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Vom Softwareentwickler zum Consultant?


Tofol

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Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt, inklusive der Ausbildungszeit, seit rund 9 Jahren Software entwickle, habe ich mittlerweile

keine Lust mehr darauf. Das hat mehrere Gründe und die Firma ist auch nicht ganz unschuldig daran, aber ich bin mir auch sicher das wenn ich wo anders als Entwickler anfange, das nur auf kurze Dauer was ändern würde.

Ich will die IT nicht verlassen, nur eben nicht weiter als Entwickler arbeiten.

Beim durchsuchen der Stellenanzeigen stoße ich auch immer wieder auf Consultant stellen. Irgendwie würde es mich ja schon reizen, auch mit Reisetätigkeit in einem gewissen Umfang kann ich mich anfreunden.

Gibt es denn hier jemanden der als Consultant arbeitet, vielleicht sogar als Softwareentwickler angefangen hat und mir seinen Erfahrungen mitteilen möchte?

Ich komme aus dem MS Bereich, also C#, ASP.net, MSSQL usw. und im Bereich möchte ich auch bleiben.

Aber was erwartet mich, wie viel muss man reisen, was kann man finanziell so erwarten, was genau macht der Consultant überhaupt?

Im groben hab ich mir dazu natürlich schon Gedanken gemacht und das ist sicher auch von Firma zu Firma unterschiedlich, aber so ein Erfahrungsbericht würde mir schon helfen.

Ich habe auch bei manchen Stellenanzeigen so das Gefühl das die nur einen Entwickler zum verleihen suchen und das ganze als Consultant abstempeln.

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Natürlich existiert manchmal einfach die Bezeichnung "Consultant" für einen Softwareentwickler. Gerade kleinere Klitschen wollen damit Bewerber locken - trotzdem ist ein "wirklicher" IT-Consultant etwas anderes als ein Softwareentwickler - zumindest bei den großen Beratungen.

Ein paar Unterschiede:

*) Consultant: Üblicherweise mit Reisetätigkeit verbunden (80 % ist die Regel)

*) Aufgabengebiet: Typischerweise ist Consultant etwas weniger techniklastig würde ich behaupten, weil noch viele weitere Facetten zu dem Job dazu gehören (beispielsweise Präsentationsskills, Kommunikation, ...) - das ergibt sich im Wesentlichen daraus, dass es in vielen Entwicklungsbuden eher so ist, dass der Projektleiter das Bindeglied zum Kunden ist, während auf Consulting-Projekten meist sämtliche Personen ein Counterpart beim Kunden haben.

*) Geld: Gibt üblicherweise mehr - die ganz goldenen Zeiten sind aber auch hier vorbei.

*) Die Projekte sind üblicherweise etwas kürzer (wobei natürlich eine SAP-Implementierung auch mal 4 Jahre dauern kann ...)

Wie immer ist aber der Übergang äußerst fließend und eine allgemeingültige Aussage darüber kann nicht getroffen werden. Wichtig für dich ist, dass du beim Vorstellungsgespräch dann ganz direkt frägst: "Was ist der Unterschied zu einer "normalen" Entwicklerstelle?" ... wenn sie dir darauf keine eindeutige, für dich zufriedenstellende Antwort geben können, dann ist es sehr wahrscheinlich so, dass sie nur das Buzzword aufgenommen haben.

Ich sag immer, Beratung ist gewissermaße eine Einstellung, weniger ein Job - man muss für sich selbst einfach wissen ob man der Typ dafür ist oder eben nicht.

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Hmm ich (als jemand ohne Erfahrungen in dem Bereich) hätte jetzt gesagt das der Berater im IT Bereich immer (bis auf vielleicht wenige Ausnahmen) quasi der Leiharbeiter ist, der eigentlich das gleiche macht wie ein normaler Softwareentwickler oder Systemadmin. Nur das er sich dann halt oft in bestimmten Dingen besonders gut auskennt und deshalb halt von anderen Firmen ausgeliehen wird weil sie selber niemanden haben der das kann oder zu wenige.

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IT Consultant ist nichts anderes als Berater auf englisch.

Im allgemeinen IT-Sprachgebraucht wird darunter meist jemand verstanden, der Projektarbeiten in Firmen macht, also sie für einen bestimmten Zeitraum bei irgendetwas durch sein Fachwissen (oder auch nur durch seine Arbeitskraft) unterstützt (z.B. Beratung / Implementierung bei der Einführung, Wartung oder Weiterentwicklung von IT_Systemen). Ob nun als Softwareentwickler, MS-Spezialist, Datenbankentwickler, Netzwerkdesigner oder als jemand, der Rechenzentren plant, ist dabei egal.

Oftmals wird diese Bezeichnung auch für "Leiharbeiter" in der IT-Branche verwendet, was strenggenommen jedoch eigentlich falsch ist.

Da "IT-Consultant" bzw. "IT-Berater" jedoch kein geschützter Begriff ist, darf sich eigentlich jeder so bezeichnen.

Die Frage ist halt, was du machen willst und wie deine Fachkenntnisse sind. Zudem auf was für einer Basis (Angestellt, freiberuflich, Selbständig) du das machen wollen würdest. Ich würde die erste Art bevorzugen, wobei man als freiberuflicher IT Consultant zwar mehr verdienen kann, jedoch auch ein einiges höheres Risiko trägt.

Kann halt je nachdem was man macht ziemlich stressig werden, wenn Projekte gegen die Wand zu fahren drohen. Viel Stress, nicht immer leistungsgerechte Entlohnung und oftmals auch kein bisschen spürbare Dankbarkeit, wenn man den Karren aus dem dreck gezogen hat... ist nciht für jeden etwas.

Bearbeitet von Crash2001
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Zum Thema Beratung oder Leiharbeit: Es kommt darauf an, mit welcher Fragestellung der Kunden an einen herantritt.

  • Ist es ein "Wir setzen XYZ ein und brauchen jemanden, der sich gut damit auskennt (zu kurzfristig um eigene Leute zu schulen, eigene Leute haben keine Lust, zu kompliziert, etc.)", so ist es keine Beratung, sondern nur (durchaus professionelle, aber dennoch "nur") Tool-Bedienung.
  • Wird gefragt "Wir müssen Produkt XYZ massiv anpassen/customizen und brauchen Unterstützung", so ist man vor Ort Entwickler. Es ist aber immer noch keine wirkliche Beratung. SAP-Entwicklung ist zwar hier angesiedelt, ist aber eine andere Geschichte.
  • Ähnliches gilt für "Wir haben nicht genug Leute und brauchen Hilfe beim Betrieb!". Einfache Betriebsunterstützung. Verdienst recht gering. Dafür wenig Stress.
  • Lautet die Fragestellung aber "Wir haben ein Problem XY und brauchen eine Lösung" oder "Wir setzen X ein und möchten auf Z migrieren", kommen wir der Sache schon deutlich näher.

Sobald Du jemanden wirklich mit Rat (und nicht nur mit Tat) unterstützt, mehrere Optionen gegeneinander abwägst, evtl. ein Auswahlpapier, Grob- und Feinkonzept schreibst oder einen PoC durchführst, bist Du beratend tätig. Oft schreiben Berater auch nur noch das Konzept, während es dann von anderen Kräften realisiert (Berater zu teuer, Tool-Bediener günstiger) und von der Beratung maximal begleitet wird.

Hier stoßen wir auch schon auf das Problem der Beratungen: Es ist nicht einfach in ein fremdes Unternehmen zu kommen, sich in kürzester Zeit in komplexe Sturkturen einzuarbeiten, das Problem zu verstehen, eine Lösung zu eruieren und anschließend ein Feinkonzept zu erstellen, welches dann abgearbeitet werden soll. Dass, was man dazu braucht, ist zunächst erst einmal nur eines: Erfahrung!

Nach zwei Wochen Schulung ist man vieles. Aber kein Berater.

Bearbeitet von Kwaiken
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Wobei ich das

Sobald Du jemanden wirklich mit Rat (und nicht nur mit Tat) unterstützt, mehrere Optionen gegeneinander abwägst, evtl. ein Auswahlpapier, Grob- und Feinkonzept schreibst oder einen PoC durchführst, bist Du beratend tätig.

schon noch als die normalen Entwicklertätigkeiten einstufen würde, so dass der TE wenn er keine Lust mehr auf Softwareentwicklung hat auch als Berater höchstwahrscheinlich trotzdem die selben Tätigkeiten machen würde.

Von daher wäre es wohl am Besten wenn er sich erstmal überlegt was genau er nicht mehr machen will, bzw. was genau er machen will.

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Wobei ich das schon noch als die normalen Entwicklertätigkeiten einstufen würde, so dass der TE wenn er keine Lust mehr auf Softwareentwicklung hat auch als Berater höchstwahrscheinlich trotzdem die selben Tätigkeiten machen würde.

Och nein, das würde ich so nicht sehen.

Wenn jemand im Bereich der Softwareentwicklung berät, dann meist sprachenunabhängig und lösungsorientiert. Die Fragestellung ist dann häufig, dass der Kunde eine sehr spezielle Software braucht und sich fragt, ob er sie neu entwickeln muss oder es etwas gibt, was er "nur" Customizen muss. In beiden Fällen gilt es dann das Für und Wider abzuwägen, zu präsentieren, das Konzept* zu schreiben und dann bei der Umsetzung zu unterstützen.

Das ist von der klassischen Softwareentwicklung aka "Im stillen Kämmerlein sitzen und vor sich hin entwickeln", bzw. das Pflichtenheft abarbeiten doch recht weit weg.

* Hier müssen dann Erfahrung und Grundlagen (evtl. auch mathematische - nicht umsonst wird Beratung auch "Die Leiharbeit der Akademiker" genannt ;-)) passen. Welche Sprache nehme ich? Wieviel Absicherung ist notwendig? Muss ich Ressourcen schonen (embedded) oder kann ich mich auf Geschwindigkeit fokussieren (Datenbank- oder Algorithmenoptimierung)? Wie soll das Design des GUI aussehen (Usability-Studien mit zukünftigen Anwendern), usw.?

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Per Definition sind die Aufgaben eines Consultant beratend tätig zu werden und das Design zu entwerfen, sowohl High als auch Low-Level.

Danach kommt der System Engineer/Software Developer und implementiert/entwickelt es. Gegebenenfalls, gibt es noch einen Lead Engineer / Software Developer, je nach Größe des Projekts.

Meist ist beim Low-Level Design der spezialisierte System Engineer/Software Developer noch mit dabei.

Nach Abnickung des Designs und start der Implementierung/Programmierung ist der Consultant schon wieder woanders. Nur im Falle, dass das Design Müll war, sieht man ihn wieder.

Was viele Firmen dann aus der Bezeichnung dann machen, ist eine andere Geschichte.

Bearbeitet von UnknownX
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Nur im Falle, dass das Design Müll war, sieht man ihn wieder.

Hatte mal ein Konzept geschrieben, welches ~drei Jahre in der Schublade verschwand. Als es dann endlich implementiert wurde, waren die Prämissen, auf denen das Konzept beruhte, schon längst hinfällig...

- "So ein blöder Consultant, das geht nur mit mit einer PKI und X.509 Zertifikaten, wir nutzen aber Token!"

- "Vor drei Jahren hatten Sie eine PKI und sie stand nicht zur Disposition weil die damalige Leitung meinte, Token wären zu teuer."

NEIN! DOCH! OH!

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