Sie im nächsten Jahr mal Mathe im Vorbereitungsjahr, da möchte sonst keiner mehr rein". Oder "Informatik ist ja quasi wie Physik ... Und außerdem kann jeder studierte Informatiker auch genug englisch, um mal eine Klasse in englisch zu unterrichten, wir haben gerade Not am Mann". *lacht*
  4. Zumal man i.d. R. als neuer Kollege nicht die Fachinformatiker bekommen wird. Ältere Lehrer lieben die Klassen, da diese unproblematisch sind. Als neuer Kollege darf man (wieder mit wenigen Ausnahmen) in die ganz "speziellen" Klassen für ein paar Jahre, bis wieder Nachwuchs kommt an die man diese Klassen abtreten kann. Ich selbst muss (Gott sei Dank) nur noch Informatik in den Luxusklassen unterrichten, aber das ist einer Verkettung glücklicher Umstände geschuldet. Der Regelfall ist das wirklich nicht. Falls es wirklich nur um das Geld geht, kann man die 8 Jahre auch nutzen um in eine Führungsposition aufzusteigen. Dort verdient man nicht unbedingt weniger, hat keine Schüler/Ausbilder/Eltern am Hals und kann dort auch sein (Finanz. Glück) finden.
  5. Noch ein paar Worte zum Referendariat, dass gerne unterschätzt wird. Ich habe keine Ahnung wie alt du bist. Solltest du tatsächlich erfolgreich studieren und das Referendariat beginnen, bist du vermutlich 30+ Jahre alt, hast eine abg. Berufsausbildung, Lebenserfahrung, vielleicht Kinder + Frau/Mann. Dann landest du in einem System, in dem du innerhalb der Nahrungskette ganz unten bist (mit einem MASTERabschluss). Du bist von jeder Partei abhängig und hilflos ausgeliefert. Sowohl von den Schülern, die dich in einer Lehrprobe hängen lassen können; von den Kollegen, von dem Fachleitern, von der Schulleitung. Alle wollen etwas von dir und du wirst sehr wahrscheinlich ausgenutzt werden. Ein "Nein" kennen die einzelnen Parteien nicht, da du lediglich "der Referendar" bist und alle wissen ganz genau, dass derart viel Druck auf dir lastet, dass du versuchen wirst unter dem Radar zu fliegen um zu überleben. Finanziell verdienst du weniger als mancher Azubi und wirst auch behandelt wie ein Azubi von den anderen Lehrern. Es gibt da einige Kandidaten, die lassen sich von dir siezen, da du "nur" der Referendar bist. Vielleicht musst du sogar im Lehrerzimmer am Praktikantentisch sitzen. Unter Lehrern gibt es auch noch die Sorte "sadistische A******". Wenn du an so einen als Mentor gerätst, dann wirst du lernen was mobbing wirklich heißt. Du hast absolut niemanden, dem du dich im System anvertrauen kannst weil dich JEDER bewerten wird. Gehst du wegen Problemen mit Lehrer A zu Mentor B, kann der Schuss nach hinten losgehen. Die Schulleitung ist Tabu, wie auch das Seminar. Alle informieren sich gegenseitig. In meinem Referendariat kam ein Referendar 2x zu spät. Beim zweiten Mal wurde die Schulleitung + Mentor + Seminar in einer E-Mail in CC gesetzt, anstatt das erstmal mit dem Referendar alleine zu besprechen. Das System dort lautet "maximaler Druck bis er/sie bricht". Falls du es nicht glaubst, Youtube auf und "Referendariat" eingeben oder mal 1-2 Artikel lesen. Kaum einer fand die Zeit lehrreich oder schön. Bevor jemand einwendet "Aber aber ... es muss doch einen Betriebsrat/Personalrat geben ...:". Ja, den gibt es aber die sind nicht für Referendare zuständig, da die Zuständigkeit im Seminar liegt. Die wollen oder könne nicht helfen. Gegen sadistische, bösartige Mentoren kannst du dich auch nicht wehren. Die sind Lebzeit-verbeamtet und juckt es nicht, ob du dich irgendwo beschweren könntest. Danach werden die alles tun, damit man gegangen wird. Diese Sorte gibt es leider an absolut jeder Schule. Mit Glück hat man mit denen nichts zu tun. Ich möchte dich nicht von der Idee abbringen aber mir ist es wichtig, dass die Schattenseite dargelegt und benannt werden. Nicht immer nur die Sonnenseiten sehen, die irgendein alter Beamter hat, der seine Zeit evtl. in der Klasse absitzt und euch erzählt, dass ihm keiner mehr was kann. Die gibt es auch.
  6. Ich bin selbst Berufsschullehrer und kann dir ein paar Eindrücke schildern (ganz stark Bundeslandabhängig). Da du eine Ausbildung in dem Bereich hast gehe ich jetzt einfach mal davon aus, du möchtest an ein Berufskolleg/Berufsschule. Dann ist die Aufteilung nicht 50/50, sondern häufig 70/30 (Hauptfach/Nebenfach). Lehramt Informatik ist kein Stück leichter als der M.Sc, da die Prüfungsordnungen häufig derart dämlich "umgebogen" wurden, dass man in Veranstaltungen sitzt, deren Voraussetzungen man nicht hat, da diese in dem Teil liegen, der gekürzt wurde. Vom Schwierigkeitsgrad ist Informatik Lehramt schwierig und besitzt eine sehr hohe Abbruchsquote. Ich war der einzige im gesamten Jahrgang, der abgeschlossen hat. Alle anderen sind mit der Zeit abgegangen. Häufig ist das Problem, dass Informatik mit Mathematik als Zweitfach kombiniert wird. Mathematik Grundlagenscheine sind extrem schwer, wenn man nicht gerade ein geistiger Überflieger ist. Außerdem solltest du bedenken, dass das Studium MINDESTENS 5 Jahre geht. Viele Informatikstudenten benötigen 1-2 Semester länger. Also oft 6 Jahre Studium. Danach kommt ein 18 bis 24 monatiges Referendariat was nicht umsonst als menschenverachtend verschrien wird. Du verdienst im Referendariat nicht mehr als 1000-1100€ netto (nach Abzug der PKV) und hast eine 60 Stundenwoche, wenn nicht sogar mehr. Solltest du durch das Examen fallen (ja, das geht und man hat nur 2 Versuche), dann bist du in ganz Deutschland für immer und ewig gesperrt. Der Druck der auf den Referendaren lastet ist enorm. Krank werden darfst du ebenfalls nicht, da eine ungünstige Diagnose vom Arzt dein Verbeamtung kosten kann. Überlege dir sehr, sehr, sehr, sehr gut ob du dir das antun möchtest. Das sind mindestens 8 Jahre pure Schinderei für einen Hungerlohn bzw. überhaupt keinen Lohn. Danach musst du erstmal eine Planstelle finden, die häufig nach Vitamin B vergeben werden. Einige meiner Kollegen sind seit zig Jahren Vertretungslehrer und haben keine Planungssicherheit. Solltest du dann eine Planstelle irgendwann bekommen, bist du 3 JAHRE auf PROBE angestellt. In dieser Zeit wirst du besser auch nicht krank oder bekommst Probleme im "System", sonst wirst du gegangen. Einen Kündigungsschutz hast du als Beamter auf Probe nicht. Du zahlst NICHT in die Arbeitslosenkasse ein und fällst im Ernstfall sofort in H4. Nachtrag: Ich habe jedes Jahr Azubis die mir sagen, sie möchten Berufsschullehrer werden, da der Job ja so locker ist. 80 Tage Urlaub, 4-5k netto, PKV, Pension und co. Die Schüler sehen aber nicht, was für ein immenser Verwaltungsaufwand im Hintergrund lauert und das es noch ganz andere Klasen gibt als die lieben, nerdigen Fachinformatiker. Tu dir selbst ein Gefallen und geh für eine Woche als Praktikant in eine Schule und seh dir die "Problemklassen" von innen an. Versuch dort eine Stunde selbst zu unterrichten und schau was passiert. Das kann nicht jeder.
  7. Es ist völlig egal, ob dein Betrieb Delphie, Pascal, Haskell oder sonstiges verwendet. Es geht primär in der Ausbildung darum, die Basiskonzepte zu verinnerlichen. Wenn du eine Sprache kannst, kannst du innerhalb kürzester Zeit jede andere Sprache. Es unterscheiden sich lediglich ein paar Feinheiten oder Konzepte, die es in der einen Sprache gibt, in der anderen nicht (z. B. Destruktoren, Mehrfachvererbung, Call-By-Konzepte usw.). In Einstellungstests später wird seltener irgendein Spezialfall aus Sprache X abgefragt als die typischen "Coding-Interview-Questions" a la programmieren Sie mal XY iterativ (Sprache beliebig). Ich wurde in meiner Zeit in der Wirtschaft nicht ein einziges Mal tiefergehend nach einem Framework oder sonstiges gefragt, also keine Panik. Oft waren die Frage eher "Wie viel Jahre Berufserfahrung haben Sie im Bereich XY. Wie viel Jahre Leitungserfahrung. Wie viel Mitarbeiter waren dem/den Projekt/en zugeteilt, die Sie geleitet haben?". Wäre die Frage gekommen "Kennen Sie sich mit der fancy neuen Sprache Go oder <insert a language here> aus?" hätte ich mit nein geantwortet und kurz klar gemacht, dass es kein Problem darstellt, irgendeine X-beliebige Sprache an einem Wochenende zu lernen, sofern die Basiskonzepte alle klar sind.
  8. Ich würde mich bei den Rahmenbedingungen dringend wo anders bewerben. Wenn ich es richtig gelesen habe, würde eine Vollzeitstelle hier ungefähr 2500€/Monat entsprechen. Natürlich hängt es immer vom eigenen Lebensstil ab, wie viel Geld man pro Monat benötigt. Allerdings bedenken ganz viele Azubis nicht, dass es einige kostenintensive Blöcke gibt, die man besser nicht vernachlässigen sollte (Private Altersvorsorge => pro Monat 100-200€, BU => auch über 100€, Rücklagen Auto, Rücklagen sonstige Anschaffungen usw). Da kommt man mit 2500€ brutto keinen Meter weit, sofern man nicht in Eigentum wohnt und sich die Miete sparen kann. Auch die Entgeltpunkte leiden darunter. Daher würde ich versuchen wesentlich höher einzusteigen. Die Range meiner "Schützlinge", die jetzt fertig werden liegt gerade von 2200€ brutto ohne Sonderleistungen bis zu 3500€ + Firmenwagen + Gewinnbeteiligung. Ich bin immer etwas fassungslos, wenn sich teilweise 1er Kandidaten für 2200€ hergeben, obwohl sie ohne größeren Probleme 1000€ pro Monat mehr verdienen könnten, in Unternehmen, die durchaus einiges in die Mitarbeiter zusätzlich investieren und damit den eigenen Wert immer weiter erhöhen.
  9. Der Prüfungsausschuss stellt i.d.R. Fragen, die sich aus dem Projekt ableiten lassen. Sehr beliebt sind Themen wie Raid, Datensicherung und co. Ich beispielsweise frage ganz gerne nach, warum sich der Prüfling für Variante A (Servertyp XY) entschieden hat. Die Fragen variieren auch danach, ob es hier um 90+ Punkte oder um das reine Bestehen geht. Solltest du eine Frage nicht beantworten können, sollte man das auch klar kommunizieren und nicht drumherum quatschen. Das mögen einige Prüfer (inkl. mir) absolut nicht. Normalerweise merkt man anhand der Fragen innerhalb ein paar Sekunden, ob die Doku & Präsentation gelungen waren oder nicht. Keine Angst, das wird schon klappen. In der mündl. fallen nicht sonderlich viele durch.
  10. Wir haben das für uns folgendermaßen geregelt: Haushaltsnettoeinkommen: 7k (2x Beamte im höheren Dienst) Kinder: 0 Sparrate: 1500€ (ETF MSCI-World (75%), EM Markets (25%)) => Wäre wegen der Pension nicht nötig, allerdings kann niemand voraussagen, wie es in 20 Jahren aussieht. Also besser etwas auf der hohen Kante liegen haben. Miete: 0€ (Eigentum), aber monatlich 1000€ als Rücklage für Erneuerungen und Reparaturen fürs Haus => Da die Substanz super ist, eher für Erneuerungen als für Reparaturen *lacht* Autos: Sparrate ca 1000€ (wir fahren lediglich kleine Autos, keine Statussymbole). Sobald zwischen 16-20k gespart sind UND ca 100.000km runter sind, wird ein neues kleines Auto gekauft. Urlaub: pro Monat 500€ (= 6000€ pro Jahr. Das reicht für 2x Urlaube im Jahr) Rest: Netflix, 2x Fitnessstudio, 2x Handyvertrag (Congstar), Versicherungen, Essen usw. Bleibt einiges übrig. Das Geld wird dann entweder in ein ETF gesteckt oder liquide gehalten. Damit wird dann entweder ein Upgrade (Urlaub) gebucht oder man gönnt sich mal einen Restaurantbesuch mehr als sonst. Manchmal rutscht das Geld auch für komplett unnötige Aktionen drauf, die man sich so in den Kopf setzt :). Manchmal geht noch der ein oder andere Euro als Spende in einen Verein. Edit: Jedes Jahr setze ich mich für einen Tag hin und optimiere Versicherungen, Verträge und ETFs. Bei den Lebensmittel kaufen wir (wenn möglich), die no-name Produkte. Klamotten werden so lange getragen, bis man sie wirklich mal tauschen muss. Geputzt wird auch selbst :).
  11. Versuche die Informationen in kleine Pakete aufzuteilen, die sich vom Inhalt unterscheiden. Also keine Pakete der Form "heute kommen alle Berechnungen drann". Abwechslung ist für das Gedächtnis optimal. Außerdem solltest du die Pakete so wählen, dass sie realistisch in der Größe sind und sich irgendwann auch wiederholen. Generell ist die Menge an Stoff einfach zu groß, dass man jedes Thema zu 100% beherrschen kann. Ich würde mich auf Themen beschränken, deren Chance höher sind dranzukommen.
  12. @Bitschnipser Nicht in diesem Thread, stimmt. Der DQR ist der größte Schwachsinn, der je gedruckt wurde. Außerdem möchte ich mich selbst nicht beweihräuchern. Mir ist meine Zeit zu kostbar, dir jetzt Threads rauszusuchen, in denen diese Aussagen getätigt wurden. Generell wäre ich mit Aussagen wie "nie jemand" vorsichtig :). Edit: Was allerdings stimmt ist, dass mein Background mich dazu befähigt, bei den meisten Themen qualifizierter mitzureden als andere. Wenn ich mir die ganzen Threads ala "Studium ja/nein" anschaue, bei denen Menschen Aussagen tätigen, die selbst keinen Abschluss haben, frage ich mich wie qualifiziert diese dann sein können. Es heißt auch nicht, dass meine Meinung immer die richtige ist. Ich selbst kenne "nur" 3-4 Universitäten von innen. @allesweg Normalerweise wird mit den Azubis genau besprochen, welche Möglichkeiten bestehen, wenn der Ausbildungsbetrieb seinen Pflichten nicht nachkommt. In gut 9 von 10 Fällen wird ein Eingreifen der Berufsschule und/oder IHK vom Azubi abgelehnt. Viel zu groß ist die Angst, dass dieser zwischen den Fronten aufgerieben wird. Tatsächlich ist der Auszubildende (je nach Unternehmensgröße) in keiner guten Lage, falls es Probleme gibt.
  13. @allesweg Warum versagt eine Lehrkraft, wenn ein Auszubildender im Unternehmen nicht richtig ausgebildet wird? Einschreiten kann die Berufsschule & IHK nur, wenn das vom Azubi gewünscht wird. Das ist in aller Regel nicht der Fall aus Angst vor Konsequenzen. Ich möchte auch kein Fass aufmachen bezüglich "Bachelor > Ausbildung". Allerdings besitze ich sowohl die abg. Berufsausbildung als auch einen Master und kann es ganz gut vergleichen, vor allem da ich Zugriff auf hunderte Schüler habe und deren tägliches werken jeden Tag sehe. Natürlich gibt es Betriebe, die großartige Arbeit leisten und die Azubis entsprechend viel lernen und nach den drei Jahren "fit" sind. Generell hat sich meine Einstellung in den letzten Jahren allerdings gewandelt. Pauschal zu behaupten, dass ein Azubi nach 3 Lehrjahren praktisch mehr kann, stimmt einfach (leider) nicht. Insgesamt finde ich, dass man bei einer Universität oder FH weniger Risiken eingeht, ins Klo zu greifen als bei einem Unternehmen. Dort schwankt die Qualität einfach zu stark. @Meister Eder Je nach Universität werden Studenten ab dem ersten Semester dazu gedrängt, die theoretischen Inhalte selbständig in die Praxis umzusetzen (außerhalb des Lehrangebots). Ich beispielsweise habe in meine beiden ersten Semestern wesentlich mehr (und vor allem tiefergehender) programmieren müssen als in meiner Ausbildung. Ein Vergleich: Meine Uni damals: Für Java benötigen wir 3 Monate (neben math. Beweisen drumherum). Zusätzlich programmiert in Java noch ein Billiardspiel nebenbei. Berufsschule: Wir verwenden das gesamte Schuljahr (evtl. sogar 2), um Java zu lernen. Themen wie threading bleiben aus Zeitmangel oft außen vor. Die Klassenarbeit am Ende des zweiten Ausbildungsjahren ist dann noch wesentlich einfacher als die wöchentliche Pflichtabgabe an der Uni. Daher bin ich auch kein Freund davon, eine abg. Berufsausbildung mit einem Bachelor gleichzusetzen, was einige gerne tun würden. Beides dauert formal 3 Jahre. Bei dem Schwierigkeitsgrad allerdings liegen Dimensionen dazwischen. Vor allem wenn man eine der (vermeintlich) ""besseren"" Unis besucht (RWTH oder TU X).
  14. @Rienne Ich war vor vielen Jahren auch der Meinung, dass ein FIAE/FISI mehr praktische Erfahrung besitzen muss, als ein Bachelorabsolvent. Leider ist das oft nicht der Fall. Einige meiner Schüler dürfen über den Tag verteilt lediglich Botengänge erledigen (Essen kaufen usw.). Da lernt der Student (praktisch) bei weitem mehr. Je nach FH/Uni ist der praktische Anteil nicht zu unterschätzen. Leider "missbrauchen" einige Unternehmen Fachinformatiker (z. B. Anwendungsentwicklung) dazu, simpelste Wordpress Bugs zu finden und zu beheben. Anspruchsvollere Tätigkeiten stehen bei vielen nicht auf dem Programm. Hier kann der Azubi nur noch auf die Berufsschule hoffen. Die Qualität dort kann aber von großartig bis Vollkatastrophe auch schwanken. Bei der Uni ist das weniger der Fall. Ich kenne persönlich keine Uni/FH (egal ob privat oder öffentlich), der ich die Note 6 vergeben würde. Bei dem ein oder anderen Unternehmen ist das allerdings der Fall.
  15. Deinem Ausgangspost entnehme ich, dass fachliche Lücken bestehen. Dann fällt eine Prüfung als Externer raus. Ich selbst bin im Prüfungsausschuss tätig und Externe können durchaus beachtliche Leistungen aufweisen. Allerdings sind diese dann oft schon einige Jahre in Firmen tätig, die diese massiv unterstützen. Ist das nicht der Fall oder fachliche Lücken vorhanden, fällt man sehr schnell auf die Nase und sollte sich lieber einen regulären Ausbildungsplatz suchen :). Das Alter spielt in diesem Gebiet weniger eine Rolle. Natürlich muss einem bewusst sein, dass man im schlechteren Fall gut 3 Jahre sehr, sehr wenig verdient und das je nach Lebensplanung schwierig werden könnte.
  16. Je nach Land werden an einer Berufsschule eine Vielzahl an Schulformen bzw. Arten untergebracht. In RLP gibt es nicht nur ein berufliches Gymnasium, sondern auch Schulformen, die einen ersten Abschluss ermöglichen sollen. Je nach Stadt liegt bspw. der Migrationsanteil bei nahezu 100%. Außerdem werden an diesen Schulen sehr viele Berufe unterrichtet (vom Koch über Friseurin bis zum Fachinformatiker). Es ist also (zumindest in meinem Bundesland) durchaus möglich, dass man seinen gesamten Dienst in Klassen verbringen "darf", die spezieller sind. Also Personen aus sehr schwierigen Familienverhältnissen. In diese Klassen möchte i.d.R. niemand freiwillig unterrichten. Wer also nur das Geld und die Benefits sieht, wird sehr hart aufschlagen, wenn er sich für diesen Weg entscheidet.
  17. Das Problem ist aber in der Regel, dass in den "Luxus"-Klassen (FI) Kollegen unterrichten, die schon etwas älter sind und diese Klassen niemals kampflos aufgeben würden. Der/Die "Neue" wird an einigen Schulen komplett verheizt, in dem man die Lehrkraft in die etwas härteren Klassen schickt. Es gibt Klassen, bei denen kann man vor dem Unterricht erstmal den Rettungsdienst rufen, da wieder einer in seinem erbrochenen liegt oder die Polizei wirft einen Schüler vor der Klassentür ab. Ich persönlich hatte das unfassbare Glück, dass ich an einer Schule mit extremen Lehrermangel gelandet bin und daher direkt zu den FI's eingeteilt wurde. Selbstverständlich ist das absolut nicht.
  18. Edit: Größter Unterschied zu Schulungen mit Kunden ist: Die WOLLEN es lernen (in der Regel). Schüler nicht unbedingt. Manche sitzen nur hier, weil es normalerweise warm und kuschelig ist (außerhalb der Corona-Zeit). Sätze wie "ich hab keinen Bock" und "was interessiert mich der SQL Rotz, bin FiSI" habe ich auch schon öfters hören dürfen.
  19. Stimmt, die ganzen Vorteile die du genießt hätte ich auch gerne. Wobei ich mich schon am Hintern kratzen kann, sofern ich die geschockten Blicke aushalte *lacht* Da ich nur in den Ferien in Urlaub fahren kann, kostet entsprechend auch der Flug wesentlich mehr :). Ich gehöre tatsächlich zu der sehr motivierten Sorte, sonst wäre ich auch nicht hier im Forum unterwegs. Vielleicht kann ich zukünftig dem ein oder anderen Azubi helfen, dass war/ist meine Intension dabei. Ja ich unterrichte mit Schwerpunkt die FI. Es ist nicht so als würde der Job keinen Spaß machen, macht er definitiv. Allerdings ist es sehr eintönig, wenn man seinen Unterricht x-fach in einem Jahr hält und nicht variieren kann, da Absprachen mit Kollegen notwendig sind. Wenn der Kollege (60+) der Meinung ist, ISDN ist der letzte technische Schrei, wirds schwierig und anstrengend. Corona verkompliziert die Lage zudem sehr. Einige Betriebe weigern sich die Azubis in die Schule zu schicken (Angst vor einer Infektion). Dann folgt die Ordnungskeule, Telefonate über Telefonate. Wie du sagst, ist das System extrem starr. Ich war vorher in der Wirtschaft tätig bei gutem Gehalt und hatte sehr, sehr viel Freiheiten. Diese Freiheiten habe ich für die finanzielle Sicherheit aufgegeben. Die Verlockung war damals zu groß. Allerdings ändert sich mit der Zeit auch das Schülerklientel (weniger bei den FI). Es gibt Klassen, dafür wäre Schmerzensgeld als Zulage notwendig. Klassen, in die keine Frau mehr gesetzt wird. Wenn ich mir ausmale, ich müsste dort jeden Tag 8 Stunden verbringen und das einzige verwendete Vokabular besteht aus schimpfwörtern ... naja. Ich kann also verstehen, dass der ein oder andere Kollege mit 50+ ausgebrannt ist. Die Burnout Quote ist gewaltig in diesem Zweig. Aber wie vorher schon beschrieben können diese Menschen nicht kündigen. Der Verlust der Pension wäre fatal. Im Vorpost schrieb jemand "Beamter im hD = Jackpot". Ja, in der Verwaltung definitiv. Im Schuldienst ist das SEHR davon abhänig, welche Klassen und welches Klientel man abbekommt.
  20. Ja, die Karikatur beschreibt es (leider) sehr gut. Meiner Meinung nach gehört das Beamtensystem abgeschafft, zumal es absolut nicht nach Leistung zahlt (ganz im Gegenteil). Besonders bösartig wird das System wenn man aufgrund von Alter oder Gesundheit eben nicht verbeamtet wird, die komplett selbe Arbeit verrichtet (im selben Büro usw.) und dafür eben derart abgestraft wird. Wie motiviert entsprechende Kollegen dann sind, kann man sich ausmalen. Das ist die Giftpille für jeden Leistungsträger. Ich habe bisher den Gehaltsthread nur überflogen und wollte zuerst hier überhaupt nicht posten, da Menschen leider sehr schnell Neid aufkommen lassen. Allerdings steht es jedem frei nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker noch einen Bachelor+Master+Ref oder sonstiges anzuhängen und denselben Weg einzuschlagen. Könnte ich rückblickend die Zeit zurückdrehen hätte ich den Weg nicht eingeschlagen. Dieser Käfig, so schön er auch von aussieht wird dann zu einem Problem, wenn man drinnen sitzt.
  21. Das Thema musste ich leider so oft schon müsig diskutieren, aber falls es jemand interessiert hier ein paar Gedanken: Genau dieser Vergleich funktioniert eben nicht, wird aber gerne verwendet, sofern jemand nicht verbeamtet wird. Wird eine Verbeamtung z. B. aufgrund gesundheitlicher Gründe verweigert, wird man "Parallel" in TVL/TVÖD-E13 gesetzt mit dem Hinweis, es sei doch dieselbe Stufe. Selbst mit 70.000€ Brutto fehlen die gesamten Absicherungen wie unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (Hinweis: Ein Beamter bekommt seinen vollen Bezug (Gehalt), egal wie lange er krank ist). Um auf die 71% Pension zu kommen müsste ein angestellter sicherlich um die 500€ netto pro Monat in einen lukrativen ETF investieren (bei einer Laufzeit von 30 Jahren+). Insgesamt würde ich schätzen, dass man als angestellter über 80k verdienen müsste, um auf die 53k brutto des beamten zu kommen. Selbst dann sind einige Punkte über Zusatzversicherung überhaupt nicht absicherbar. Zusätzlich spart der Beamte bei so ziemlich jeder Versicherung (Haftpflicht, Hausrat, DU/BU) usw. Das sind alles versteckte Vorteile, die noch on top kommen. Als Nachteil ist hier aber ganz klar festzuhalten, dass man seine Seele dem Staat/Land verkauft. Wer nach 10 Jahren sagt, er hat keine Lust mehr auf den Job und möchte sich umorentieren bekommt ein ganz gewaltiges Problem in Bezug auf die Pension. Die Altersarmut ist vorprogrammiert. Man ist also gefangen in seinem goldenen Käfig. Sollte jeder für sich entscheiden, ob er im ÖD diesen Weg einschlagen möchte oder nicht aber den Nachteil empfinde ich als sehr gravierend sogar.
  22. Da hast du recht. Ich wollte die Einträge nur möglichst kurz halten und in dem Thread keine Romane tippen :). Es ist immer sehr schwierig Beamtenbezüge und Gehälter miteinander in Relation zu setzen, da die Systeme völlig unterschiedlich sind. Für einen richtigen Vergleich müsste man ermitteln, wie viel Geld (netto) nötig wären, um die ganzen Benefits zu erhalten. Vermutlich kommen da noch einmal 700€ on top (fair und gerechtfertigt ist das auf keinen Fall, aber das Fass möchte ich jetzt nicht aufmachen).
  23. Eine Anfechtung bringt absolut nichts, da zu 99,99% abgeschmettert. Deine gesamte Prüfung wird nicht nur von einem Prüfer begutachtet. Du scheinst ja kein Problem mit der Bewertung zu haben, sondern damit, dass SQL in der Menge abgefragt wurde. Welche Themen, in welcher Tiefe abgefragt werden obliegt der IHK. Den Aufwand kannst du dir also sparen. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man auf dem falschen Fuß erwischt wird in einer Prüfung. Nach 2-3 Monaten wird es dir auch egal sein
  24. Falls du einen neuen Betrieb findest, solltest du dennoch die IHK+Berufsschule einschalten. Solche Betrieben muss es zukünftig untersagt werden auszubilden. Ich erinnere mich noch an einen Schüler, der drei Jahre lang nichts machen durfte außer den Kunden Kaffee zu bringen (FiSi in einem türkischen Internetcafé) ... Wenn du in deinem Betrieb bleibst heißt es nicht zwingend, dass die Noten in der Berufsschule abfallen müssen. Das große Problem wird das Abschlussprojekt. Solange würde ich nicht warten, sondern direkt aktiv nach einem anderen Unternehmen suchen.

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