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Professionelle Hilfe - Alltag in deutschen Unternehmen


mOSSpOWER

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Hallo,

nein, zurück, das kann ich nicht - das wäre eine "Schande" für mich. Ich male mir gar nicht die frotzelnden Bemerkungen aus, da ich beim Ausstand 600 EUR "auf den Kopf gehauen" habe :D ...

Ich bin jetzt, wie schon oben angemerkt, bei einem Mittelständler, der natürlich auch nur Kraut-und-Rübenlösungen hat (eigentlich war es noch nie so krass, da es hier fast nur Access-VBA-Programme gibt). Die Aussichten sind aber optimal, so dass ich in Zukunft alles auf .NET / C# portieren kann, bzw. neuere Lösungen werden alle auf .NET-Basis implementiert. Die gegenwärtigen Lösungen sind so mies implementiert, dass ich das schon wieder als Herausforderung ansehe. Also, mal sehen, wielange ich hier "durchhalte".

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  • 3 Monate später...
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Top-Benutzer in diesem Thema

Jetzt geht das wieder (von vorne) los. Ich bin jetzt über fünf Monate bei der neuen Firma. Habe die ganzen verstreuten Programme in einen Windows-Service gepackt und alles optimiert und automatisiert. Zum Beispiel ist in der Vergangenheit für einen Geschäftsvorgang einmal pro Monat ein Manntag "draufgegangen" - dies geht nun vollautomatisiert, also 0 Mannsekunden. 10-20 Anrufe pro Tag (Software lief nicht rund) wurden auf im Durchschnitt 0.5 reduziert (mehr geht nicht, da u.a. Fremdprogramme benutzt werden müssen).

Eigentlich konnte ich mein Glück nicht fassen. Es war eine total große Spielwiese mit neuesten (und bewährten) Technologieen. (.NET 3.5 und NHibernate). Keiner wusste eigentlich, was ich mache, denn das ist völliges Neuland für die. Der Chef war voll zufrieden und hatte immer positive Gefühlsausbrüche, nachdem ich wieder mal was live gestellt hatte - hört sich doch alles toll an, nicht wahr?

Nun, dann kam der gestrige Tag. Der IT-Leiter (12 Jahre dabei) steht plötzlich auf und sagt. "Hört mal zu, ich bin gekündigt worden, nein kein Spass, und sage euch jetzt tschüss ... ich schaue morgen nochmal kurz rein und ging). Alle waren fassungslos, denn am gleichen Tag liefen beide Putzfrauen (die eine ist über 10 Jahre dabei) heulend durch die Gegend, weil die gekündigt wurden und auch wurde die Empfangsdame gekündigt. Ich habe sowas noch nicht erlebt.

Der "IT-Leiter", der hatte ursprünglich die Abteilung aufgebaut, hatte imo nicht (mehr) gerade viel Ahnung, aber jetzt soll auch noch der Chef (Teilgeschäftsinhaber) die IT-Abteilung leiten - der hat aber NULL! Ahnung von IT. Ich sehe da keine Zukunft mehr, aber was noch viel wichtiger ist - ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, für so eine Firma zu arbeiten.

Ich habe (was für mich total normal ist) in den letzten Monaten i.d.R. keine Mittagspause gemacht, teilweise 10 Stunden gearbeitet, und mich total super gefühlt, endlich Probleme angehen und Lösungen entwickeln (die waren wirklich nötig) bis ich jetzt gemerkt habe, dass wir an dem eigenen Ast sägen, auf dem wir sitzen. Ich kann doch keine extra fehlerhaften Programme ausliefern, nur dass ich meinen Job behalte, bzw. dass wir alle eine Beschäftigung haben - die lachen sich doch ins Fäustchen, wenn die Programme laufen und uns dann wegrationalisieren. Ich gehe nicht davon aus, dass ich gekündigt werde, aber ich habe absolut keinen Bock mehr in der Firma zu arbeiten - die (langjährigen) Mitarbeiter und meine direkten Kollegen sind total geschockt. Was würdet ihr machen? Leben wir nur noch in dieser S C H E I S S KAPITALISTISCH VERSEUCHTEN WELT? Ich könnte K O T Z E N (und heulen) ... sorry, aber das musste jetzt mal sein - ich musste mich jetzt mal ausheulen.

Sowas habe ich noch nie erlebt (ich habe von sowas immer nur in der Zeitung gelesen) :(

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tja, das ganze scheint ja hier wie eine art therapie für dich zu sein.

sprich dich aus, junge :P

du hast natürlich jede menge möglichkeiten:

A: bleib bei deiner einstellung dass du das was du tust (bei der arbeit) moralisch vertreten können musst und werde entweder arbeitslos oder eben mindestlohnbezieher

B:komm in der realen welt an, ändere deine moralvorstellungen oder kneiff die backen zusammen wie ein mann und sie arbeit als das was sie ist. du arbeitest um leben zu können, dir träume realisieren zu können!

wenn für dich arbeit schön sein muss, dann scheint es, als hättest du kein vernünftiges real life, denn dass sollte der gegenpol sein.

vielleicht liegt dein problem ja dann wirklich nicht im beruf, sondern daran, dass dein echtes leben nicht wünschenswert verläuft.

ich denke sehr viele leute denken sich auf der arbeit "was für ein mist schon wieder, aber da muss ich jetzt durch und dann geh ich mir dafür am wochenende was schönes kaufen". arbeit ist arbeit und kein wunschkonzert. richtig kohle wirst du nicht dadurch verdienen, etwas zu tun was du magst.

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Ich habe jetzt schon mal die Abschiedsmail aufgesetzt ...

Hallo Kollegen,

ich bedaure sehr, dass ich euch auch diesem Wege mitteilen muss, dass ich zum 01. März 2009 gekündigt habe.

Die für mich bisher völlig unbekannten Vorkommnisse der letzten Woche innerhalb der XXX

haben mich zutiefst erschüttert und zwingen mich zum handeln. Ich kann aufgrund dieser Vorfälle ein weiteres

Engagement in dieser Unternehmung mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Desweiteren sehe ich keinerlei Zukunftsaussichten in der IT-Entwicklungsabteilung, da ich davon ausgehe, dass eine zukünftige Zurverfügungstellung von Software auf sehr hohem Niveau (Stichwort Optimierung

und Automatisierung) von Seiten der Unternehmensleitung letztendlich nur zur Rationalisierung von Arbeitsplätzen in der IT-Entwicklung ausgenutzt werden wird.

Ich möchte mich recht herzlich für die, leider sehr kurze, aber sehr gute Zusammenarbeit bei euch bedanken.

Ich lade euch zum Ausstand am XXXX beim XXXX ein und würde mich über eine rege Teilnahme sehr freuen.

Bitte gebt mir rechtzeitig Bescheid, da ich die Plätze reservieren muss.

Mit solidarischem Gruß

xxx

:D ... ist das überhaupt erlaubt in Deutschland solche Mails zu versenden?

Bearbeitet von mOSSpOWER
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Solange Du niemanden beleidigst, verleumdest oder unwahre Behauptungen aufstellst darfst Du aufgrund der Meinungsfreiheit fast alles sagen. Und da liegt schon der Haken und auch meine Frage:

Bist Du sicher dass Du mit Deinem Engagement es geschafft hast, Arbeitsplätze zu rationalisieren? Ich glaube nämlich nicht dass die Kündigung der Putzfrau auf eine bessere IT zurückzuführen ist. Eher Gier oder wirtschaftliche Gründe können dafür verantwortlich sein.

Aber Du kannst auch den Grund bei Dir suchen, nur an völlig anderer Stelle: Du schreibst Du arbeitest viel, ohne Mittagspause. Womöglich auch noch für den halben Lohn des Ex-IT-Chefs. Hast Du Dich unter Wert verkauft? Dann wundert es mich nicht dass man Dich dem IT-Chef vorzieht und Du nur noch einen "Überwacher" bekommst der keine Ahnung hat und nur aufpasst dass Du nicht zu viel Geld verschwendest.

Um nochmal zur Email zurückzukommen. Solange es keinen Kausalen, Unwiderlegbaren Beweis für die "Rationalisierungsmaßnahmen" und Deinen Vermutungen gibt, dann solltest Du Dich mit solchen Behauptungen - denn das sind sie - zurückhalten. Es könnte als was weiß ich was (z.B. Geschäftsschädigung, Aufwiegelung der Mitarbeiter) interpretiert werden. Womöglich sogar zurecht, kennst Du denn die wahren Hintergründe der Entlassungen?

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Hallo Kollegen,

ich bedaure sehr, dass ich euch auch diesem Wege mitteilen muss, dass ich zum 01. März 2009 gekündigt habe.

Die für mich bisher völlig unbekannten Vorkommnisse der letzten Woche innerhalb der XXX

haben mich zutiefst erschüttert und zwingen mich zum handeln. Ich kann aufgrund dieser Vorfälle ein weiteres

Engagement in dieser Unternehmung mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Desweiteren sehe ich keinerlei Zukunftsaussichten in der IT-Entwicklungsabteilung, da ich davon ausgehe, dass eine zukünftige Zurverfügungstellung von Software auf sehr hohem Niveau (Stichwort Optimierung

und Automatisierung) von Seiten der Unternehmensleitung letztendlich nur zur Rationalisierung von Arbeitsplätzen in der IT-Entwicklung ausgenutzt werden wird.

Ich möchte mich recht herzlich für die, leider sehr kurze, aber sehr gute Zusammenarbeit bei euch bedanken.

Ich lade euch zum Ausstand am XXXX beim XXXX ein und würde mich über eine rege Teilnahme sehr freuen.

Bitte gebt mir rechtzeitig Bescheid, da ich die Plätze reservieren muss.

Mit solidarischem Gruß

xxx

Ich kürze sie mal kurz so, wie du sie abschicken solltest:

Hallo Kollegen,

Ich möchte mich recht herzlich für die, leider sehr kurze, aber sehr gute Zusammenarbeit bei euch bedanken.

Ich lade euch zum Ausstand am XXXX beim XXXX ein und würde mich über eine rege Teilnahme sehr freuen.

Bitte gebt mir rechtzeitig Bescheid, da ich die Plätze reservieren muss.

Mit Gruß

xxx

Jedes Wort mehr wäre äusserst dämlich dämlich dämlich. Vielleicht verstehst du das heute noch nicht, aber mit ein bisschen Abstand wirst du es verstehen und später bereuen so eine unnötige Abschiedsmail (oder eher Ab****mail?) abgeschickt zu haben.

ciao,

vic

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Eine kleine Geschichte aus meinem Berufsleben:

Ich arbeite derzeit auf einer Stelle, die damals in einer Anzeige unter anderem Kenntnisse in UML voraussetzte.

Meinst Du wir haben hier in der Firma ein UML Tool?

Meinst Du hier ist irgendetwas mit UML dokumentiert? (OK ich habe zwei Klassendiagramme in unserem Wiki gefunden)

Ich werde diese Fragen jetzt nicht beantworten, mir steigen nämlich schon wieder die Tränen in die Augen ;-) Nein im Ernst: Das nächstemal lasse ich mir die UML vorher zeigen anstatt zu vertrauen dass das was ich gelernt habe auch tatsächlich anweden würde.

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Gast Fernstudent

Hi,

du schreibst doch selbst, dass der IT-Leiter nicht mehr viel von der IT weiß.

Wenn du in der Geschichte 25 Jahre zurück gehst, wurden die Führungskräfte eher danach bewertet, was sie für die Firma während der ganzen Betriebszugehörigkeit erreicht haben. Jetzt ist es eben so, dass man Führungskräfte eher danach bewertet, welche Ziele sie in letzter Zeit (in der Regel 1 - 3 Jahre) erfüllt haben.

Ich kenne deinen IT-Leiter nicht, kann mir aber generell vorstellen, dass er unterm Strich viel weniger der Firma einbringt, als er gekostet hat. Natürlich kann man Dinge wie Mitarbeitermotivation & Co nicht direkt messen aber ich kenne durchaus Führungskräfte mit einer 10-Personen starken Abteilung, die der Firma das 1,5-fache direkt fakturierbare Leistung einbringen. Hinzu kommen noch die internen Aufgaben einer Führungskraft, die zusätzlich erledigt werden.

Aus der Ferne kann natürlich niemand beurteilen, ob die vier Entlassungen eher dazu beitragen, dass sich die Gesellschafter jeweils einen Porsche als Drittwagen leisten können oder ob die Firma finanziell eher schlechter dasteht.

An deiner Stelle würde ich in Zukunft die Mittagspause wenn möglich einhalten und auch die Überstunden reduzieren. Die gewonnene Zeit steckst du in eine gute BWL-Weiterbildung (Fernkurse oder gar ein Studium) und ich garantiere dir, dass du solche Entscheidungen besser nachvollziehen und natürlich dann mit solchen Entscheidungen viel besser umgehen kannst.

Bleibe in Kontakt mit deinem IT-Leiter und der Empfangsdame. Auch wenn die Wirtschaft momentan kriselt, könnte es gut sein, dass die beiden einen guten Job bekommen.

Wenn dir der Job Spaß macht, würde ich bleiben. Es gibt immer weniger "familiäre" IT-Betriebe, bei denen der Chef auch mal bereit ist, 20% seines Gehalts zu kürzen um einen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen.

Vielleicht kannst du dir mal Gedanken über ein eigenes Unternehmen machen. Outsourcing ist zurzeit "in".

Grüße

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'Outsourcing' geht 'zum Glück' auch oft in die Hose, weil dann oft die Kontrolle des Auftraggebers fehlt ... :floet:

Mehr Zufriedenheit als IT Mensch hat man - glaube ich - als IT Mensch in jenem Bereich der Softwareentwicklung, in der die Software das Produkt darstellt was die Firma verkauft.

Ich für mich könnte mir nicht vorstellen, in einen Job zu arbeiten, in der ich für die Software zuständig bin, die die Firma zum Betrieb braucht. Weil da seh ich kaum Entwicklungsmöglichkeiten für mich.

Produktentwicklung für technische Bereiche (in meinem Fall Software für Radiologie) finde ich da insgesamt reizvoller.

LG, Michael

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