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Erster Termin im Bewerbungsverfahren direkt mit der Fachabteilung? Ist das bei euch üblich, würdet ihr das "einfordern"?


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Moin zusammen,

ich hatte kürzlich ein erstes Gespräch in einem Vorstellungsprozess, wo neben der HR auch direkt jemand aus der Fachabteilung dabei war um technische Fragen zu stellen und auch entsprechende Fragen zu beantworten. Und ich muss sagen obwohl deutlich wurde, dass es inhaltlich nicht passt, empfand ich das Gespräch als sehr angenehm, informativ und produktiv.

Ich hatte jetzt leider häufiger das Problem, dass in Prozessen erst in zweiten oder dritten Termin jemanden von der fachlichen Seite dabei hatte und es dann schnell offensichtlich wurde, dass es von deren oder meiner Seite nicht passt. Oft wurde da auch das "Stille Post Prinzip"deutlich, wo ich gemerkt hatte, dass Recruiter/HR letztlich garnicht richtig über die Stelle informiert waren oder einfach nicht richtig einschätzen konnten, ob ich mich als Kandidat egtl. eigne.

Jetzt habe ich das Thema am Wochenende mal gegenüber ein paar Freunden erwähnt und die Rückmeldung war von zwei Personen, dass es für sie selbstverständlich ist, dass direkt ein fachlicher Ansprechpartner mit im Bewerbungsprozess dabei ist. Jetzt muss ich dazu sagen, dass einer von beiden BWLer im Bereich internationales Management und Finance ist, also niemand aus der IT und auch schon eher im Bereich Oberes Management unterwegs. Der zweite ist allerdings ebenfalls in der IT als Senior Entwickler. Beide sind damit karrieremäßig etwas fortgeschrittener als ich (knapp 5 Jahre Berufserfahrung), aber inhaltlich sagen beide das gleiche:
Dass ihre Fachbereiche und auch die Stellen, auf die sie sich bewerben einfach zu spezialisiert und komplex sind um das nur unter vier Augen mit der HR zu klären und dass es für beide selbstverständlich ist, dass da immer ein fachlicher Ansprechpartner mit im Gespräch ist. Ausgenommen Bewerbungsprozesse, die beide ggf. ganz zu Beginn nach der Ausbildung/dem Studium hatten.

Jetzt wollte ich gern mal weitere Meinungen dazu hören.
Ich persönlich finde es, wie schon einleitend gesagt, sehr angenehm, sinnvoll und zielführend wenn man direkt im ersten Gespräch einen technischen Ansprechpartner hat.
Daher frage ich mich, ob das bei euch in den letzten Bewerbungsverfahren üblich war oder nicht?
Und würdet ihr als Bewerber das freundlich, gegründet aber auch bestimmt darum bitten, gerade wenn eure Motivation vorwiegend inhaltlich ist?
Wie würdet ihr als Personalentscheider reagieren, wenn ein Kandidat eine entsprechende Bitte stellt und sie auch so begründet?

Beste Grüße!
Chris

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Hier mal im groben unser Prozess.

1.) Bewerbungen kommen rein und HR filtert die Bewerbungen grob (Filter 1)
2) Der Fachvorgesetzte bekommt die CV welche übrig bleiben und sagt mit welchen Personen ein erstes HR Gespräch stattfinden soll (Filter 2)
3) HR führt das Gespräch und klopft grobe Parameter ab bzw. gibt diese (Konditionen, Arbeitsort, etc.) und prüft "company fit". Telefonisch ca 15-20 Minuten.
4) HR schreibt Zusammenfassung und gibt Empfehlung ab ( Filter 3)
5) Ab hier übernimmt die Fachabteilung und HR ist raus im weiteren Prozess bis zur Vertragserstellung

Solange 3) nicht geklärt ist, braucht weder der Kandidat noch der Fachvorgesetzte sich Zeit nehmen für ein längeres Gespräch. Meine Führungskräfte hätten nicht die Zeit für so viele Erstgespräche - das skaliert schlicht nicht, daher gibt es je nach Grösse des Unternehmens sogar eigene HR-Abteilungen dir nur das machen oder eben man holt sich einen Recruiter, da dass enorm zeitintensiv ist. Ich denke die 15-20 Minuten kann sich jeder Bewerber ebenfalls Zeit nehmen erstmal mit HR zu sprechen. Wenn nicht, dann ist das Interesse sowieso nicht ernsthaft begründet.

Wenn ein Kandidat die Bitte stellt, dann würde man diese im Einzelfall (je nach Stelle, CV,  Leidensdruck, Bewerbersituation, eigenen Termindruck, etc.) prüfen, ob man sich die Zeit nimmt oder halt nicht. Pauschal kann man das nicht sagen. Aber "Beifall klatschen" wird da niemand und ich weiss nicht, ob es daher wirklich eine clevere Aktion ist um sich etwas Zeit zu sparen, wenn man ernsthaft Intereses hat.

 

 

 

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Bei mir wurden (gefühlt schon immer) vorher kurz die groben Rahmenkonditionen abgeklopft. Entweder geschah das durch den externen Recruiter oder die Firmen-HR und fast immer remote. Betroffen waren da Wochenarbeitszeit, Urlaubstage, Jahresbrutto (auf 5-10k genau) und bei mehreren Standorten/Gebäuden in einer Stadt noch die Örtlichkeiten und ggf. generelle Anwesenheitsregelung/mobiles Arbeiten.

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Ich hab da unterschiedlichstes durch. Im Groben gabs diese Varianten:
1. Der Fachliche Teamleiter hat mich zum Abendessen eingeladen, dabei wurden dann alle Fachlichen Fragen und die Rahmenkonditionen geklärt. Zweites Gespräch war dann im Unternehmen mit den direkten Potentiellen Kollegen.

2. Vorgespräch mit Recruiter (Telefon) in dem alle Rahmenbedingungen geklärt wurden. Im Anschluss gabs dann ein "Telefon Interview" mit einem Fachlichen Kollegen und dem Teamleiter in dem alle Fachlichen Fragen geklärt wurden. Erst danach gab es einen Termin in dem dann HR mit dabei war.

3. Remote Vorstellung bei meinem Aktuellen Chef + einem Fachlichen Kollegen, HR Themen wurden hier direkt rausgelassen. (ca 45 Minuten) im Anschluss dann ein vor Ort Gespräch in dem dann die HR beteiligt war. (30 Minuten) 

Ich hatte mich hier bei Konstellation 3 allerdings vorher schon Telefonisch informiert wie die Homeoffice Situation und das gehaltsband ist da keine zeit verschwenden wollte falls das sowieso nicht in frage kommt.

Berufserfahrung habe ich jetzt genau wie du 5 Jahre. 
 

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Am 9.4.2024 um 13:48 schrieb bigvic:

Wenn ein Kandidat die Bitte stellt, dann würde man diese im Einzelfall (je nach Stelle, CV,  Leidensdruck, Bewerbersituation, eigenen Termindruck, etc.) prüfen, ob man sich die Zeit nimmt oder halt nicht. Pauschal kann man das nicht sagen. Aber "Beifall klatschen" wird da niemand und ich weiss nicht, ob es daher wirklich eine clevere Aktion ist um sich etwas Zeit zu sparen, wenn man ernsthaft Intereses hat.

Das verstehe ich auf jeden fall, aber was mit an "eurem" Prozess auch direkt ins Auge gesprungen ist ist das hier:

Am 9.4.2024 um 13:48 schrieb bigvic:

2) Der Fachvorgesetzte bekommt die CV welche übrig bleiben und sagt mit welchen Personen ein erstes HR Gespräch stattfinden soll (Filter 2)

Mein Eindruck ist nämlich, dass bei vielen Firmen niemand aus dem Fachbereich früh um Prozess auf den CV schaut, denn dann würden später beim Gespräch mit der Fachabteilung nicht so schnell, so große Differenzen (Im Sinne von das Gegenteil von Überschneidungen) offen gelegt. 

Von daher wäre es für mich auch fein, wenn ich wüsste, es hat schon mal jemand fachlich auf meinen CV geschaut und jetzt klopft die HR einfach die Rahmenbedingungen ab und im Termin danach geht es dann um fachliche Feinheiten, aber nicht mehr (überspitzt) darum "Wie sie haben noch nie mit Java gearbeitet, wir suchen doch aber einen Senior Java Entwickler?"

Vielleicht wäre zu mindestens das etwas, was ich im Prozess mal anmerken / darum bitten könnte. Denn mir scheint wirklich, dass das oft nicht getan wird.

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