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Azubi lernt Programmieren nicht — was tun?


DerCoole

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vor 14 Minuten schrieb meikebam:

Ich habe gelernt, dass ca. 1 Jahr bei Azubis im Alter von 16/17/18 vergehen muss, bis die so richtig angekommen sind. So zumindest meine Erfahrung.

Danke für deinen Input, der Azubi ist übrigens bereits 30. Er hat einen Realschulabschluss und hat bis jetzt nur gejobbt und mit Praktika versucht, etwas richtiges für sich zu finden.

vor 12 Minuten schrieb allesweg:

ihr habt seit >7 Monaten (somit ist die Probezeit beendet) einen Azubi, dessen Uneigenständigkeit bisher niemandem aufgefallen ist.

Das ist korrekt. Ich kann leider nichts dafür, da ich ihn erst jetzt bekommen habe. Wie gesagt, unser "altbewährtes" Konzept war bis jetzt immer sonst sehr erfolgreich.

vor 5 Stunden schrieb allesweg:

Wie sind die bisherigen Feedback-Gespräche gelaufen?

Zwischen wem fanden die in welchen Abständen statt?

Nachdem das aufgefallen ist, haben wir uns zwei Mal pro Woche zusammengesetzt. Seitdem sind wir am Herausfinden, woran es liegt (Verständnis für Aufgaben, Logik, Betreuer, etc.). Wie das in den ersten sechs Monaten war, kann ich leider nicht sagen.

Er meinte dort das er etwas langsamer ist als andere, er sich aber selbstständig dann alles beibringt bzw. nachholt. Nur davon ist rein gar nichts zu merken.

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Okay, so langsam bekomme ich ein differenzierteres Bild.

Die Schulungen laufen unter Hoheit der zentralen Ausbildungseinheit und du bist in einem Team der durchführende Ausbilder, zu welchem dieser Azubi erst vor kurzem kam?

Frag die Zuständigen, wieso der so bei euch ankommen konnte.

Wenn keinerlei Eigeninitative oder wenigstens minimale Verbesserung erkennbar ist, sollten die Ausbildungsverantwortlichen dieses Themas annehmen - sprich die Person im Ausbildungsvertrag!

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ich bin in einer ähnlichen Situation, bei mir sind es aber andere Probleme
bei mir werden Sachen die erfolgreich angewandt wurden immer wieder vergessen und falsch gemacht

Ich mache alle 2 Wochen ein Feedbackgespräch und spiegle alles was nicht läuft sachlich wider und dann schauen wir ob wir eine Lösung finden. Leider klappt es auch im 3. Lehrjahr immer noch nicht rund.

Wer ist da Schuld: Ich und fast nur ich als Ausbilder, ich habe die Ausbildung zu begleiten und zum Erfolg zu bringen und niemand anderes. Sollte aber keinerlei Motivation beim Azubi da sein, so kann ich auch dann irgendwann auch nichts mehr tun, das ist dann leider in einem von 1000 Fällen so und damit kann ich leben, denn ich sehe mich nicht als Sorgeberechtigter von einem Azubi der jeden Schritt begleitet. Ich ebne den Weg und kontrolliere ob er gegangen wird und in welche Richtung er gegangen wird und so sollte es meiner Meinung auch sein. Ziel ist es ja einen handlungsfähigen FISI auszubilden, aber wenn die Person nicht möchte, dann ist das so

 

Das mit der Schulung in den ersten 6 Monaten finde ich echt schwierig. Aber das wahrscheinlich auch nur weil wir maximal 2 Azubis ausbilden. In großen Firmen ist so eine Lernwerkstatt oder Schulungszeit ja Gang und Gebe.

 

Ich empfehle dir andere Wege einzuschlagen, die du sonst nie einschlagen würdest und ihn anders zu reizen. Andere Lehrweisen (Visuell statt Audio, oder so Ähnlich) benutzen, mehr eigene Entscheidungen treffen lassen.

Das wird auf jeden Fall Zeit dauern und es wird nerven, aber anders als positiv geht es leider nicht.

Alles andere ist meiner Meinung nach Blödsinn, sowas wie Druck aufbauen, rumschreien, ihm Vorwürfe machen.

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Hat er die Ausbildung zum FIAE gemacht weil er generell Interesse an der IT hat oder/und wegen der Programmierung?

Für mich sieht es aus als hätte er kaum Motivation zu Programmieren... liegt vielleicht daran, dass er von seinen Kollegen ziemlich outclassed wurde. Lass ihn kleine Aufgaben lösen um zu erkennen, ob Interesse besteht oder nicht...

Wenn's mit der Logik und generell der Programmierung nicht hinhaut, aber das Interesse in Informatik dennoch da ist, könne man eventuell über einen Wechsel in FISI oder ITSK nachdenken.

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vor 39 Minuten schrieb DerCoole:

Danke für deinen Input, der Azubi ist übrigens bereits 30. Er hat einen Realschulabschluss und hat bis jetzt nur gejobbt und mit Praktika versucht, etwas richtiges für sich zu finden.

Das ist korrekt. Ich kann leider nichts dafür, da ich ihn erst jetzt bekommen habe. Wie gesagt, unser "altbewährtes" Konzept war bis jetzt immer sonst sehr erfolgreich.

Nachdem das aufgefallen ist, haben wir uns zwei Mal pro Woche zusammengesetzt. Seitdem sind wir am Herausfinden, woran es liegt (Verständnis für Aufgaben, Logik, Betreuer, etc.). Wie das in den ersten sechs Monaten war, kann ich leider nicht sagen.

Er meinte dort das er etwas langsamer ist als andere, er sich aber selbstständig dann alles beibringt bzw. nachholt. Nur davon ist rein gar nichts zu merken.

Seine Behautpung über sein Lernverhalten und die nicht dazu passenden Beobachtung zeigen doch deutlich, dass es da ein Lernhindernis auf Seiten des Auszubildenden besteht.

Hier ist nun herauszufinden, ob eine generelle Lerneinschränkung oder eine auf den Ausbildungsberuf bezogene vorliegt. Erst dann kann man entsprechende Maßnahmen zur Lernunterstützung anbieten bzw. durchführen.

Vorher ist das Stochern im Dunkeln, ohne zu wissen, dass es etwas zu treffen gibt.

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Mir fällt es schwer das mit dem if-statement zu glauben. Wenn nicht-Informatiker irgendwas über Programmierung wissen, dann was if-else-Anweisungen sind. Sogar meine Nachbarin: "Programmieren ist doch einfach nur if das und das, dann das und das..." 


Ich würde gerne genau wissen, was damit gemeint ist, wenn OP sagt, der Auszubildende würde nicht verstehen, was ein if-statement ist... 🤔

Weiß er wirklich überhaupt nicht was ein if-statement ist? Ist er lediglich nervös? Weiß er nicht, an welcher Stelle ein if-statement zu verwenden ist? Gibt es vielleicht verschiedene Arten ein if-statement in C# zu formulieren und er weiß nicht welche?

Bearbeitet von CompileThis
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vor 57 Minuten schrieb CompileThis:

Mir fällt es schwer das mit dem if-statement zu glauben.

Mir nicht. Wir hatten mal einen FISI-Azubi, der Softwareentwicklung einfach nicht verstanden hat und nur 6er in den Arbeiten hatte. Wir haben uns ganz viel Mühe gegeben, ihm das in irgendeiner Form zu vermitteln. Also wirklich zig Stunden reingesteckt, alles von ganz am Anfang mit viel Geduld erklärt. Er hat aber immer nur den Bildschirm angestarrt und... nichts gemacht. Selbst wenn wir ihm eine Variable "int x = 5;" hingeschrieben habe, hat er die Aufgabenstellung "erstelle eine Variable die y heißt und den Wert 10 hat" nicht hinbekommen, obwohl die Lösung ja schon da stand... Aber seine FISI Aufgaben hat er gut erledigt, von dem her hatten wir nicht das Problem wie @DerCoole.

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vor 5 Minuten schrieb pr0gg3r:

Selbst wenn wir ihm eine Variable "int x = 5;" hingeschrieben habe, hat er die Aufgabenstellung "erstelle eine Variable die y heißt und den Wert 10 hat" nicht hinbekommen, obwohl die Lösung ja schon da stand...

Unfassbar... 🤷‍♂️ Schön, dass er dann aber im FISI-Bereich glücklich geworden ist :)

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vor 5 Stunden schrieb CompileThis:

Weiß er wirklich überhaupt nicht was ein if-statement ist? Ist er lediglich nervös? Weiß er nicht, an welcher Stelle ein if-statement zu verwenden ist? Gibt es vielleicht verschiedene Arten ein if-statement in C# zu formulieren und er weiß nicht welche?

Es ist keine Übertreibung gewesen. Neulich kam er zu mir und hat mich gefragt, ob er statt einer while-Schleife nicht lieber eine if benutzen kann. Danach hat er gefragt wie er die if-Abfrage formuliert, sodass diese nur ausgeführt wird, wenn die Bedingung false ist.

Das zeugt einfach davon, dass er das ganze Konstrukt nicht verstanden hat.

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vor 34 Minuten schrieb DerCoole:

Das zeugt einfach davon, dass er das ganze Konstrukt nicht verstanden hat.

Ja, da fehlen eindeutig die Grundlagen.

Ich bin da ehrlich gesagt ein wenig im Zwiespalt. Auf der einen Seite finde ich, dass ein Betrieb verantwortungsbewusst sein muss und ihn unterstützen sollte wo es geht, auf der anderen Seite darf (bzw. muss) ein Unternehmen auch wirtschaftlich denken und kann nur begrenzt Mitarbeiter mitziehen. Die Frage ist ja auch, ob der Beruf dann überhaupt sinnvoll für ihn ist. Dieses "30 Jahre alt, verschiedene Sachen probiert aber noch nicht das Richtige gefunden" zeigt ja schon auch von einer gewissen Orientierungslosigkeit. Also was kann man tun? Natürlich kann man ihn durch die Ausbildung schieben, aber ob das langfristig sinnvoll ist oder nicht, steht halt auf einem anderen Blatt. Ohne Grundlagen wird er es ja überall schwer haben, nicht nur bei euch. Eventuell habt ihr ja andere Möglichkeiten in eurer Firma? Auf jedem Fall würde ich ihn nicht "fallen lassen", aber auch klar machen, dass er sich auch einbringen und von ihm mehr kommen muss, vor allem wenn er alle Unterstützung dafür bekommt (das natürlich vorausgesetzt).

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Einen Auszubildenden unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, insbesondere im Vergleich zu Mitarbeitenden, zu betrachten, ist nicht sinnvoll. Das seiht man schon daran, dass die möglichen Maßnahmrn bei einem Auszubildenden, wie Kündigung nicht so greifen, wie bei Mitarbeitenden.

Ausbildung kostet in erster Linie.

 

 

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Am 14.3.2021 um 09:05 schrieb WYSIFISI:

[...] im Vergleich zu Mitarbeitenden, zu betrachten, ist nicht sinnvoll. [...]

Der Vergleich besteht nicht zwischen Azubi und Fachkräften sondern zwischen Azubi nach einem halben Jahr Schulung und bisherigen Azubis nach einem halben Jahr mit der gleichen Schulung, die dann eben doch ein if hinbekommen haben. Die Erfahrungswerte sind ja vorhanden und übliche Schwankungen hat man in der Softwareentwicklung ja immer, nur zeigen sie in diesem Fall halt deutlich in eine Richtung. 

Am 14.3.2021 um 09:05 schrieb WYSIFISI:

Einen Auszubildenden unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, [...], zu betrachten, ist nicht sinnvoll.  [...]

Ausbildung kostet in erster Linie.

Ich bin da nicht ganz bei dir. Ein Azubi ist auch immer eine Investition, um den Bedarf an Fachkräften zu decken und damit ein rein wirtschaftlicher Aspekt. Sonst würden ja viel mehr Firmen aus Wohltätigkeit ausbilden und nicht kalkulieren, ob nächstes Jahr ein Azubi drin ist oder nicht.

(Mir ist wichtig, dass wir uns hier nicht falsch verstehen, ich habe absolut ein Problem damit wenn ein Azubi als billige Arbeitskraft missbraucht wird und dann der nächste Azubi verarscht wird. Aber ich gehe mal davon aus, dass wir in erster Linie "normale" Betriebe und keine Ausbeuter-Betrieben meinen. Bei dem Threadersteller macht es ja auch durchaus den Eindruckt, dass sie dem Azubi etwas beibringen wollen, nur dass es dabei hapert). 

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