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Drittes Lehrjahr FISI und noch nichts im Unternehmen gelernt


Panigale

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Hallo zusammen,

ich bin FISI im dritten Lehrjahr in einem Mittelgroßen Unternehmen (ca. 400 Mitarbeiter) und sehr Skeptisch mit meiner Ausbildung.

Zur Vorgeschichte:

Ich habe mich schon früh in meiner Realschulzeit für IT interessiert und mir über diese Jahre ein nettes Basiswissen angeeignet (Zum Beispiel in der neunten Klasse einen eigenen Windows Server mit AD, HyperV, Gameservern, etc im Heimnetz aufgesetzt und verwaltet). Mit voller Motivation ging es dann im September 2019 in die Ausbildung... . In den ersten Wochen wurde ich von einem Kollegen im Servicedesk in meine Zukünftigen Aufgaben eingearbeitet (PCs per Hand installieren, Arbeitsplätze verkabeln und Anrufe annehmen). Nach zwei Monaten mischten sich diese Arbeiten dann mit wöchentlich 500M Netzwerkkabel durchs Unternehmen ziehen. Soweit so gut. Das Problem ist nur, dass ich mittlerweile in dritten Lehrjahr bin und immer noch die gleichen Aufgaben erledigen muss. Mein Alltag besteht mittlerweile aus Arbeitsplätze aufbauen, Rechner installieren, gesperrte Konten entsperren und Hardware bestellen. Ich habe nur den Zugriff auf das AD um User anzulegen und zu entsperren. Keine Ausbildungsrelevanten Inhalte, noch nie einen Server aufgesetzt, noch nie einen Switch konfiguriert, gar nichts! Ich habe bis auf die Einarbeitung in den Servicedesk noch nichts in meinem Unternehmen gelernt und fühle mich wirklich als billige Arbeitskraft. Habe das auch des öfteren angesprochen, aber die einzige Antwort die es jedes mal gab war: "In der Berufsschule lernt man was über Netzwerk, etc. . In der Arbeit machen wir sowas nicht" . Jetzt habe ich ernsthafte Bedenken, ob ich nach der Ausbildung überhaupt was kann, da sich diese Situation nicht wirklich zu ändern scheint und meine Vorgänger in diesem Betrieb alle sehr schlecht abgeschlossen haben, bzw. die Abschlussprüfung wiederholen mussten und sich danach vom Unternehmen getrennt haben. Meine Frage ist, ob das normale Aufgaben eines FISI im dritten Lehrjahr sind und man erst nach der Ausbildung wirklich was lernt, oder ob die Praktische Ausbildung in meinem Betrieb wirklich problematisch ist? 

 

Beste Grüße zum Wochenende!

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vor 25 Minuten schrieb Panigale:

oder ob die Praktische Ausbildung in meinem Betrieb wirklich problematisch ist? 

scheint erstmal so. du solltest zusammen mit deinem Ausbildungsvertrag einen betrieblichen Ausbildungsplan bekommen haben, vergleiche diesen mit der Ausbildungsordnung und deinem Berichtsheft.

Sowas im dritten Jahr festzustellen ist immer etwas problematisch da gibt es ja kaum noch Gelegenheiten gegenzusteuern.

vor 31 Minuten schrieb Panigale:

In der Arbeit machen wir sowas nicht

irrelevant. Das BBiG gilt auch für deinen Ausbildungsbetrieb, hier speziell §14 und §27, welche beruflichen Handlungsfähigkeiten nach §14 Absatz 1 Satz 1 vermittelt werden müssen regelt die Ausbildungsordnung. Die Inhalte legt die Ausbildungsordnung für den Ausbildungsbetrieb verbindlich fest, dieser kann das nicht auf die Berufsschule abwälzen. Für die Schule gilt der Rahmenlehrplan.

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Hallo,

ich fürchte, der einzige Rat, den das Forum geben kann, ist es im Wiederholungsfall der Abschlussprüfung sich nach einem anderem Betrieb umzusehen, die Kröte zu schlucken und unter "persönlicher Erfahrung" zu buchen (sofern es wirklich so schlimm ist, wie aus Deiner Sichtweise geschildert und die alleinige Schuld nicht bei Dir zu suchen ist).

Der zweite Punkt wäre dann, mal von einer dritten Person die Details etwas unter die Lupe nehmen zu lassen. Leider rettet es Dich nicht in Bezug auf mögliche Mängel (verlorene Zeit) in der Ausbildung. Aber generell sollte man sich auch hier zunächst von Fachleuten weitere Meinungen einholen. Auf jeden Fall zunächst das Gespräch in Verbindung mit dem Ansprechpartner der IHK in Verbindung mit einem für den Betrieb verantwortlichen führen. (Die Person, die den Ausbildungsvertrag unterschrieben hat).

Mit Glück kann die theoretische Prüfung ja erfolgreich laufen (das sind ja wirklich Themen, die man selbst lernen kann). Über die praktische Seite muss man sich dann Gedanken machen. Wichtig ist es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und die Nerven zu behalten. Eine nicht bestandene Prüfung kann man noch zweimal wiederholen und bestandene theoretische Kenntnisse kann man mitnehmen. 

Leider kommt es immer wieder vor, dass Azubis als billige Hiwis eingesetzt werden. Man sollte sich auch als Azubi über Rechte- und Pflichten rechtzeitig informieren. Zu reagieren, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, ist leider der falsche Weg.

Inwiefern es theoretische Regressansprüche gibt und ob diese dann helfen, dass wäre dann die Frage einer juristischen Auseinandersetzung. Sicher gibt es aber hier auch zwei Seiten, die zunächst einmal im Detail ihre Sicht der Dinge darlegen müssen. Allerdings müsste die Beratung hier auch von einer Fachperson erfolgen.

Ich wünsche dennoch

Viel Erfolg !

 

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vor 4 Stunden schrieb tkreutz2:

Aber generell sollte man sich auch hier zunächst von Fachleuten weitere Meinungen einholen. Auf jeden Fall zunächst das Gespräch in Verbindung mit dem Ansprechpartner der IHK in Verbindung mit einem für den Betrieb verantwortlichen führen. (Die Person, die den Ausbildungsvertrag unterschrieben hat).

Ich möchte gerne mal meine Erfahrungen diesbezüglich schildern. Ich hatte damals eine Ausbildung in einem sehr kleinen, fast schon familiären Unternehmen begonnen. Zur selben Zeit startete ein weiterer Azubi sein Ausbildung. 

Nach circa einem Jahr waren wir beide an dem Punkt angekommen, an dem wir uns nicht weiter schikanieren und ausnutzen lassen wollten. Auf die Details dieser Ausbildungshölle möchte ich jetzt nicht eingehen, allerdings war es schon sehr zweifelhaft, was da alles abging. Bei mir war es bei dieser Ausbildung der erste richtige Kontakt mit der richtigen Berufswelt. Mein Mitazubi war schon sehr lebenserfahren. Er hatte bereits eine abgeschlossene Ausbildung im Elektronik-Bereich, langjährige Berufserfahrung als Techniker im Netzwerkbereich und war grundsätzlich sehr bewandert in der IT.  Mehrfache Gespräche mit unserem Chef führten zu nichts, jede Kritik und jeder Vorschlag wurde mit Missachtung und Unverständnis abgetan. 

Der Mitazubi hatte sich dann an die IHK gewandt. Mit leider sehr schlechtem Erfolg. Es kam zu einem Gespräch zwischen unserem lokalen IHK-Vertreter und unserem Chef. Der Chef hat natürlich all seine Marketing-Skills angewendet und die IHK anscheinend überzeugen können, dass der entsprechende Betrieb wohl das Azubi-Paradies auf Erden sei. 

Nachdem nun also klar war, dass wir unzufrieden sind und es auch an die große Glocke hängen, wurde es düster - vor allem für meinen Mitazubi, er war schließlich der Schuldige. Es wurden  keine Aufgaben mehr verteilt und nur noch passiv-aggressiv kommuniziert.  

Weiterer Kontakt mit der IHK führte auch zu nichts. Anfragen hinsichtlich freier, unbesetzter Stellen in der Umgebung, von anderen Azubis, welche ihre Ausbildung ggf. abgebrochen haben o. Ä. wurden verächtlich beantwortet, mit der Aussage, dass wir uns gefälligst selber drum kümmern sollten und nichts seitens der IHK hins. Unterstützung zu erwarten hätten. 

Wir haben es glücklicherweise beide geschafft ein anderes und vor allem besseres Unternehmen zu finden.

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Was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass die IHK immer als hilfreich in solchen Situationen dargestellt wird. Meine Erfahrung hat mich allerdings vom Gegenteil überzeugt. Ganz ehrlich, schlimme Arbeitgeber lassen sich nicht durch "nette" Gespräche etc. beeinflussen, das einzige was helfen würde, sind vermutlich nur rechtliche Schritte. Klar, man kann versuchen durch Gesprächen mit den jeweilig Verantwortlichen aus dem Ausbildungsunternehmen und ggf. Vertretern der IHK zu Lösungen finden. Aber man muss auch im Auge behalten, was man da für ein Unternehmen vor sich hat.   

In deinem Fall war die Aussage ganz deutlich, die Themen XY werden nicht beigebracht, da sie nicht ausgeführt werden. Wieso sollte ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen Zeit verschwenden, für Dinge die die Arbeitskraft sowieso niemals machen wird.   Ein Ausbildungsbetriebe soll ausbilden, aber wer hält sich schon an die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte. In den allermeisten Fällen wird nur das beigebracht, was im Unternehmen relevant ist. 

Fazit: Schlechte Ausbildungsunternehmen bleiben (meist) schlechte Ausbildungsunternehmen. 

Belehrt mich mit euren Erfahrungen eines besseren :)

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vor 17 Stunden schrieb CascadingStyleSuite:

Was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass die IHK immer als hilfreich in solchen Situationen dargestellt wird. Meine Erfahrung hat mich allerdings vom Gegenteil überzeugt. Ganz ehrlich, schlimme Arbeitgeber lassen sich nicht durch "nette" Gespräche etc. beeinflussen, das einzige was helfen würde, sind vermutlich nur rechtliche Schritte.

Fazit: Schlechte Ausbildungsunternehmen bleiben (meist) schlechte Ausbildungsunternehmen. 

Belehrt mich mit euren Erfahrungen eines besseren :)

Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Das ist eine extrem bittere Erfahrung. Ja, aus rein organisatorischer Sicht kann eine IHK nicht die Position eines "unabhängigen" Dritten einnehmen, denn sie finanziert sich ja aus den Beiträgen auch "mieser" Betriebe. Als Azubi ist man immer in der schwächeren Position und Ausbeuterunternehmen zielen ihre Absicht darauf ab, dass kaum ein Azubi rechtliche Schritte gegen einen größeren Gegner gehen werden. So gesehen kann ich diese Erfahrung nachvollziehen.

Was bleibt im Fazit ? Im Fazit bleibt eigentlich nur stehen, dass man als Azubi das Glück haben muss, einen guten Betrieb zu finden, der auch ehrlich an der Qualität einer hohen Ausbildung interessiert ist. Alles andere bleibt letztendlich eine Grauzone.

Ganz ohne Rechte ist man als Azubi allerdings nicht. Und das ist Punkt, an den ich wieder anknüpfen wollte. Man sollte sich schon mit Themen, wie dem Ausbildungsrahmenplan auch als Azubi einmal beschäftigen und wenn man merkt, dass etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, lieber früher als später die Reissleine ziehen. Leider ist der Zeitfaktor auch ein Schwachpunkt, der von solchen Betrieben ausgenutzt werden kann.

Meine Erfahrung ist, dass die IHK über genau überhaupt keinerlei Qualitätswesen bzgl. ihrer Organisation und den damit bestehenden Abhängigkeiten verfügt. Aber das wäre eine lange Diskussion, die letztendlich hier niemandem helfen würde.

Auch aus rechtlicher Sicht kann man diesen Verein im Mittelalter ansiedeln. Denn in keinem rechtlichen System der Welt gibt es eine Bestrafung auf Lebenszeit, was die IHK ja macht, wenn jemand im Beruf auf Lebenszeit gesperrt wird, nach dreimaligem Nichtbestehen. Und jeder, der eine andere Meinung in dieser Position vertritt, halte ich persönlich für Geisteskrank. Es nützt uns aber nichts, wenn wir uns über diese Organisation aufregen. Für die meisten Leute funktioniert es und dass ist der Gedanke, den man im Vordergrund behalten sollte.

Das duale Ausbildungssystem für sich bewertet hingegen zählt im internationalen Vergleich zu den besten Systemen. Aus der Sicht kann und darf man es leider dann auch nur bewerten. Das ist natürlich für Betroffene dann eine bittere Erkenntnis.

Ich rate dennoch, ein Gespräch zu suchen - vielleicht auch mit einer dritten Person am Tisch. Eventuell findet man auf diesem Weg noch eine Lösung.

Noch ein Tipp. Wenn man sich in einem neuen Betrieb eine Lehrstelle sucht, sollte man sich mit anderen Azubis unterhalten oder eher einen Betrieb suchen, in dem man nicht als Einzelkämpfer ist. Das kann aus Sicht der Azubis die Position stärken, denn man ist ja nicht alleine. Betriebe, die so klein sind, dass sie nur einen Azubi beschäftigen sind dahingehend schon als Risiko einzustufen, wenn sie nicht ganz gute Argumente haben, dass vorherige Azubis die Ausbildung auch erfolgreich durchlaufen sind.

Bearbeitet von tkreutz2
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Ich bin entsetzt dass einige Menschen bei der IHK scheinbar ihren Job nicht machen … aber das Thema möchte auch ich nicht vertiefen. Die IHK bewertet einen Betrieb nach abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen und wird dann aktiv, wenn diese nicht erfolgreich beendet werden, so kenne ich das. 
Es gibt bei IHK einen Schlichtungsausschuss. Der hat die Aufgabe, sich vor oder bei einer Trennung beide Seiten anzuhören und vor einer Kündigung zu vermitteln. Da sitzt ein Arbeitnehmer und ein Arbeitgeber und ein Kammervertreter und versuchen zu helfen. Kostet nix und könnte helfen?

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vor 11 Minuten schrieb charmanta:

Ich bin entsetzt dass einige Menschen bei der IHK scheinbar ihren Job nicht machen … aber das Thema möchte auch ich nicht vertiefen. Die IHK bewertet einen Betrieb nach abgeschlossene. Ausbildungsverhältnissen und wird dann aktiv, wenn diese nicht erfolgreich beendet werden, so kenne ich das. 
Es gibt bei IHK einen Schlichtungsausschuss. Der hat die Aufgabe, sich vor oder bei einer Trennung beide Seiten anzuhören und vor einer Kündigung zu vermitteln. Da sitzt ein Arbeitnehmer und ein Arbeitgeber und ein Kammervertreter und versuchen zu helfen. Kostet nix und könnte helfen?

Das stimmt leider nicht so. Nach meiner gescheiterten Ausbildung ist weder die IHK noch sonstwer aktiv geworden. Also dahingehend muss ich meinen Vorposter schon recht geben. Bevor man organisatorische Dinge bewertet, sollte man sich über Fakten informieren.

Allerdings besteht jede Organisation aus Menschen und Menschen machen bekanntermaßen überall Fehler. Außenstehende können das nicht prüfen. Das Forum dürfte auch keinen Überblick über faktische Sachlagen aller Ausbildungsverhältnisse besitzen und mögliche Grauzonen mit Mißbrauchspotential. Leider ist eine IHK ja alles andere als unabhängig.

Die IHK besitzt aus organisatorischer Sicht überhaupt kein Organ, um gegen Missbrauch von Ausbildungsverhältnissen gegenüber den Abzubis rechtlichen Beistand zu gewährleisten. Sollte es etwas geben, kann man dieses nur als zahnlosen Tiger bezeichnen - ein Witz eigentlich.

Bearbeitet von tkreutz2
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vor 1 Stunde schrieb tkreutz2:

Denn in keinem rechtlichen System der Welt gibt es eine Bestrafung auf Lebenszeit, was die IHK ja macht, wenn jemand im Beruf auf Lebenszeit gesperrt wird, nach dreimaligem Nichtbestehen

Wenn es keine Konsequenzen für eine nicht bestandene Prüfung gäbe, dann könnte jeder Azubi früher oder später nur mit Glück durch die Prüfung kommen. Das ist aber nicht Sinn und Zweck einer Prüfung. Es soll ja sichergestellt werden, dass die angehende Fachkraft auch das notwendige Wissen für die Ausübung des Berufes besitzt. 

Bei Hochschulen ist es übrigens nicht anders. Wer die regulären zwei Versuche (und ggf. den dritten durch einen Härteantrag) bei einem Modul nicht besteht, der hat den Studiengang offiziell nicht bestanden und wird für diesen Studiengang deutschlandweit gesperrt.

Es ist sogar streng genommen ein Schutz für Azubis/ Studenten und letztendlich auch für die Betriebe.  Wenn jemand mehrfach durch eine Prüfung durchfällt, dann sollte dieser sich ernsthaft hinterfragen, ob dass auch wirklich der richtige Beruf ist.

Klar ist es natürlich doof, wenn man einen Ausbildungsbetrieb erwischt hat, der die Azubis nicht wirklich ausbildet sondern diese nur als billige Arbeitskräfte missbraucht. Allerdings sollte das keine gravierende Auswirkung auf die Prüfung haben (Theorie wird ja in der Berufsschule gelernt). Was die praktische Prüfung angeht, da sollte der Azubi von seinen Rechten gegenüber dem Betrieb gebraucht machen oder den Betrieb schnellstmöglich wechseln.

Problematisch ist dann halt eher, dass man nach der Ausbildung nicht genügend praktische IT-Kenntnisse besitzt, was ja eigentlich der Vorteil einer dualen Ausbildung ist.

Zitat

Meine Erfahrung ist, dass die IHK über genau überhaupt keinerlei Qualitätswesen bzgl. ihrer Organisation und den damit bestehenden Abhängigkeiten verfügt. 

Naja, die IHK kann da auch erstmals wenig machen. Man muss halt bedenken, dass der Ausbildungsvertrag zwischen dem Azubi und dem Unternehmen abgeschlossen wird. Die IHK kann lediglich kontrollieren, ob alles rechtmäßig abläuft. Dazu gibt es das Berichtsheft. Wenn ein Betrieb seine Pflichten nicht nachkommt und diese Situation sich auch nicht nach diversen Gesprächen sich ändert, dann wäre das ein Fall für das Arbeitsgericht. Allerdings ist danach ganz bestimmt das Betriebsklima kaputt. Daher wäre ein früher Wechsel des Betriebs am sinnvollsten.

An die Betroffenen: habt ihr eure Tätigkeiten so in das Berichtsheft dokumentiert und wurde das auch von dem Betrieb so unterschrieben? Und die IHK hat nichts unternommen z.B. den Betrieb die Ausbildungsberechtigung entzogen?  

Bearbeitet von Interrupt
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vor 27 Minuten schrieb Interrupt:

Wenn es keine Konsequenzen für eine nicht bestandene Prüfung gäbe, dann könnte jeder Azubi früher oder später nur mit Glück durch die Prüfung kommen.

Es ist sogar streng genommen ein Schutz für Azubis/ Studenten und letztendlich auch für die Betriebe. 

An die Betroffenen: habt ihr eure Tätigkeiten so in das Berichtsheft dokumentiert und wurde das auch von dem Betrieb so unterschrieben? Und die IHK hat nichts unternommen z.B. den Betrieb die Ausbildungsberechtigung entzogen?  

Aus systemischer Sicht stellt dies keine gute Lösung dar und dies kann ich auch begründen. Es hat etwas mit dem Wert des Menschen zu tun. Und der Punkt, den ich hier klar anprangere ist "Lebenszeit". Wie kann sich irgend ein System anmaßen, eine Entscheidung auf "Lebenszeit" zu treffen ? Dazu ist der Zeitraum eines Lebens viel zu lange, um sich derartige Urteile anmaßen zu können. Die Tatsache, dass es andere Bereiche gibt, die ähnlich verfahren, macht es nicht besser. Die Vorgehensweise kann nur als systemisch falsch bezeichnet werden. Das ist kein Schutz für Azubis oder Betriebe sondern ein Fehler im System, weil hierin eine Diskriminierung enthalten ist. (Nämlich der Wert des Menschen). Besser wäre ein Ansatz, der ein Qualitätswesen implementieren würde, welches Mängel offenbare würde und im Rahmen dessen, Mängel beseitigen würde.

Die IHK hat nichts unternommen - kann ich so bestätigen - andere Meinungen interessieren mich auch.

Erschreckend an der Stelle finde ich, dass jetzt erst mal "nachgefragt" werden muss, wie es bei anderen aussieht. Es zeigt, dass sich niemand über den Punkt Gedanken gemacht hat. Die IHK schließt kategorisch den Fall "Fail by Unternehmen" aus. Das ist eine eindeutige Parteiergreifung - unabhängig ist anders.

Die IHK ist aus Sicht "Schutz von Azubis vor Ausbeutung" aus organisatorischer Sicht einfach ein Drecksladen - Punkt.

Eigentlich sind es Azubis, die als schwächeres Glied geschützt werden müssten. Die Tatsache, dass unzureichende Werkzeuge von diesem Verein implementiert wurden, zeigt mir eher, dass man besser diesem Verein die Befähigung einer unfähigen Organisation entziehen sollte.

Also die Begründung, dass es in anderen Systemen ähnliches gibt, halte ich aus Qualitätssicht eher nach hinten gerichtet. Ich würde den Gedanken eines kontinuierlichen Verbesserungssystems aus organisatorischer Sicht wesentlich besser finden.

Bearbeitet von tkreutz2
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vor 49 Minuten schrieb Interrupt:

Und die IHK hat nichts unternommen z.B. den Betrieb die Ausbildungsberechtigung entzogen?

Die wird formal mit einem neuen Ausbilder erlangt… das gibt das BBiG vermutlich auch nicht her…

 

vor 39 Minuten schrieb tkreutz2:

Es hat etwas mit dem Wert des Menschen zu tun

Das ist ein Problem der Wirtschaftsethik und kein IHK Problem. Das gibts hier eher nirgendwo.

vor 41 Minuten schrieb tkreutz2:

Wie kann sich irgend ein System anmaßen, eine Entscheidung auf "Lebenszeit" zu treffen

Damit ein Abschluss seinen Wert behält… das unterstütze ich schon

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Ich würde auch sagen dass ich das nicht ganz ungerechtfertigt finde. Wenn man wirklich 3 mal nicht besteht, sehe ich da schon persönliche Schwierigkeiten, wenn immer über 90% durchkommen. Da müssen doch schon beim ersten mal Durchfallen alle möglichen Maßnahmen getroffen werden. Das einzige tatsächliche Probleme sehe ich in akuter Prüfungsangst , aber man kann sich da auch helfen lassen. 

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vor 47 Minuten schrieb charmanta:

Auch wenn Du das so sehen möchtest finde ich die Wortwahl unpassend. Ausserdem schweifen wir ab …

Ja, Du hast Recht, meine Wortwahl war unpassend, dafür muss ich mich wohl bei allen entschuldigen.

In der Sache kann man natürlich darüber diskutieren. Aber diese Diskussion passt auch nicht hierhin.

Ich sehe noch einen anderen Punkt. Wenn es Lücken im Qualitätsstandard gibt, müssen irgendwann Betriebe die ordentlich ausbilden die Entwicklung mittragen.

Aber um wieder zurück zum Thema zu kommen. Welchen Rat hast Du denn für einen Azubi, der in einer solchen Situation ist ?

Bearbeitet von tkreutz2
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