Alle Beiträge von GoaSkin
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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Es geht nicht darum, die Ausbildung zu bezahlen, sondern Maßnahmen, die eine Migration in ein anderes Land zum Zwecke einer Ausbildung oder Arbeitsaufnahme erweitern. Das sollte aus EU-Mitteln finanziert werden und auch EU-weit angeboten. Aktuell gibt es z.B. in Spanien eine große Wirtschaftskrise und eine Jugendarbeitslosigkeit von fast 50%. Würde ein Teil der Leute in Deutschland arbeiten, wären hier freie Stellen besetzt und in Spanien werden die Sozialkassen entlastet. Vor ein paar Jahren war hier die Arbeitslosigkeit sehr hoch, während es in Spanien einen Fachkräftemangel gab. Damals hätte das Ganze umgekehrt geholfen. Die Bereitschaft der Leute im Ausland zu arbeiten ist durchaus vorhanden. Jedoch fürchten viele die Sprachbarrieren, den Aufwand erst einmal eine Wohnung im Ausland zu finden und all die Dinge, mit denen sie zurecht kommen müssen. Dafür fehlt eben eine gezielte Förderung.
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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Fachkräftemangel hin oder her - es gibt so oder so keinen politischen Handlungsbedarf. Es gibt die Freizügigkeit im Schengenraum und derzeit viele EU-Länder mit einer hohen Arbeitslosigkeit. Bevor man wieder über Greencards für Inder spricht, sollte man sich lieber darum kümmern, dass man es Arbeitslosen aus dem EU-Ausland attraktiver gestaltet, Stellen in Berufen anzunehmen, in denen es wirklich einen Fachkräftemangel gibt. Und dazu sollte die EU Maßnahmen finanzieren, die es Arbeitssuchenden erleichtert, einen Job im Ausland erfolgreich ausüben zu können und dabei helfen, Barrieren zu überwinden. Dadurch entlastet man zugleich das Sozialsystem in EU-Ländern, die gerade wirtschaftliche Schwierigkeiten haben und sorgt indirekt dafür, dass die betroffenen Länder nicht so schnell unter den Rettungsschirm müssen, da den Menschen, die nur einen Kostenfaktor darstellen eine Möglichkeit im Ausland geboten wird. So ein Debakel wie im beschriebenen Spiegel-Artikel kann man verhindern, in dem man die Leute im Ausland schon vorab auf eine Migration vorbereitet - durch Kurse und Unterstützung durch Sozialpädagogen. Man braucht kein geändertes Zuwanderungsgesetz, da die EU hier genug Möglichkeiten bietet, die kaum genutzt werden.
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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
So lange es Fachkräftemangel gibt, haben Leute ohne akademischen Abschluss gute Möglichkeiten, Jobs zu ergattern, die üblicherweise von Akademikern besetzt werden, sofern sie zum Job passende Spezialkenntnisse mitbringen. Man kann sich als Fachinformatiker ruhig auf Tätigkeiten bewerben, bei denen "Diplom oder vergleichbarer Abschluss" verlangt wird und hat garnicht so schlechte Chancen, einen gut bezahlten Job zu bekommen, sofern man ein paar Spezialkenntnisse mitbringt. Man darf einfach Stellenangebote, bei denen man die geforderten Voraussetzungen nicht alle erfüllt, nicht gleich zur Seite legen. Und dies ist auch der Weg zu einem besser bezahlten Job. Viele Leute trauen sich einfach nicht, sich auf Stellen mit komplexeren Aufgaben zu bewerben. Solange man sich in Zeiten von Fachkräftemangel auf First-Level-Support, Rechnerschraub- und Rollout-Tätigkeiten o.Ä. bewirbt, verdient man selbst nicht viel und nimmt zu gleich un- und angelernten Kräften die Chance auf einen erfolgreichen Quereinstieg weg.
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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Verallgemeinern will ich das ja nicht. Wer allerdings die Möglichkeit nicht nutzt, seine bestehenden Leute weiterzubilden, der braucht aber auch nicht darüber zu jammern, keine Fachkräfte zu finden. Und leider gibt es genug Pappenheimer, die nicht bereit sind, etwas in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter zu investieren, aber es für selbstverständlich halten, dass es diese auf dem freien Arbeitsmarkt gibt. Und man führt sich dabei nicht vor den Augen, dass deren Qualifikation einmal entweder aus Steuermitteln von der Allgemeinheit oder durch andere Firmen ermöglicht wurde.
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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Ich habe den Eindruck, dass sich viele Unternehmen momentan etwas stur anstellen und einerseits über Fachkräftemangel beklagen, aber andererseits auch nicht bereit sind, die Ansprüche an ihr Personal runterzuschrauben. Zum Vergleich: Nach dem Krieg gab es überall viel Arbeit zu erledigen. Die großelterliche Generation meiner Verwandtschaft hat in Osteuropa gelebt und wurde vertrieben. Sie waren seit Generationen ausgewandert, kannten Deutschland überhaupt nicht und stammten aus einem Dorf, in dem es noch nicht einmal Strom gab. Dennoch fanden sie alle gute Jobs und machten ihren Weg. Die Bereitschaft war vorhanden, auch Leuten mit weniger Skills eine Chance zu geben und diese zu befähigen. Heute würde es sich anbieten, Leuten mit lückenhaften Lebensläufen und Quereinsteigern eine Chance zu geben. Stattdessen erwartet man von seinen Azubi-Kandidaten weiterhin, dass sie möglichst ein Abitur mitbringen, Vorerfahrungen haben und die Softskills schon beim ersten Eindruck passen mit der Folge, dass der Aufschwung an der jungen Generation vorbei geht. Die Bereitschaft ist einfach nicht vorhanden, sich auch auf Leute einzulassen, die dem Arbeitgeber zumindest vorerst mehr Mühe bereiten. Wäre das vor 60 Jahren genauso wie heute gewesen, dann hätte ich Deutschland zu einem einzigen sozialen Brennpunkt entwickelt.