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Geschrieben

 

Hi,
ich bräuchte mal einen Rat.

Ich habe meine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt. Mein Betrieb hat mir deshalb schon Anfang Juni mein Abschlussprojekt gegeben und meinten, je früher ich anfange, desto besser, da es die Weiterarbeit eines Kollegen einschränkt. Also fing ich kurze Zeit später mit meinem Abschlussprojekt an, ohne eingereichten oder genehmigten Projektantrag der IHK.

Etwa einen Monat später hatte ich ein Übernahmegespräch, wo ich Chef und HR mitteilte, dass ich nicht bleiben werde und warum. Daraufhin kamen unprofessionelle und vielleicht auch leicht beleidigende Kommentare sowie leere Drohungen seitens der Geschäftsführung, weshalb seither eine etwas angespannte Atmosphäre herrscht.

Nun zur eigentlichen Situation:
Ich sitze bereits seit ca. 112 Stunden am Abschlussprojekt, obwohl ja offiziell die Grenze bei 80 Stunden liegt. Das Projekt ist leider einfach viel zu komplex. Angesetzt waren 4,5 Manntage, was aber leider fernab jeglicher Realität liegt, weil der Projektleiter einfach keine Ahnung vom Programmieren hat. Ich bin schon recht weit, aber ich werde dennoch mehr Zeit benötigen.

Was mir Sorgen macht:

  • Ich habe ohne genehmigten Antrag angefangen (auf indirekter Forderung des Ausbilders).
  • Ich habe die 80h-Grenze massiv überschritten - das wird sich auch definitiv in der Zeitplanung zeigen
  • Ich brauche noch die Unterschrift vom Betrieb, habe aber die Sorge, dass sie mir da Steine in den Weg legen - weil ich früh angefangen habe und weil das Verhältnis gerade eher schlecht ist.
  • Und ehrlich gesagt fehlt mir durch die ganze Situation auch komplett die Motivation und fühle mich ein wenig ausgenutzt.

Habe überlegt, mit meinem Ausbilder darüber zu sprechen. Befürchte aber, dass da irgendwie nichts gutes bei rumkommen wird.
Ich bin mir unsicher, wie ich nun am besten vorgehen soll - ob ich das Projekt stoppen, in reduziertem Umfang fertigstellen oder wie geplant abschließen sollte. Hat jemand einen Tipp, wie ich damit am sinnvollsten umgehen kann?

Für jene, die es interessieren sollte, worum es in meinem Abschlussprojekt geht und vielleicht eine Einschätzung geben wollen:

  • Zentrale Verwaltung von An- und Abmeldungen für Mailings
  • Verwaltung von Mailing-Gruppen (inkl. Opt-in und Opt-out)
  • mandantenfähige An- und Abmeldungen
  • DSGVO-konformes Einwilligungsmanagement
  • Blacklist für E-Mail-Adressen und Regex-Muster
  • Import-Schnittstellen für JSON & CSV für den Import von An- und Abmeldungen externer Dienstleister (Verarbeitung von 100.000 Datensätzen in 10-15 Sekunden inkl. Parsing, Validierung, etc.)
  • Versandberechtigungsprüfung für Mailings (inkl. Regeln, Einwilligung, Blacklist, etc.) mit ebenfalls sehr hoher Performance
  • Rollenbasierte Authentifizierung & Zugriffskontrolle

 

Geschrieben

Formale Antwort:  Neues Projekt suchen und beantragen.
Aber das ist nicht wonach du suchst!

Regelwidrige Anwort:
Antrag formulieren mit einem Teil des Projektes, der in die 80 Stunden passt.
Hoffen, dass niemand den verfrühten Start feststellen kann.

Und dann musst du entscheiden, für wen du in der Restzeit arbeiten willst.
1: Das Unternhmen und sein Projekt
2: Für dich und deine Abschlußprüfung

Geschrieben

Ehrliche Antwort ? Denke, Du merkst selbst schon, dass das Kind ins Wasser gefallen ist. Wäre ein Wunder, wenn Prüfung- und Abschluss noch regelkonform laufen würden, auch insbesondere bei dem Verhältnis zu dem Unternehmen.

Aus logischer Sicht sehe ich nur 2 Möglichkeiten:

a) Neue Firma UND neues Projekt suchen

b) direkte Konfrontation mit dem Unternehmen ggf. auf dem Rechtsweg und Schadenersatz einklagen, sofern ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Geschäftsführer nicht zum Erfolg führt.

Ich weiß, ist eine saublöde Antwort.

Gegenfrage, welche Antworten erhoffst Du Dir aus dem Forum aus der geschilderten Sachlage ?

Glaube, niemand kann hier guten Gewissens sagen. "Na wird schon, alles halb so schlimm" - es ist schlimm.

Irgendwer wird sich bewegen müssen und drastische Schritte durchführen.

Ich weiß, dass Vorwürfe keine Hilfe sind. Aber es ist wichtig, die Verantwortung für sich selbst an irgend einer Stelle zu übernehmen. Und Leute, man ist verantwortlich, für die Dinge die man unterschreibt. Es ist egal, ob man das früher oder später lernt - früher wäre besser.

Würde die IHK kontaktieren, die Sachlage schildern, möglicherweise einen Schlichter mit an den Verhandlungstisch holen und schauen, ob noch eine gütliche Einigung möglich ist. Ansonsten anderen Ausbildungsplatz suchen.

Sorry, aber die Situation ist in der geschilderten Ausgangslage aussichtslos.

 

 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb hellerKopf:

Und dann musst du entscheiden, für wen du in der Restzeit arbeiten willst.
1: Das Unternhmen und sein Projekt
2: Für dich und deine Abschlußprüfung

Finde absolut nicht, dass man Unternehmen, die so agieren, noch unterstützen soll.

Wann wird dieser ganze Haufen von IHK- und Prüfungsverantwortlichen endlich mal wach und gibt solchen Firmen einen auf den Deckel ?

Würde es einen Dislike Butten geben für diesen Beitrag, würde ich ihn drücken.

Sorry, aber da fällt mir die Schublade runter, wenn ich so eine Sch.... Antwort lese.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich finde es befremdlich, dass es keine offiziellen Lösungswege für solche Probleme gibt.

In allen Gesetzeslagen werden Minderheiten beschützt.

Solange solche Situationen nicht konform durch die verantwortlichen Organisationen gelöst werden können, bleibt mein Unverständnis hier bestehen und zwar gegenüber den beteiligten Organisationen.

Befremdlich empfinde ich es, wie hier mit den Azubis umgegangen wird, wenn bekannt ist, dass etwas im Argen ist und man noch eine Lösung herbeiführen könnte.

Und befremdlich empfinde ich es auch, wenn regelwidrige Antworten zur Lösung des Problems beitragen sollen.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb tkreutz2:

Und befremdlich empfinde ich es auch, wenn regelwidrige Antworten zur Lösung des Problems beitragen sollen.

ja, dann eben doch die einzige Möglichkeit, IHK konform!
"Lieber AzuBi, selber schuld. Und nun neues Projekt suchen"



 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb tkreutz2:

Gegenfrage, welche Antworten erhoffst Du Dir aus dem Forum aus der geschilderten Sachlage ?

 

Glaube, niemand kann hier guten Gewissens sagen. "Na wird schon, alles halb so schlimm" - es ist schlimm.

 

Hi, erstmal danke für die Antworten
 

Ich erhoffe mir keine Aufmunterung, kein Mitleid oder sonstiges in die Richtung. Ich erhoffe mir Antworten, die mir helfen, mit der Situation umzugehen. Ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf und weiß nicht, wie ich am besten vorgehen oder handeln soll:

1. ob Projekt weiterführen, um weiteren Streitigkeiten mit dem Betrieb aus dem Weg zu gehen

2. das Projekt zu stoppen und meinen bisherigen Stand zu dokumentieren   

3. ein komplett neues Projekt suchen, um eine IHK-konforme Projektdurchführung zu haben

4. die IHK zu kontaktieren 

etc

vor 2 Stunden schrieb tkreutz2:

Und Leute, man ist verantwortlich, für die Dinge die man unterschreibt. Es ist egal, ob man das früher oder später lernt - früher wäre besser.

Darf ich fragen, worauf du das auf mein Problem beziehst? Ich habe nämlich nichts unterschrieben 

Bearbeitet von creqd
Geschrieben

Dass es strategisch betrachtet nicht klug war, an dieser Stelle schon mit dem Ausbildungsbetrieb brutal "abzurechnen", ist dir mittlerweile sicherlich selber klar.

Was mir aus deinem Ausgangspost nicht klar ist: Hast du bereits einen Projektantrag gestellt? Falls ja, wurde dieser bereits genehmigt?

Falls nicht, würde ich das aktuelle Projekt eventuell ruhen lassen und mir vom Ausbildungsbetrieb ein neues Projekt für die Abschlussprüfung einfordern bzw. ein Teilprojekt innerhalb des aktuellen Projekts, mit einem realistischen Stundenanteil von 80 Stunden. Der Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, dir ein angemessenes Projekt zu ermöglichen. Am besten die schriftliche Kommunikation dokumentieren und falls der Betrieb sich verweigert, kannst du dich dann direkt an die IHK wenden und die Situation klären. Die IHK ist nicht dein Gegner – die verstehen, dass Ausbildungsbetriebe sich manchmal unprofessionell verhalten.

Falls du bereits einen abgesendeten und/ oder bewilligten Projektantrag hast: So ein (Teil-) Projekt kann auch scheitern, wenn das absolut wasserdicht begründet und reflektiert wird. Das Ziel des Abschlussprojekts ist nicht nur ein technisches Vorzeigeprodukt, sondern ein Nachweis deiner methodischen und planerischen Kompetenz sowie deines Reflektionsvermögens.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Koboldin:

Dass es strategisch betrachtet nicht klug war, an dieser Stelle schon mit dem Ausbildungsbetrieb brutal "abzurechnen", ist dir mittlerweile sicherlich selber klar.

Was mir aus deinem Ausgangspost nicht klar ist: Hast du bereits einen Projektantrag gestellt? Falls ja, wurde dieser bereits genehmigt?

Falls nicht, würde ich das aktuelle Projekt eventuell ruhen lassen und mir vom Ausbildungsbetrieb ein neues Projekt für die Abschlussprüfung einfordern bzw. ein Teilprojekt innerhalb des aktuellen Projekts, mit einem realistischen Stundenanteil von 80 Stunden. Der Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, dir ein angemessenes Projekt zu ermöglichen. Am besten die schriftliche Kommunikation dokumentieren und falls der Betrieb sich verweigert, kannst du dich dann direkt an die IHK wenden und die Situation klären. Die IHK ist nicht dein Gegner – die verstehen, dass Ausbildungsbetriebe sich manchmal unprofessionell verhalten.

Falls du bereits einen abgesendeten und/ oder bewilligten Projektantrag hast: So ein (Teil-) Projekt kann auch scheitern, wenn das absolut wasserdicht begründet und reflektiert wird. Das Ziel des Abschlussprojekts ist nicht nur ein technisches Vorzeigeprodukt, sondern ein Nachweis deiner methodischen und planerischen Kompetenz sowie deines Reflektionsvermögens.

Inwiefern habe ich denn brutal mit meinem Ausbildungsbetrieb abgerechnet? Ich hatte ein Übernahmegespräch und habe gesagt, dass ich nach meiner Ausbildung nicht bleiben werde, da ich gerne studieren möchte - hätte ich lügen sollen? 
 

Und nein, es wurde weder ein Projektantrag eingereicht noch genehmigt. 
Ein Teilprojekt innerhalb des aktuellen Projekts wird nicht mehr möglich sein, da die Features größtenteils umgesetzt sind und der Rest nicht mal annähernd 80h füllen wird.

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb creqd:

Inwiefern habe ich denn brutal mit meinem Ausbildungsbetrieb abgerechnet? 

Das hatte ich wegen der von dir beschriebenen heftigen Reaktion seitens GF und HR so interpretiert. Ich entschuldige mich, falls ich das falsch eingeschätzt habe.

vor 44 Minuten schrieb creqd:

Und nein, es wurde weder ein Projektantrag eingereicht noch genehmigt. 
Ein Teilprojekt innerhalb des aktuellen Projekts wird nicht mehr möglich sein, da die Features größtenteils umgesetzt sind und der Rest nicht mal annähernd 80h füllen wird.

Dann wäre ich tatsächlich für die Option, sich mit dem Ausbildungsbetrieb auf ein neues (Teil-) Projekt mit einem realistischen Zeitumfang zu einigen. Neben der Verpflichtung des Ausbildungsbetriebs: Vielleicht kannst du ja darauf setzen, dass die in der derzeitigen Stimmung genauso wenig Lust auf eine Verlängerung haben wie du?

Geschrieben
vor 30 Minuten schrieb Koboldin:

Dann wäre ich tatsächlich für die Option, sich mit dem Ausbildungsbetrieb auf ein neues (Teil-) Projekt mit einem realistischen Zeitumfang zu einigen. Neben der Verpflichtung des Ausbildungsbetriebs: Vielleicht kannst du ja darauf setzen, dass die in der derzeitigen Stimmung genauso wenig Lust auf eine Verlängerung haben wie du?

Erstmal danke für deine Antworten

Also ich glaube schon, dass sie Lust auf eine Verlängerung hätten :D Hatte zwei Gespräche, in welchen sich die Geschäftsführung beide Male unprofessionell und etwas beleidigend äußerte und im selben Gespräch fragten, ob ich es mir nicht doch anders überlegen möchte und ob ich mir vorstellen könnte, im Studium als Werkstudent bei ihnen zu arbeiten 🤣Auch meinten sie, dass sie mich nicht verkürzen lassen hätten, hätten sie gewusst, dass ich nicht bleiben werden würde - daher meine Sorge, dass sie mir da eventuell Steine in den Weg legen wollen, um mir die bereits genehmigte Verkürzung irgendwie zu versauen.

Und du bist also der Meinung, dass ich mein aktuelles Projekt abgeben sollte und stattdessen ein neues, realistischeres Abschlussprojekt fordern sollte, welches dann IHK-konform abläuft, korrekt?

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb creqd:

Und du bist also der Meinung, dass ich mein aktuelles Projekt abgeben sollte und stattdessen ein neues, realistischeres Abschlussprojekt fordern sollte, welches dann IHK-konform abläuft, korrekt?

Die Wahrheit ist: Nur die allerwenigsten Azubis beenden ihre Projekte in den vorgegebenen, exakten 80 Stunden.
Das ist fernab jeglicher Realität und ein reines "Aber wir wollen das so" seitens der IHK. Darum werden Zeitplanungen meistens irgendwie Semi-Realistisch hingeklatscht, in der Dokumentation ein paar Stunden Hoch- und Runtergerechnet und dann passt das schon.
Hauptsache, das Projekt ist irgendwie halbwegs glaubwürdig in 80 Stunden machbar.

Spätestens die Dokumentation ist der Punkt, an dem nicht wenige die Projektzeit deutlich überziehen, und wenn du die am Privat-PC außerhalb der Arbeitszeit machst, kann das auch niemand überprüfen, soviel dazu.

Zu deiner eigentlichen Frage:

Das kannst nur du wissen.
Entweder du kürzt dein Projekt deutlich ein (sodass es ein Teilprojekt wird) und hoffst, dass der Antrag 
a) bei der IHK ohne Auflagen genehmigt wird und
b) niemand in deinem Prüfungsausschuss merkt, dass du das Projekt vorher begonnen hast.

Kann gut gehen, muss es aber nicht, und wenn das rauskommt, ist das Projekt eine 6 und wenn das Projekt gänzlich abgelehnt wird, hat dein Ausbilder so oder so ein "Problem". Weil dann musst du was anderes machen.

Andere Alternative ist, dass du ein sauberes Projekt nach den Regeln der Prüfung beginnst.
Wie andere schon sagten, dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dir ein geeignetes Projekt zur Verfügung zu stellen. Unabhängig davon, ob du verkürzt, nicht in der Firma bleiben willst und/oder er dich nicht übernehmen will.

Sollte er sich quer stellen, sammel das im Zweifel schriftlich, nimm eine Vertrauensperson mit in Gespräche, nimm den Weg über den Betriebsrat (wenn vorhanden) und eskaliere als letzte Möglichkeit über die IHK. Auch wenn ich selber nicht viel von den Prüfungen der IHK halte, bei sowas sind die sehr hellhörig.
Es geht hier im deine Ausbildung.
Nach deiner Absage zur Übernahme bist du deinem Chef in aller Regel vollkommen egal, du bist für ihn jetzt bis zum Ende der Ausbildung eine billige Arbeitskraft. Je länger du da bist (= versauter Prüfungsversuch) desto besser für ihn.

Daher: Setz dich hin, bestehe auf ein geeignetes Projekt, was du nach genehmigung des Antrags beginnst, und zieh' das letzte halbe Jahr durch.

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