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Sinnlose/Unsaubere Azubi Projekte


MrsWallace

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Hello :)

Ich bin Johanna (Name von der Redaktion geändert, weil ich keinen Stress mit meinem Ausbildungsbetrieb will) und bin Auszubildende für FI AE im 2. Lehrjahr und bald im 2. Lehrjahr. Wir haben bei uns in der Firma jedes Jahr zwei bis drei Azubi-Projekte. Als ich mein Assessment-Center und meine Vorstellungsgespräch hatte, wurde mit immer gesagt, dass die Projekte quasi der wichtigste Teil unserer Ausbildung wären, denn dort würden wir quasi das meiste Fachwissen vermittelt kriegen und auch richtige Praxiserfahrung sammeln. Wir wären dabei vollkommen selbstständig und würden eben wie auf einem Projekt arbeiten. Das gleiche steht auch nochmal mega hübsch formuliert und Illustriert in meiner Ausbildungsbroschüre meiner Firma...

 

Nun habe ich das erste Projekt hinter mir und wir planen aktuell das Zweite. Leider sind die Projekt wirklich ganz ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe :(

Das erste Projekt war allerdings schon eine Katastrophe. Wir (die Gruppe Azubis) wurden kurzfristig gebeten an einem Wochenende zu einem Kunden bis nach Süddeutschland zu fahren um dort vor Ort in neu sanierten Räumen eines Kunden (mehrere Etagen eines Bürohauses) Büroarbeitsplätze und inventarisieren. Grund dafür war unter anderem, das die Arbeitsplätze Dockingstations haben und der Kunde hat wohl Schlüssel für die Dockingstations durcheinandergebracht....

Ich war nach dem Projekt wirklich echt unzufrieden, denn nicht nur hab ich dabei überhaupt nichts relevantes gelernt, die Reisezeit von über 10 Stunden hat man uns auch nicht als Arbeitszeit anerkannt, weil wir mit dem Zug gefahren sind und weil es vor Ort Probleme gab mit Zugängen etc. wurde da ganze dann nochmal aufwändiger und wurde am Wochenende drauf nochmal gemacht. Außerdem war das ganze mit den Abteilungen, in denen wir waren nicht gut abgestimmt, weshalb danach ständig hin und her geschoben wurde, wann ich den Freizeitausgleich machen kann, bis ich irgendwann einfach stinkig wurde und schriftlich bei meinem Ausbilder drei Tage Ausgleich beantragt habe, den er mir dann genehmigt hat, weil schriftlich auch über den Betriebsrat geht....

 

Nun hatte ich mich auf das zweite Projekt gefreut, weil es hieß wir bzw. ich, könnten dieses Mal eine Software schreiben, die Daten aus dem SAP verarbeitet und leserlich für den Endnutzer darstellt. Wir haben also Rahmenbedingungen bekommen und ich habe eine grobe Umsetzung der technischen Lösung geschrieben. Ich hätte die Daten über eine SAP-Schnittstelle für Python ausgelesen, formatiert und am Ende als PDF ausgegeben. Wir haben alle unsere Dokumente für den jeweiligen Teil eingereicht, meines wurde aber nicht "genehmigt". Im Prinzip wurde alles gestrichen, mir wurde komplett vorgegeben, wie ich die Umsetzung zu machen habe. Ich soll die Umsetzung mit PHP Version 4.3 (!) machen. Der Grund dafür ist, dass mit dieser Version eine externe RFC-Bibliothek verwendet werden kann, mit der wir dann RFC-Calls an das SAP schicken und die Daten auslesen können, so würde es in anderen Projekten auch gemacht. Ehrlich gesagt dachte ich erst mal ich hätte mich verlesen. Meine Firma ist eigentlich immer mega Sicherheitsbewusst, sogar bis zu dem Punkt, an dem wir für Kundensysteme nur einen Benutzer haben, was uns oft auch in der Arbeit einschränkt, weil nicht mehrere Entwickler parallel an etwas arbeiten können. Und nun soll ich mit einer über 10 Jahre alten PHP Version eine externe Bibliothek nutzen, die ebenfalls seit 10 Jahren nicht mehr gewartet wurde um dann ziemlich "hacky" über SAP/RFC an die Datenbank zu kommen, statt einfach die native SAP Python API zu nutzen?

Ich bin natürlich kein Experte und gerade von PHP habe ich wirklich keine Ahnung, darum wollte ich euch mal dazu fragen, was ihr davon haltet. Projekt 1 war für mich jedenfalls absolut unsinnig und Projekt 2 scheint mir zwar besser zu sein, aber inhaltlich auch komplett anders als versprochen und für mein Verständnis ist die Lösung, die ich umsetzen soll auch einfach schlecht und mega unsicher.

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Na gut Projekt 1 war für die Tonne. Das ist klar aber du bist auch erst im zweiten Lehrjahr und man brauchte halt jemanden der das macht. Das würde ich innerlich einfach mal abhaken. 

Projekt 2 scheint ganz inordnung zu sein. Auch wenn die Umsetzung via Python die technologisch vielversprechendere Variante wäre, kann man sich auch als ausgelernter Entwickler die Technologien nicht immer aussuchen. Das auch alle anderen Projekte mit PHP gemacht werden ist durchaus ein valides Argument. Man will nicht das jeder sich für seine Lieblingstechnologie entscheidet und später sind alle, die das gemacht haben nicht mehr da und einer muss dann 10 Projekte in 20 Sprachen warten =)...  Das Projekt ist aber deswegen nicht sinnlos. 

Ich denke Projekt 2 lässt auf weitere sinnvolle Projekte hoffen und die Sache mit Python und der Sicherheit wäre etwas, dass ich der Führungskraft mal als unverbindliche Alternative in einem. separaten Termin vorstellen würde. Verbesserungsvorschläge sind eigentlich immer gerne gesehen, aber man muss auch manchmal als Führungskraft erst überlegen und abwägen. Den Technologie Stack zu wechseln ist durchaus eine Überlegung, die man nicht nach "common sense" aus dem Bauch heraus fällt. 

Klingt für mich bis jetzt nicht so krass negativ. Du hast einen persönlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Aber es gehört auch dazu die Prozesse des Unternehmens und die (politischen) Interessen und Strategien der Vorgesetzen zu erkennen und zu verstehen. Das sind bis jetzt alles  normale Erfahrungen, die jeder mal macht. 

 

Bearbeitet von Konketea
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Puh.

Selbst bei PHP 5.7 hätte ich gesagt, da sollte man aber mal fleißig über ein Upgrade nachdenken. Aber PHP in der 4er Version... die Versionen hab ja nichtmal ich mehr kennengelernt.

Kann man da vielleicht ein paar Stunden/Tage investieren um nach einer anderen Bibliothek zu suchen? Z.B. https://gkralik.github.io/php7-sapnwrfc/introduction.html

vor 2 Stunden schrieb MrsWallace:

aber inhaltlich auch komplett anders als versprochen und für mein Verständnis ist die Lösung, die ich umsetzen soll auch einfach schlecht und mega unsicher.

Es ist zumindest kein schöner oder guter Lösungsansatz. Ob das ganze unsicher ist... kann sein, vielleicht auch nicht. Wenn in der Zwischenzeit keine Sicherheitslücken geschlossen wurden wäre eine Umsetzung mit PHP 7 genauso sicher/unsicher.

Allerdings hat sich in der PHP Welt sehr viel getan, der Schritt von 4 auf 5 war schon groß; im Laufe der 5er Versionen hat sich die Sprache auch sehr weiter entwickelt... 

Aktuell kann man mit PHP 7 einfach ganz anderen Code schreiben also den den man mit PHP 4 noch schreiben musste. Der Lerneffekt wäre mit einer aktuellen Version also deutlich größer. *

 

* Das gleiche gilt natürlich für eine Umsetzung mit Python, bin halt PHP-Entwickler :p

vor einer Stunde schrieb Konketea:

Aber es gehört auch dazu die Prozesse des Unternehmens und die (politischen) Interessen und Strategien der Vorgesetzen zu erkennen und zu verstehen. Das sind bis jetzt alles  normale Erfahrungen, die jeder mal macht. 

Yes.

Im Endeffekt sind sowas eben Geschäftsentscheidungen. Wenn man bisher mit alten Ansätzen gut gefahren ist und sich auch sicher ist die entsprechenden Umgebungen weiterhin pflegen zu können... dann müssen schon handfeste Argumente und überzeugende Alternativen aufgezeigt werden um zu wechseln.

Im Zweifel würde ich aber einfach mal versuchen das andere als Lernprojekt zu verkaufen, dass du evtl. parallel oder anschließend noch umsetzen kannst um dann zu vergleichen ob es die genauso gut oder besser funktioniert.

Bearbeitet von PVoss
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Was Du da bisher gemacht hast, davon träumen viele Azubis.

Ich finde es klasse, was dort für Projekte bei Dir umgesetzt werden. Gleichzeitig wirst Du auch bestens auf die Arbeitsrealität vorbereitet:

  • Regel Nr.1: Nie läuft immer alles glatt
  • Gelegentliche Fahrtzeiten, die die Regelarbeitszeit überschreiten, sind gar nicht mal so selten
  • Nicht immer kann man die "state of the art" Technik benutzen. Wie @PVoss schon erklärt hat, sind sowas Geschäftsentscheidungen. Bei uns gibt es noch Software, die in Uniface entwickelt und gepflegt wird. Erst vor kurzem wurde in einem Projekt, welches von einem 5-Mann großen Team über ein Jahr lief, der Versionsstand von 7 auf 9 angehoben. Wer sich mit Uniface etwas auskennt, weiß, dass man immer noch über 10 Jahre hinterherhängt

Ich würde das alles nicht so negativ sehen. Immerhin werden sich bei Euch anscheinend Gedanken gemacht, was die Azubis so machen können. Und aus beiden Projekten kann man durchaus einen Mehrwert ziehen.
Anscheinend liegt Dein Unmut allerdings in der unterschiedlichen Auffassung und Erwartungshaltung an die Azubi-Projekte. Das Assessment Center hat es in den Himmel gelobt (Personaler tendieren zu Übertreibung, gerade wenn es um die Anwerbung neuer MA geht), Deine Erwartungshaltung war entsprechend hoch und nun wurdest Du enttäuscht.

Für die Zukunft würde ich einfach ohne Erwartungen an das nächste Azubi Projekt rangehen - vielleicht wirst Du ja positiv überrascht :)

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vor 9 Stunden schrieb thereisnospace:

Was Du da bisher gemacht hast, davon träumen viele Azubis.

Ich finde es klasse, was dort für Projekte bei Dir umgesetzt werden. Gleichzeitig wirst Du auch bestens auf die Arbeitsrealität vorbereitet:

Mein Lehrjahr fängt zwar erst am Montag an, aber am Wochenende ewig unterwegs sein, das nicht als Arbeitszeit angerechnet bekommen, dann lauter organisatorische Probleme am Wochenende zu haben und Schwierigkeiten die Zeit dann ausgeglichen zu bekommen und dabei nichts ausbildungsrelevantes lernen klingt eher nach dem Alptraum vieler Azubis ?

Bearbeitet von Chris-Info
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Also bei Projekt 1 wurdet ihr anscheinend als billige Arbeitskräfte missbraucht. Gut, ich denke in einen gewissen Rahmen macht das so ziemlich jeder Betrieb mal. Aber das nicht anrechnen von langen Reisezeiten als Arbeitszeit und das man hinterher dem Ausgleich für die Wochenendarbeit hinterherlaufen muss, finde ich persönlich unprofessionell. Klar, Realität ist, dass es das alles gibt. Wären für mich aber ganz klare Minuspunkte für den Ausbildungsbetrieb, die spätestens beim Thema Übernahme nochmal in die Waagschale kommen...

 

Projekt 2 finde ich schwer zu beurteilen. Klar wird im Vorfeld immer viel Versprochen und was letztendlich gemacht wird ist nochmal was anderes. Aber gerade mit Rückblick auf Projekt 1 scheint hier vieles das genaue Gegenteil von dem zu sein, was dir versprochen wurde und das wäre für mich auf jeden Fall auch wieder ein Minus.

Zur Technologie haben @PVoss und @thereisnospace schon einiges gesagt, was sehr richtig ist, allerdings würde ich das nur mit Einschränkungen unterschreiben. 19 Jahre alte Software, bei der (laut Wikipedia) vor 15 Jahren das letzte mal ein Sicherheitsupdate veröffentlicht wurde KANN einfach nicht sicher sein, insbesondere dann nicht, wenn noch irgendwelche ebenfalls 15 Jahre nicht gepflegten Bibliotheken verwendet werden. Ich denke da wird mir jeder Sicherheitsexperte zustimmen. Die Ausnahme wäre, dass ihr die PHP Version selbst pflegt, aber zwischen einem PHP-Entwickler und jemandem, der an PHP selbst entwickelt und sich wohl sogar am Compiler zu schaffen macht liegt ein massiver Unterschied, das ist eine ganz andere Hausnummer, weshalb ich mir das kaum vorstellen kann. Ich hab hier eher so ein wenig den Eindruck, dass in eurer Firma Sicherheit so ein Buzzword ist, was gern und viel gebraucht wird und auch wichtig ist, zumindest so lange, bis dafür neues Know How benötigt wird. Klar muss es nicht immer da neueste vom Neuen sein wenn es um Entwicklung geht, aber es gibt definitiv auch Grenzen, wo Systeme einfach veraltet sind.

Ich persönlich wüsste auch nicht, was ich für mich aus dem Projekt rausholen könnte, wenn ich für ein kurzes Azubi Projekt eine neue Programmiersprache lernen müsste und meine Kenntnisse dann schon 15 Jahre hinterher hängen, so dass ich mit der aktuellen PHP Syntax auch nichts anfangen kann. Klar gibt es Sprachen die recht zeitlos sind und wo man in recht nieschigen Bereichen viel Geld verdienen kann, wie z.B. Cobol. Aber bei PHP ist das sehr wahrscheinlich nicht der Fall. Darum kann ich am Zweiten Projekt jetzt leider inhaltlich nicht viel wertvolles erkennen, was du für dich mit auf den Weg nehmen kannst.

Und ohne deiner Firma zu nahe treten zu wollen, wenn das Beispiele dafür sind, wo du am meisten "Fachkenntnisse" im Unternehmen mitnehmen sollst, dann würde ich die Ausbildung bei euch als schlecht bewerten. Von Themen wie Entwicklerzufriedenheit und moderner Arbeitsweise mal ganz zu schweigen...

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vor 18 Stunden schrieb Chris-Info:

Mein Lehrjahr fängt zwar erst am Montag an, aber am Wochenende ewig unterwegs sein, das nicht als Arbeitszeit angerechnet bekommen, dann lauter organisatorische Probleme am Wochenende zu haben und Schwierigkeiten die Zeit dann ausgeglichen zu bekommen und dabei nichts ausbildungsrelevantes lernen klingt eher nach dem Alptraum vieler Azubis ?

Ich rede von dedizierten Azubiprojekten. Es gibt immer noch viele Ausbildungsbetriebe, wo du 90% der Zeit im First Level Support hängst. Man kann sich natürlich auch nur die negativen Aspekte rauspicken.

Wie willst Du überhaupt beurteilen, ob etwas ausbildungsrelevant ist oder nicht? Inventarisierung und Programmierung sollen nicht ausbildungsrelevant sein? Du solltest nicht vergessen, dass Du in einer Ausbildung nicht nur Fachwissen vermittelt bekommst, sondern auch auf die echte Arbeitswelt vorbereitet werden sollst. Dazu gehören Soft Skills wie Stressresilienz, Organsiation und Teamwork genauso dazu, wie das Aufsetzen eines Servers.

Ich habe als Azubi auch einmal Briefe sortieren müssen, weil die Maschine ausgefallen ist. Hat mir aber keineswegs geschadet, da beißt man halt durch.

So lange solche Tätigkeiten nicht zur Regel werden, ist es gängig ab und zu solch einfache Arbeiten an Azubis zu übertragen. Gerade wenn der Betrieb kleiner ist. Wer soll das denn sonst machen? Die Geschäftsleitung?

Die Problematik mit den Überstunden habe ich nicht thematisiert. Es sollte natürlich zeitnah die Möglichkeit geschaffen werden die Stunden auszugleichen.

Bearbeitet von thereisnospace
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vor 51 Minuten schrieb thereisnospace:

Ich rede von dedizierten Azubiprojekten. Es gibt immer noch viele Ausbildungsbetriebe, wo du 90% der Zeit im First Level Support hängst. Man kann sich natürlich auch nur die negativen Aspekte rauspicken.

Ein Azubi Projekt ist aber nicht gleich positiv. Wenn ich persönlich die Wahl hätte zwischen dem ersten Projekt der TE und einer WOche FIrst Level Support, würde ich den FLS machen, da hätte ich immer noch mehr gelernt und deutlich weniger Scherereien bezüglich Fahrzeit und Überstunden. 

 

Übrigens, woher willst du wissen, dass es bei der TE nicht so ist? Sie hatte ja angedeutet, dass in ihrer Firma während den Projekten am meisten Fachwissen und Praxiserfahrung vermittelt wird. Wenn die Gewichtung stimmt, würde ich nicht erwarten, dass außerhalb der Projekte wirklich viel vermittelt wird.

vor 51 Minuten schrieb thereisnospace:

Wie willst Du überhaupt beurteilen, ob etwas ausbildungsrelevant ist oder nicht? Inventarisierung und Programmierung sollen nicht ausbildungsrelevant sein? Du solltest nicht vergessen, dass Du in einer Ausbildung nicht nur Fachwissen vermittelt bekommst, sondern auch auf die echte Arbeitswelt vorbereitet werden sollst. Dazu gehören Soft Skills wie Stressresilienz, Organsiation und Teamwork genauso dazu, wie das Aufsetzen eines Servers.

Ich habe als Azubi auch einmal Briefe sortieren müssen, weil die Maschine ausgefallen ist. Hat mir aber keineswegs geschadet, da beißt man halt durch.

Ich sehe das anders, denn ich finde schon, dass es schadet. Als ich vor ein paar Monaten meine Vorstellungsgespräche hatte, haben ausnahmslos alle Firmen etwas in die Richtung gesagt wie "Die 3 Jahre Ausbildungszeit sind extrem knapp um all das Wissen aus dem Rahmenplan zu vermitteln". Und in der Praxis sieht es noch "schlimmer" aus, denn wenn ich mir Stellen für Junior Entwickler anschaue, dann werden sehr oft Programmierkenntnisse in aktuellen Sprachen und Frameworks gewünscht, die weit, weit über den Ausbildungsrahmenplan hinaus gehen.

 

Mein persönlicher Eindruck (auch für meine nächsten Ausbildungsjahre) ist, dass man während der Ausbildung als FIAE eigentlich keiner Zeit hat um die Kernthemen und insbesondere das Entwickeln auch nur ansatzweise schleifen zu lassen, wenn man hinterher ein gut ausgebildeter Anwendungsentwickler sein will, der auch nur Ansatzweise den Anforderungen des realen Arbeitsmarktes entsprechen will. Und aus dem Grund bin ich der Ansicht, dass so was wie Projekt 1 dem Azubi sehr wohl schadet. Und @MrTony und @PVoss haben zu Projekt 2 ja auch schon gesagt, dass die Lösung dort unsauber und PHP in so einer alten Version weder zum lernen wirklich gut ist, noch um gefragte Skills für den Arbeitsmarkt aufzubauen.

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vor 1 Minute schrieb Chris-Info:

Und @MrTony und @PVoss haben zu Projekt 2 ja auch schon gesagt, dass die Lösung dort unsauber und PHP in so einer alten Version weder zum lernen wirklich gut ist, noch um gefragte Skills für den Arbeitsmarkt aufzubauen.

Genau genommen habe ich das so nicht gesagt. Klar kann sie was dabei lernen, egal wie alt die PHP Version ist oder ob du anfängst im uralt Basic zu programmieren. Ein bisschen was ist schon dran an der Aussage, dass die Grundkonzepte für die Entwicklung in allen Sprachen ähnlich sind. 

 

Ich hab aber die Erfahrung gemacht, dass Firmen im IT Bereich sehr konkrete Kompetenzen wollen. Und die liegen halt nicht irgendwo im Soft oder Meta Bereich sondern, wie du richtig gesagt hast, im Bereich von HardSkills in Programiersprachen, Tools und Libraries. Und abgesehen von wenigen Ausnahmen werden da eigentlich immer cutting edge oder zumindest sehr aktuelle Technologien gefordert. Für ein kurzes Projekt erworbene Kenntnisse in einer 15 Jahre alten PHP Version sind am Arbeitsmarkt praktisch nichts wert, außer wohl beim derzeitigen Arbeitgeber...wobei ich mich da auch nicht drauf verlassen würde. Kenntnisse im Bereich Datenverarbeitung mit Python und SAP und den einschlägigen Frameworks hingegen klingen nach einem soliden Angebot für eine Menge Arbeitgeber.

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In der Praxis kann es durchaus vorkommen, dass alte Systeme erweitert werden sollen. Demnach finde ich das Projekt als solches nicht schlimm. Natürlich sollte altes PHP nicht das einzige sein, was vermittelt wird. Ich hoffe, dem ist auch nicht so.

Im Bezug auf PHP und Sicherheit: eine alte PHP-Version kann man durchaus als kritisch erachten. Jedoch ist eine Risiko-Analyse weder im Rahmenlehrplan zu finden, noch Aufgabe eines Azubis (selbst wenn  @MrsWallace noch so recht hat). 

Bearbeitet von pr0gg3r
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