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Dokuempfehlung: Arbeit ohne Sinn


carstenj

Empfohlene Beiträge

Hi,

wer etwas Zeit hat, kann sich ja mal diese Doku anschauen:

https://www.arte.tv/de/videos/089133-000-A/arbeit-ohne-sinn/

Auch wenn der Titel etwas reißerisch ist, ist der Inhalt sehr gut. Vor allem eine Aussage ist mir in Erinnerung geblieben, und das habe ich schon öfter erlebt:

Zitat

Innerhalb einer Firma bekommt jemand Personalverantwortung, weil er seine fachliche Arbeit gut macht oder lange da ist. D.h. er bekommt quasi mehr Geld dafür, dass er diese Tätigkeit nicht mehr ausführt und macht stattdessen etwas, wofür er gar nicht qualifiziert ist. 

Mich würden eure Gedanken zu diesem Thema interessieren. 

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Das würde zutreffen, wenn sie denn die Führungsaufgaben machen würden:

Zitat

Umfragen zeigen: Die meisten Führungskräfte verbringen 80 Prozent ihrer Zeit mit Fachaufgaben; nur zu jeweils 10 Prozent sind sie mit Steuerungs- und Führungsaufgaben beschäftigt.

Quelle: https://www.business-wissen.de/artikel/die-ersten-arbeitstage-als-fuehrungskraft-meistern/ (leider ist da keine Quelle zur einer Umfrage angegeben).

/edit: dazu vielleicht auch interessant, das Peter Prinzip (https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip

Zitat

In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.

 

Bearbeitet von pr0gg3r
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Danke für den Tipp - werde ich die Tage mal anschauen.

Zitat

Innerhalb einer Firma bekommt jemand Personalverantwortung, weil er seine fachliche Arbeit gut macht oder lange da ist. D.h. er bekommt quasi mehr Geld dafür, dass er diese Tätigkeit nicht mehr ausführt und macht stattdessen etwas, wofür er gar nicht qualifiziert ist. 

Ist das nicht bei jeder Beförderung oder neuen Aufgabe so? Man wächst ja mit seinen Aufgaben und wenn man Personen die Chance nicht gibt, wie sollen sie es dann lernen? Und ob er nicht qualifiziert ist weiss man ja nicht - vielleicht ist das ja auch ne clevere Firma die solche Personalverantwortungsaufgaben langfristig vorbereitet (aka. Stv. Teamleiter, Managementkurse, Mentoring, Programme, etc.).

Von daher ist mein Gedanke da erstmal .. wo ist das Problem? Ist Alltag, dass ich neue Aufgaben bekomme und mich erstmal einarbeiten muss und manchmal scheitere ich auch, dann war es halt nichts für mich.

Der Trigger ist hier aber wahrscheinlich das Thema "mehr Geld". Und da sind wir bei der Diskussion, dass Fach- und Führungslaufbahn nicht zwangsläufig unterschiedlich bezahlt werden muss. Bei sehr grossen Firmen gibt es idR. beide und die Gehälter sind bis zu einer gewissen Stufe zumindest ähnlich.
Aber gehen wir mal davon aus, dass es das nicht gibt und man mit Personalverantwortung mehr Geld verdient. Ist auch legitim, wenn man mehr Verantwortung bekommt, soll man mehr Geld verdienen. Denn man ist auch wenn man es vielleicht noch nicht kann, sofort VERANTWORTLICH. Und diese (wie auch andere) Verantwortung gehört entlohnt. Man kann immer Modelle machen wie ... du bekommst die Beförderung und wir machen eine Art "Probezeit" für 6 Monate und dann entscheiden wir, ob es das richtige ist und dann gibt es auch die entsprechende Gehaltsanpassung. Sowas finde ich für beide Seiten ein faire Lösung, denn viele wissen ja garnicht was da auf einmal auf einen zukommt und nicht wenige wollen das garnicht mehr machen, wenn sie die Verantwortung und Konflikte mal gespürt haben. Problem ist da häufig, dass man nur das Geld oder das "Prestige" oder die "Macht" sieht und nicht den ganzen anderen mental teilweise stark belastenden Teil ... Und wenn man mal mehr Gehalt bekommen hat, dann das wieder abgeben ist für viele echt hart, daher ist das Modell der Probezeit ohne sofortige Gehaltserhöhung denke ich nicht so schlecht.

Aber wichtig ist nochmal, dass wenn man selbst merkt und/oder der Chef darüber merkt, dass die neue Aufgabe der Personalverantwortung überfordert, dann muss man handeln und die Grösse haben zu sagen: Sorry, nix für mich.

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Hi,

ich sehe zwei Probleme: 

Auch wenn das im Wandel zu sein schein, unter eine Beförderung versteht man meistens, dass jemand Personalverantwortung bekommt. D.h. die einzige Möglichkeit aufzusteigen ist eben genau die, aber manche Menschen haben eigentlich gar keine Lust darauf. Eine Fachkarriere wäre das, was die wollen, aber das ist mir so noch nicht begegnet. Man bekommt nicht mehr Geld weil man besser wird, sondern man dümpelt dann so vor sich hin. D.h. irgendwann ist Ende, will man mehr Kohle, muss man u.U. was tun was man gar nicht wirklich möchte. Oder die Firma verlassen. 

Ich z.B. hätte gar keine Lust auf Teamleitung, weil du dann Druck von unten bekommst und der Druck von oben bleibt. Und man verliert irgendwann den Bezug zur Technik, zumindest dann wenn man nicht, so wie es letzten Endes auch viele, beides macht. Ein bisschen Teamleitung, parallel zu den alten Tätigkeiten.

Ich habe in einer meiner letzten Firmen genau die Erfahrung gemacht, dass jemand, der auch schon länger Teamleiter war und dann zum Abteilungsleiter aufgestiegen ist, viele Aspekte überhaupt nicht konnte. Darunter waren zB. Dinge wie Kommunikation, die ich mit maximal 4- bewerten würden. Und für manche Dinge brauche ich kein Seminar, da reicht ein bisschen Empathie und der gesunde Menschenverstand. 

Und wenn eine Fachkraft zur Führungsperson wird, muss man diese Stelle nachbesetzen. Und wir merken ja alle gerade, wie einfach es ist, und bis diese dann effizient mitarbeiten kann, ziehen auch einige Tage ins Land. 

Natürlich kann man auch Personalführung lernen, das will ich gar nicht abstreiten, aber ich behaupte zeitgleich, dass man einen Großteil der Fähigkeiten entweder von Natur aus mitbringt oder eben nicht. Das mag man mit der Zeit lernen, wenn man 20 Jahre im Berufsleben ist verändern sich manche Sicht- und Verhaltensweisen, aber irgendwelche Seminare können maximal unterstützen, niemanden zur Führungsperson machen. 

Ich lese gerade "Shackeltons Führungskunst", da werden so manche Aspekte angesprochen die ich in vielen Firmen bisher so noch nicht erlebt habe. Z.B. das Erkennen von Fähigkeiten der einzelnen Personen, und diese entsprechend fördern. Ganz simple Sache eigentlich, wobei ich hier auch zugeben muss, dass die meisten Firmen das vermutlich gar nicht zulassen. Nach dem Motto: Du bist für Thema X zuständig, für anderen Themen haben wir andere Leute. 

 

Bearbeitet von carstenj
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Also ich gebe mal meinen Senf dazu,

nachdem ich auch das Hörbuch Rich Dad Poor Dad von Robert Kiyosaki durch habe, kann ich logisch navollziehen das du in Punkto Förderung der Mitarbeiter recht hast. Ich sehe eigentlich ein riesen Potenzial aber habe bisjetzt auch bei 3 verschiedenen IT Unternehmen im Helpdesk gearbeitet. Bei zweien wurde eigentlich genau das in Angriff genommen die Fähigkeiten von mir herauszukitzeln und zu schauen wo noch mehr geht. Das gefiel mir auch sehr da durch die Forderung auch unentdeckte Fähigkeiten von mir zum Vorschein kamen. Bei einem anderen Unternehmen dauerte das Verhältnis nicht lange. Zu große Teams, die Teamleiter haben keine Übersicht, bzw. diese verloren. Nach der Schulungszeit habe ich mich dann von dort aber auch getrennt. Was ich damit sagen will es gibt wirklich großartige Perspektiven und Möglichkeiten für Unternehmen und ich wünsche mir dass das auch an Mehrwert gewinnt. Glückliche und zufriedene Mitarbeiter die gefordert & gefördert werden. Genau in die Richtung sollten sich Unternehmen entwickeln. Es kann doch nicht sein das Mitarbeiter eingestellt werden und dann einfach untergehen, theoretisch Ansprechpartner haben, aber praktisch doch keiner kaum Zeit hat für einen. Ich habe wirklich bei 2 tollen Unternehmen mit netten Kollegen und Teamleitern mitgewirkt. Das war einfach eine Erfahrung die ich somit mit in meinen späteren Berufsweg mitnehme und nach der Umschulung auch gezielt meine Erfahrungen bei einem Bewerbungsgespräch einsetzen werde. Man sollte ja gemeinsam MIT dem Unternehmen wachsen.

Bearbeitet von Digital Networker
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vor einer Stunde schrieb carstenj:

Auch wenn das im Wandel zu sein schein, unter eine Beförderung versteht man meistens, dass jemand Personalverantwortung bekommt. D.h. die einzige Möglichkeit aufzusteigen ist eben genau die, aber manche Menschen haben eigentlich gar keine Lust darauf. Eine Fachkarriere wäre das, was die wollen, aber das ist mir so noch nicht begegnet. Man bekommt nicht mehr Geld weil man besser wird, sondern man dümpelt dann so vor sich hin. D.h. irgendwann ist Ende, will man mehr Kohle, muss man u.U. was tun was man gar nicht wirklich möchte. Oder die Firma verlassen. 

Ja, das ist in vielen Firmen der Fall. Irgendwann ist das Ende Fahnenstange beim Gehalt als Fachkraft erreicht und dann hat man die 2 von dir genannten Optionen. Aber ist irgendwie bei allem so, oder nicht? Auch wenn man "nur" fachlich schaut, wenn man supergerne und supergut 2nd Level Support im Workplace macht und garnichts anderes machen will, dann wird man nie so viel verdienen ein wie SAP Consultant. Also ist man gezwungen als toller Supporter ggf. ein andere fachliche Karriere einzuschlagen um mehr zu verdienen, obwohl man das nicht möchte bzw. so gut kann. Same same ...

Zitat

Natürlich kann man auch Personalführung lernen, das will ich gar nicht abstreiten, aber ich behaupte zeitgleich, dass man einen Großteil der Fähigkeiten entweder von Natur aus mitbringt oder eben nicht. Das mag man mit der Zeit lernen, wenn man 20 Jahre im Berufsleben ist verändern sich manche Sicht- und Verhaltensweisen, aber irgendwelche Seminare können maximal unterstützen, niemanden zur Führungsperson machen. 

Da bin ich gegenteiliger Meinung und finde den TED Talk dazu gut. Ob es jemandem Spass macht oder nicht, das ist eine andere Frage.

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