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WARNUNG vor Bildungsträger zur Umschulung in Bremen (FIAE und FISI)


Damien X

Empfohlene Beiträge

Hi zusammen.

Ich würde euch gern allgemein einen kleinen Erfahrungsbericht zu meiner Umschulung bei einem Bildungsträger in Bremen, der ******** (Nennung sollte nicht gegen die Community Regeln verstoßen. Falls dennoch nachträglich zensiert, schreibt mir eine Nachricht und ich nenne euch den Namen), liefern. Ich habe dort in den letzten zwei Jahren meine Umschulung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung gemacht.

Laut eigener Aussage hebt sich dieser Bildungsträger vor allem durch eine Präsenzkraft ab, die als Ansprechpartner bei Fragen zum Unterricht etc. fungiert. Der Unterricht findet Mo - Fr von 8 - 16 Uhr statt, was generell gängig ist. Da ich persönlich einen etwas längeren Anfahrtsweg hatte, sprach auch dies an. Hier teilte man mir im Begrüßungsgespräch mit, dass es kein großes Problem sei, wenn ich ein paar Minuten später käme (hatte zwei mögliche Ankunftszeiten, 7 - 7:10 Uhr und 8:15 - 8:30 Uhr), da ich sonst ja auch draußen oder im nicht wesentlich wärmeren Treppenhaus warten müsste (im Sommer natürlich kein Problem, Winter etc ist da schon ein anderes Thema), bis gegen frühestens 7:30 der erste Angestellte vor Ort ist. Weiterhin sprach man von einem aktuellen Curriculum (Themenplan der Umschulung) und qualifizierten Dozenten. Da zu der Umschulung auch ein praktischer Teil in Form eines 6 Monate andauernden Praktikums gehört, hakten wir (kein Einzelgespräch, 5 Personen gesamt, mich inbegriffen 2 für die Umschulung zum AE) auch hierzu nach, vor allem was passieren würde, wenn man keines fände. Hier versicherte man uns, das dies in keinem Fall geschehen würde. Wir sollten uns zunächst eigenständig bewerben, da dies besser wirkt (was auch stimmt). Wenn dies nichts ergeben würde hätte man Unternehmen, mit welchen man in Kontakt steht, und würde 100%ig einen Platz vermitteln. Nur die Chance zur späteren Übernahme wäre dann wohl mehr als gering. Für generelle Fragen zum  Ablauf etc. hieß es, fände monatlich ein Jour Fixe mit Kursleiter und Ausbilder statt.

Nun zur Realität:

Da ich andernfalls um 5:54 Uhr bereits den Bus hätte nehmen müssen (heißt 5:30 aus dem Haus, 4:30 aufstehen), nahm ich, wie zuvor ja angesprochen, einem Bus später und kam erst zwischen 8:15 und 8:30 Uhr an. Nach 2 (oder 3, müsste lügen) Tagen wurde ich dann hierauf angesprochen und man teilte mir mit, dass dies so nicht ginge. Es herrsche Anwesenheitspflicht ab 8 Uhr und gäbe kein akademisches Viertel. Sollte ich dies fortsetzen, müsste man mich abmahnen. Somit war ich also fortan ab 7:10 7:15 bei Wind und Wetter vor Ort und stand mir die Beine in den Bauch. Dadurch dann auch in den kälteren Jahreszeiten des öfteren mal wegen Krankheit ausgefallen (Schlafmangel und kaltes Wetter, tolle Mischung). Das wäre Lüge Nummer 1.

Die sogenannte Präsenzkraft auf "meinem Stockwerk" (Unterricht findet insgesamt auf 3 Stockwerken statt) war der dortige Standortleiter bzw. dessen im selben Büro sitzender Kollege. Nun war der Standortleiter selbst so gut wie nie anwesend (vielleicht an 5 von 100 Tagen) und sein Kollege maßlos überfordert. Dazu kommt, dass keiner von beiden die geringsten Kenntnisse im IT-Bereich haben, es sind reine Bürokräfte. Bei Fragen nach Papier für den Drucker oder anderen belangen, die den Bildungsträger betreffen, konnte man meist weiterhelfen, aber das war auch alles. Bei sämtlichen anderen Themen wurden wir an unseren Online-Ausbilder oder Kursleiter verwiesen. Der Kursleiter hat meist 1-2 Wochen gebraucht, um auf eine simple Email zu reagieren, den Ausbilder selbst konnten wir gar nicht erreichen, da im E-Campus keine Email-Adresse hinterlegt war. Lüge Nummer 2.

Das Jour Fixe fand während der gesamten Umschulung 3 mal statt, jeweils nur mit dem Kursleiter und nur für etwa 15 Minuten. Da wurde auch nichts besprochen, es wurden nur kurz Neuerungen oder Änderungen bekannt gegeben, dann war er auch wieder verschwunden. Meinen Ausbilder habe ich nach etwa 1,25 - 1,5 Jahren das erste Mal überhaupt gesprochen. Lüge Nummer 3.

In das Curriculum hatten wir als Kursteilnehmer natürlich keinerlei Einsicht. Jedoch sprachen ein paar Dozenten uns darauf an, dass dies alles andere als aktuell sei. Einige Themen darin seiten schon seit längerem völlig veraltet und überhaupt nicht mehr gängig und auch nicht mehr Teil der IHK-Prüfungen. Während der Prüfungen zum Schluss stellte sich dann auch heraus, dass dafür im Gegenzug aktuelle Themen nicht gelehrt wurden (beispielsweise Verschlüsselungen und Big Data). Als wir die "Präsenzkraft" darauf ansprachen sagte man uns, dass man hierzu keine nähere Aussage machen könne. Dies würde an anderer Stelle erstellt, koste nicht gerade wenig, solle an sich aber soweit auf die Prüfungsthemen abgestimmt sein. Lüge Nummer 4.

Nun zum Praktikum. Zunächst mal war der 6-Monats-Block in 3 Blöcke unterteilt. Nach etwa 2 Monaten wurde 1 Monat Unterricht eingeschoben und zum Ende nochmals 2 Wochen separat gesetzt. Das dies absoluter Mist ist (eine freundlichere Beschreibung fällt mir wirklich nicht ein) kann sich wohl jeder denken. Allein dies führte zu unzähligen Absagen. Ich selbst hatte im Januar letzten Jahres nach meinem Zwischenzeugnis gefragt, um dies meinen Bewerbungen beilegen zu können (hier war der erste Block abgeschlossen, der wirklich zum Bereich Programmierung zu zählen ist). Ich wurde dann den Februar und März über mit billigen Ausreden hingehalten und bekam es dann schlussendlich im April, als ohnehin alle ausgedruckt wurden. Bei Praktikumsbeginn Ende August wirklich sehr toll. Nach etwa 120 Bewerbungen und einer komplett negativen Bilanz an Rückmeldungen (falls denn eine kam) bei allen 3 AE am Standort, saßen wir mit den Leitern zusammen, um weitere Unterstützung zu erörtern. Zunächst gab es große Augen, als wir nach den zugesagten Stellen fragten. Es gibt keine. Das Unternehmen hat in den ganzen Jahren des Bestehens nicht einen einzigen Firmenkontakt. Man konnte uns zunächst nur eine Liste der ausbildenden Unternehmen in Bremen ausdrucken, die jeder selbst online auf der Seite der IHK herunterladen kann. Bei einem erneuten Gespräch kurz bevor die Zeit zum Bewerben abgelaufen war fragte man uns dann, wie man noch helfen könnte. Wollte aber zunächst keine Aussage dazu machen, was für Möglichkeiten denn überhaupt hierzu vorhanden wären. Nachdem alle 3 dann kurz vor dem platzen war kam man darauf, eine Unternehmensfremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, da die Dame selbst seit Jahren bei einem anderen Bildungsträger tätig ist (freiberuflich) und einige Kontakte zu Firmen hat. Dies hat dann Adressen ergeben, bei denen bspw. ich mich längst beworben hatte und auch bereits eine Absage erhalten hatte. Ich sollte mich dennoch erneut bewerben, mich aber nicht auf das Praktikum beziehen, sondern auf das Gespräch mit eben erwähnter Dame. Ergebnis war natürlich das Selbe. Zum Schluss haben dann 2 von uns kurz vor knapp noch einen Platz gefunden, der dritte musste seine Umschulung vorzeitig beenden und hat direkt seinen Anwalt eingeschaltet, um eine Klage anzustreben (ich weiß nicht, was daraus nun wurde). Lüge Nummer 5.

Das Endergebnis der Umschulung (zumindest für diesen Standort) sieht nun so aus: 1 von 3 musste abbrechen, 2 von 3 die Prüfung durch mangelnde Kenntnisse nicht bestanden und ab jetzt bei einem anderen Bildungsträger, um im Winter die Prüfung zu wiederholen. Man hätte dort nicht einmal die Möglichkeit eines Kurses für uns, da (Zitat) "Leute die durchgefallen sind normalerweise nicht weitermachen".

Ich kann natürlich nur für den Bereich Anwendungsentwicklung aus eigener Erfahrung sprechen, jedoch weiß ich durch Gespräche mit Leuten aus diversen anderen Bereichen (IT und nicht IT), dass dies dort genauso schlecht ablief. Daher mein persönlicher Rat: Lasst die Finger von diesem Bildungsträger. Es wird viel versprochen und nichts eingehalten und am Ende seit ihr es, die die berühmte A-Karte gezogen haben und dumm dasteht.

Gruß Damien

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Das hört sich wirklich mehr als übel an! Schade das es kein Portal zum bewerten von Bildungsträgern gibt.

Darf ich fragen, was das ganze Thema ungefähr gekostet hat? Mich würde außerdem interessieren wie du nach der Umschulung deine Handwerklichen Fähigkeiten in der Entwicklung einschätzt. Gut du hast die IHK Prüfung nicht bestanden, aber das hat wenig damit zu tun um du dich selber als Entwickler siehst.

die Frage die ich mir stelle ist, wenn du schon 120 Bewerbungen brauchtest für ein Praktikum, was wird erst passieren wenn du dich um eine Arbeitsstelle bewirbst?

Weiterhin stelle ich mir die Frage, sind die zahlreichen Absagen vllt. sogar auf den Bildungsträger zurück zu führen? Hat dieser in der Wirtschaft bei den Firmen einen schlechten Ruf, bzw. die Absolventen die von dort kommen?

Ich denke als Umschüler hat man es sowieso nicht leicht, wenn man dann noch einen schlechten Bildungsträger hat, ist das sicher nicht von Vorteil. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

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kommt mir sehr sehr bekannt vor.
bin ebenfalls umschüler. ebenfalls ein bildungsträger mit dozenten im tele-learning.
die bilanz bei uns (standort stuttgart) sieht auch nicht viel besser aus. die, die durchgekommen sind, sind allesamt leute, die sich schon autodidaktisch seit jahren mit der materie beschäftigen.
inzwischen rate ich jedem von einer umschulung auf diesem wege ab.
hätte ich nochmal die wahl, würde es definitiv eine duale umschulung werden.

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@rgg wieso nicht direkt dual ? Was bewegt jemanden so eine Umschulung durchzuführen (vorallem weil man immer mehr solcher grausigen Geschichten von solchen Lehranstalten hört, und Umschüler es schwerer haben einen Job zu finden) ?

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@t0pi
sehr gute frage. inzwischen kann ich sie dir auch nicht wirklich beantworten. tele-learning klang gerade mit einem kleinkind sehr gut. natürlich habe ich mich von der äußeren erscheinung (es machte nunmal einen sehr guten eindruck) blenden lassen.
das forum hier machte mir schon relativ früh klar, dass die entscheidung falsch war. durchziehen wollte ich es aber dann doch.

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  • 1 Monat später...
Am 30.6.2016 um 07:51 schrieb simons:

Das hört sich wirklich mehr als übel an! Schade das es kein Portal zum bewerten von Bildungsträgern gibt.

Darf ich fragen, was das ganze Thema ungefähr gekostet hat? Mich würde außerdem interessieren wie du nach der Umschulung deine Handwerklichen Fähigkeiten in der Entwicklung einschätzt. Gut du hast die IHK Prüfung nicht bestanden, aber das hat wenig damit zu tun um du dich selber als Entwickler siehst.

die Frage die ich mir stelle ist, wenn du schon 120 Bewerbungen brauchtest für ein Praktikum, was wird erst passieren wenn du dich um eine Arbeitsstelle bewirbst?

Weiterhin stelle ich mir die Frage, sind die zahlreichen Absagen vllt. sogar auf den Bildungsträger zurück zu führen? Hat dieser in der Wirtschaft bei den Firmen einen schlechten Ruf, bzw. die Absolventen die von dort kommen?

Ich denke als Umschüler hat man es sowieso nicht leicht, wenn man dann noch einen schlechten Bildungsträger hat, ist das sicher nicht von Vorteil. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

Bitte die späte Antwort zu entschuldigen, hatte die letzten Wochen nur Chaos, Handelskammer sei dank. Ein Mal mit Profis arbeiten...

Gekostet hat der Spaß den Staat 24.000 €. Ich selbst habe das Gefühl, nicht selbstständig in diesem Bereich arbeiten zu können, ungeachtet der Programmiersprache. Selbst zu C#, was ich ja gelernt hab, müsste ich wohl 99% nochmals einlesen oder direkt über Google suchen.

Die Ablehnungen waren teils durch den Bildungsträger bedingt, jedoch eher wegen der mangelhaften Zeitplanung (6 Monate Praktikum mit 2 Unterbrechungen von 4 oder mehr Wochen, sehr sinnvoll...), teils hieß es schlichtweg, man würde so etwas nur für Studenten anbieten. Der Großteil hat jedoch abgelehnt, da ich keine verbreitete Programmiersprache gelernt habe. Gängig sind nun mal Java und PHP, in der Umschulung gab es aber nur C#, was wenn überhaupt eher Richtung Süddeutschland von Nutzen wäre (laut Aussage Dritter). Bei der jetzigen Prüfungsvorbereitung mach ich jetzt deshalb noch PHP mit inkl. Zertifizierung, damit ich später auch in meinem Job arbeiten kann.

Gruß Damien

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On 30.6.2016 at 9:44 AM, rgg said:

kommt mir sehr sehr bekannt vor.
bin ebenfalls umschüler. ebenfalls ein bildungsträger mit dozenten im tele-learning.
die bilanz bei uns (standort stuttgart) sieht auch nicht viel besser aus. die, die durchgekommen sind, sind allesamt leute, die sich schon autodidaktisch seit jahren mit der materie beschäftigen.
inzwischen rate ich jedem von einer umschulung auf diesem wege ab.
hätte ich nochmal die wahl, würde es definitiv eine duale umschulung werden.

japp, kommt mir ebenfalls sehr bekannt vor!

ich denke ich kenne diesen Bildungsträger und sitze dort auch gerade meine Zeit bis zum Praktikum ab. Bist du noch in der Umschulung oder hast du bereits die Prüfung gemacht?
Wenn ich mir meinen Wissenstand ansehe hab ich manchmal das Gefühl dort echt kaum etwas gelernt zu haben, zumindest bin ich mir nicht sicher was denn so im Langzeitgedächtnis geblieben ist. Woher hast du denn Infos bezüglich der Leute die durchgekommen sind?

Der Begriff Tele-Learning deutet darauf hin das wir tatsächlich beim selben Bildungsträger sind/waren .... kannst mir ja mal ne PM schicken ... die Welt ist klein
 

Grüße
MG

 

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Klingt echt gruselig.

Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist die Sache mit der Fahrt. Klar, ist es ätzend, wenn man weiter weg ist. Hatte sowas auch, als ich noch in der BS war. Da war ich auch knapp ne Stunde vorher da. Oder eben zu spät.

Blöd ist halt, dass Versprechungen gemacht werden, die nicht gehalten werden. Wäre sinnvoller gewesen dir von Anfang an zu sagen, dass es nicht erwünscht ist, dass man jeden Tag zu spät kommt.

Ich hatte so einen 'Deal', dass ich eher gehen konnte. Weil ich sonst einfach mal 2 Stunden später heim gekommen wäre. Aber auch da gab es immer wieder Lehrer, die dafür kein Verständnis haben.

 

Ich finde es gut, dass du hier darüber schreibst. Vielleicht hilft das jemandem bei seiner Entscheidung weiter.

Ich bin zwar kein Fan davon, etwas oder jemanden schlecht zu machen, aber bei sowas ist das was anderes. Bringt ja nun nix, wenn noch mehr Leute ihre berufliche Zukunft aufs Spiel setzen.

 

Habe ich richtig verstanden, dass der eine die Umschulung abgebrochen hat, weil er keinen Praktikumsplatz bekommen hat? Ist das gängige Praxis? Oder war das seine Entscheidung? Kenne mich da nicht aus...

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  • 2 Jahre später...

Grauenhaft...

Leider scheint so etwas kein Einzelfall zu sein. Das Praktikum verlangt einem noch genug ab, deshalb ist es meiner Meinung nach absolut  notwendig, einen halbwegs ordentlichen Bildungsträger zu erwischen, zumindest, wenn man keine großen Vorkenntnisse hat. Ein Bekannter ist auch erst bei einem Unternehmen gelandet, bei dem das nicht so richtig gut lief. Ich habe ihn dann zu "meinem" vermittelt und er sagt, das sei ein Unterschied wie Tag und Nacht. Er hat dort nun zwar noch einmal von vorn angefangen und dadurch 6 Monate verschenkt, aber nun bekommt er wenigstens ordentlichen Unterricht.

Diese 6 Monate Praktikum, sind auch so eine Sache. Manche regionalen Handelskammern, lassen die Leute mit dieser Praktikumsdauer gar nicht erst zur Prüfung zu, das ist denen zu kurz. Ich stecke mitten im Praktikum, hier sind es 11 Monate.

Ich drücke dir die Daumen, dass du da noch einen vernünftigen Abschluss machen kannst und einen ordentlichen Job findest.

Bearbeitet von Ma Lte
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Am 19.8.2016 um 09:21 schrieb neinal:

Habe ich richtig verstanden, dass der eine die Umschulung abgebrochen hat, weil er keinen Praktikumsplatz bekommen hat? Ist das gängige Praxis? Oder war das seine Entscheidung? Kenne mich da nicht aus...

Ich glaube, das hängt von mehreren Faktoren ab.

Wenn ich den Geschäftsführer meines Bildungsträgers richtig verstanden habe, ist das eine Frage der Kommunikation zwischen Bildungsträger und Arbeitsagentur/Jobcenter.

Für die Umschulung, ist eine bestimmte zeitliche Struktur vorgesehen, die vorher festgelegt wird. Wenn dann also der Schulteil vorbei ist und der "Schüler" noch in keinem Praktikum ist, dann muss der Bildungsträger den Kostenträger irgendwie bei der Stange halten, dass dieser die Maßnahme nicht abbricht und dass der Schüler noch zeitnah ein Praktikum finden wird. Bei uns waren sie da zum einen sehr hinterher, die Kostenträger davon zu überzeugen und sie hatten auch ein sehr waches Auge darauf, ob die Schüler sich selbst bewerben.

In diesem Fall, kann ich mir vorstellen, dass eine Kombination von Gleichgültigkeit auf der Seite des Bildungsträgers (die entnehme ich einfach mal dem Ursprungspost), in Kombination mit einer verständlichen Frustration des Schülers zum Abbruch der Maßnahme geführt hat, da der Kostenträger weder vom Bildungsträger, noch vom Schüler erfolgversprechende Rückmeldungen erhalten hat. Das ist aber nur reine Spekulation meinerseits, aber einfach so, ohne weitere Kommunikation und Versuche der "Rettung", wird so etwas vermutlich nicht abgebrochen, da es ja auch um einen Haufen Geld geht.

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Sicherlich mag der Thread schon 2 Jahre alt sein, aber in gewisser Weite ist das Thema insgesamt ja trotzdem noch aktuell. Ich fühlte mich beim Lesen irgendwie an meine eigene Umschulung bei einem Erfurter Maßnahmeträger erinnert. Es war zwar ncht ganz so extrem wie beim Threadersteller, aber auch bei uns waren Fehlplanungen an der Tagesordnung. Unser Dozent für Fachenglisch war ein Nigerianer, der einen fürchterlichen englischen Akzent hatte. Machte aber nix, denn die meiste Zeit quatschten wir über Gott und die Welt. Und das auch noch auf Deutsch.
Als Wirtschaftslehre dran war, war tatsächlich irgendein Intelligenzbolzen auf die Idee gekommen, doch einfach ein paar Klassen zusammenzuschmeißen. Ansich kein Problem, aber bei fast 40 erwachsenen Leuten in einem Klassenzimmer kommt schon irgendwie Volksschulfeeling 1950 auf.
Die Krönung war der Exchange/Sharepoint-Unterricht. Da die Raumplanung eine Katastrophe war, saßen wir schlußendlich an Rechnern mit 4 GB Arbeitsspeicher und sollten allen Ernstes darauf die entsprechenden Server für Exchange, Sharepoint & Co virtualisieren. Die Festplatten glühten, denn die Rechner lagerten permanent Daten auf die HDD aus, an ein vernünftiges Arbeiten war nichtmal ansatzweise zu denken.

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