Ausbildung irgendwie... komisch

[Der.Andi]

Hey zusammen,

ich habe nun seit dem 1.August 2010 meine Ausbildung als FIAE in einem Unternehmen mit ca. 30-40 Mitarbeitern angefangen, die für mittelständische Unternehmen programmieren. Insgesamt sind wie 2 Auszubildene in der IT Abteilung und noch 2 in der Verwaltung und Logistik.

Nun ist es so, dass nachdem ich am 1.8 angefangen habe ich mit dem alten Auszubildenen in einem Raum gesetzt wurde, wir den PC mit allem ausgestattet haben was ich so da brauche und ich dann die Aufgabe bekommen habe bei Ihrem, zur Zeit, größten Projekt eine kleine Programmierung vornehmen soll.

....

Ich habe vor Ausbildung ein FA in einem Berufskolleg für Technik mit Schwerpunkt Informationstechnik gemacht. Dort haben wir nur die Grundprinzipchen von C# gelernt und das entwerfen von kleinen Datenbankmodellen (keine Programmeriung oder dergleichen).

....

Das Unternehmen benutzt VB.net und SQL Datenbanken. Davon habe ich aber mal sowas von keine Ahnung um es auf gut Deutsch zu sagen.

Trotzdem setzen sie mich dahin und geben mir direkt mal eine Aufgabe die mit Datenbankprogrammierung u.ä. zu tun hat. Zudem ist das Projekt nicht gerade klein und hat sehr viele Datenbanktabellen und unmengen an Quellcode. Für meine Aufgabe muss ich alles mögliche wissen und mich in das Projekt irgendwie reindenken um mal was zu verstehen.

Ich habe in meinem Räumchen zwar unmengen an verschiedenen Büchern über VB und SQL, die wohl alle das gleiche beinhalten, aber um genau das was ich brauche zu verstehen muss ich ja auch das ganze Buch durchlesen. Die ganze Woche über musste ich die ganze Zeit den alten Azubi fragen wie was geht und meistens musste er es mir programmieren weil er es nicht richtig erklären konnte und man dafür Vorwissen haben musste.

Der Chef kommt einmal am Tag rein um zu schauen was Mr.Alter Azubi grad macht oder Ihm was zu sagen etc... dann schaut er auf meinen Bildschirm sagt: " oh.. sieht ja schon gut aus." und geht wieder.

Der andere Azubi von uns beiden hatte voher schon ein 2 monatiges Praktikum dort gemacht, da er kein Voriwssen von irgendwas hatte. Also ist er schon gut vertraut mit der Struktur des Projektes etc. Er hat auch eine andere Aufgabe bekommen. Aber als ich ein wenig mit Ihm erzählt hab, meinte er auch das es Ihm irgendwie komisch vorkommt, dass wir einfach so "allein gelassen" werden und wir uns alles selbst irgendwie durch Bücher anlernen müssen.

Die Berufsschule geht auch erst im November los, wo man aber auch nicht viel lernt wie einige sagen.

Also jetzt zum eigentlichen...

Ist es wirklich so, dass die Ausbildung zum FIAE eher so abläuft, dass man sich alles hauptsächlich alleine anlernen muss? ... das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Ich hoffe auf einige Antworten.

Gruß,

Andreas

[mapr]

Ich denke mal, es kommt auf die Firma drauf an.

Es gibt Firmen, da wirst du richtig ausgebildet in der Ausbildung (was ja auch Sinn und Zweck der Sache ist) und es gibt Firmen, da wird erwartet, dass du schon viel (alles) kannst und bekommst aber den Lohn eines Azubis. Und in einer der letztgenannten scheinst du gelandet zu sein. Nur aus Büchern lernt man nix. Da bräuchtest du zumindest jemanden, der dir, und das richtig, die Grundbegriffe zeigt und dich nicht vor ein großes Projekt setzt mit den Worten "da mach mal".

[lilith2k3]

Öhm ja, Hallo Leidensgenosse

Bei mir sieht es nicht anders aus -mit dem Unterschied, daß ich bis vor Kurzem nichtmal Bücher hatte. Jetzt habe ich genau: 1, eins, one, unus -a,um.

Teilweise schon recht lustig mitanzusehen: Ich bekomme die Aufgaben, die sonst keiner hinbekommt (oder keiner gerade Lust drauf hat) und kann man gucken, daß ich das beste draus mache

Es gibt Firmen, da wirst du richtig ausgebildet in der Ausbildung

Und es gibt die, die gibt's garnicht - oder so.:eek

Einziger positiver Nebeneffekt: ich lerne jede Menge.

[lordy]

Sei doch froh, das man dich gleich versucht voll zu integrieren.

Es wird immer wieder Situationen geben, in denen dein Wissen nicht reicht um eine Aufgabe zu lösen, das ist jetzt deine erste. Mit diesen muss man aber in der IT umgehen können, weil die Themenfelder einfach riesig sind und man sich eben vieles nach Bedarf aneignen muss.

Natürlich ist der Berg am Anfang riesig, aber wenn du etwas dafür tust wird er jeden Tag kleiner werden und dein "Wissensradius" wird sich kontinuierlich erweitern. Ob das nun didaktisch der beste Weg ist, lasse ich mal offen, aber er kann zum Erfolg führen.

[carstenj]

Hi,

Nur aus Büchern lernt man nix. Da bräuchtest du zumindest jemanden, der dir, und das richtig, die Grundbegriffe zeigt und dich nicht vor ein großes Projekt setzt mit den Worten "da mach mal".

nein, nur aus Büchern nicht. Aber auch aus Büchern. Man muss eben lernen, sich aus den vorhandenen Materialien wissen zu "erarbeiteten". Dazu gehören Bücher ebenso wie ein Ausbilder, der einem für Fragen zur Seite steht, einen anleitet und auch von sich aus Tipps gibt.

Und in einer der letztgenannten scheinst du gelandet zu sein

Lass doch bitte mal die Kirche im Dorf! Jetzt ist auch hier wieder gerade mal eine Woche ins Land gezogen, und schon werden irgendwelche Verschwörungstheorien aufgestellt.

Ich finde es ja in Ordnung, manchen Dingen skeptisch gegenüber zu stehen und verschiedene Aspekte zu hinterfragen, aber wie in dem "Kisten schleppen" Thread sind gerade mal 5 Tage vergangen. Was erwartet ihr eigentlich nach so einem kurzen Zeitraum?

[The-First-Tiger]

Nun ja, ich nehme mal an er erwartet zumindest jemanden, der sich um ihn kümmert und nicht, dass man ihm sagt: "Ja, mach mal".

Und mit jemanden, der sich um ihn kümmert meine ich nicht einen älteren Azubi, sondern einen "richtigen" Ansprechpartner.

[Der.Andi]

Nun ja, ich nehme mal an er erwartet zumindest jemanden, der sich um ihn kümmert und nicht, dass man ihm sagt: "Ja, mach mal".

Und mit jemanden, der sich um ihn kümmert meine ich nicht einen älteren Azubi, sondern einen "richtigen" Ansprechpartner.

Genauuuuu dassss!!!!

Ich danke auch den anderen für die Antworten.

Dazu wollte ich noch sagen, dass mir klar ist das man als FIAE vieles aus Büchern etc. lernen muss und sich oft fortbilden sollte.

Doch man sollte erwarten, dass man zumindest in den ersten Monaten der Ausbildung irgenwie "and die hand genommen" wird.

[The-First-Tiger]

Außerdem kommt noch hinzu, dass es ja so aussieht, als ob der ältere Azubi auch nach längerem Aufenthalt in dem Ausbildungsbetrieb, immer noch nicht anders behandelt wird, oder Unterstützung bekommt.

So sollte das eigentlich nicht sein...

[etreu]

Erst mal zum "Fachlichen":

Hast du vielleicht mal nachgefragt, ob du mit C# arbeiten kannst? .NET ist ja beides.

Wenn du die Prinzipien von C# verstanden hast, dann sollte es doch nicht so schwer sein, sich an die VB-Syntax zu gewöhnen. Und der Rest ist API.

Es gibt doch mit Sicherheit noch mehr Mitarbeite, die an dem Projekt arbeiten. Die Struktur/ den Aufbau des Projekts kannst du dir ja erklären lassen - schließlich ist teamfähigkeit auch was Wichtiges.

[Fraggla]

wollt jetzt nicht extra nen neuen Thread aufmachen:

Ich habe das genaue Gegenteil als Problem:

Ich befinde mich derzeit im 2. Monat meines Praktikums, dass wir vor die Ausbildung gehängt haben.

Hier ist gerade Urlaubszeit, weshalb ich auch nicht wirklich viele Kollegen um mich rum habe.

Mein Problem: Ich werde demnächst ILE-RPG lernen. Das kann ich jetzt jedoch noch nicht tun, da ich alleine nicht auf der AS/400 rumfuhrwerken werde.

Ich hab hier jetzt bestimmt schon 2k+ Seiten an Buchmaterial zu der Machine durchgelesen und habe das Gefühl, dass ich den Grundaufbau verstanden habe.

Während ich letzte Woche noch ab und zu Arbeit mit Crystal Reports hatte, hab ich seit Ende letzter Woche nichts mehr zu tun.

Seit Tag 1 des Praktikums habe ich mir schon alle möglichen OpenBooks besorgt und mich dort eingelesen. Ich möchte für die Berufsschule im September schon mal C# vorraus lernen, kann ich jedoch nicht, da ich für praktische Anwendungen ne Entwicklungsumgebung bräuchte und die darf ich ohne Erlaubnis vom Sysadmin nicht installieren. Der gute Mann ist jedoch im Urlaub.

Preisfrage: Was genau soll ich jetzt machen?

Ich fang schon an von Tutorials und Büchern zu träumen :S

[Der.Andi]

Erst mal zum "Fachlichen":

Hast du vielleicht mal nachgefragt, ob du mit C# arbeiten kannst? .NET ist ja beides.

Wenn du die Prinzipien von C# verstanden hast, dann sollte es doch nicht so schwer sein, sich an die VB-Syntax zu gewöhnen. Und der Rest ist API.

Habe ich, aber dann müsste man das ganze Projekt in C# umschreiben... und das geht nicht! Bzw. das würde viiieeeeellllllllllll ! viel! Zeit in Anspruch nehmen.

Es gibt doch mit Sicherheit noch mehr Mitarbeite, die an dem Projekt arbeiten. Die Struktur/ den Aufbau des Projekts kannst du dir ja erklären lassen - schließlich ist teamfähigkeit auch was Wichtiges.

Nur 3 Leute. Einer ist in der unteren Etage und der andere ist der Chef, welcher baer relativ selten da ist...

[SoL_Psycho]

Habe ich, aber dann müsste man das ganze Projekt in C# umschreiben... und das geht nicht! Bzw. das würde viiieeeeellllllllllll ! viel! Zeit in Anspruch nehmen.

Naja machbar wäre das, weil du die Sachen als Klassen / Library einbinden kannst, afaik.

Stichwörter:

Common Intermediate Language ? Wikipedia

Common Language Infrastructure ? Wikipedia

.NET ? Wikipedia

Kurzform:

Naja wird leicht OT. Sorry...

Bearbeitet 9. August 2010 von SoL_Psycho

[TigerTubby]

Mein Unternehmen hat mir und meinen beiden Kollegen am Anfang erstmal einen hausinternen 2-wöchigen C#-Crash-Kurs spendiert.

Darüber hinaus wurde/wird sich eigentlich alles selbst beigebracht (VBA, PLSQL, SQL, etc.), google hilft da sehr

Da ich eben schon einiges von C# kannte, fiel es mir nicht schwer, die entsprechende Syntax einer anderen Sprache zu finden.

Allerdings haben wir auch einen Ausbildungsleiter, der schon Ahnung hat, und wenn wir irgendwo nicht weiterkommen, er ein Stichwort in den Raum schmeißt ("Master-Detail", z.b.) und dann wird wieder google angeschmissen.

Ich finde auch, so ist der Lerneffekt größer.

Aber gewisse Vorkenntnisse, ob nun privat oder vom Betrieb aus, sollten schon vermittelt werden/sein, sonst hat das ja gar keinen Sinn und du weißt gar nicht was du machen sollst.

[lilith2k3]

Habe ich, aber dann müsste man das ganze Projekt in C# umschreiben... und das geht nicht! Bzw. das würde viiieeeeellllllllllll ! viel! Zeit in Anspruch nehmen.

Quatsch. Du kannst das ganze .NET Portfolio ausschöpfen ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Deshalb hat Microsoft das schließlich entwickelt?!

Einen Teil kannst Du in C# machen, rufst Deine F# Bibliothek auf und schickst das Ganze zum rummantschen an IronPython. .Net ist und bleibt eben .Net.

namespace CalculatorExample

{

// This class contains the app's entry point.

class Program

{

static void Main()

{

Calc c = new Calc();

int ans = c.Add(10, 84);

Console.WriteLine("10 + 84 is {0}.", ans);

// Wait for user to press the Enter key before shutting down.

Console.ReadLine();

}

}

// The C# calculator.

class Calc

{

public int Add(int x, int y)

{ return x + y; }

}

}

kompiliert die Add Methode zu

.method public hidebysig instance int32 Add(int32 x,

int32 y) cil managed

{

// Code size 9 (0x9)

.maxstack 2

.locals init (int32 V_0)

IL_0000: nop

IL_0001: ldarg.1

IL_0002: ldarg.2

IL_0003: add

IL_0004: stloc.0

IL_0005: br.s IL_0007

IL_0007: ldloc.0

IL_0008: ret

} // end of method Calc::Add

Und in VB

Calc.vb

Imports System


' A VB "Module" is a class that contains only

' static members.

Module Program

Sub Main()

Dim c As New Calc

Dim ans As Integer = c.Add(10, 84)

Console.WriteLine("10 + 84 is {0}.", ans)

Console.ReadLine()

End Sub

End Module

Class Calc

Public Function Add(ByVal x As Integer, ByVal y As Integer) As Integer

Return x + y

End Function

End Class

End Namespace

wird die Add-Methode zu

.method public instance int32 Add(int32 x,

int32 y) cil managed

{

// Code size 8 (0x8)

.maxstack 2

.locals init (int32 V_0)

IL_0000: ldarg.1

IL_0001: ldarg.2

IL_0002: add.ovf

IL_0003: stloc.0

IL_0004: br.s IL_0006

IL_0006: ldloc.0

IL_0007: ret

} // end of method Calc::Add

Troelsen, Andrew: Pro C# 2010 and the .NET 4 Platform, Fifth Edition. Apress 2010. p 14ff.

Also bei mir ist es inzwischen so, daß die Leute zu mir (nach einem halben Jahr kommen), weil ich denen was zeigen soll

So läuft Ausbildung in meinen Augen nicht *lol*